Samstag, 27. Februar 2010

Dom Erwin widerspricht IBAMA

Quelle: CIMI, 26.2.2010 - Übersetzung: © PlattformBeloMonte

Das Brasilianische Institut für Umwelt und natürliche erneuerbare Ressourcen (IBAMA) hat das Recht, auf die Aussendung der Brasilianischen Bischofskonferenz (CNBB) zu reagieren, in der sie gegen das Projekt von Belo Monte Stellung bezieht.

Dieses Projekt wurde bisher von offizieller Seite einseitig dargestellt, als ob es nur Vorteile bringen würde. Indessen hätte ich erwartet, dass das IBAMA aufrichtiger und besonnener reagieren würde. Mit dem Hinweis auf die vier Anhörungen lautstark zu verkünden, dass damit die Gesetzesbestimmungen eingehalten wurden, ist als wolle man die Sonne mit einem Sieb verdecken und verteidigen, was nicht zu verteidigen ist. Die vier Anhörungen waren nicht mehr als schlechte Inszenierungen. Das Argument von achttausend Teilnehmern ist nicht haltbar, nicht einmal wenn zu den jeweils Anwesenden die übermäßig aufgebotenen Militärpolizisten hinzugezählt werden, die angeblich zur „Aufrechterhaltung der Ordnung“, tatsächlich aber zur Einschüchterung jener, die gegen Belo Monte sind, eingesetzt wurden.

© CNBB.org.br

Jene, die Belo Monte ablehnen, haben nie auf Gewalt gesetzt. Die Bedrohungen gehen stets von jenen aus, die für das Projekt sind, nämlich die Mitglieder des Konsortiums Monte Belo, die bereits im Juni 2006 laut von der Rednerbühne schrieen: "Es ist Krieg" und "Wir müssen die Knüppel sausen lassen". Dazu noch die offenkundige Arroganz und Überheblichkeit gegenüber jenen, die nicht ihre Sprüche nachplappern.

Wir forderten und fordern weiterhin, dass die indigenen Gemeinschaften und Siedler entlang der Flüsse, sowie die Bevölkerung von Altamira, Vitória do Xingu, Senador José Porfírio, Anapu und Porte de Moz angehört werden, ohne Zwang und Einschränkung ihrer Freiheit durch demonstratives Polizeiaufgebot. Sie sollen in ihrem Umfeld angehört werden, wo sie leben und wohnen, in ihren Dörfern, an der Großen Kehre des Xingu, in den Städten, in den Stadtvierteln von Altamira, die überschwemmt werden und dort, wo die unwiderrufliche Schädigung der Böden programmiert ist.

Wir haben 27 Anhörungen vorgeschlagen. Es wurden nur vier durchgeführt, um ein zuvor festgelegtes Ritual zu erfüllen. Die Menschen, die besonders stark betroffen sein werden, wurden nicht entsprechend angehört. Sie konnten gar nicht teilnehmen, weil die vom IBAMA festgelegten Orte zu weit entfernt lagen oder weil es für sie keine Möglichkeit für eine Wortmeldung gab.


Dom Erwin Kräutler
Bischof vom Xingu
Präsident des Indigenen Missionsrates - CIMI