Mittwoch, 23. Juni 2010

Belo Monte: Lula kritisiert die Umweltaktivisten und beharrt am Staudamm-Projekt

In ungewöhnlich scharfen und kämpferischen Tönen kritisierte der brasilianische Präsident Luiz Inâcio Lula da Silva bei seinem Besuch in Altamira am 22. Juni die Umweltaktivisten, die gegen Belo Monte auftraten. Die Sicherheitsvorkehrungen dafür waren enorm. Den "Gringos" legte Lula nahe, die Nase nicht nach Amazonien zu stecken, sondern sich lieber um den Golf von Mexiko zu kümmern. Für die Aktivisten vor Ort, die zunächst friedlich durch die Straßen von Altamira hin zum streng abgeriegelten Stadion gezogen und nicht hineingelassen worden waren, zeigte Lula zwar Verständnis, hätte er doch auch in seiner Jugenzeit gegen das Kraftwerk Itaipu demonstriert, weil es "Argentinien überschwemmen sollte". Er riet ihnen vom Stadion aus, sich über Belo Monte genauer zu informieren und vor allem Vorschläge zu machen, wie die vorgesehenen R$ 4 Mrd sinnvoll für den Schutz der Umwelt und die Entwicklung der Region eingesetzt werden könnten.
Lula verteidigte das Kraftwerk propagandistisch mit der Schaffung von Arbeitsplätzen und der Entwicklung der Region. Leider kann die versprochene Entwicklung bei ähnlichen Projekten wie dem Kraftwerk Tucurui nicht erkannt werden. Auf die Bedenken der Umweltzerstörung und Dezimierung der Artenvielfalt antwortete Lula, dass er selber den Fortgang des Projekt kontrollieren werde.

Michel Alves von der Bewegung der von Staudämmen Betroffenen (MAB) sprach von ca. 400 Aktivisten, von denen die meisten außerhalb des Stadions bleiben mussten. "Das ist eine sehr traurige Situation und zeigt einmal mehr, dass uns weder die Regierung von Pará noch die Bundesregierung hören wollen. Für uns ist Lula ein Feigling, der Zustände aus Zeiten der Diktatur wieder zulässt, indem er das Volk ausschließt und nur die Befürworter von Belo Monte zulässt."
Für besondere Verwunderung sorgte, dass ein Indigener sich öffentlich zugunsten des Kraftwerks aussprach. Michel zufolge gelang es der Regierung, einige Indios durch Bestechungen oder Einschüchterungen für ihre Zwecke zu gewinnen. "Die Kaziques sind aber klar gegen Belo Monte und fürchten seine Auswirkungen für die indigenen Völker", sagte Michel.

blog.taz, 25.6.2010
Lula im Labyrinth

Cimi Info 919, 24.6.2010
Soziale Bewegungen verstärken Demonstrationen gegen Belo Monte

taz, 24.6.2010
Staudammbau auf Biegen und Brechen
Präsident Lula da Silva macht Wahlkampf mit umstrittenen Großprojekten in Amazonien. Erst hat er die Proteste der Indígenas ignoriert, jetzt will er ihre Wählerstimmen.

Brasilienmagazin, 22.6.2010
Belo Monte: Staatspräsident Lula kritisiert ausländische Umweltaktivisten
Staatspräsident Luiz Inácio Lula hat ausländische Umweltaktivisten wegen der Einmischung im Vorfeld des Genehmigungsverfahrens für das geplante Megakraftwerk Belo Monte am Rio Xingu in Amazonien scharf kritisiert. "Gringos sollten ihre Nase nicht in Dinge stecken, die sie nichts angehen" erklärte das Staatsoberhaupt in Pará.

BlickpunktLateinamerika, 21.6.2010
Proteste bei Lulas Besuch am Xingu geplant
20.000 Menschen werden zu Lulas Auftritt im Fußballstadion von Altamira erwartet, wo der Präsident seine Infrastrukturprojekte in der Region verteidigen wird: die Asphaltierung der Urwaldstraßen "Transamazônica" und der "Santarém-Cuiabá" sowie den Ausbau des Stromnetzes in Altamira.

Die Furche, 21.7.2010
Aufstand für den Regenwald
Ureinwohner Brasiliens wehren sich gegen den Bau des Mega-Staudamms Belo Monte. Reportage aus einem untergehenden Naturparadies.

Adital, 22.6.2010
Movimentos são impedidos de entrar em estádio e se manifestar contra Belo Monte
O início desta semana foi marcado por persistentes manifestações contra a visita do Presidente Lula a Altamira, no Pará, região Norte do Brasil. Nesta terça-feira (22), centenas de ribeirinhos, indígenas, ambientalistas, membros de movimentos sociais, estudantes e demais atores sociais contrários à construção da hidrelétrica Belo Monte se reuniram para manifestar descontentamento com a atitude "ditatorial" do Presidente.

Folha, 22.06.2010
Lula critica interferência estrangeira no debate sobre a usina de Belo Monte

Folha, 22.6.2020
Críticas a Belo Monte são "fantasias", diz Lula

Video-Globo, 22.6.2010
Lula defende Belo Monte e garante a geração de empregos no Pará
O presidente participou, em Altamira, de um ato a favor da usina e do desenvolvimento da região do Xingu. Lula disse que a construção vai levar em conta aspectos ambientais e sociais dos ribeirinhos.

Video-Globo, 23.6.2010
Protesto contra construção da hidrelétrica de Belo Monte marca visita de Lula a Altamira
Dezenas de trabalhadores rurais, ribeirinhos e lideranças sociais seguiram em direção ao local onde o presidente Lula foi recebido. Manifestantes mostraram a insatisfação contra a construção da usina.

O Globo, 22.6.2010
Em ato no Pará, Lula pede que manifestantes contrários a Belo Monte sugiram projetos

Estadao, 22.6.2010
Belo Monte é essencial para região do Xingu, diz Lula

Mittwoch, 16. Juni 2010

Aneel genehmigt das Ergebnis der Versteigerung von Belo Monte

Der Vorstand der Nationalen Agentur für elektrische Energie (Aneel) hat heute (15.6.) das Ergebnis der Versteigerung des Wasserkraftwerks Belo Monte vom 20. April genehmigt (Homologisierung). Auch die Auftragsvergabe – ein Akt, der dem Gewinner der Ausschreibung nun rechtmäßig zusteht – wurde dem Siegerkonsortium Norte Energia gewährt.

"Ein Bieterverfahren für eine Anlage dieser Größe kommt einer Kriegsoperation gleich, und dank der Beteiligung verschiedener Organe kam es zustande. Der Preis von R$ 77,97 pro Megawattstunde kann sich im Vergleich mit R$ 150 pro MWh bei anderen Kraftwerken sehen lassen", sagte der Generaldirektor von Aneel, Nelson Hübner, als Begründung der Genehmigung. Das Ergebnis war 6,02 % unter dem von Aneel vorgegebenen Höchstpreis von R$ 83 pro MWh geblieben.

Weder die gerichtlichen Turbulenzen rund um die Versteigerung - das Bundesgericht von Altamira hatte eine gerichtliche Verfügung dagegen ausgesprochen und das Verfahren ist noch nicht abgeschlossen -, noch die kurze Dauer der Versteigerung von 7 Minuten wurden bei der Homologisierung erwähnt.

Die Strommengen werden folgender Weise vergeben. Zehn Prozent der Energie von Belo Monte sollen Selbst-Produzenten, die am Konsortium beteiligt sind, zugute kommen. Laut Estadão sind dafür weder die Richtlinien noch der Preis klar definiert. Weitere 20 Prozent werden für andere Verbraucher frei gegeben, in der Regel große Unternehmen, die direkt vom Kraftwerksbetreiber kaufen.
70 Prozent des Stromes sollen im Bereich regulierter Verträge (ACR) gehandelt werden, nach Aneel gibt es dafür 27 Händler.

Drei Unternehmen könnten noch bestraft werden, weil sie die für die Beteiligung vorgesehenen Garantien nicht fristgerecht vorlegen konnten: Eletroacre, Companhia de Energia Elétrica do Alagoas (Ceal) und Celesc Distribuição.

Ursprünglich war die Homologisierung für den 1. Juli geplant, sie konnte aber bereits 15 Tage früher erfolgen. Das Siegerkonsortium hat vor, rasch vorzugehen und das Kraftwerk 6 Monate früher als vorgesehen in Betrieb zu nehmen. Mit der Stromproduktion soll nicht im Jänner 2015, sondern bereits im Juli 2014 begonnen werden.

Mit dieser Genehmigung wird das Ergebnis der Versteigerung gültig und Norte Energia kann den Prozess zur Unterzeichnung der Konzessionsverträge fortsetzen. Das soll nicht am 21. September, sondern bereits im August erfolgen, wie Helio Neves Guerra versicherte, der bei Aneel für die Versteigerungskommission verantwortlich ist. Das Siegerkonsortium hätte nun 30 Tage Frist für die Bildung einer Beteiligungsgesellschaft (Sociedade de Propósito Específico - SPE) und weitere 15 Tage für die Einreichung der Kapitalgarantie, die 5,5 % der Investition für das Projekt oder R$ 1,045 Mrd betragen wird.

Das Konsortium Norte Energia hat momentan folgende Beteiligungen: die staatlichen Unternehmen Eletrobrás (15%), Eletronorte (19,98%) und Chesf (15%) und die Pensionsfonds von Petros (Erdölkonzern Petrobrás), Funcef (Caixa-Bank) und Previ (Banco do Brasil) (insgesamt 30%). Die Baufirmen beteiligen sich mit 10%.
Offen sind die 10% der "Selbst-Produzenten", weil die Bedingungen dafür unklar sind und das Geschäft noch zu riskant wäre. Es steht ja immer noch nicht fest, welche Firma bauen und was Belo Monte wirklich kosten wird.
Der Präsident von Norte Energia, José Ailton de Lima, zeigte sich wenig besorgt, da bereits ein Unternehmen als Selbst-Produzent zugesagt hätte: GAIA mit ihren Kühlanlagen im Bundesstaat Pará (gehört zur Bertin-Gruppe, die bereits Mitglied des Konsortiums ist). Braskem, Gerdau, CSN und Sinobrás sollen Interesse gezeigt haben.

Wenn der Prozess bis zur Kapitalgarantie abgeschlossen ist, wird die gesamte Dokumentation dem Zivilhaus übergeben und abschließend das Dekret durch den brasilianischen Präsidenten unterzeichnet.



Estadão, 15.6.2010
Aneel vota hoje a homologação do leilão da usina de Belo Monte
Agência antecipa em 15 dias o cronograma oficial do processo de concessão da hidrelétrica, já que a homologação estava prevista para 1º de julho; contrato de concessão deve ser assinado em julho

Globo Online, 15.6.2010
Aneel homologa resultado de leilão de Belo Monte
A diretoria da Agência Nacional de Energia Elétrica (Aneel) aprovou na manhã desta terça-feira a homologação do resultado do leilão da usina de Belo Monte, realizado em 20 de abril

AGÊNCIA BRASIL, 15.6.2010
Aneel aprova homologação de Belo Monte
Diretoria da agência antecipou o processo para poder adiantar em até seis meses as operações da usina

Globo Online, 17.6.2010
Tolmasquim diz que Belo Monte poderá ser antecipada em 6 meses
A obra da usina hidrelétrica de Belo Monte poderá ser antecipada em seis meses, informou o presidente da Empresa de Pesquisa Energética (EPE), Maurício Tolmasquim, mesmo com a modificação que será feita no projeto e a entrada de novos participantes no consórcio vencedor com a venda de participações das empreiteiras.

Estadão, 19.6.2010
Falta de definições embaralha Belo Monte
A definição dos autoprodutores de energia que serão sócios da Hidrelétrica de Belo Monte, no Rio Xingu, ficou para a semana que vem.

Portal EXAME, 11.6.2010
Aneel: leilão de linhas de Belo Monte deve ser em 2011
O diretor-geral da Agência Nacional de Energia Elétrica (Aneel), Nelson Hubner, afirmou hoje que o leilão das linhas de transmissão que escoarão a energia da hidrelétrica Belo Monte (PA) deverá ser realizado pelo governo federal em 2011. "Estamos esperando o desenho final do consórcio que irá construir a usina para definirmos isso. Mas o leilão deve ocorrer em meados do ano que vem", afirmou o executivo, após a conclusão do leilão de transmissão realizado hoje na BM&FBovespa.

O Estado de S. Paulo - 12/06/2010
Mudanças vão reduzir custo de Belo Monte em pelo menos R$ 1 bi
Presidente do consórcio Norte Energia diz que alterações também reduzem o impacto ambiental da hidrelétrica
O presidente do consórcio Norte Energia, José Ailton de Lima, afirmou ontem que as melhorias propostas para a Hidrelétrica de Belo Monte, no Rio Xingu, no Pará, vão reduzir, em pelo menos R$ 1 bilhão, o custo do empreendimento. "Esse é o valor que conseguimos apenas com a concretagem", destacou o executivo, após participar do leilão de transmissão de energia elétrica, ontem, em São Paulo.

Entre as melhorias avaliadas pelo consórcio estão a redução do número de canais de desvio da água, a diminuição do número de turbinas de 20 para 18, redução do tamanho da casa de força e o deslocamento dos vertedouros da casa de força principal para secundária.

Donnerstag, 10. Juni 2010

Indios beraten in Altamira weitere Schritte gegen Belo Monte

Bericht vom Indio-Treffen in Altamira vom 4.-7. Juni 2010

Wir indigenen Völker des Xingu-Beckens versammelten uns vom 4.-7. Juni in Altamira-Pará, um den Bau des Kraftwerks Belo Monte und seine Auswirkungen auf die indigenen Völker und traditionelle Gemeinschaften zu erörtern.

Zur Versammlung waren Vertreter der Kayapo von Mato Grosso, Yudjá, Tapaiuna und Kayapo vom Süden von Pará sowie der Volkes Arara Maia, Juruna von der Siedlung Paquisamba und vom km17 gekommen, um Meinungen auszutauschen und über Belo Monte zu diskutieren.

Bei der Ankunft in Altamira fanden wir eine bedauerliche Atmosphäre der Angst vor. Indigene Vertreter der Region waren diesem Treffen gegenüber misstrauisch, weil sie durch falsche Versprechungen von ELETRONORTE zugunsten des Kraftwerks beeinflusst worden waren. Mit dem Ziel, einen Dialog zu erzeugen, und um Angst und Misstrauen zu nehmen, begab sich ein Ausschuss der Chefs in einer Friedensmission zum Haus der Indios, um den Zweck des Treffens und einen Ort dafür gemeinsam zu verhandeln, um die Vorschläge zu diskutieren und um keine Konflikte zu schaffen.

Als Ort für die Diskussion wurde die Sporthalle des Instituts Maria de Mattias ausgewählt. Die indigenen Völker von Altamira kamen bewaffnet und tanzten provokativ, aber die Führer, die unbewaffnet waren, blieben vorne stehen und baten, dass sich alle entwaffnen, weil sie ja auf einer Friedensmission waren und die Absicht des Dialog und eines friedlichen Abkommens bestand.

Während der Debatte gestanden einige Blutsbrüder, deswegen für Belo Monte zu sein, weil ihnen die Regierung gedroht hatte, die Unterstützung der FUNAI und die Gesundheitsposten zu entziehen, oder anders gesagt, die Bundesregierung würde sie völlig fallen lassen, wenn sie sich gegen das Kraftwerk positionierten.

Die Führer von Süd-Pará, Mato Grosso und einige Vertreter von Altamira brachten Beispiele für negative Folgen wie das Austrocknen der Flüsse, Überflutungen des Xingu- Beckens und den Rückgang der Fische als Grundlage für die Versorgung der Gemeinschaften, wodurch der Xingu-Fluss durch den Bau von Belo Monte zu leiden hätte.

Als wir wegen des Fehlens eines Kompromisses die Möglichkeit einer Konfrontation erkannten, beschlossen unsere Anführer, die Sitzung zu beschließen und das Lokal zu verlassen.

Am 5. Juni, dem zweiten Tag des Treffens, beschlossen wir, drei weitere Anführer der Xikrin vom Süden Parás einzuladen, um einen neuen Versuch für den Dialog zu probieren, aber wieder waren wir nicht erfolgreich.

Nach einem Tag des ausführlichen Dialogs entschlossen wir uns zu einem Treffen, um die nächsten Schritte zu beschließen. Dabei bat der Kaiapó-Chef Megaron Txucarramãe die anwesenden Txukahamãe Puiu, Kube-i Kayapó, André Villas Boas (ISA), Adriano (Florestas Protegidas), Sonia Guajajara (COIAB), Claudemir Monteiro (CIMI), Andrea Leme (CI), Sheyla Juruna, Bepdjore, Karangre, Bemoro Metuktire, Pou Kayapó, Motudjo Metucktire – indigene Führer -, zu einem runden Tisch, um gemeinsam eine neue Strategie für Maßnahmen zum Belo Monte Staudamms zu diskutieren und die Vorgangsweise zu entscheiden.

Megaron Txucarramãe sagte, er sei traurig und wütend zugleich, aber nicht wegen der Blutsbrüder, sondern wegen der Regierung, die sie manipuliert und dazu benutzt, die Indigenen gegeneinander zu stellen und unseren Kampf gegen Belo Monte zu demobilisieren. Megaron forderte ferner die Unterstützung von Partnerorganisationen beim Kampf gegen Belo Monte und die gemeinsame Umsetzung von Entscheidungen, die beim Treffen festgelegt würden.

André Villas Boas vom Instituto Sócio Ambiental wiederholte die ganze Geschichte des Kampfes gegen Belo Monte seit 1989. Er hob die Verdienste einiger großer Kayapos hervor wie Kben-i, Paiakan, Tuire und andere. André wies darauf hin, dass früher das Kapital für das Projekt von ausländischen Organisationen wie der Internationalen Entwicklungsbank (IDB) kam. Jetzt bringe die brasilianische Regierung das Geld auf, genauer gesagt die Nationale Entwicklungsbank (BNDS), was den Kampf erschwert.

André gab zu bedenken, dass alle gerichtlichen Klagen gegen den Bau des Kraftwerks von der Justiz aufgehoben wurden und dass es jetzt nur auf die Indios und die Flussbewohner ankommt, mit der Regierung zu verhandeln.

Sheyla argumentierte, dass das Gespräch mit der Regierung nichts bringen wird und schlug die Errichtung einer großen Ansiedlung am Gelände der Staumauer vor, was früher schon einmal diskutiert worden war.

Begonti Kayapó stimmte zu, dass der runde Tisch mit Vertretern von Organisationen bedeutend ist, um Hilfe zu leisten und den besten Weg für den Kampf gegen Belo Monte zu wählen.

Sonia Guajajara, Vice-Koordinatorin von COIAB, sagte dass COIAB nie aufgehört hat zu kämpfen und dass sie immer wieder mit nationalen und internationalen Dokumenten auf die Verletzung der Rechte der indigenen Bevölkerung und auf die tatsächlichen Auswirkungen von Belo Monte hingewiesen hat, auch auf internationaler Ebene. Sie schlug die Beteiligung aller am Camp Terra Livre vor, das für August in Brasília geplant ist, und sie versprach, mit den anderen Mitgliedern des APIB eine breitere Debatte zum Thema Belo Monte zu führen, zu demonstrieren und zu denunzieren und auch einen neuen Dialog mit der Regierung bezüglich der Belo Monte zu suchen.

Weiters schlug COIAB eine Kundgebung in Belém mit anderen sozialen Bewegungen vor. Sie soll bei der Ernennung des neuen Richters für die Angelegenheiten bezüglich Belo Monte stattfinden und die Absetzung des bisher mit dem Fall Belo Monte beschäftigten Richter berücksichtigen.

Weitere Vertreter gaben Stellungnahmen und Kommentare über den Prozess ab. Baykanhyry hielt es für bedeutend, beim neuen Bundesrichter in Belém Hilfe zu suchen, da er nun für die Umweltproblematik von Altamira verantwortlich sein wird.

Für Megaron war es wichtig, auch die Mitarbeiter der Bewegung Xingu Vivo para Sempre und die Flussbewohner einzuladen und an diesem Kampf zu beteiligen.

Puiu schlug vor, die Indios sollten in großer Zahl nach Brasília gehen, um mit der brasilianischen Regierung zu sprechen, und sagte: "Wir sind die Mehrheit und die Mehrheit wird gewinnen und wir können überall hingehen."

Megaron beendete die Sitzung mit der Frage, wie es konkret weitergehen solle. Die große Mehrheit sprach sich für den Vorschlag von COIAB aus, am Camp Terra Livre in Brasília teilzunehmen. Sollte das keinen Erfolg bringen, würden alle zurückkehren und an der Großen Kurve des Xingu mit der Errichtung einer großen Siedlung beginnen.

COIAB erklärte sich für die Leitung des Camps bereit und bildete mit CIMI, ISA, Conservação Internacional, Movimento Xingu Vivo, Floresta Protegida und indigenen Vertretern der Völker von Pará und Mato Grosso eine Kommission.

Die Kommission wird sich um eine breite und gemeinsame Beteiligung der indigenen Völker am Camp bemühen, um den Kampf und die Bewegung zu stärken, indem sich Vertreter und Ethnien aus ganz Brasilien zur Verteidigung der gemeinsamen Rechte vereinen. Denn die großen Projekte der Bundesregierung fügen den indigenen Völkern Brasiliens viel Schaden zu.

Die Mobilisierung muss weitergehen, um die indigene Bewegung zu stärken und die durch das Gesetz garantierten Rechte zu respektieren.

Es unterschreiben die indigenen Vertreter vom Süden Parás und von Mato Grosso.

Quelle:
Coiab, 9.6.2010
Relatório da Reunião dos Povos Indígenas da Bacia do Xingu em Altamira


Estadão, 17.6.2010
Usina divide índios de mato Grosso e do Pará
Maioria da população indígena da região, concentrada em quatro etnias, é contra o empreendimento; outras sete etnias estão a favor da construção

Mittwoch, 2. Juni 2010

Indios halten weiterhin das Regierungsgelände besetzt


Nachdem die Indios eine richterliche Verfügung der 6. Bundesinstanz zur Räumung des Platzes vor dem Justizministerium in Brasília nicht befolgten, schritten heute am Dienstag Morgen (1.6.) Polizei und Militär ein. Ihr Einsatz scheiterte jedoch an der Entschlossenheit der Indios zu bleiben und an ihren Forderungen festzuhalten.


Ca. 70 Indios, die seit Jänner vor den Regierungsgebäuden der Bundeshauptstadt ihr Lager aufgerichtet haben, waren über die große Anzahl von bewaffenten Militärs und Polizisten entsetzt, die zur Auflösung ihres Lagers gekommen waren, und formierten sich zum Widerstand. Es kam zu tumultartigen Auseinandersetzungen, die Indios schwenkten ihre Stöcke und machten rituellen Tänze. Dabei wurde ein 12-jähriges Mädchen einer Hütte zugewiesen, in der es eine Zeitlang bleiben muss. Die Sicherheitskräfte hielten sich zurück.


Es kam zu zahlreichen Verhandlungsverscuhen. Die Staatsanwältin Ana Patricia versicherte einer Abordnung von indigenen Vertretern ein Treffen mit Justizminister Barreto, sollten sie das Feld räumen. Senator Eduardo Suplicy (PT) legte sogar einen Federschmuck an, um die Indios zum Rückzug zu bewegen. Er versprach, dass die Funai für ihre Unterkünfte und Verpflegung an anderen Orten aufkommen werde. Doch die Indios lehnten diese Angebot ab.


Der indigene Führer und Mitglied der Anwaltskammer Araão Araújo Filho bekräftigte, dass sie am Gelände verbleiben werden, bis sie vom Justizminister Luiz Paulo Barreto empfangen werden. Sie forderten die Entlassung des Funai-Präsidenten Márcio Meira, die Aufhebung des Dekrets 7.056/99 und die Einhaltung der indigenen Rechte. Andere indigene Vertreter drohten sogar mit weiteren Maßnahmen des Protestes und des Widerstandes, sollten sie nicht endlich angehört werden.

Globo-Video, und TV-Câmara, 1.6.2010
O Globo, 1.6.2010
Índios continuam acampados na Esplanada dos Ministérios
Indígenas estão instalados no local há cinco meses.
Cerca de 70 índios, de 20 etnias, prometem resistir à retirada.

Correio Braziliense, 1.6.2010
Polícia Federal retira índios da Esplanada dos Ministérios nesta terça

O Globo, 2.6.2010
Líder caiapó diz que haverá guerra se governo insistir em fazer Belo Monte
Presidente reuniu representantes de 22 etnias para falar de usina.
'Índio não quer construir. Branco quer', disse, sobre projeto de hidrelétrica.