Donnerstag, 23. September 2010

Weiterhin fehlen Geld und Umweltschutz für Belo Monte

Der private Sektor hatte schon immer Bedenken wegen der großen Umweltschäden und der schwer einschätzbaren und hohen Kosten von Belo Monte bekundet. Die großen Baufirmen Brasiliens hatten sich an der Versteigerung am 20. April nicht beteiligt. Auf Druck der Regierung Lulas sollten die staatliche Entwicklungsbank BNDES sowie die Pensionsfonds das Kraftwerksprojekt ermöglichen, indem sie 80 % der Kosten garantierten.

Nun hat das Unternehmen Norte Energie, das mit Bau und Betrieb von Belo Monte beauftragt ist, auch mit den (privaten) Banken Brasiliens Verhandlungen ("roadshow") über deren Beteiligung begonnen. Nach Informationen von Reuters handelt es sich um Bradesco, Itaú Unibanco, Caixa Econômica Federal, Basa (Banco da Amazônia) und Banco do Brasil.

Der Pensionsfond von Petrobras geht in seinen Kostendarstellungen zu Belo Monte inoffiziell bereits von R$ 27 Mrd. aus.

Abelardo Bayma, Präsident von IBAMA, teilte mit, dass Norte Energie noch immer nicht alle erforderlichen Unterlagen für die Umweltlizenz eingereicht hat, die für die Genehmigung der Errichtung der Baustelle für Belo Monte notwendig ist. Ihm zufolge würden Vertreter von Norte Energia seit 14 Tagen versuchen, die Baugenehmigung auch so zu bekommen und argumentierten, dass auch beim Kraftwerk Jirau am Rio Madeira nicht alle Unterlagen gebracht werden mussten. Abelardo versicherte, bei Belo Monte die Umweltprüfung ernst zu nehmen.

Auch die Umweltministerin Izabella Teixeira sagte, dass momentan kein Termin für die Baugnehmigung angegeben werden kann. Dokumente für alle erforderlichen Umweltauflagen würden aber eingereicht werden.

Umweltschutzen und NGOs sprechen sich vehement gegen eine Beteiligung der Banco do Brasil an Belo Monte aus. Roland Widmer von Amigos da Terra sagte: "Wer Belo Monte finanziert, macht sich an sozio-ökologischen Folgeschäden mitschuldig und haftet dafür."

Adveniat - Blickpunkt Lateinamerika, 22.9.2010
Belo Monte: Banco do Brasil soll Finanzierung ablehnen
Mehr als 100 brasilianische und internationale Organisationen der Zivilgesellschaft forderten in einem außergerichtlichen Schreiben vom 20. September die Banco do Brasil (BB) dazu auf, sich nicht an der Finanzierung des umstrittenen Wasserkraftwerks von Belo Monte am Fluss Xingú zu beteiligen. Die Bank mit Hauptsitz in Brasilia ist die größte Bank Brasiliens und gehört zu den größten Kreditinstituten weltweit.

Finanzierung kippt freiwillige Verpflichtungen
In dem Schreiben erinnern die Unterzeichner daran, dass die Banco do Brasil freiwillige Verpflichtungen für nachhaltiges Wirtschaften und den Schutz der Umwelt unterzeichnet habe, etwa das so genannten „Protocolo Verde“ (Das Grüne Protokoll), das die Vergabe von Bankkrediten an umweltfreundliche Bedingungen knüpft sowie die „Principios del Ecuador“, mit dem sich die zehn erstunterzeichnenden Banken im Jahr 2003 ebenfalls zur die Berücksichtigung der Umweltauswirkungen verpflichten, wenn sie entscheide, ob sie ein Projekt finanzieren oder nicht. Nach Ansicht der Organisationen werden diese Grundsätze beim Bau von Staudamm und Wasserkraftwerk in Belo Monte verletzt.
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Folha, 14.9.2010
Norte Energia começa a consultar bancos sobre usina de Belo Monte

Estado de São Paulo, 15.9.2010
Ibama diz que ainda não recebeu pedido de Belo Monte
O presidente do Ibama, Abelardo Bayma, disse hoje que a Norte Energia, empresa responsável pelo projeto da usina hidrelétrica de Belo Monte, no Rio Xingu (PA), ainda não entregou ao órgão toda a documentação necessária para a emissão de uma licença ambiental provisória

O Globo, 15.9.2010
Data para licença de Belo Monte está indefinida, diz ministra do Meio Ambiente
A ministra do Meio Ambiente, Izabella Teixeira, disse nesta quarta-feira que não sabe exatamente quando sairá a licença de instalação (LI) da Usina de Belo Monte, no rio Xingu

Estado, 22.9.2010
ONGs não querem que BB financie Belo Monte
Organizações dizem a banco, em documento, que fazer empréstimo à usina é correr risco