Samstag, 20. November 2010

Betroffene berichten über Auswirkungen von Belo Monte

Leonardo Bauer Maggi und Iury Charles sind Mitglieder der Bewegung der Staudamm-Betroffenen in ganz Brasilien. "Das Kraftwerk bedeutet den Tod", sagen sie.

kathpress, 18.11.2010
Brasiliens neue Präsidentin plant 70 neue Staudämme in Amazonien
Vor dem Hintergrund der in zwei Wochen - am 6. Dezember - im Schwedischen Parlament in Stockholm stattfindenden Auszeichnung von Bischof Erwin Kräutler mit dem "Alternativen Nobelpreis" hat die österreichische kirchliche "Dreikönigsaktion" (DKA) vor den in Brasilien geplanten Riesenstaudamm-Projekten gewarnt. 70.000 von Absiedlung Betroffene werden dabei von einem DKA-Projektpartner - der Bewegung "Movimento dos Atingidos por Barragens/MAB" (Bewegung der Staudamm-Betroffenen) - vertreten, unter anderem mehrere Tausend Menschen aus Kräutlers Bischofssitz Altamira am Xingu-Fluss, der aufgestaut werden soll.

pressetext, 20.11.2010
Brasilien: Wasserkraft ist Todesurteil für Amazonas
Der Boom an geplanten Wasserkraftwerksbauten in Brasilien ist drauf und dran, den gesamten Amazonas-Regenwald zu vernichten. Internationale Konzerne profitieren davon kurzfristig, die Bevölkerung und die Natur erfahren dadurch jedoch bloß Schaden. Davor warnen Leonardo Bauer Maggi und Iury Charles von der Bewegung der Staudamm-Betroffenen Brasiliens MAB bei einem von der Dreikönigsaktion veranstalteten Pressegespräch.

Der Standard, 23.11.2010
"Die soziale Schuld wird nicht bezahlt"
Durch Staudämme wurden bereits eine Million Brasilianer vertrieben - Durch das Wasserkraftwerk "Belo Monte" kommen zehntausende Menschen dazu - Zwei Betroffene berichten

Hintergrund:
Riesenstaudämme – Wenn der Mensch versucht, das Wasser zu zähmen
Wasser ist für den Menschen lebensnotwendig, wird ihm aber auch oft zur tödlichen Bedrohung. Für Bewässerung, zur Energiegewinnung und als Verkehrswege wird das Element Wasser seit Urzeiten genutzt. Ebenso lange sterben Menschen bei Überflutungen, werden ganze Landstriche zerstört und als Lebensraum unbrauchbar. Seit Alters her versucht der Mensch diese Urgewalten zu bändigen und zu regulieren. Seit einem Jahrhundert haben diese Versuche gigantische Ausmaße erreicht, gewaltige Staudämme sind Sinnbilder für die Mühen der modernen Zivilisation, der Natur ihren Willen aufzuzwingen. Die Folgen sind aber oftmals kaum einzuschätzen.