Sonntag, 31. Juli 2011

Altamira: Über 1000 Obdachlose fordern Unterkünfte und die Einstellung von Belo Monte

Über tausend Menschen protestierten heute (29.7.) in Altamira (PA) gegen den Bau des Wasserkraftwerks Belo Monte am Rio Xingu. Sie sind Opfer des starken Zuzugs in der Region und können sich keine Wohnungen mehr leisten. Während der letzten zwei Monate entstanden in Altamira drei Siedlungen von obdachlosen Familien. Sie forderten Unterkünfte für alle Obdachlosen sowie die Einstellung des Kraftwerksbaus. Auch Dom Erwin Kräutler, Bischof am Xingu, nahm an der Kundgebung teil.

"Das war ein Aufschrei jener Familien, die bereits Opfer von Belo Monte geworden sind", sagte die Koordinatorin der Bewegung Xingu Vivo para Sempre, Antonia Melo. "Das Konsortium Norte Energia hat bereits mit den Unterkünften für die Arbeiter begonnen, aber die vorgegebenen Bedingungen zur Verminderung der Auswirkungen, die durch das Projekt für die lokale Bevölkerung zu erwarten waren, wurden nicht erfüllt. Kein Wunder, dass die Leute haben Angst, wegen des Kraftwerks alles zu verlieren."

Der regionale Koordinator der Bewegung der von Staudämmen betroffenen Menschen (MAB), Moses da Costa Ribeiro, zog eine positive Bilanz: "Zusätzlich zur Demonstration unseres Widerstand konnte gezeigt werden, dass Belo Monte nicht als vollendete Tatsache hingenommen wird, wie es die Regierung durch Gutachten, Genehmigungen und Pressekonferenzen darstellt".

Ungefähr 1.200 Familien haben bereits Grundstücke von 50 bis 60 Quadratmeter zugeteilt bekommen. Allerdings gibt es mindestens weitere fünf tausend Familien, die in den Flussniederungen und Überflutungsgebieten von Altamira leben und wegen des Dammbaues umgesiedelt werden müssen.

Quelle: Lingua Ferina, 29.7.2011
Em Altamira, luta por moradia e contra Belo Monte reúne mais de mil pessoas

In Belém demonstrierten Studenten gegen Belo Monte
Mit bemalten Gesichtern, Plakaten, Tänzen und Slogans, demonstrierten am 28. Juli Tausende von Studenten in der Provinzhauptstadt Belém gegen das Kraftwerk Belo Monte.

ORM, 28.7.2011
Estudantes fazem protesto contra Belo Monte

Link zum Youtube-Video der Demonstration.

Mittwoch, 27. Juli 2011

Jean Ziegler: Das Kapital ist immer und überall stärker als Kunst

In seiner nicht gehaltenen Rede träumt Jean Ziegler von der freimachenden Kraft der Kunst, die das kapitalistische Machtgefüge entlarvt. Doch die Erfahrung zeigt die skrupellose Dominanz des Kapitals.

So wie Kapital immer und überall und zu allen Zeiten stärker als Kunst ist, ist es leider auch stärker als Kulturen. Das Wasserkraftwerk Belo Monte wird die indigene Kultur Amazoniens vernichten. Indios wollen keine tiefgefrorenen Fische aus dem Supermarkt, sondern sie wollen im Fluss fischen - mit der Natur leben.


sueddeutsche.de, 24.07.2011
Jean Ziegler: Nicht gehaltene Rede zur Eröffnung der Salzburger Festspiele
Ursprünglich sollte der Schweizer Soziologe Jean Ziegler die Rede zur Eröffnung der diesjährigen Salzburger Festspiele halten - wegen seiner angeblichen Nähe zum libyschen Despoten Muammar al-Gaddafi wurde er dann aber wieder ausgeladen. Ziegler hat seine Rede trotzdem geschrieben. sueddeutsche.de dokumentiert sie im Wortlaut.

Was ist mein Traum? Die Musik, das Theater, die Poesie - kurz: die Kunst - transportieren die Menschen jenseits ihrer selbst. Die Kunst hat Waffen, welche der analytische Verstand nicht besitzt: Sie wühlt den Zuhörer, Zuschauer in seinem Innersten auf, durchdringt auch die dickste Betondecke des Egoismus, der Entfremdung und der Entfernung. Sie trifft den Menschen in seinem Innersten, bewegt in ihm ungeahnte Emotionen...


Salzburger Nachrichten, 30. Juni 2011
Gegenrede: Der offene Brief von Jean Ziegler
Nachdem Jean Ziegler als Festredner der Salzburger Festspiele ausgeladen wurde, begründete er am Donnerstag seine Entscheidung, am Eröffnungstag der Festspiele doch keine Gegenrede in Salzburg halten zu wollen, in einem offenen Brief.

Salzburger Nachrichten, 27. Juli 2011
Die Rede zur Eröffnung der Salzburger Festspiele
Die 91. Salzburger Festspiele wurden am Mittwoch in der Felsenreitschule eröffnet. Hier die Festrede des deutschen Bürgerrechtlers Joachim Gauck im Wortlaut:

Dienstag, 26. Juli 2011

Sheila Juruna: Indios sind geschlossen gegen Belo Monte

Sheila Juruna ist indigene Vertreterin der Aldeia Boa Vista in der Gemeinde von Vitória do Xingu und Mitglied der Bewegung Xingu Vivo. Sie bekannt für ihren Einsatz gegen Belo Monte, tritt bei Demonstrationen auf, gab dem US-Regisseur James Cameron Interviews und erhielt Auszeichnungen von der Gesetzgebenden Versammlung von Pará. Sheila ist Studentin an der Fakultät für Geographie der Bundesuniversität in Altamira.

Seit 1989 ist sie aktiv am Kampf gegen Belo Monte beteiligt, das sie als "Monster" bezeichnet. Außerdem sagt sie im Interview mit Diario do Pará, die Indios seine geschlossen gegen Belo Monte und im Ernstfall auch bereit für einen "Krieg", um das Kraftwerk zu verhindern.

Diario do Pará, 24.7.2011
Povos ainda poderão ‘ir à guerra’ contra usina
Liderança da aldeia Boa Vista e componente do Movimento Xingu Vivo, a índia Sheila Juruna já comandou manifestações, deu entrevistas ao lado de um diretor cinematográfico americano e recebeu homenagens da Assembleia Legislativa do Pará (AL).

Dienstag, 19. Juli 2011

Curt Trennepohl: Indigenen Brasiliens wird es wie Aboriginals Australiens ergehen


Ein Interview von Curt Trennepohl, Präsident des Umweltinstitus IBAMA, für einen australianischen TV-Sender über das Kraftwerk Belo Monte und seine Auswirkungen sorgte in Brasilien für Aufregung. Denn was er über IBAMA sagte, war unglaublich, und den Indigenen verhieß er keine gute Zukunft.

Auf die Frage über die Aufgaben von IBAMA antwortete Trennepohl, dass IBAMA nicht für den Umweltschutz da sei, sondern zu sorgen hätte, dass Umweltschäden möglichst gering bleiben.

Als er behauptete, dass keine indigenen Siedlungen durch Belo Monte in Mitleidenschaft gezogen werden, widersprach die Journalistin: "Das ist wohl ein Witz! Denn jene Siedlungen an der großen Schleife müssen sehr wohl umgesiedelt werden."
Trennepohl: "Nein, das wird nicht passieren."
Journalistin: “Sie können also mit ruhigem Gewissen schlafen?”
Trennepohl: “Ganz sicher.”
Journalistin: “Aber die Völker am Xingu nicht - aufgrund ihrer Entscheidung zur Umweltlizenz.”
Trennepohl: “Beenden wir jetzt das Interview.”
Journalist: “Keine weitere Fragen?”
Trennepohl: “Nein.”

Trennepohl redete weiter in der Meinung, dass die Kameras ausgeschaltet wurde. Dem war aber nicht so.

Trennepohl: "Ihr habt in Australien auch Aboriginals, die ihr nicht respektiert."
Journalist: "Das heißt, ihr werdet in Brasilien dasselbe machen wie wir mit den Aboriginals?"
Trennepohl: "Ja, genau."
Journalist: "Wirklich?"
Trennepohl: "Ja!"
Journalist: "Aber wir wissen jetzt, dass das, was wir mit den Aboriginals getan haben, ein Fehler war."
Trennepohl: "Hm! Dann wissen Sie, dass es ein Fehler war!?"

Folha, 15.7.2011
Presidente do Ibama causa polêmica em entrevista a TV australiana
O presidente do Ibama, Curt Trennepohl, causou polêmica ao dizer a uma equipe de TV australiana que seu trabalho não é cuidar do ambiente, e sim minimizar impactos ambientais. Depois, sem saber que estava sendo filmado, sugeriu que o Brasil faria com os índios a mesma coisa que a Austrália fez com os aborígenes, população nativa do país da Oceania.

Youtube-Video
Belo monte de asneiras, por Curt Trennepohl

International Rivers, 18.7.2011
Belo Monte: Did the President of Brazil's IBAMA Make Racist Remarks?

Montag, 18. Juli 2011

Dokumentarfilm über Belo Monte gewinnt beim Filmfestival in Paulínia-SP

Der Film “À Margem do Xingu – Vozes não consideradas” ("Am Rand des Xingu - nicht beachtete Stimmen") des spanischen Regisseurs Damià Puig und des brasilianischen Produzenten Rafael Salazar gewann beim 4. Filmfestival von Paulínia (6.-15. Juli 2011) den ersten Preis in der Kategorie der Dokumentarfilme.

Der Regisseur wurde für seine Kritik am Kraftwerk Belo Monte umjubelt und er sagte, dass der Preis für diesen Film einen neuen Schwung in den Kampf gegen Belo Monte bringt. Er wird in ganz Brasilien gezeigt werden und das Publikum kann sowohl die Region am Xingu als auch die Problematik durch das KRaftwerksprojekt neu reflektieren.

Im Film kommen Indigene und Kleinbauern entlang des Xingu-Flusses, die vom Staudamm Belo Monte betroffen sein werden, zu Wort. Experten nehmen zur umstrittenen Lizenzvergabe für das Kraftwerk Belo Monte durch das Umweltinstitut IBAMA Stellung.

"Vor dem Projekt Belo Monte war unsere Region vernachlässigt und von Regierung und Politikern vergessen. Sie erinnerten sich erst an uns, als man für die Energiewirtschaft und für den Export von Mineralien elektrischen Strom brauchte," protestiert Juma Xipaia vom Volk der Xipaia und Präsidentin der Vereinigung der indigenen Völker in Altamira-PA (Aima) während der Pressekonferenz.

Juma, die im Dokumentarfilm von Puig eine wichtige Rolle spielt, konnte das Publikum bei der Premiere im Städtischen Theater von Paulínia begeistern. "Ich habe keine Absicht zu einer öffentlichen Laufbahn. Die brasilianische Politik ist korrupt und sehr schmutzig. Unsere Arbeit und unser Eintreten für den Umweltschutz ist es, was mir Kraft gibt. Ich bin glücklich hier zu sein und mein Dorf Tucamã vertreten zu dürfen", sagte Juma.

Trailer auf Youtube
"A MARGEM DO XINGU - VOZES NÃO CONSIDERADAS"
(Für Untertitelauswahl auf "CC" klicken)

Jornal do Brasil, 14.7.2011
Documentário contra a construção de Belo Monte conquista público de Paulínia
Personagem do filme, Índia da tribo xipaia lidera movimento contra a barragem que afetará a vida dos habitantes e os ecossistemas da região

Estadao, 15.7.2011
Documentário com jeito de panfleto

oeco-Amazonia, 26.7.2011
“A Amazônia é um tesouro cheio de piratas”

Angaben zum Film

Samstag, 16. Juli 2011

Indigene verhindern Inbetriebnahme eines Wasserkraftwerks in Mato Grosso

Das Wasserkraftwerk von Dardanelos in der Gemeinde Aripuanã (MT) ist eines der Projekte des Konjunkturprogrammes der brasilianischen Regierung (PAC). Nun wurde es erneut von indigenen Völkern besetzt, um von der Betreiberfirma die Einhaltung der Verträge zu fordern.

Das Kraftwerk ist seit Jänner fertig. Mit einer Leistung von 261 MW ist es das größte des Bundesstaates Mato Grosso und wird Strom für eine Stadt mit 500.000 Einwohnern liefern. Die Inbetriebnahme wird sich bis August verzögern.

Rechtliche Fragen und Probleme beim Bau von Überlandleitung für den Anschluss an das nationale Stromsystem sind einige der Gründe für die Verzögerung von mehr als einem Jahr. Aber auch die indigenen Völker Cinta Larga und Arara verindern die Inbetriebnahme durch wiederholte Besetzungen und Geißelnahmen der Arbeiter.

Laut Betreiberfirma Empresa Energética Águas da Pedra (EAPSA)wurden gemeinsamen Aktionen in den Bereichen Gesundheit, Bildung, Schutz und territoriale Überwachung sowie nachhaltige und kulturelle Entwicklungsprogramme vereinbart. Den Indios seien bereits Boote mit Außenbordmotoren und Lkws zur Verfügung gestellt worden. Die Schofföre hätten Führerscheine und medizinische Untersuchungen erhalten, was in der Region schwierig ist. Darüber hinaus würden sie im vereinbarten Zeitplan in den nächsten Tagen zwei Kleinbusse und Büros für den Sitz der Genossenschaft,eine Autowaschanlagen und neue Geländewagen bekommen.


Economia, 16.7.2011
Índios impedem hidrelétrica de funcionar
Localizada no município de Aripuanã (MT), a hidrelétrica de Dardanelos, uma das obras do Programa de Aceleração do Crescimento (PAC), se transformou em instrumento de barganha importante para duas tribos indígenas da região negociarem uma série de benesses com a empresa responsável pela usina e os governos estadual e municipal

Agencia Estado, 26.6.2011
Indígenas ocupam instalações de obras de usina em MT
Foi ofertada a tarifa de R$ 112,68 por Mwh, diante de um preço inicial de R$ 120 por Mwh. Neste tipo de leilão, vence a empresa ou consórcio que oferecer a menor tarifa.

Donnerstag, 14. Juli 2011

Belo Monte wird Nachteile für die Bevölkerung von Altamira bringen

Eine Spezialausgabe der Revista Epoca befasste sich mit den Auswirkungen des Kraftwerksbaus von Belo Monte auf die Bevölkerung von Altamira. Dabei wurden die Erfahrungen bei den Kraftwerksbauten am Rio Madeira in Rondônia analysiert.

Altamira dürfte durch den Bau des weltweit drittgrößten Kraftwerks dieselben umweltbedingten, sozialen und ökonomischen Auswirkungen erleben wie sie heute in Rondônia passieren. Vor allem in der Hauptstadt Porto Velho sind durch den Massenzuzug große Probleme entstanden, auf die die Stadt weder vorbereitet war, noch wird etwas dagegen unternommen. Dadurch können sich Schwarzmarkt, Korruption, Drogenhandel und Prostitution ausbreiten.

REPORTAGEM ESPECIAL DA REVISTA ÉPOCA SOBRE BELO MONTE, 12/7/2011
COMO ACONTECEU EM RONDÔNIA; OBRAS DE BELO MONTE DEVEM TRAZER PREJUÍZOS A POPULAÇÃO

O MUNICÍPIO DE ALTAMIRA-PA, CIDADE POLO DAS OBRAS DA USINA HIDRELÉTRICA DE BELO MONTE A TERCEIRA NO MUNDO, DEVE SOFRER OS MESMO IMPACTOS AMBIENTAIS, SOCIAIS E ECONOMICOS QUE ACONTECE HOJE EM RONDÔNIA, PRINCIPALMENTE NA CAPITAL PORTO VELHO, O AUMENTO DA POPULAÇÃO E OS PROBLEMAS SOCIAS EM QUE A CIDADE NÃO ESTAVA PREPARADA E OS ADMINISTRADORES, NÃO SOUBERAM PREVER COM COMPETÊNCIA TODAS ESSAS SITUAÇÕES.

NÃO TEM COMPENSAÇÃO SOCIAL, AMBIENTAL OU ECONOMICA NO PLANETA PARA RECOMPENSAR AQUELES QUE VIVEM EM PORTO VELHO, COM AUMENTO REPENTINO DE TODOS OS TIPOS DE PROBLEMAS, ALTEROU DE FORMA NEGATIVA O COTIDIANO DAS PESSOAS E SEM SOLUÇÃO EM CURTO PRAZO.

Dienstag, 12. Juli 2011

Belo Monte ist kein Beispiel für nachhaltige Entwicklung

OTS, 12.7.2011
Bayr: Belo Monte zerstört Lebensgrundlage indigener Bevölkerung
Utl.: Falsche Technologie für nachhaltige Entwicklung =

Wien (OTS/SK) - Petra Bayr, SPÖ-Bereichssprecherin für Globale Entwicklung, ist über die Vorgänge beim Bau des umstrittenen Mega-Wasserkraftwerks Belo Monte in Brasilien entsetzt. Nachdem der Präsident der Umweltbehörde, der nicht bereit war die Baubewilligung zu erteilen, von der brasilianischen Präsidentin Dilma Rousseff entlassen wurde, entschied sich dessen Nachfolger innerhalb von nur zwei Wochen für den Bau. 500 Hektar Land werden nun überflutet, zehntausende Menschen - unter ihnen viele indigene Gruppen - vertrieben. Protesten steirischer Umweltaktivistinnen und Umweltaktivisten zum Trotz verstärkt nun der heimische Anlagenbauer Andritz sein Engagement beim Bau des Kraftwerks. ****

Bayr: "Nur weil es ein Wasserkraftwerk ist, heißt das noch lange nicht, dass das Projekt automatisch auch gut ist. Es ist eine Schande, dass im Fall dieses Mega-Staudamms mit allen Mitteln einem veralteten Modernisierungsparadigma nachgeeifert wird, obwohl schon ganz andere, nachhaltigere Technologien vorhanden sind. Technologien, die für Brasilien durchaus erschwinglich wären und die wesentlich weniger negativen Einfluss auf die Lebensgrundlage der Bewohnerinnen und Bewohner Amazoniens hätten. Nachdem nun schon 30 Jahre diskutiert wurde, die Proteste der Bevölkerung unüberhörbar sind, die Staatsanwaltschaft sich eingeschalten hat und immer noch Verfahren laufen, wird dieses Monster-Kraftwerk nun trotzdem gegen alle Widerstände durchgezogen."

Die Entwicklungssprecherin zeigt sich verwundert, dass gerade in einem Land wie Brasilien umwelt- und menschenrechtspolitisches Versagen im großen Stil zugelassen wird: "Die Menschenrechte der Indigenen sind in Brasilien schließlich in der Verfassung verankert und trotzdem werden sie willkürlich, wie es den Anschein erweckt, auf dem Altar eines - vermeintlichen - Fortschritts und der Profitgier einiger weniger geopfert." So sehr es unbestritten sei, dass ein Land wie Brasilien Energie braucht, um seine Wirtschaft entwickeln zu können, so müsse doch die nachhaltige Entwicklung im Vordergrund stehen und nicht Technologien eingesetzt werden, die die Lebensgrundlage vieler zehntausender Menschen zerstören, so Bayr.


Fairtrade, 6.7.2011
Steirische AktivistInnen fordern Baustopp des Mega-Kraftwerks Belo Monte im Amazonas
Nach der Erteilung der Baugenehmigung für das umstrittene Wasserkraftwerk Belo Monte im Juni spitzt sich die Lage in der betroffenen Region des brasilianischen Regenwaldes immer mehr zu.
Das geplante Kraftwerk stößt auf heftige Widerstände, seine Auswirkungen auf Menschen und Umwelt wären dramatisch. Trotz allem hält der steirische Anlagenbau-Konzern Andritz AG an seiner Beteiligung am Projekt fest. Gestern versammelten sich AktivistInnen der entwicklungspolitischen Organisation Südwind bei der Hirzmannsperre im steirischen Edelschrott und forderten einen Baustopp für Belo Monte.

Kathpress, 12.7.2011
Weiter Proteste gegen Andritz-Beteiligung an Amazonas-Kraftwerk
Bereits mehr als 3.000 Protest-E-Mails gegen Belo Monte an das steirische Unternehmen versandt - Prominentester Gegner ist Bischof Kräutler, der am Dienstag 72 wurde.

Radio Vatikan, 12.7.2011
Österreich/Brasilien: Proteste gegen Belo Monte-Kraftwerk

Naturschutzgebiete in Amazonien sollen für zukünftige Wasserkraftwerke verkleinert werden.
Folha, 13/07/2011
Parques na Amazônia serão reduzidos por medida provisória
Três unidades de conservação da Amazônia, entre elas o parque nacional mais antigo da região, terão sua área reduzida ainda neste ano para dar lugar a duas hidrelétricas. Outras cinco áreas protegidas estão na mira do governo federal.
Uma medida provisória a ser editada ainda neste mês determinará a "desafetação" (redução) do Parque Nacional da Amazônia e das florestas nacionais de Itaituba 1 e 2. As unidades serão alagadas pelos reservatórios das usinas de São Luiz e Jatobá, no rio Tapajós, no Pará.

Sonntag, 10. Juli 2011

Sheila Juruna für Einsatz gegen Belo Monte geehrt

Sheila Juruna von Volk der Juruna und Mitglied der Bewegung Xingu Vivo wurde am 30. Juni 2011 in Belém von der gesetzgebenden Versammlung des Bundesstaates Pará für ihren Einsatz gegen das Wasserkraftwerk Belo Monte mit der Verdienstmedaille ausgezeichnet. Der Vorschlag kam vom Abgeordneten Edmilson Rodrigues (PSOL-PA).

Sheila Juruna ist ein Symbol des Widerstands gegen den Bau von Belo Monte. Als selbstbewusste Frau und entschlossene indigene Kämpferin hat sie in zahlreichen Vorträgen und Debatten in Brasilien und weltweit auf die Bedrohung des Rio Xingu und seiner Bewohner aufmerksam gemacht und immer wieder zum Widerstand gegen die Zerstörung von Wäldern und Flüssen sowie zum Schutz Amazoniens aufgerufen.

Comite Dorothy, 8.7.2011
Homenagem à guerreira Sheila Juruna marca ato contra Belo Monte em Belém

Samstag, 9. Juli 2011

Regierung Rousseff: Transportminister Nascimento muss gehen

Brasilien-Magazin, 6.7.2011
Brasilien: Transportminister nach Korruptionsvorwürfen zurückgetreten
In Brasilien ist Transportminister Alfredo Nascimento (PR-AM) am Mittwoch (06.) überraschend zurückgetreten. Zuvor waren mehrere Korruptionsvorwürfe gegen ihn geäussert worden. So soll er vom Staat initiierten Bauverfahren überfakturiert und dafür Schmiergelder erhalten haben. Die Krise spitzte sich zu, als sich zudem der Verdacht erhärtete, dass sich sein 27-jähriger Sohn an entsprechenden Ausschreibungen bereichert habe. Der junge Architekt habe vor zwei Jahren eine kleine Firma mit gerade einmal umgerechnet knapp 25.000 Euro gegründet, nun jedoch bereits ein Vermögen von über 20 Millionen Euro angehäuft haben.

Tribuna do Norte, 7.7.2011
Ministro dos Transportes cai após denúncias

Mittwoch, 6. Juli 2011

Bagger und Baumaschinen für Belo Monte treffen ein

Eine Schiffskonvoi mit 37 schweren Baufahrzeugen für den Staudamm Belo Monte landete am Montag (07.05) im Hafen von Vitória do Xingu (PA). Mehr als 80 Stunden war die Fracht vom Hafen in Belém bis hierher unterwegs.

Das Betreiberkonsortium Norte Energia gab etwa 700 Baufahrzeuge einschließlich LKW für Belo Monte in Auftrag. Die Hälfte davon soll bis Ende des Jahres in der Region eintreffen.

Noch in dieser Woche sollen die Maschinen bei der Errichtung der Baustelle für das Kraftwerk Belo Monte (Sitio Belo Monte) zum Einsatz kommen, wo bereits seit 23.6. gearbeitet wird. Zunächst soll die Vegetation entfernt und das Gelände für Unterkünfte und Lagerstätten planiert werden.

Norte Energia, 6.7.2011
Máquinas pesadas chegam à Região do Xingu para obras de Belo Monte
Um comboio de embarcações desembarcou na manhã desta 3ª feira (5/7), no cais de Vitória do Xingu (PA), 37 máquinas pesadas que irão trabalhar na construção dos primeiros canteiros de obras da Hidrelétrica Belo Monte.

Agência Estado, 1.7.2011
Consórcio inicia obra do primeiro canteiro de Belo Monte
O consórcio construtor Belo Monte, liderado pela Andrade Gutierrez, iniciou no final da semana passada a montagem do primeiro canteiro de obras da usina hidrelétrica de Belo Monte, a ser construída no Rio Xingu (PA). As primeiras ações do consórcio foram as de executar o serviço de terraplanagem do terreno e supressão vegetal da área. Na próxima semana, a expectativa é de que cheguem ao canteiro os equipamentos pesados adquiridos da Caterpilar para a execução das obras.

Montag, 4. Juli 2011

Brasilien: Ordensleute und Menschenrechtler von staatlicher Gewalt bedroht


Blickpunkt Lateinamerika, 3.7.2011
Kirchliche Organisationen prangern staatliche Gewalt an
Mit Nachdruck haben Vertreter der brasilianische Bischofskonferenz und weiterer kirchlicher Organisationen die Bedrohung von Ordensleute und Menschenrechtsaktivisten durch staatliche Sicherheitskräfte im Bundesstaat Goiás angeprangert. Jede Praxis, die mit Menschenrechtsverletzungen einhergehe, werde entschieden zurückgewiesen, so die Unterzeichner in einer von der Brasilianischen Bischofskonferenz verbreiteten Stellungnahme. Man verurteile die institutionelle Gewalt, die staatliche Sicherheitskräfte systematisch gegenüber Vertretern der Zivilgesellschaft ausübten.

CNBB, 29.6.2011
Entidades protestam contra a violência de agentes de segurança pública de Goiás


Pastoral Carcerária, 30.6.2011
Religiosos denunciam ameaças que vêm sofrendo após prisão de grupo de militares em Goiás

Samstag, 2. Juli 2011

CIMI veröffentlicht Bericht über Gewalt an Indigenen

Bischof Erwin Kräutler auf der Pressekonferenz zum Bericht über Gewalt gegen indigene Völker in Brasília

Adveniat, 1.7.2011
Brasilien: Kirche beklagt Gewalt gegen indigene Völker

Die katholische Kirche in Brasilien hat auf die anhaltende Gewalt gegen Angehörige indigener Völker in dem größten südamerikanischen Land hingewiesen. In einer in dieser Woche in der Hauptstadt Brasilia verbreiteten Stellungnahme des Indianermissionsrat der katholischen Kirche CIMI heißt es, das allein im vergangenen Jahr 60 Indigene ermordet wurden, in 152 Fällen kam es zu Morddrohungen.

"Sie werden weiterhin ans Kreuz genagelt: Ermordet, verletzt, vertrieben oder gebrochen auf ihren eigenen uralten Ländereien. Zurückgedrängt in Parias der Gesellschaft, gejagt wie Tiere und behandelt wie Bettler", sagte Amazonasbischof Erwin Kräutler in seiner Eigenschaft als CIMI-Präsident der Nachrichtenagentur Télam.

Die Mehrzahl der Gewaltakte gibt es im Zusammenhang mit offenen Landkonflikten mit weißen Landbesitzern. Allein im Bundesstaat Mato Grosso do Sul, einem der führenden Gebiete der brasilianischen Landwirtschaft, ereigneten sich 34 Morde an Ureinwohnern. Der Bundesstaat verfügt über die zweitgrößte Indigenen-Population innerhalb der brasilianischen Föderation.
Ein erschreckendes Bild zeichnet CIMI für die Säuglingssterblichkeit unter den Ureinwohnern. Seit Jahren klagt die Organisation über fehlende medizinische Betreuung für Ureinwohner. Im Vergleich zu 2009 habe es somit fünfmal mehr Säuglingstode gegeben. Allein im Volk der Xavante-Indios aus dem Bundesstaat Mato Grosso seien 60 von 100 Neugeborenen gestorben.
(TK)

CIMI, 30/06/2011
Violência contra os povos indígenas no país continua alarmante

PDF-Documento:
Relatório de Violência Contra os Povos Indígenas no Brasil - 2010

Prelazia do Xingu,30.6.2011
AS CRUZES PERMANECEM ERGUIDAS

Adveniat, 21.6.2011
Brasilien: Mehr als 1580 Morde an Umweltschützern seit 1985
Nach Angaben der katholischen Organisation Comissão Pastoral da Terra (CPT) sind allein im brasilianischen Bundesstatt Pará zwischen 1996 und 2011 insgesamt 214 Menschen ermordet worden, die sich für den Schutz der Natur eingesetzt haben. Wie die Internetseite observadorglobal.com berichtet, seien die überwiegende Mehrzahl der Opfer Umweltaktivisten, indigene Führer und Kleinbauern. Im gleichen Zeitraum erhielten mehr als 800 Personen Morddrohungen.

Illegale Rodungen im Naturschutzgebiet Triunfo do Xingu

Im Naturschutzgebiet Triunfo do Xingu im Gemeindegebiet von Altamira-PA hat die Umweltschutzbehörde illegale Rodungen im Ausmaß von 12 qkm festgestellt. Zwei Verdächtige wurden wegen der Umweltschäden zu je R$ 12,3 Mio Strafe verurteilt.
Beamte der Umweltbehörde IBAMA hatten die Schlägerungen auf Satellitenaufnahmen entdeckt und sind am 21.6. per Hubschrauber vor Ort erschienen. Die Bäume waren ohne Genehmigungen gefällt worden, wobei Arbeitstrupps mit insgesamt 30 Motorsägen im Einsatz waren.

Globo, 29.6.2011
Desmatamento de 12 km² é flagrado em área de proteção ambiental no PA
Segundo o Ibama, mata era derrubada rapidamente com 30 motosseras.
Devastação aconteceu no município de Altamira.

Socioambiental, 02/05/2011
Extrativistas da Terra do Meio, no Pará, começam formação em gestão territorial
A formação é parte de um conjunto de ações articuladas com o objetivo de melhorar a interlocução das famílias extrativistas com a sociedade na luta por seus direitos e ampliar a compreensão das expectativas que a sociedade deposita sobre as Reservas Extrativistas (Resex) na Terra do Meio.

Amazonia sustentavel, 15.3.2010
O avanço do desmatamento da Área de Proteção Ambiental Triunfo do Xingu no Pará

O Liberal,
Ibama flagra desmatamento em Altamira e Floresta do Araguaia
Agentes registraram que 1,2 mil hectares vieram abaixo nos dois municípios
Agentes do Instituto Brasileiro de Meio Ambiente e Recursos Naturais Renováveis (Ibama) interromperam, na semana passada, um grande desmatamento dentro da Área de Proteção Ambiental Triunfo do Xingu, em Altamira, no sudoeste do Pará. No local, distante apenas dois quilômetros do Parque Nacional da Serra do Pardo, os fiscais encontraram mais de 1,2 mil hectares de florestas já destruídos. Dois envolvidos no desmate foram multados, cada um, em R$12,3 milhões. Eles também fora conduzidos à Polícia Federal, onde responderão criminalmente pelos danos ao meio ambiente.