Samstag, 2. Juli 2011

CIMI veröffentlicht Bericht über Gewalt an Indigenen

Bischof Erwin Kräutler auf der Pressekonferenz zum Bericht über Gewalt gegen indigene Völker in Brasília

Adveniat, 1.7.2011
Brasilien: Kirche beklagt Gewalt gegen indigene Völker

Die katholische Kirche in Brasilien hat auf die anhaltende Gewalt gegen Angehörige indigener Völker in dem größten südamerikanischen Land hingewiesen. In einer in dieser Woche in der Hauptstadt Brasilia verbreiteten Stellungnahme des Indianermissionsrat der katholischen Kirche CIMI heißt es, das allein im vergangenen Jahr 60 Indigene ermordet wurden, in 152 Fällen kam es zu Morddrohungen.

"Sie werden weiterhin ans Kreuz genagelt: Ermordet, verletzt, vertrieben oder gebrochen auf ihren eigenen uralten Ländereien. Zurückgedrängt in Parias der Gesellschaft, gejagt wie Tiere und behandelt wie Bettler", sagte Amazonasbischof Erwin Kräutler in seiner Eigenschaft als CIMI-Präsident der Nachrichtenagentur Télam.

Die Mehrzahl der Gewaltakte gibt es im Zusammenhang mit offenen Landkonflikten mit weißen Landbesitzern. Allein im Bundesstaat Mato Grosso do Sul, einem der führenden Gebiete der brasilianischen Landwirtschaft, ereigneten sich 34 Morde an Ureinwohnern. Der Bundesstaat verfügt über die zweitgrößte Indigenen-Population innerhalb der brasilianischen Föderation.
Ein erschreckendes Bild zeichnet CIMI für die Säuglingssterblichkeit unter den Ureinwohnern. Seit Jahren klagt die Organisation über fehlende medizinische Betreuung für Ureinwohner. Im Vergleich zu 2009 habe es somit fünfmal mehr Säuglingstode gegeben. Allein im Volk der Xavante-Indios aus dem Bundesstaat Mato Grosso seien 60 von 100 Neugeborenen gestorben.
(TK)

CIMI, 30/06/2011
Violência contra os povos indígenas no país continua alarmante

PDF-Documento:
Relatório de Violência Contra os Povos Indígenas no Brasil - 2010

Prelazia do Xingu,30.6.2011
AS CRUZES PERMANECEM ERGUIDAS

Adveniat, 21.6.2011
Brasilien: Mehr als 1580 Morde an Umweltschützern seit 1985
Nach Angaben der katholischen Organisation Comissão Pastoral da Terra (CPT) sind allein im brasilianischen Bundesstatt Pará zwischen 1996 und 2011 insgesamt 214 Menschen ermordet worden, die sich für den Schutz der Natur eingesetzt haben. Wie die Internetseite observadorglobal.com berichtet, seien die überwiegende Mehrzahl der Opfer Umweltaktivisten, indigene Führer und Kleinbauern. Im gleichen Zeitraum erhielten mehr als 800 Personen Morddrohungen.