Montag, 31. Oktober 2011

Belo Monte – Strom oder Menschenrechte?

Noch befinden sich in Amazonien die größten tropischen Regenwaldflächen der Erde. Das Wasserkraftprojekt Belo Monte am Xingu-Fluss aber hat nicht nur weitreichende ökologische und soziale Folgen, sondern es würde wahrscheinlich einer Vielzahl weiterer solcher Kraftwerke den Weg ebnen. Es soll das drittgrößte Wasserkraftwerk der Welt werden und wäre das erste solchen Ausmaßes in Amazonien. Dass etwa indigene Völker großflächig im Namen des Fortschrittes umgesiedelt werden sollen und was mögliche Alternativen zu einer solchen Form der Energiegewinnung wären, erklärt uns im folgenden Interview Herbert Wasserbauer von der Dreikönigsaktion.

AUDIO - MP3 auf Radiofabrik, 31.10.2011 (56:30 Min, 51.73 MB)

Samstag, 29. Oktober 2011

Neuerliche Tumulte beim Staudamm-Bau von Santo Antônio

Ein Aufstand unter den Arbeitern am Staudamm Santo Antônio (RO) am Freitag Morgen (28.10.) zwag das Baukonsortium erneut die Arbeiten einzustellen.

In einer Erklärung teilte Odenbrecht S.A. als Vertreter des Baukonsortiums Santo Antônio mit, dass "eine kleine Gruppe von Arbeitern ein Aufstand angezettelt hat". Dabei wurde ein Fahrzeug in Brand gesteckt. Seitens der Bauherren wurde mit der örtlichen Arbeitergewerkschaft Kontakt aufgenommen. Derzeit gibt es keine Prognose für die Wiederaufnahme der Arbeiten.

Die Unruhen wurden ausgelöst, weil seitens der Baufirma die monatlichen 30 Überstunden eingestellt worden waren.

Im März dieses Jahres mussten die Bautätigkeiten an beiden Baustellen am Madeira-Fluss, Santo Antônio und Jirau, wegen Rebellion der insgesamt fast 40.000 Arbeiter einige Wochen lang eingestellt werden. In Jirau waren die Unterkünfte der Arbeiter aus Protest wegen der unmenschlichen Arbeitsbedingungen und säumigen Zahlungen in Brand gesteckt worden.

G1, 28/10/2011
Obra da usina de Santo Antônio é paralisada após tumulto
Consórcio decidiu suspender atividades após tumulto na madrugada.
Segundo sindicato, trabalhadores reivindicam manutenção de horas extras.

O Globo, 28.10.2011
Obra da usina de Santo Antônio é paralisada após tumulto
O tumulto foi motivado pela intenção da empresa de suspender as horas-extras dos trabalhadores. O diretor-financeiro do Sindicato dos Trabalhadores da Indústria de Construção Civil (STICCERO), Valderi da Costa Braga, informou que a empresa voltou atrás e desistiu de proibir as cerca de 30 horas-extras mensais feitas pelos trabalhadores.

Leia mais sobre esse assunto em http://oglobo.globo.com/economia/mat/2011/10/28/obra-da-usina-de-santo-antonio-paralisada-apos-tumulto-925683823.asp#ixzz1cCEe6hsL
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Freitag, 28. Oktober 2011

Besetzung von Belo Monte durch Sonderkommando aufgelöst



Nach 15 Stunden Besetzung der Baustelle Belo Monte, des größten Kraftwerkprojekts in Brasilien und Aushängeschild für das Konjunkturprogramm zum beschleunigten Wachstum (PAC), wurde die Justiz aktiv und ordnete die Räumung des Geländes an. Ein Justizbeamter, die Sicherheitstrupps von Norte Energia und ein Sonderkommando der Polizei sorgten für den Abzug der Demonstranten.

Nach anfänglichem Widerstand verließen die ca. 600 Indigenen, Flussbewohner und Umweltschützer das Baugelände friedlich, an der BAustelle kam es zu keinem Schaden. Auch die Straßenblockade wurde beendeten.


net-tribune, 28.10.2011
Besetzer räumen Baustellengelände von Damm-Projekt in Brasilien

Kathweb, 28.10.2011
Belo-Monte-Staudamm: Polizei löst Baustellen-Besetzung auf
Rund 600 Demonstranten hatten aus Protest gegen das Megakraftwerk am brasilianischen Rio Xingu die Baustelle blockiert

O Globo, 27.10.2011
Tropa de choque desocupa canteiro de obras da Usina de Belo Monte
Após 15 horas de ocupação, a maior hidrelétrica em construção no país e carro-chefe do Programa de Aceleração do Crescimento (PAC) do governo federal, a usina de Belo Monte, no Pará, teve seu canteiro de obras liberado após a chegada de um oficial de Justiça, munido de um mandado de segurança impetrado pela Norte Energia, e uma tropa de choque da polícia.

Estadão, 27.10.2011
Ordem judicial encerra ocupação em Belo Monte
Índios e pescadores acamparam no local e paralisaram obras da usina

Altamira Hoje, 27.10.2011
BR 230 e Canteiro de Obras são liberados depois de 12 horas de protestos.

Donnerstag, 27. Oktober 2011

"O Globo" unterstellt Bischof Kräutler in Belo Monte zu sein

Laut O Globo wird die Besetzung der Baustellen Belo Monte von Dom Erwin Kräutler, Bischof am Xingu, angeführt. Er würde "sich momentan mit etwa 200 Indigenen auf der Baustelle aufhalten", heißt es im Blatt.

Laut Informationen aus dem Kreis des Baukonsortiums seien Hunderte von Demonstranten mit Bussen auf dem Weg zur Baustelle. Die Bewegung werde von Senatorin Marinor Brito (PSOL-PA) und dem Abgeordneten Rodrigues Edmilson (PSOL-PA) geleitet. Auch die Kommission der Landpastoral beteilige sich am Protest.

Doch in Wahrheit ist Bischof Kräutler momentan im Theater Kosmos-Bregenz und nimmt an einer Feierlichkeit anlässlich der Seligsprechung von Carl Lampert teil, mit dem Titel "Vom Altar auf die Straße. Gewaltfreier Widerstand heute".

In einer Aussendung nennt CIMI die Nachricht, Bischof Kräutler sei an der Besetzung von Belo Monte beteiligt, als "total verlogen und tendenziös".

O Globo, 27.10.2011
Paralisação de Belo Monte é comandada por bispo
BRASÍLIA - A tomada dos canteiros de obra da usina de Belo Monte, no Pará, é liderada por Dom Erwin Kräutler, bispo da Prelazia do Xingu. Neste momento, o bispo está presente no canteiro de obras, com cerca de 200 índios.

Informações obtidas com fontes ligadas ao consórcio construtor da usina dão conta de que novos ônibus, com centenas de manifestantes, estão a caminho do canteiro da hidrelétrica. O movimento é puxado pela senadora Marinor Brito (PSOL-PA) e pelo deputado Edmilson Rodrigues (PSOL-PA). A Comissão Pastoral da Terra também participa do movimento.

CIMI, 27.10.2011
Nota do Cimi sobre as Informações Mentirosas Divulgadas em Relação à Ocupação do Canteiro de Obras da UHE de Belo Monte
Vimos a público comunicar que Dom Erwin encontra-se fora do país, na Áustria, desde o dia 19 de outubro. Portanto, a informação divulgada é totalmente mentirosa e tendenciosa.

Indigene und Umweltschützer besetzen Baustelle von Belo Monte



Nach Mitteilung von CIMI haben in den Morgenstunden des 27.10. über 600 Personen, darunter Indigene, Bewohner der Flusssiedlungen und Fischer des Xingu sowie Umweltschützer, die Baustelle  Belo Monte, wo das eigentliche Kraftwerk am Xingu-Fluss errichtet werden soll, besetzt. Außerdem wurde der Verkehr an der Transamazônica BR-230 unterbrochen, nur Krankentransporte sind möglich.

Die Demonstranten forderten von der Bundesregierung den Baustopp von Belo Monte sowie die Entsendung von Vertretern zu Verhandlungen mit den indigenen und weiteren betroffenen Gruppen. Der Protest richtete sich gegen das erneut verschobene Urteil im Gerichtsverfahren gegen Belo Monte. Die Staatsanwaltschaft hatte wegen der nicht stattgefundenen Anhörungen der Indigenen vor dem Kongress, die in der Verfassung vorgeschrieben sind, einen Baustopp gefordert.

CIMI berichtete, dass die Besetzung friedlich verläuft und die Demonstranten auf keinen Widerstand seitens Polizei oder der Sicherheitstrupps des Unternehmens gestoßen seien.

Laut Kayapó-Kazike Megaron Txucarramãe sind bereits weitere Indigene auf dem Weg nach Belo Monte.


Der Standard, 28. Oktober 2011
Baustelle von Belo-Monte-Kraftwerk im Amazonas-Gebiet besetzt
Demonstranten wollen Bauarbeiten stoppen
Sao Paulo - Rund 600 Demonstranten, darunter Indios und Fischer, haben im brasilianischen Amazonas-Gebiet die Baustelle für das umstrittene drittgrößte Wasserkraftwerk der Welt, Belo Monte, besetzt. Sie wollen die Bauarbeiten für das Kraftwerk im Teilstaat Para stoppen, für das über 500 Quadratkilometer Fläche überschwemmt werden sollen.

Südostschweiz, 28.10.2011
Ureinwohner besetzen Baustelle von Belo-Monte-Staudamm
Mehr als 400 Ureinwohner und Umweltschützer haben am Donnerstag (Ortszeit) in Brasilien die Baustelle des riesigen Belo-Monte-Staudamms besetzt, um die Einstellung der Arbeiten zu fordern.
São Paulo. – Alles sei friedlich verlaufen, da es weder Wachen noch Arbeiter auf der Baustelle im Amazonas-Gebiet gegeben habe, sagte ein Sprecher der Demonstranten. Die Besetzung werde auf unbestimmte Zeit andauern, um zumindest eine Unterbrechung der Arbeiten zu erreichen, damit die durch den Stausee betroffenen Ureinwohner nach ihrer Meinung befragt werden könnten.

Nürnberger Nachrichten, 28.10.2011
Avatar hautnah: Ureinwohner kämpfen gegen Mega-Staudamm
Für Wasserkraftwerk im brasilianischen Amazonasgebiet müssten 16.000 Menschen umgesiedelt werden
São Paulo - Die brasilianische Regierung macht Ernst: im Amazonas-Gebiet hat sie vor wenigen Wochen mit dem Bau des Mega-Staudamms Belo Monte begonnen. Das Wasserkraftwerk sei unabdingbar, sagt die Regierung - doch indigene Völker, Einwohner und Umweltschützer laufen Sturm: Die Lebensgrundlage tausender Menschen würde uberflutet, der Schaden an der Natur wäre irreparabel.

Frankfurter Rundschau, 28.10.2011
"Wir sind Krieger"
Ureinwohner  Brasiliens  haben  die Baustelle des Belo-Monte-Staudamms
besetzt  und  fordern  einen Baustopp. Die Indianer kämpfen gegen ihre
Umsiedlung und befürchten eine ökologische Katastrophe.

Berliner Zeitung, 28.10.2011 (AFP)
Ureinwohner besetzen Baustelle
Indianische  Ureinwohner  laufen  seit  langem  Sturm  gegen  das acht
Milliarden  Euro  teure  Staudamm-Projekt.  Die Menschen sehen dadurch
ihre  Lebensgrundlage  gefährdet, müssen umgesiedelt werden. Weil sich
die  Regierung  weigert,  an  einem  geplanten  Vermittlungstreffen in
Washington teilzunehmen, besetzen die Gegner die Baustelle.


Agência Brasil, 27.10.2011
Belo Monte é ocupada por cerca de 600 pessoas contrárias ao empreendimento
Cerca de seiscentas pessoas, entre indígenas, ribeirinhos e pescadores, ocuparam o canteiro de obras da Hidrelétrica de Belo Monte, no Pará, na madrugada de hoje (27), segundo informações do Conselho Indigenista Missionário (Cimi). Os manifestantes pedem o fim do projeto da usina.

CIMI-Info 987, 27.10.2011
Ocupado canteiro de obras da usina de Belo Monte

Bischof Erwin Kräutler ist Botschafter der Friedensglocke


Mösern war am Sonntag Schauplatz besonderer Ereignisse: Am frühen Nachmittag fand eine Friedenswanderung mit interkonfessionellem Gebet am Möserer See statt. Danach folgte die Ernennung von Missionsbischof Erwin Kräutler zum "Botschafter der Friedensglocke".

Beitrag auf der Homepage der Marktgemeinde Telfs mit weiteren Fotos

OAS sagt Hearing zu Belo Monte wegen Fernbleibens von Brasilien ab

Die Menschenrechtskommission der Organisation Amerikanischer Staaten (OAS) sagte das für Mittwoch in Washington anberaumte Hearing über Belo Monte ab, weil Brasilien die Teilnahme verweigerte.

An die Stelle der offiziellen Anhörung wird der IACHR am Donnerstag (27.10.2011) nur die Vertreter der indigenen und nicht-staatlichen Organisationen empfangen, die Beschwerden wegen des rechtswidrigen Genehmigungsverfahrens vorbringen werden.

Folha, 26.10.2011
OEA cancela audiência sobre Belo Monte após Brasil se negar a ir
A CIDH (Comissão Interamericana de Direitos Humanos), braço da OEA (Organização dos Estados Americanos), desmarcou nesta quarta-feira a audiência em Washington, nos Estados Unidos, para tratar de violações de direitos humanos na construção da usina de Belo Monte, no rio Xingu (Pará), após o Brasil se recusar a comparecer.

No lugar da audiência, a CIDH receberá amanhã representantes indígenas e de organizações não governamentais, que apresentarão acusações de abusos e queixas.

Mittwoch, 26. Oktober 2011

Cemig-Aktien fallen nach Beteiligung an Belo Monte um 4 %

Laut Mitteilung von Cemig und Light S.A. hat sich der Energiekonzern mit 9,77 % an der Kapitalsgesellschaft Norte Energia S.A., die für Bau und Betrieb des Kraftwerks Belo Monte zuständig ist, zu einem Preis von R$ 118,69 Mio beteiligt.

Zur Beteiligung haben die beiden Stromkonzerne die Tochtergesellschaft Amazôn Energia gegründet. Cemig hat 74,5% Anteile am Unternehmen und Light 25,5%. An Belo Monte sind außerdem noch die sechs Bauunternehmen Queiroz Galvao (2,51%), OAS (2,51%); Contern (1,25%); Cetenco (1,25%); Galvão Engineering (1 25%) und J. Malucelli (1%) beteiligt.

Die Kosten für Belo Monte wurden offiziell mit R$ 19 Mrd budgetiert, aber der Markt schätzt sie auf mindestens R$ 26 Mrd. Die Stromproduktion ist für Februar 2015 geplant, und die Laufzeit der Konzession für das Kraftwerk beträgt 35 Jahre.

Nach Angaben der beiden Unternehmen bringt das Geschäft für Cemig 818 MW, wodurch es seinen Marktanteil auf dem Stromsektor in Brasilien von 7% auf 8% erhöht. Light wird 280 MW zur Vermarktung bekommen.

Die positive Stimmung von Cemig wurde allerdings von den Aktionären nicht geteilt. Ihre Aktien mussten mit 4 % Minus die seit langem schwersten Kursverluste an der Börse in São Paulo hinnehmen.

Folha, 26.10.2011
Cemig e Light compram participação em Belo Monte
A Cemig e a Light comunicaram oficialmente o mercado nesta quarta-feira a compra de uma participação de 9,77% do capital social da Norte Energia, responsável pela construção e operação da usina de Belo Monte, por R$ 118,69 milhões.

Terra, 25.10.2011
Ação da Cemig tem queda e analistas questionam Belo Monte e EDP

Dienstag, 25. Oktober 2011

Brasilien entsendet keinen Vertreter zur Anhörung der OAS bezüglich Belo Monte

Die brasilianische Regierung wird keinen Vertreter zur Anhörung über das Genehmigungsverfahren zum Bau des Wasserkraftwerks Belo Monte, die von der Menschenrechtskommission (CIDH) der Organisation der Amerikanischen Staaten (OAS) organisiert wurde, entsenden. Die Regierung war vorige Woche zu dieser Klausurtagung, die am 26. Oktober in Washington stattfinden wird, eingeladen worden, was das Außenministerium auch bestätigt hat. Brasilien wird daran aber nicht teilnehmen.

Vertreter indigener Gemeinschaften kritisierten diese Position der Regierung als "Ausdruck für die Feigheit der Regierung, die um Rechtsbrüche und Fehlverhalten beim Prozess der Lizenzierung für das Kraftwerksprojekt Belo Monte weiß und vermeiden möchte, öffentlich ein weiteres Mal von der Kommission gerügt zu werden."

Agência Estado, 24.10.2011
Governo não irá à audiência sobre Belo Monte na OEA
O governo foi convocado na semana passada para essa reunião fechada, que será realizada em Washington, na próxima quarta-feira
BRASÍLIA - O governo brasileiro não enviará representantes à audiência convocada pela Comissão Interamericana de Direitos Humanos (CIDH) da Organização dos Estados Americanos (OEA) para tratar sobre o processo de licenciamento e construção da usina hidrelétrica de Belo Monte, no Pará. O governo foi convocado na semana passada para essa reunião fechada, que será realizada em Washington, na próxima quarta-feira. O Itamaraty confirmou que o Brasil foi convidado, mas que não participará.

Folha, 24.10.2011
Brasil se recusa a conversar na OEA sobre Belo Monte
A Comissão convocou uma audiência para a próxima quarta-feira entre autoridades brasileiras e representantes dos povos indígenas que habitam às margens do rio Xingu. O objetivo do encontro era que o Governo desse satisfações sobre o descumprimento das resoluções da OEA.
O Estado brasileiro, que não estará representado no encontro por divergir com a sentença da OEA, argumenta na carta enviada à CIDH que os poderes Executivo e Legislativo do país são os responsáveis por fiscalizar as obras de Belo Monte e alega que a Justiça supervisiona de forma imparcial e independente o cumprimento dos direitos humanos dos indígenas.

Hochwasser zerstört wichtigen Damm in Thailand


ORF, 25.10.2011
Wasserstand steigt weiter
Alarm für 30.000 Menschen bei Bangkok: Rund 35 Kilometer nördlich der thailändischen Hauptstadt hat das Hochwasser am Dienstag einen wichtigen Damm zerstört. Das Krisenzentrum FROC forderte die Einwohner südlich der gebrochenen Barriere dringend zur Flucht auf. Der Umgebung drohe eine bis zu eineinhalb Meter hohe Flutwelle, sagte der Direktor des Krisenzentrums, Justizminister Pracha Promnok.

„Die Anrainer müssen aus Sicherheitsgründen so schnell wie möglich gehen“, sagte der Minister. Die Armee stehe mit Lastwagen bereit, um den Menschen bei der Flucht zu helfen. Der Sprecher des Krisenzentrums schätzte die Zahl der Betroffenen auf rund 30.000.

Montag, 24. Oktober 2011

Brasilien: Die Wirtschaft wächst, der Wald stirbt

Mitten im Amazonas-Regenwald will Brasilien das drittgrößte Wasserkraftwerk der Welt bauen. Die Schäden für Natur und Einwohner sind kaum zu bemessen. Trotz aller Einwände hält die brasilianische Regierung stur an dem Wahnsinns-Projekt fest und tritt dabei Umwelt- und Menschenrechte mit Füßen.

Vierteilige Serie auf Cicero-Online, 24.10.2011 

Wie das Projekts während der Militärdiktatur entstand

Warum Brasilien trotz seiner Umweltsünden als Vorbild für nachhaltige Energien gilt und wie lokale Umweltaktivisten zu dem Projekt stehen

Warum Umweltschützer im Amazonas um ihr Leben fürchten müssen

Welche dramatischen Auswirkungen der Bau schon jetzt auf die Region hat und welche Chancen es noch gibt, den Staudamm zu verhindern

Strafmilderung für Auftraggeber der Ermordung von Schwester Dorothy Stang

Vitalmiro Bastos de Moura, Drahtzieher an der Ermordung von Dorothy Stang, bekommt Strafmilderung
Kathweb, 23.10.2011
Brasilien: Strafmilderung für Anstifter zu Mord an Missionarin
Der als Drahtzieher des Mordes an der Missionarin Dorothy Stang zu 30 Jahren Gefängnis verurteilte Landbesitzer Vitalmiro Bastos de Moura wird vom geschlossenen in den offenen Vollzug verlegt. Ein Gericht im nordbrasilianischen Belem gewährte die Strafmilderung laut Medienberichten vom Samstag, da Bastos bereits mehr als ein Sechstel seiner Strafe verbüßt habe. Im Februar 2005 hat Bastos laut dem Urteil einem Auftragskiller mehrere tausend Euro für die Ermordung Stangs gezahlt.

Die US-amerikanische Missionarin hatte sich jahrzehntelang für die Landrechte armer Bauern engagiert. Nach mehreren Morddrohungen wurde die 73-Jährige schließlich in der Nähe der Stadt Anapu ermordet. Im Mai 2007 war Bastos als Auftraggeber zu 30 Jahren Haft verurteilt worden. In einem zweiten Prozess im Jahr 2008 wurde er freigesprochen; die Staatsanwaltschaft hob dieses Urteil aber im April 2009 wieder auf. Im April 2010 erhielt Bastos in einem neuen Verfahren 30 Jahre Freiheitsstrafe.

Nach brasilianischen Recht haben Verurteilte nach einem Sechstel ihrer Haftzeit Anrecht auf Strafmilderung, wobei auch die Untersuchungshaft mit angerechnet wird. Bastos darf nun an fünf Tagen pro Jahr das Gefängnis zu Feieranlässen verlassen. Sollte er eine feste Arbeit finden, so darf er sich von 6 bis 20 Uhr außerhalb des Gefängnisses aufhalten. Zudem wurde Bastos Strafe um vier Monate und 20 Tage verkürzt, da er während seiner Haft regelmäßig gearbeitet hat. Sein Anwalt beantragte auch seine Verlegung von Belem nach Altamira, wo Bastos' Familie lebt. Das Gericht gab diesem Antrag jedoch nicht statt.

Radio Vatikan, 23.10.2011
Brasilien: Strafmilderung für Anstifter zu Mord an Missionarin
Der als Drahtzieher des Mordes an der Missionarin Dorothy Stang zu 30 Jahren Gefängnis verurteilte Landbesitzer Vitalmiro Bastos de Moura wird vom geschlossenen in den offenen Vollzug verlegt. Ein Gericht im nordbrasilianischen Belem gewährte die Strafmilderung laut Medienberichten vom Samstag, da Bastos bereits mehr als ein Sechstel seiner Strafe verbüßt habe.

Archiv:
Zum Fall Dorothy Stang

Anapu em Foco, 22.10.2011
CONDENADO POR MORTE DE DOROTHY STANG TERÁ REGIME SEMIABERTO
O fazendeiro Vitalmiro Bastos de Moura, o Bida, que cumpre pena de 30 anos de reclusão sob acusação de ter mandado matar a missionária norte-americana naturalizada brasileira Dorothy Stang, ganhou ontem o benefício de poder cumprir o resto de sua pena em regime semi-aberto.

Folha Online - 22/10/2011
Condenado por morte de Dorothy Stang terá regime semiaberto
Um dos condenados pela morte da missionária norte-americana Dorothy Stang, o fazendeiro Vitalmiro Bastos Moura, o Bida, obteve na Justiça o direito a cumprir pena em regime semiaberto. Bida foi condenado, em 2005, a 30 anos de prisão sob acusação de ser um dos mandantes do assassinato de Dorothy. Ele está preso em uma penitenciária em Belém.

Sonntag, 23. Oktober 2011

Kosmos-Diskurs am 27. Oktober: Gewaltfreier Widerstand heute


Vom Altar auf die Straße. Gewaltfreier Widerstand heute
am Donnerstag, 27.10.2011 20:00 bis 22:00
im Theater Kosmos-Bregenz, Bregenz

Das EthikCenter der Katholischen Kirche, das Katholische Bildungswerk, Pax Christi Vorarlberg und das Theater Kosmos laden anlässlich der Seligsprechung von Carl Lampert zum Kosmos-Diskurs mit Bischof Erwin Kräutler, Pfr. Christian Führer und Hildegard Goss-Mayr

Dieser Abend anlässlich der bevorstehenden Seligsprechung von Provikar Carl Lampert ermöglicht eine Begegnung mit Menschen unserer Zeit, welche ihr ganzes Leben in den Dienst des Evangeliums gestellt haben. Christ sein ist für sie nicht auf ein Hochgefühl beim Feiern des Gottesdienstes am Sonntag beschränkt, sondern hat immer auch einen politischen Auftrag: Für mehr Gerechtigkeit und für die Rechte von Benachteiligten unserer Gesellschaft und Weltgemeinschaft zu kämpfen!

Bischof Erwin Kräutler als Botschafter der Friedensglocke in Telfs am 26. Oktober


Friedenswanderung mit Nobelpreisträger!
Der Freundeskreis der Friedensglocke, die Franziskaner und Univ. Innsbruck laden am 26. Oktober zum besinnlichen Tag nach Telfs.

TELFS/MÖSERN. Vor 25 Jahren hat Papst Johannes Paul II. erstmalig Vertreter der verschiedensten Religionen nach Assisi zu einem gemeinsamen Friedensgebet eingeladen. Auch die Wanderungen auf dem Friedensglocken-Wanderweg in Mösern/Telfs mit Vertretern der in Tirol heimischen Religionen mit den „Gebeten am See“ haben bereits eine lange Tradition.

In die Reihe der Botschafter der Friedensglocke wird heuer der Träger des Alternativen Nobelpreises 2010 Bischof Erwin Kräutler aufgenommen.

Der Freundeskreis der Friedensglocke des Alpenraumes, die Franziskanerprovinz Austria vom Hl. Leopold und die Theologische Fakultät der Universität Innsbruck laden zu einem besinnlichen Tag im Umfeld der Friedensglocke des Alpenraumes.

Der Feiertag beginnt um 10 Uhr mit einem Katholischen Gottesdienst mit Br. Wolfgang Heiß OFM in der Franziskanerkirche Telfs. Anschließend wird im Kreuzgang eine Ausstellung zu „25 Jahre Friedensgebet in Assisi“ von Univ.- Prof. Dr. Roman Siebenrock und Ass.-Prof. Dr. Willibald Sandler präsentiert.

Ab 14 Uhr wird, ausgehend von der Seewald-Alm, über mehrere Stationen zur Friedensglocke gewandert. Beim Möserer See sprechen Vertreter der christlichen, muslimischen, jüdischen und buddhistischen Religionen Gebete ihrer Tradition sprechen.


Bischof Erwin Kräutler wird Botschafter der Friedensglocke
Der aus Vorarlberg stammende Bischof Erwin Kräutler setzt sich in der Xingu-Diözese in Brasilien unbeirrt für die Rechte der indigenen Völker und deren Lebensraum ein. Um 16:30 Uhr wird er zum Botschafter der Friedensglocke ernannt. Die Laudatio wird Prof. Dr. Franz Weber vornehmen, Bischof Erwin Kräutler wird ein Memorandum vortragen und anschließend die Friedensglocke intonieren.

Die Bevölkerung ist zu diesem Tag „Assisi vor Ort“ herzlich eingeladen.


PROGRAMM:

Der 26. Oktober beginnt um 10 Uhr mit einem Katholischen Gottesdienst in der Franziskanerkirche Telfs. Anschließend wird im Kreuzgang eine Ausstellung zu „25 Jahre Friedensgebet in Assisi“

Ab 14 Uhr wird, von der Seewald-Alm über mehrere Stationen zur Friedensglocke gewandert.

Beim Möserer See sprechen Vertreter verschiedenster Religionen Gebete.

Um 16:30 Uhr wird Bischof Erwin Kräutler zum Botschafter der Friedensglocke ernannt. Der aus Vorarlberg stammende Bischof setzt sich unbeirrt für die Rechte der indigenen Völker und deren Lebensraum ein.

Die Bevölkerung ist zu diesem Tag herzlich eingeladen.

Hintergrund:
Die Friedensglocke des Alpenraumes

Donnerstag, 20. Oktober 2011

OAS organisiert Treffen zwischen Regierung und Indigenen über Belo Monte in Washington

Menschenrechtskommission (CIDH) der Organisation Amerikanischer Staaten (OAS) bereitet für kommenden Mittwoch (26.10.) in Washington (USA) ein Treffen zwischen der brasilianischen Regierung und indigenen Völkern vor, um weitere Vorgangsweisen bezüglich des Staudammprojekts Belo Monte zu erörtern. Weil es keine Anhörung der Indigenen vor dem Kongress gab, wie es die Verfassung vorsieht, läuft das Projekt Gefahr, noch gestoppt zu werden.

Vertreter indigener und vom Staudamm betroffener Gemeinschaften sowie Mitglieder von Menschenrechtsorganisationen, die Menschenrechts- und Gesetzesverletzungen in den betroffenen Gebieten beklagen, haben ihre Teilnahme zugesagt.

Das Ministerium für auswärtige Angelegenheiten (MFA), das dafür zuständig ist, hat noch nicht entschieden, ob die Regierung Vertreter nach Washington entsenden wird.

O Liberal, 19.10.2011
OEA convoca reunião entre governo e índios para discutir Usina de Belo Monte
A Comissão Interamericana de Direitos Humanos, órgão das Organização dos Estados Americanos (OEA), convocou uma audiência fechada para tratar do conflito entre governo brasileiro e comunidades tradicionais por causa da construção da Usina de Belo Monte, no Pará. A audiência está marcada para a próxima quarta-feira (26), em Washington (EUA).

Archiv:

Dienstag, 18. Oktober 2011

Urteil im Berufungsprozess gegen Belo Monte verschoben - Installationslizenz illegal

Im Berufungsprozess einer Zivilklage im öffentlichen Interesse - im Jahr 2006 von der Staatsanwaltschaft von Pará gegen das Genehmigungsverfahren für Belo Monte eingereicht - urteilte heute (17.10.) die Bundesrichterin Selene Maria de Almeida zugunsten der Anklage und nannte das Genehmigungsverfahren für Belo Monte als illegal. Die Richterin bestätigte, dass die betroffenen indigenen Gemeinschaften nicht entsprechend vor dem Kongress angehört wurden, was verfassungswidrig ist. Außerdem sei die ILO-Konvention 169 verletzt worden.

Die Verhandlung im TRF-1 wurde jedoch nach Antrag des Richters Fagundes de Deus um Akteneinsicht unterbrochen. Dazu stehen ihm bis zu 14 Tage zur Verfügung. Bei Fortsetzung des Prozesses wird noch Richterin Maria do Carmo Cardoso an der Urteilsfällung beteiligt sein.

Bereits 2006 hatte die Staatsanwaltschaft von Pará beim Bundesgericht eine Klage gegen Belo Monte eingereicht, dass die vom Kraftwerksprojekt betroffenen indigenen Völker im Nationalkongress nicht angehört wurden, wie es die Verfassung vorsieht und was Voraussetzung für die Lizenzvergabe ist. Laut Staatsanwaltschaft dienen die Anhörungen dem Schutz der betroffenen Menschen vor Projekten, die sich in der Umsetzung als für sie nachteilig erweisen würden.

Bei der Verhandlung des Falles im Jahr 2007 hatte sich TRF-1 bereits zugunsten der Anklage ausgesprochen, aber der Bundesrichter in Altamira, Herculano Nacif, entschied, dass die indigenen Gemeinschaften auch nach der Genehmigungslizenz vor dem Kongress angehört werden könnten. Die Staatsanwaltschaft war damit nicht einverstanden und appellierte erneut an den TRF-1.

Für das Projekt Belo Monte sprachen sich die Anwälte von Eletrobrás, das brasilianische Institut für Umwelt und Natürliche Ressourcen (IBAMA) und die Bundesregierung aus. Ihr Hauptargument ist, dass keine Indigenen direkt vom Staudamm überflutet werden, weshalb nicht einmal Anhörung nötig werden. Trotzdem hätten von der Nationalen Indigenenbehörde (FUNAI) und dem Umweltinstitut (IBAMA) organisierte öffentliche Anhörungen stattgefunden.

Die MPF widerspricht diesem Argument und betont, dass die Wasserumleitung des Xingu zu einer Veränderung des Flussbeetes entlang der Großen Schleife (ca. 120 km Länge) und zu einer Austrocknung des Flusses führt, was für Menschen, die vom Fluss leben, sehr wohl entscheidende Auswirkungen hat. Weiters fordert die Staatsanwaltschaft, dass die Meinung der Indigenen bindenden Charakter für die Entscheidung des Kongresses über Belo Monte haben sollte.

Richterin Selene de Almeida sagte, dass jene öffentlichen Anhörungen, die während der Vorbereitungen zur Lizenzvergabe abgehalten wurden, nicht die in der Verfassung vorgeschriebenen Konsultationen vor dem Kongress ersetzen. Solche Anhörungen können nicht an Exekutivbehören der Regierung delegiert werden. "Öffentliche Anhörungen sind technischer Natur, während die Anhörung vor dem Kongress eine verfassungsmäßige Vorgabe ist", begründete sie ihre Aussage.

Weiters erwähnte sie die widersprüchlichen Standpunkte rund um das Kraftwerksprojekt Belo Monte sowie 15 eingebrachte Klagen, deren Verhandlungen ausständig sind. "Der Kongress hätte bereits vor der Lizenzvergabe Untersuchungsergebnisse und Daten benötigt, um das Ausmaß der Schäden, die durch ein Kraftwerk dieser Größe enstehen, abschätzen und nach Lösungen suchen zu können," sagte sie. Sie betonte, dass die Meinungen der indigenen Gemeinschaften kein Veto gegen das Projekt bedeuten, dass sie aber unbedingt zu berücksichtigen sind.

Laut Selene de Almeida ist die Lizenzvergabe nicht nur verfassungswidrig, sondern sie verstößt auch gegen ILO-Konvention 169 zum Schutz indigener Völker, die von Brasilien 1989 unterzeichnet wurde.

Sozial- und Umweltbewegungen, die gegen den Bau des Wasserkraftwerks Belo Monte auftreten, protestierten gegen den Aufschub der Urteilsverkündigung des TRF-1. In einer Aussendung weisen sie darauf hin, dass der Boom auf dem Arbeitsmarktsektor wegen der Baustellenerrichtung für Belo Monte bereits große soziale Probleme im städtischen Gebieten und bei indigenen Gemeinschaften ausgelöst hat.

"Mit jedem Tag wird Belo Monte zu einem noch giftigeren Monster. Im städtischen Bereich eskalieren Gewalt und Prostitution, unter der indigenen Bevölkerung Krankheiten und Ratlosigkeit und in der gesamten Region die Abholzung. Belo Monte führte in Altamira bereits zu einem derart unerträglichen Chaos, dass nun sogar die lokalen Behörden und Unternehmer, die anfangs das Kraftwerksprojekt unterstützt haben, für eine Überprüfung der Lizenzvergabe eintreten", heißt es im Text.

Die Verhandlung wird innerhalb von 14 Tagen fortgesetzt.

Veja a ementa do voto de Selene Maria de Almeida (PDF)

Agência Brasil, 17.10.2011
Decreto que liberou instalação da Usina de Belo Monte é considerado ilegal por desembargadora do TRF-1
Brasília – Relatora da ação que corre no Tribunal Regional Federal da 1ª Região (TRF-1) pedindo a anulação do decreto que autorizou a instalação da Usina Hidrelétrica de Belo Monte em 2005, a desembargadora Selene Maria de Almeida votou hoje (17) favoravelmente a um pedido do Ministério Público Federal no Pará (MPF-PA) que considera o decreto ilegal.
Para o MPF/PA, o fato de as comunidades indígenas afetadas não terem sido ouvidas devidamente sobre o assunto é inconstitucional. O julgamento de hoje no TRF-1, no entanto, foi interrompido depois do voto da relatora por um pedido de vista do desembargador Fagundes de Deus, que prometeu trazer o caso à discussão novamente dentro de, no máximo, 14 dias.

Agência Brasil, 17.10.2011
Movimentos sociais protestam contra adiamento de decisão sobre Belo Monte

O Globo, 17.10.2011
Desembargadora desqualifica decreto que autoriza Belo Monte
BRASÍLIA - A desembargadora do Tribunal Regional Federal da 1ª Região (TRF1) Selene Almeida declarou, ao ler o seu voto sobre o processo judicial contra Belo Monte, no rio Xingu (PA), que o Decreto Legislativo 788/2005 não cumpre os preceitos Convenção 169 da Organização Internacional do Trabalho (OIT), da qual o Brasil é signatário desde 1989.

O Estado de S. Paulo, 17/10/2011
Relatora no TRF pede anulação de decreto que autorizou Belo Monte

MPF-Site, 17.10.2011
Com 1 voto favorável ao MPF, julgamento de Belo Monte é adiado
Relatora Selene Almeida considerou inválido o decreto que autorizou a usina e o licenciamento, pela falta da consulta aos índios, mas Fagundes de Deus pediu vistas do process

Xingu Vivo, 17.10.2011
Nota: Adiamento de decisão sobre ilegalidade de Belo Monte é temeridade


ARCHIV:
Plattform Belo Monte, 26.3.2011
Bischof Erwin Kräutler nennt Belo Monte ein "Monument des Wahnsinns"
Die vier Anhörungen in Altamira, Brasil Novo, Vitória do Xingu und Belém waren nicht mehr als bloßer Formalismus, um die von der Regierung bereits getroffenen Entscheidungen zu besiegeln und das Protokoll zu erfüllen.
Bis heute sind die Indios nicht zu Wort gekommen. Die "verpflichtenden Anhörungen" der Indios vor dem Kongress haben nicht stattgefunden.

Freitag, 14. Oktober 2011

Berufungsverfahren gegen Belo Monte beginnt am Montag


Am Montag, 17.10., wird am Bundesgericht der ersten Region (TRF-1) in Brasília die Zivilklage (GPA Nr. 2006.39.03.000711-8) der Staatsanwaltschaft von Pará gegen Belo Monte neu verhandelt. Dabei geht es um die Verletzung des Artikels 231 der brasilianischen Bundesverfassung, der eine Anhörung der indigenen Völker, die vom Staudammprojekt Belo Monte betroffen sind, durch den Nationalkongress vorschreibt.
Die Klage wurde 2006 von der Staatsanwaltschaft (MPF) eingebracht und wurde damals vom TRF1 bestätigt, was eine einstweilige Verfügung erwirkt hatte. Sie wurde aber vom damaligen Richter von Altamira, Herculano Nacif, mit der Begründung aufgehoben, dass die Anhörungen auch nach einem Baubeginn erfolgen könnten. Die Staatsanwaltwschaft berief gegen das Urteilt. Sollte das TRF-1 nun beim Berufungsverfahren seine erste Entscheidung wiederholen, müssten die Bauarbeiten an Belo Monte gestoppt werden, solange die Anhörungen nicht durchgeführt worden sind.

Xingu Vivo, 11.10.2011
TRF1 julgará Ação Civil Pública que pode paralisar Belo Monte

Rede Brasil Atual, 13.10.2011
Campanha pede que juízes considerem denúncias e paralisem Belo Monte
Movimento pede que cidadãos mandem e-mails aos juízes responsáveis por julgar a ação, pedindo respeito aos direitos indígenas e a paralisação da usina

O Globo, 11.10.2011
Segundo processo do MPF contra Belo Monte será julgado na 2ª-feira
BRASÍLIA - O Tribunal Regional Federal (TRF) da 1ª Região, em Brasília, julga na próxima segunda-feira o processo que trata da consulta prévia aos povos indígenas afetados por Belo Monte. Será o segundo processo julgado de uma lista de 12 ações movidas pelo Ministério Público Federal (MPF) no Pará contra a construção da hidrelétrica.

Donnerstag, 13. Oktober 2011

Transamazonica-Straße bei Anapu gesperrt

Siedler und Bauern haben die Transamazonica-Straße in der Region von Anapu-PA blockiert, weil die Zustände der Straßen und Brücken katastrophal sind und - trotz Vereinbarungen - die Instandhaltung nicht erfolgt. Die Bauern können ihre Ernten nicht transportieren und klagen starke Verluste.

Bei der Abzweigung zum Ortsteil Surubim der Gemeinde Anapu-PA, bei km 100 der "Transamazonica-Autobahn BR 230", wurden am Sonntag Abend (09.10.) Straßensperren errichtet und der Verkehr unterbrochen. Dadurch sollen die mit dem Nationalen Institut für Besiedelung und Agrarreform INCRA zu Beginn des Jahres getroffenen Vereinbarung eingefordert werden. Eine Firma sei bereits mit der Instandsetzung der Wege und Siedlungen im Ortsteil Surubim beauftragt worden, doch fehlt die Umsetzung. Die protestierenden Bewohner versorgten die Autofahrer mit Lebensmitteln und Getränken. LKW-Fahrer unterstützten die Proteste und stellten ihre Fahrzeuge quer, um den Verkehr zu behindern.

Die Organisation der Proteste will die Straßenblockade erst beenden, wenn mit den Straßenarbeiten begonnen wird.

Aktualisierung am 11.10.:
Nach Verhandlungen mit INCRA und der Gemeinde Anapu wird die Blockade beendet. Der Beginn der Arbeiten wurde für Montag zugesagt. Bürgermeister Francisco de Assis versprach die sofortige Instandsetzung von 6 km unpassierbaren Straßen im Gemeindegebiet.

Anapu em Foco, 11.10.2011
TRANSAMAZONICA CONTINUA INTERDITADA EM ANAPU


Blog do Airton, 13.10.2011
Liberado o tráfego na Transamazônica
Agricultores dos Projetos de Assentamento Pilão Poente I, II e III que bloqueavam a BR 230 (Transamazônica), desde o último domingo (9.10.), entre os municípios de Anapu e Altamira, na altura do quilômetro 100, decidiram desocupar a rodovia.

Dienstag, 11. Oktober 2011

Österreich: Stromerzeuger leiden unter Wassermangel

Salzach im Flachgau, die Salzburgs Bergregionen entwässert: Auch hier sind heuer niedrigere Pegel zu beobachten
Salzburg.ORF.at, 10.10.2011
Weniger Wasser: Ein Fünftel weniger Strom
Das Ausbleiben von Schnee im vergangenen Winter und das trockene Frühjahr haben dazu geführt, dass Flüsse und Bäche heuer deutlich weniger Wasser führen. Für die Stromerzeugung hatte das deutlich spürbare negative Folgen.
Vom Wassermangel bei der Stromproduktion ist nicht nur die Salzburg AG betroffen, sondern ebenso die Energie AG Oberösterreich und andere Erzeuger im Ostalpenraum. In Oberösterreich werden die Mindereinnahmen mit rund 20 Millionen Euro beziffert.

Kärnten.ORF.at, 22.8.2011
Wassermangel: KELAG muss Strom zukaufen Die KELAG hat derzeit mit einem Wassermangel zu kämpfen. Daher muss mehr Strom zugekauft werden. Wenig Wasser gibt es vor allem in Unterkärnten.

Industrie-Magazin, 23.8.2011
Niedrigwasser in Kärntens Flüssen: Stromproduktion sackt ab
Der Kärntner Energieversorger Kelag kämpft derzeit mit der sinkenden Wasserführung der heimischen Flüsse. Im Vergleich zum langjährigen Schnitt gab es am Sonntag nur 67 Prozent der üblichen Wassermenge eines 21. Augusts zur Stromerzeugung. "Die Tendenz ist sinkend", sagte Kelag-Vorstandschef Hermann Egger auf APA-Anfrage am Montag. "Der Wassermangel führt zu einer Mindererzeugung von Strom, die sich voll auf unser Ergebnis auswirkt." Derzeit müsse man entsprechend mehr Strom zukaufen, um die Versorgung zu sichern.

Welt-online, 20.3.2009
Wasser kann auch in Deutschland knapp werden
Leere Stauseen, ausgetrocknete Flussbetten und verdorrte Felder. Die Welt steuert auf eine Wasserkrise zu, warnen Experten. Was in der Türkei, Spanien oder Italien zum Teil bereits bittere Realität ist, könnte auch manchen deutschen Regionen drohen. Vor allem der Osten wäre dann von einer stärkeren Trockenheit geplagt.

3sat, 17.3.2008
Wassermangel in Deutschland
Globaler Wandel des Wasserkreislaufs kurz „Glowa Elbe“ - nennt sich ein Projekt, in dem Wissenschaftler verschiedener Universitäten und Institute nach Strategien für eine nachhaltige Wasserwirtschaft forschen. Grund zur Sorge bereitet ein eklatanter Wasserrückgang im Einzugsgebiet der Elbe. Die Forscher befürchten schwerwiegende Konflikte bei der Wasserversorgung in Brandenburg.

Montag, 10. Oktober 2011

ARD: Belo Monte Staudamm: Todesstoß für Amazonien?


Sendedatum: ARD, Sonntag, 9. Oktober 2011
Der Monster-Staudamm: Todesstoß für Amazonien?
Vor 36 Jahren hatte Kakaopflanzer Manuel all sein Hab und Gut investiert in 1.000 Hektar Urwald. Gehegt und gepflegt hat er seinen Dschungel in all den Jahren, bis vor einigen Monaten sein Lebenstraum plötzlich zu Ende war...

Der Xingu, eines der letzten intakten Flusssysteme Brasiliens: Die Artenvielfalt ist atemberaubend. Nur ein Beispiel: allein 800 Fischarten bevölkern den Fluss.
Besuch bei den Bauherren des Zehn-Milliarden-Euro-Damms: dem Konsortium Norte Energia. Die Ingenieure haben nach 40 Jahren Diskussionen nun endlich freie Bahn, nachdem vor zwei Jahren das Stromnetz in Brasilien wegen Überlastung zusammengebrochen war. Das Schwellenland braucht neue Energiequellen, und der Damm soll sie liefern.
Video zum Beitrag

 Serie "Weltspiegel" als Podcast

Samstag, 8. Oktober 2011

Bischof Erwin Kräutler als CIMI-Präsident bestätigt


Von 4.-8. Oktober 2011 fand in Luziânia (GO) die 19. Generalversammlung des indigenen Missionsrat (CIMI) statt. Dabei wurde auch der neue Vorstand gewählt.

Erwin Kräutler, Bischof am Xingu (PA), wurde als CIMI-Präsident wiedergewählt und wird dieses Amt, das er im Jahr 2007 übernommen hat, eine weitere Periode ausüben. Die Vize-Präsidentschaft wird von Emilia Altino, seit 1980 Cimi-Missionarin in Rondônia, übernommen. Neuer CIMI-Generalsekretär ist Cléber Buzzati, seit 2000 als CIMI-Mitarbeiter in der Region Süd und seit 2009 im Nationalsekretariat in Brasília tätig.

Blickpunkt Lateinamerika, 11.10.2011
CIMI-Vollversammlung kritisiert Regierung scharf
Der Indigene Missionsrat der Brasilianischen Bischofskonferenz (CIMI) hat auf seiner 19. Vollversammlung in Luziânia im Bundesstaat Goiás schwere Vorwürfe gegen die Regierung erhoben. Im Schlussdokument heißt es, die Indigenenbehörde FUNAI stelle sich in den Dienst des Wirtschaftsbeschleunigungsprogramms PAC und der mit diesem verbundenen Megaprojekte.

Abschlußbericht der 19. Generalversammmlung von CIMI auf Portugiesisch:
Documento Final da XIX Assembleia Geral do Cimi:
“Com os povos indígenas construir o Bem Viver do planeta Terra”

CIMI-Bericht über die Jahre 2009-2011 von Bischof Erwin Kräutler auf Portugiesisch:
Relatório da Presidência do Cimi referente ao período 2009-2011

CNBB, 7.10.2011
Eleita nova diretoria do Conselho Indigenista Missionário
Foi eleita na tarde desta quinta-feira, 6, a nova diretoria do Conselho Indigenista Missionário (Cimi) durante a 19ª Assembleia Geral da entidade, que acontece no Centro de Formação Vicente Cañas, em Luziânia (GO).

Cimi-Informe nº 984, 06/10/2011:
Eleita a nova diretoria do Cimi
Votação aconteceu hoje a tarde durante a XIX Assembléia Geral da entidade

Consenso entre os missionários, a escolha da nova diretoria do Conselho Indigenista Missionário (Cimi) se deu de forma tranqüila hoje à tarde (6), durante a XIX Assembléia Geral da entidade, que acontece até sábado no Centro de Formação Vicente Cañas, em Luziânia (GO). Dom Erwin Kräutler, bispo da Prelazia do Xingu, no Pará, foi reeleito e dará continuidade ao seu primeiro mandato, iniciado em 2007. A vice- presidência será ocupada por Emília Altini, missionária do Cimi em Rondônia. Já o secretariado Executivo da entidade, com sede em Brasília, ficará a cargo do gaúcho Cléber Buzatto.

Erstmals Verleihung des Erwin-Kräutler-Preises in Salzburg


Kräutler-Preis an Missionsschwester Birgit Weiler
Verleihung des erstmals vergebenen Preises in Salzburg
SALZBURG (eds / 7. 10. 2011) / Der Erwin-Kräutler-Preis für "kontextuelle Theologie und interreligiösen Dialog" geht an die deutsche Ordensschwester Birgit Weiler, die 16 Jahre als "Missionsärztliche Schwester" in Peru gelebt und gearbeitet hat. Der Preis ist mit 3.000 Euro dotiert und wird von der Universität Salzburg im Rahmen eines Festakts heute erstmals vergeben. Die Laudatio hält der Innsbrucker Pastoraltheologe und Missionswissenschaftler Prof. Franz Weber.

Birgit Weiler gehört der Ordensgemeinschaft der Missionsärztlichen Schwestern an. Anfang 2011 promovierte sie am Fachbereich Katholische Theologie der Universität Frankfurt mit einer Arbeit zur gegenseitigen Bereicherung der indigenen Kosmovision und der christlichen Schöpfungstheologie und -spiritualität:

Mensch und Natur in der Kosmosvision der Aguaruna und Huambisa und in den christlichen Schöpfungsaussagen
Eine vergleichende Studie zum interkulturellen und interreligiösen Dialog im Kontext Perus in praktisch-theologischer Perspektive

Als Google-Book



Zentrum Theologie Interkulturell

Homepage der Missionsärztlichen Schwestern, 11.10.2011
Herzlichen Glückwunsch
Verleihung des Erwin-Kräutler-Preises für kontextuelle Theologie und interreligiösen Dialog an Sr. Dr. Birgit Weiler, Missionsärztliche Schwester

Freitag, 7. Oktober 2011

Finanzierung von Belo Monte weiterhin ungeklärt

Das Kraftwerk Belo Monte sollte nach Plänen der brasilianischen Regierung mindestens zu 20 % von privaten Investoren gebaut werden. Man hoffte auf Baufirmen, die sich auch am Gewinn beteiligen konnten, auf Konzerne, die große Mengen an Energie benötigen oder auf Elektrizitätsunternehmen. Dieses Konstrukt ging aber von Anfang an nicht auf - denn wegen eigener Kostenberechnungen der Regierung, die, um den Strompreis niedrig zu halten, zu tief angesetzt wurden, erschien allen das Risiko bei Belo Monte zu groß.

Nach langen Verhandlungen und Zusagen der Baufirmen Queiroz Galvão, OAS, Contern, Serveng, Cetenco, Galvão Engenharia, J. Malucelli und Mendes Junior mit einer Gesamtbeteiligung von 12,5 % hört man nun auf dem Wirtschaftssektor, dass sie als Inverstoren aus der Gesellschaft aussteigen und nur für die Bauausführungen zur Verfügung stehen. Gerüchte über Geldnöte der Investoren hatte es immer wieder gegeben. Die Finanzierung von Belo Monte ist weiterhin ungeklärt, obwohl bereits mit der Errichtung der Baustellen begonnen wurde.

Der Präsident des Elektrokonzerns Light S.A., Jerson Kelman, bestätigte am Mittwoch (5.10.), Studien über die Möglichkeit einer Beteiligung am Kraftwerk Belo Monte gemeinsam mit seiner Muttergesellschaft CEMIG.

Am Rande des 8. Nationaltreffens der Elektrizitätswerke (ENAS) sagte Kelman, dass eine mögliche Beteiligung an Belo Monte "ausgewertet" wird. Schätzungen gehen von einer 5%-Beteiligung von Light aus, was Investitionen von rund R$ 1,5 Mrd bedeuten würde. Die Gesamtinvestitionen für das Kraftwerk werden mit R$ 26 Mrd beziffert.

2,5 % hat bereits der Pensionsfond Funcef übernommen, und der Stromkonzern CEMIG soll für die restlichen 5 % (von Queiroz Galvão und OAS) gewonnen werden. In dieser Woche ist mit einem Ergebnis nicht zu rechnen.

Der verantwortliche Betreiberkonzern Norte Energia sucht seit langer Zeit vergeblich nach verlässlichen Investoren, um die Gesellschaft bilden zu können. Die abgeschlossene Unternehmensstruktur ist Bedingung für die Kredite der Nationalen Entwicklungsbank BNDES.

O Globo, 05/10/2011
Light admite possibilidade de entrar em Belo Monte

Após participar do 8º Encontro Nacional de Agentes do Setor Elétrico (Enase), Kelman disse que "avalia" a possibilidade, já anteriormente cogitada. A expectativa é de que a Light assuma 5% de participação no empreendimento, fatia pertencente a construtoras, e com isso se comprometa com investimentos de cerca de R$ 1,5 bilhão. O investimento total previsto para a usina é de R$ 26 bilhões.

A Folha, 5.10.2011
Presidente da Light confirma interesse em usina Belo Monte
A Light ficaria com a parte que hoje está nas mãos da Galvão Engenharia, Contern, Cetenco, Serveng, J. Malucelli e Mendes Junior. Juntas, elas detêm 7,5% do consórcio, mas 5% vão para a Light e 2,5% serão absorvidos pela Funcef --fundo de pensão dos funcionários da Caixa. A Cemig (principal acionista da Light) ficaria com os 5% que estão nas mãos da OAS e da Queiroz Galvão.

Estadão, 6.10.2011
Cemig considera adquirir 10% de Belo Monte
Participação teria a Light como parceira e acionista controladora

Estadão, 30.9.2011
BNDES quer estruturar financiamento de Belo Monte até fim do ano
Segundo o superintendente de Infraestrutura do banco, financiamento da hidrelétrica deve ser o maior já concedido pela instituição a um projeto individual

Donnerstag, 6. Oktober 2011

Bischof Erwin Kräutler "vorsichtig optimistisch" über Stopp von Belo Monte


Brasilien: Wieder Baustopp am Xingu - Bischof Kräutler vorsichtig optimistisch
RealAudioMP3 Der Widerstand gegen den Bau des Megastaudammes von Belo Monte in Brasilien schöpft neue Hoffnung: Erneut hat ein Gericht den Baustopp verfügt. Dieses Mal geht es um Fische: Das Baukonsortium Norte Energia dürfe keine Infrastrukturmaßnahmen vornehmen, die den natürlichen Fluss des Xingu und damit den Fischbestand und das Fischen der Ureinwohner beeinträchtigten, urteilte das Gericht. In erster Reihe dabei beim Einsatz gegen das Projekt ist der Bischof der Region, Erwin Kräutler, der dafür im letzten Jahr den Alternativen Nobelpreis erhielt.

Quelle: Radio Vatikan, 5.10.201 

Ausführlicheres Interview von Dom Erwin auf Portugiesisch:
Radio Vatikan
Belo Monte: Para Dom Erwin, suspensão é 'vitória parcial'

Mittwoch, 5. Oktober 2011

Staatsanwaltschaft reicht 12. Klage gegen Belo Monte ein


Laut Agência Brasil reichte die Staatsanwaltschaft in Pará (MPF-PA) die 12. Klage gegen den Bau des Wasserkraftwerks Belo Monte ein. Dem Betreiberkonsortium, vertreten durch Norte Energia S.A., werden Gesetzesverletzungen bei Kleinbauern vorgeworfen, die in der Region wohnen und dem Staudamm weichen müssen.

Laut der Klage hat das Unternehmen die Siedler, die ihr Land verlieren werden, bisher nicht ordnungsgemäß registriert und keinen Kadasterplan erstellt. Trotzdem enteignet es Ländereien und drängt die Bauern zum Verlassen ihre Häuser. Weiters argumentiert die Staatsanwaltschaft, dass die Siedler nicht wissen, wann sie ihr Heim verlassen müssen, nach welchen Kriterien sie entschädigt oder wo sie neu angesiedelt werden. Durch das Fehlen eines Kadasterplanes entstünden Schlupflöcher, illegale Praktiken blieben verborgen und Steuerhinterziehung könne schwer verfolgt werden.

Die Staatsanwaltschaft fordert eine Unterbrechung der Bauarbeiten und eine Verpflichtung des Unternehmens, innerhalb von 60 Tagen eine sozioökonomische Bestandesaufnahme der Familien zu erstellen, die vom Kraftwerksbau betroffen sind. Das Bundesgericht wird aufgefordert, Norte Energia S.A. den Zutritt zu den Häuser und Ländereien der Bewohner entlang der großen Schleife des Xingu zu verbieten. Vom Ministerium zur ländlichen Entwickling (MDA) wird die sofortige Grunderhebung im betroffenen Gebiet verlangt und dass dieser Prozesses innerhalb von 120 Tagen abgeschlossen sei.

Die anderen 11  Klagen richten sich gegen nicht erfüllte Bedingungen seitens des Betreiberkonsortiums sowie gegen Umweltauswirkungen und Verletzungen der Grundrechte von indigenen Völkern.

Archiv:
PlattformBeloMonte, 5.9.2011
Weiterer Prozess gegen Belo Monte erstmals wegen Umweltzerstörung

Site do Ministério Publico, 4.10.2011
MPF quer obrigar Norte Energia a respeitar direitos dos agricultores atingidos por Belo Monte
Empresa nem sequer fez cadastro de quem vai perder as terras e, mesmo assim, desapropria e pressiona agricultores a deixarem suas casas. Irregularidades são objeto da 12ª ação sobre o projeto do governo para o Xingu
Clique para ler a íntegra da ACP - (PDF der eingereichten Klage auf Portugiesisch)

Agência Brasil, 4.10.2011
Ministério Público ajuíza mais uma ação contra consórcio responsável pela construção de Belo Monte
O Ministério Público Federal no Pará (MPF/PA) entrou com a 12 ação contra a construção da Usina Hidrelétrica de Belo Monte. Para o MPF, o consórcio responsável pela obras, liderado pela Norte Energia, está cometendo irregularidades com agricultores da região amazônica, que serão removidos da área para dar lugar à usina.

Estadão, 4.10.2011
Ministério Público do Pará entra com 12ª ação contra Belo Monte
Processo pede a suspensão das obras para solução das ‘arbitrariedades e ilegalidades’ cometidas contra agricultores