Mittwoch, 20. Juni 2012

Bischof Erwin Kräutler: Widerstand gegen Belo Monte wird fortgesetzt


Bischof Erwin Kräutler appelliert bei seinem Heimatbesuch an Politiker und Medien, sich gegen das Staudammprojekt in Belo Monte einzusetzen. Foto: EDS
Erzdiözese Salzburg, 20.6.2012
Das Staudammprojekt Belo Monte stoppen!
Bischof Erwin Kräutler kämpft für das Überleben der Indios am Xingu
SALZBURG (eds/wk – 20. 6. 2012) / „Das Staudammprojekt Belo Monte muss gestoppt werden, es geht um das Überleben Zehntausender Menschen am Fluss Xingu“, sagte heute der austro-brasilianische Bischof Erwin Kräutler (72) bei einem Pressegespräch in Salzburg. In seiner Bischofsstadt Altamira, die 120.000 Einwohner zählt, herrsche jetzt schon Chaos. „Es funktionieren weder die Sozial- und Gesundheitsversorgung noch die öffentliche Sicherheit“, berichtete der Bischof. Das „Refugio“, ein Haus für Kranke in Not, das SEISOFREI Salzburg unterstützt, sei komplett überfordert.

Beitrag auf Salzburg HEUTE, 19.6.2012: (ca. 1 Woche abrufbar)
 

Kathweb, 20.6.2012
Austro-brasilianischer Bischof betont in Salzburg: "Es geht um das Überleben Zehntausender Menschen am Xingu-Fluss" - Bereits Bauarbeiten verursache viele soziale Probleme

Kathweb, 20.6.2012
"Rio+20": Protest gegen Belo Monte
Dreikönigsaktion fordert sofortigen Baustopp und Ausstieg der "Andritz AG" - Demonstrationen der indigenen Völker zum Schutz des "Xingu"-Flusses

Proteste gegen "Belo Monte"
Das Hilfswerk solidarisierte sich auch mit den Protesten gegen "Belo Monte", die in den vergangenen Tagen angesichts des UN-Umweltgipfels in Rio de Janeiro und im Staudammgebiet stattfanden. Auch in Deutschland wurde am Mittwoch vor der brasilianischen Botschaft in Berlin und vor dem Firmensitz des ebenfalls im Projekt involvierten Unternehmens "Voith Hydro" protestiert.
In Brasilien selbst war es im Zuge der Proteste auch zu Ausschreitungen gekommen. Am Wochenende hatten Hunderte Vertreter der indigenen Völker am "Xingu"-Fluss eine Schneise in einen provisorischen Erddamm gegraben. Mit der Aktion sollte der Fluss "befreit" werden, erklärte die Nichtregierungsorganisation "Amazonwatch".
Am Samstag hatte eine Gruppe von Ureinwohnern die Büroräume des Baukonsortiums gestürmt und verwüstet. Das Baukonsortium kündigte rechtliche Schritte an. Die Nichtregierungsorganisation "Xingu Vivo para sempre" hatte bereits in der Vorwoche eine Gegenveranstaltung zu "Rio+20" abgehalten. Sie distanzierte sich aber ausdrücklich von gewaltsamen Übergriffen von Indigenas.
In Rio de Janeiro waren u.a. Indigenas mit Pfeil und Bogen vom Gelände des "People's Summit" - der Gegengipfel zu "Rio+20" von zivilgesellschaftlichen Organisationen - ins Stadtzentrum aufgebrochen. Sie wollten das Gebäude der staatlichen Entwicklungsbank BNDES besetzen, wurden aber von Sicherheitskräften daran gehindert. Die Bank finanziert zahlreiche Infrastrukturprojekte, darunter Staudämme in der Amazonasregion.

Salzburger Nachrichten, 20.6.2012
Bischof Kräutler kritisiert Andritz AG
Der österreichische Bischof Erwin Kräutler hat in Salzburg heftige Kritik am Belo-Monte-Staudammprojekt in Brasilien geäußert. Die steirische Andritz AG weist indes die Kritik der Beteiligung an dem Projekt zurück.