Freitag, 15. April 2016

Kräutler ist Festprediger beim Blutritt in Weingarten am 6. Mai


Schwäbische Zeitung, 28.03.2016
Nobelpreisträger Kräutler ist Festprediger
Die Blutreiter sind für den diesjährigen Blutritt am Freitag, 6. Mai, gerüstet und können sich auf einen Festprediger freuen, der prominenter kaum sein könnte: Bischof Erwin Kräutler. Der 76-Jährige war von 1981 bis 2015 Bischof in Brasiliens größter Diözese Xingu gewesen und hatte 2010 den alternativen Nobelpreis erhalten.

Der gebürtige Vorarlberger, der 1965 nach Brasilien gekommen war, setzte sich für die Umwelt, für die Rechte von Indianern, von Bauern ohne Land, für die Rechte von Frauen und Kindern ein und zahlte dafür einen hohen Preis: 1987 wurde er bei einem Attentat schwer verletzt.

Festgruß behandelt die Lage der Flüchtlinge
Im Festgruß zum Blutfreitag am 6. Mai äußert sich Bischof Kräutler, aus seiner Zeit in Brasilien mit bitterem Leid konfrontiert gewesen, über die humane Katastrophe dieser Tage, die Lage der Flüchtlinge. Die Tatsache, dass in Weingarten „in Mönchszellen und Hallen“ Menschen aufgenommen werden, will er als Beispiel für Nächstenliebe und aktive Barmherzigkeit verstanden wissen und fügt hinzu: „Ist das nicht die aktuelle Botschaft von Weingarten an Europa und die ganze Welt?“

Politischer Ehrengast ist noch nicht bekannt
Bischof Kräutler wird dann am Blutfreitag zusammen mit Bischof Gebhard Fürst und dem ungarischen Bischof Veres András das Pontifikalamt in der Basilika leiten. András stammt im Übrigen aus dem westungarischen Szombathely, der Geburtsstadt des heiligen Martin. Wer von politischer Seite aus Gast beim diesjährigen Blutritt sein wird, steht noch nicht fest, wie Oberbürgermeister Markus Ewald am Montag auf der traditionellen Versammlung der Blutreitergruppenführer im voll besetzten Kultur- und Kongresszentrum sagte.

OB Ewald versicherte, dass der Blutfreitag „einer meiner wichtigsten, vielleicht mein wichtigster Termin überhaupt im Jahr ist“ und bescheinigte Europas größter Reiterprozession eine über die oberschwäbische Region hinausgehende Ausstrahlung. „Basilika und Blutfreitag stehen für Inhalte“, fügte das Stadtoberhaupt hinzu.

101 Gruppen bei der Prozession
In diesem Jahr werden wieder 101 Gruppen die Prozession bereichern. Man rechnet mit rund 3000 Pferden und Abertausenden Gästen und Pilgern. An der Spitze der Prozession stehen die Reiter von St. Christina, das Ende ziert die Gruppe aus Bühl. Die Weingartener Gruppe mit Blutreiter Ekkehard Schmid, begleitet von der Stadtgarde zu Pferd und einer Reiterdelegation aus Weingartens Partnerstadt Mantua, stellt wie stets das Herz des Blutritts dar.

Für die musikalischen Zwischenspiele der Gruppenführerversammlung sorgte gestern die Musikkapelle Vogt.

22 langjährige Blutreiter sind am Ostermontag auf der Versammlung der Gruppenführer im Kultur- und Kongresszentrum in Weingarten geehrt worden: Bernhard Vinzenz, Meckenbeuren, Franz Zinser, Winterstettendorf und Karl Müller, Wolpertswende (je 65-mal mitgeritten); Werner Köberle, Aulendorf, Otto Moosmann, Berg, Helmut Brendle, Meckenbeuren, und Konrad Volkwein, Pfärrich (jeweils 50-mal) sowie Helmut Katzenmaier, Ailingen, Alois Sonntag, Aulendorf, Otto Weiß, Baienfurt, Josef Laux, Bergatreute, Karl-Heinz Wiedemann, Eschach, Martin Heimpel, Gattnau- Kressbronn, Erwin Schmied, Horgenzell, Stefan Hecht, Molpertshaus, Albert Zerlaut, Oberdorf, Josef Zweifel, Oberteuringen, Eugen Bucher und Rupert Knisel, beide Ravensburg, Bruno Sauter, Schlier, Gerd Keck, Ummendorf, sowie Jans Stark, Weingarten. (pe)


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Vier Standorte sind in der Auswahl – Auch Sanierungen sollen Platz schaffen – Bürgerbeteiligung am 18. März

Schwäbische, 21.03.2016
Heiße Diskussion im leeren Saal
Bürgerinformation zum Standort für das neue Flüchtlingsheim in Weingarten
Mit bis zu 1000 Bürgern hatte die Stadtverwaltung gerechnet. Wohlwollend gezählt waren es 50, die tatsächlich zur Bürgerinformation zur Flüchtlingsunterbringung in Weingarten gekommen sind. Diese wenigen hatten aber eine klare Meinung. Und so gab es eine interessante Diskussion – und auch einen eindeutigen Favoriten für den Standort des neuen Flüchtlingswohnheims.


Schwäbische.de, 1.5.2016
Von Brasilien nach Oberschwaben
Ein Porträt über den ehemaligen „Amazonas-Bischof“ Erwin Kräutler

Youtube-Video:
Blutfreitag 2014