Montag, 30. April 2018

Kommentar: Die Zeit der Wasserkraftwerke ist abgelaufen


Sérgio Guimarães und Joílson Costa schreiben in der Zeitung O Globo einen interessanten Kommentar über die Unrentabilität der großen Wasserkraftwerke in Amazonien und den Vormarsch der erneuerbaren Energie.

"Es ist Zeit, die großen Wasserkraftwerke aufzugeben"

In den vergangenen Wochen haben Beamte des Ministeriums für Bergbau und Energie erklärt, dass die brasilianische Regierung keinen Bau weiterer großer Staudämme vorsieht. Anscheinend erkennt man die veränderte Situation auf dem Energiesektor an. Sollte nämlich der noch staatliche Konzern Eletrobras privatisiert werden, hätte er große Probleme, Ressourcen für wirtschaftlich unrentable Projekte zu finden.

Noch am Vorabend des Karnevals wurde jedoch eine anderslautende Erklärung veröffentlicht. Obwohl einige Punkte darin richtig sind, wird letztlich behauptet, dass die Wasserenergie als die einzige vernünftige Alternative für Brasiliens Energiesektor in Frage kommt. Dabei könnte man über die Veränderungen auf dem Energiesektor froh sein, bestünde doch für Brasilien die Möglichkeit, die durch große Staudämme bedingten negativen sozialen und ökologischen Auswirkungen nicht nochmals wiederholen zu müssen. Die größte Herausforderung besteht nämlich in der gestiegenen Wettbewerbsfähigkeit der erneuerbaren Energien.

Die Preise für Solar- und Windenergie sind seit 2011 stark gefallen. Und sie werden weiter fallen, da die Technologie immer besser wird. Dem gegenüber sind die Charakteristika bei Wasserkraftwerke noch immer wie zu Zeiten der Militärs: Beton, Stahl, Bauverzögerungen und Kostenexplosion. Derzeit wird die Wettbewerbsfähigkeit von Wasserkraftwerken durch günstige Finanzierungsbedingungen und wegen der Unterschätzung ihrer sozioökologischen Auswirkungen künstlich ermöglicht.

Außerdem tragen die großen Wasserkraftwerke, die eigentlich nur in Amazonien, weit weg von den industriellen Zentren im Süden des Landes, möglich sind, nicht zur Sicherheit der Stromversorgung bei. Denn die Entfernungen von der Stromproduktion im Norden zu den Verbrauchszentren im Süden des Landes sind zu groß. Und durch die Veränderung des Klimas wird die Befüllung der Stauseen für die Kraftwerke immer unsicherer.

Ohne neue große Wasserkraftwerke, aber mit adäquaten Lösungen - wie Energieeffizienz, Ausbau von Solar- und Windenergie, regionaler (dezentraler) Stromerzeugung und Smart Grids sowie thermischer Biomasse und Erdgas in der Übergangsphase - sind die Sicherheit der Stromversorgung und ein günstiger Tarif möglich. Durch die neuen Wege der Stromproduktion würden die technologische Entwicklung gefördert und hochwertige Arbeitsplätze geschaffen werden, was Brasilien so sehr braucht. In Amazonien sind die Zeiten für neue Abenteuer vorbei.


O Globo, 28/04/2018
Hora de abandonar as grandes hidrelétricas
Há forte queda de preços de energia eólica e solar frente à hidrelétrica desde 2011. Preços que continuarão caindo à medida que elas incorporarem mais tecnologia

Freitag, 27. April 2018

Pater Amaro bereits 30 Tage unschuldig im Gefängnis


Das panamazonische kirchliche Netzwerk (REPAM-Brasil) organisierte am Freitag (27.4.) einen Gebetstag in Solidarität mit Pater Amaro Lopes. Damit soll die Öffentlichkeit erfahren, dass Pater Amaro Lopes bereits 30 Tage lang unrechtmäßig inhaftiert ist. Am 27. März ist er in Anapu aufgrund haarstäubender Anschuldigungen festgenommen worden. Weiters beklagt REPAM, dass Pastoral- und Menschenrechtsaktivisten in der Region zunehmend wegen ihres Engagements kriminalisiert und eingeschüchtert werden.

Ein Ansuchen um Freilassung des Priesters wurde letzte Woche von Richterin Vânia Lúcia Carvalho da Silveira vom Gerichtshof des Bundesstaates Pará abgelehnt. Aber es besteht die Möglichkeit, die Entscheidung anzufechten. Außerdem wurde Habeas Corpus beantragt, was noch nicht verhandelt wurde. Weiters prüfen die Rechtsanwälte der Prälatur und der Landpastoral (CPT) die Möglichkeit, den Fall vor den Obersten Gerichtshof (STJ) zu bringen.


Dom Joao Muniz mit den Mitarbeitern der Prälatur beim Gebet für P. Amaro

Das von REPAM vorgeschlagene Gebet:

Herr, Gott des Lebens, Vater der Armen!
Wir hören den Hilferuf vieler Gemeinden und Menschen ohne Dach, ohne Land und ohne Arbeit.
Oft fühlen wir uns machtlos, wir können Dein Reich nicht sehen, das unter uns sein soll.
Menschen, die versuchen, mit Deiner Hilfe das Leben zu verteidigen, werden kritisiert, verleumdet oder verfolgt.
Heute ist ein Monat vergangen, seit unser Bruder Amaro festgenommen wurde wegen Verbrechen, die er nicht begangen hat, und wegen seines Einsatzes für den Regenwald und für die kleinen Basisgemeinden in Anapu.
In Erinnerung an ihn erhebt sich unser Gebet aus allen Ecken Brasiliens. Schenke den Kleinen das verheißene Leben, den indigenen Völker das Recht auf ihr Land und mache Amazonien zu einem Garten, den wir schützen und pflegen wollen.
Dein Heiliger Geist erleuchte die Justiz, damit sie mit Weisheit ein Urteil fällt und unserem Bruder die Freiheit zurück gibt.
Schütze deine Diener, o Herr, und leite uns auf den Wegen des Friedens und der Gerechtigkeit.
Amen.



REPAM, 26.4.2018
REPAM articula dia de oração em solidariedade a Padre Amaro
A proposta é mobilizar a sociedade e dar visibilidade ao caso do sacerdote que há 30 dias foi injustamente encarcerado


Kooperation Brasilien, 3.5.2018
CPT-Kampagne "Queremos Padre Amaro Livre!”
Die Kommission Landpastoral (CPT) hat eine Kampagne zur Freilassung von Pater José Amaro Lopes vom CPT gestartet. Er sitzt seit dem 27. März unrechtmäßig in Haft.

Dienstag, 24. April 2018

Kirche ohne Priester



BR24, 23.4.2018
Verzichtet die Kirche auf den Zölibat?
Ausgerechnet am Ende der Erde könnte eine Revolution beginnen: Denn es gibt Anzeichen, dass die katholische Kirche bei Priestern im Amazonasgebiet das Gebot der Ehelosigkeit fallen lässt.

Das Amazonasgebiet in Brasilien ist riesig. Es gibt weite Wasserflächen, dazwischen einzelne Dörfer – fast abgeschnitten von der Außenwelt.
Ein Priester ist Tage unterwegs, bis er auf dem Fluss oder über schlammige Straßen zu einer seiner Gemeinden gelangt. Dazu kommt: 30 meist ältere Priester müssen 800 Gemeinden betreuen. Nachwuchs ist schwer zu finden. Deshalb werden viele Gemeinden im Amazonasgebiet von verheirateten Männern geleitet. Einer von ihnen ist Luis da Conceição aus der Gemeinde von San Pedro in der Diözese Xingú.

Verheiratete Männer leiten Gemeinden
"Wir dürfen die Gemeinde leiten, weil das Vatikanische Konzil uns die Möglichkeit dazu gegeben hat, aber wir dürfen keine Eucharistie feiern. Die Voraussetzung, um die Gemeinde zu leiten ist, dass man von der Gemeinschaft akzeptiert ist, die muss das wollen." Luis feiert Gottesdienste, segnet beispielsweise am Palmsonntag die Zweige, die die Gläubigen mitbringen. Nur die Eucharistie mit der Wandlung von Brot und Wein darf er nicht feiern. Bisher.

Denn es könnte eine Revolution geben. Für den Oktober 2019 hat Papst Franziskus in Rom eine Synode mit den Bischöfen der Diözesen am Amazonas einberufen. Erwin Kräutler, früher Bischof von Xingú, bereitet im Auftrag des Papstes die Synode vor. Und hat dabei ein klares Ziel: Den verpflichtenden Zölibat für Priester abzuschaffen – erst einmal im Amazonasgebiet:

"Wenn wirklich jemand da ist, der seit vielen Jahren der Gemeinde vorsteht und das mit viel Engagement und viel Mut und viel Hingabe getan hat, frage ich mich, warum können wir diese Leute nicht ordinieren, also ihnen die Weihe geben, damit sie am Sonntag der Eucharistiefeier vorstehen können. Von der Theologie her, glaube ich, ist absolut nichts dagegen einzuwenden."

Erwin Kräutler, ehemals Bischof im Amazonasgebiet
Doch welche Chancen hat der Vorstoß? Der aus Südamerika stammende Papst hat die Region jedenfalls weit mehr im Blick als seine Vorgänger. Und: Franziskus hat die Bischöfe des Amazonasgebietes ausdrücklich dazu aufgefordert, mutige Vorschläge zu machen. Das könnte die Weihe von Gemeindeleitern, im Kirchenlatein "Viri probati“, bewährte Männer, einschließen.

Widerstand aus konservativen Kreisen
In der Kirche in Deutschland kann sich die Mehrheit der Bischöfe längst vorstellen, auch verheiratete Männer zu Priestern zu weihen. Doch es gibt Widerstand aus konservativen Kreisen – zum Beispiel von Kardinal Gerhard Ludwig Müller: "Jetzt zu meinen, durch die viri probati könnte man den Priestermangel im Amazonasgebiet oder bei uns in Europa lösen, das ist, glaube ich, doch eine sehr vordergründige Einstellung, ich würde sagen, ein Kurieren an Symptomen."
Müller hegt grundsätzliches Misstrauen gegen die Einberufung der Amazonien-Synode durch den Papst, kann sich vorstellen, dass das Ergebnis schon feststeht und die Lockerung des verpflichtenden Zölibats kommt. Und befürchtet einen Dominoeffekt: Wenn der Zölibat erst einmal gelockert ist, dann könnte er bald ganz fallen – und die Kirche spalten.

Doch was passiert, wenn sich die katholische Kirche nicht dafür öffnet? Wie kann eine Kirche ohne Priester dann aussehen? Diese Fragen dürfte sich auch Papst Franziskus stellen. Wie seine Antwort ausfällt, könnte sich bei der Synode im Oktober 2019 zeigen.

Über dieses Thema berichtete die ARD am 23.04.2018 in der Sendung: Kirche ohne Priester.

Samstag, 21. April 2018

Komitee zur Unterstützung von Pater Amaro beklagt Kriminalisierung

Das Komitee zur Unterstützung von Pater Amaro veröffentlichte eine Stellungnahme über die Kriminalisierung des Einsatzes für Landreform im Norden Brasiliens. Zentrales Anliegen ist die über Pater Amaro Lopes am 27. März verhängte Untersuchungshaft.

Zu den Mitgliedern des Komitees gehören Organisationen wie die Landlosenbewegung MST, die Landpastoral CPT, Caritas, Bewegung der von Staudämmen Betroffenen MAB, MAM, Bündnis der Landarbeiter Fetagri-Pa, Komitee Dorothy Stang, Jugend für Christus MPC, CAIC und Menschenrechts- und Umweltgruppen sowie Lutherische und Methodistische Kirchen.

Die Aussendung:

Pater Amaro ist ein weiteres Opfer der Kriminalisierung des Einsatzes für die Landreform!

Die Verhaftung von P. Amaro ist eine Maßnahme, die den Plänen der Landwirtschaftsföderation von Pará (FAEPA) und der Grundbesitzer der Region Anapu entspricht. Auf jede nur denkbare Weise versuchen sie, die Arbeit von Schwester Dorothy, der Schwestern von Notre Dame de Namur, der Landpastoral CPT und der Prälatur der Xingu zu zerstören. Sie demoralisieren jene, die an der Seite der Kleinen kämpfen, um ihre Rechtsansprüche mit allen Mitteln durchzusetzen. Es fehlt auch nicht an Versuchen, Menschenrechtsverteidiger und Volksbewegungen zu kriminalisieren.

Der Bundesstaat Pará ist historisch für Landkonflikte und Streitigkeiten um Territorien mit Großgrundbesitzern bekannt. Sie konnten immer mit der Unterstützung konservativer Regierungen rechnen und haben Landarbeiter und Frauen versklavt. Sie stehen auch hinter den Ermordungen von Schwester Dorothy Stang, dem Umweltschützerpaar José Claudio und Maria do Espirito Santo, den Bauernführern Doktor, Fusquinha und Dezinho sowie hinter dem Gemetzel von Pau d'Arco und vielen anderen. Auch Anapu-PA entgeht diesem Szenario nicht!

Den wahren Kampf in Anapu führt jedoch P. Amaro, indem er die Arbeit von Sr. Dorothy fortsetzt und Frauen und Männer unterstützt, die für ihr Land kämpfen. Familien und Kleinbauern können sich in landwirtschaftlichen Projekten (PDS) niedergelassen und nachhaltig produzieren. Neben der Sicherung des Lebensunterhalts der Familien wird noch die Stadtbevölkerung versorgt und die Wälder und Gewässer der Amazoniens werden geschützt.


Wir wollen Pater Amaro in Freiheit!
Dorothy lebt!

Freitag, 20. April 2018

Brasilien: Bischofskonferenz unterstützt Pater Amaro


REPAM, 20/04/2018

Aussendung

Wir, die katholischen Bischöfe Brasiliens, die an der 56. Versammlung der CNBB in Aparecida (SP) teilnehmen, bringen unsere brüderliche Solidarität mit der Prälatur am Xingu (PA), der Pfarre Santa Luzia in Anapu (PA), der Kommission der Landpastoral (CPT) und mit Pater José Amaro Lopes zum Ausdruck.

Er arbeitet seit 1998 in der Pfarre Santa Luzia. Er ist ein Gemeindeleiter und Koordinator der regionalen Landpastoral (CPT). Die Ermordung von Schwester Dorothy am 12. Februar 2005 im landwirtschaftlichen Entwicklungsprojekt (PDS) "Esperança" ließ ihn nicht resignieren, sondern er erkannte seine Mission darin, das von Dorothy begonnene Werk fortzusetzen.

Pater Amaro wird seit Jahren bedroht. Jetzt ist er ein Opfer von Verleumdungen, um sein ganzes Engagement für die Bedürftigen zunichte zu machen. Er ist ein unermüdlicher Verteidiger der Menschenrechte und der Landreform, er möchte Latifundienprobleme lösen und Siedlungen für Landlose schaffen.

Wir lehnen die Anschuldigungen ab, er hätte Invasionen in öffentlichen Ländereien angezettelt Er war immer für die Landreform, während jene, die ihn verleumden, diese öffentlichen Ländeeien auf illegale Weise erwerben wollen.

Wir verfolgen die Ermittlungen mit großem Interesse und verlangen, dass die Wahrheit mit gerechten und gesetzmäßigen Mitteln und völlig transparenz überprüft wird. Wir hoffen, dass P. Amaro so schnell wie möglich aus dem Gefängnis entlassen werden kann, damit er auf die Anklage in Freiheit erfolgen kann.

Wir sind besorgt über die Ermordung von landlosen Landarbeitern, Indigenen, Quilombolas, Hausbesetzern, Fischern und Siedlern, die von 2015 (50 Morde) auf 2017 (70 Morde) angestiegen sind.

Wir sind auch über die Kriminalisierung von Führungspersonen und pastoralen Leadern, wie im Fall von Mitarbeitern des Missionsrates (CIMI).

Wir leben der Osterzeit, wo wir den Sieg des Lebens über den Tod feiern. Wir hoffen auch, dass auch im Fall von Pater Amaro die Wahrheit über alle Lügen siegen wird.

Aparecida (SP), am 19. April 2018

Donnerstag, 19. April 2018

Siedlungsprojekt von Dorothy Stang von Invasoren und Spekulanten bedroht

Fundo Dema, 17/04/2018
Tomado por grileiros, assentamento de Dorothy Stang está em colapso

FOGOS DE ARTIFÍCIO foram ouvidos em Anapu, sudoeste do Pará, na tarde de 27 de março, uma terça-feira. Eram uma comemoração à prisão preventiva do padre José Amaro Lopes, sucessor da missionária americana Dorothy Stang na defesa dos assentamentos sustentáveis na Amazônia. Padre Amaro foi detido pela polícia local e encaminhado ao Centro de Recuperação Regional de Altamira, mesma penitenciária onde o mandante do assassinato de Dorothy, o fazendeiro Regivaldo Pereira Galvão, cumpre pena de 30 anos. Taradão, como é conhecido, foi preso em setembro de 2017, 12 anos após o crime.

Padre Amaro é acusado de associação criminosa, ameaça, esbulho possessório (crime contra a propriedade), extorsão, assédio sexual, importunação ofensiva ao pudor, constrangimento ilegal e lavagem de dinheiro. A Comissão Pastoral da Terra, CPT, o braço no campo da Igreja Católica, ao qual Amaro é ligado, saiu em defesa do religioso.

A organização diz que as provas foram forjadas e classificou a investigação como uma nova estratégia de fazendeiros locais para enfraquecer a luta pela reforma agrária. Desde 2001, a CPT registrou dezenas de ameaças de morte contra o padre. Quando foi assassinada, em 2005, em um dos assentamentos que ajudou a fundar em Anapu, Dorothy Stang era alvo de um processo semelhante de difamação.

Ameaçados por grileiros

A prisão do líder religioso não é um fato isolado. Nos últimos dois anos, os conflitos de terra se intensificaram em Anapu, deixando um rastro de expulsões e mortes de trabalhadores rurais. A tensão já era acentuada desde que Dorothy começou a atuar na região, no início dos anos 2000, quando criou os Projetos de Desenvolvimento Sustentável Esperança e Virola-Jatobá, assentamentos de trabalhadores rurais sem-terra localizados a cerca de 600 km ao sul de Belém. A missão desses PDS, que abrigam centenas de famílias, era explorar a floresta aliando agricultura familiar às técnicas de conservação ambiental.

Em novembro passado, o clima piorou. Um grupo de 200 homens invadiu o Virola-Jatobá. Organizado por dissidentes e com apoio de fazendeiros, o grupo ocupou uma parte do PDS que impede os assentados de escoar a madeira que garantiria o seu sustento. Segundo os assentados, o bando demarcou lotes de 100 hectares com estacas e derrubou parte da floresta que, 15 anos depois da criação da reserva, continuava 90% de pé. Cinco meses se passaram, e o cenário permanece exatamente igual.

Nunca trabalhei numa comunidade tão insegura. Se continuar assim, nos encaminhamos para uma tragédia”

Depois da invasão, o ativista Valdemir Resplandes, ligado à CPT, foi assassinado. Em 10 de janeiro, ele foi morto a tiros depois de ser obrigado por pistoleiros a descer da moto em que carregava o sobrinho na garupa. Resplandes já havia relatado que estava sofrendo ameaças de morte desde 2016. “Nos últimos dois anos, nunca trabalhei numa comunidade tão insegura. Se continuar assim, nos encaminhamos para uma tragédia”, atesta Andreia Barreto, defensora pública da Vara Agrária do Pará.

Apesar da violência e da tensão, moradores do PDS e pesquisadores da Embrapa e da Universidade Federal do Pará que atuam na reserva relatam que têm tido dificuldades para chamar a atenção das autoridades para o problema.

As terras do PDS pertencem à União, e cabe ao Incra regularizar os assentamentos. Mesmo tendo a obrigação de zelar pelo patrimônio público, o órgão ainda não pediu a reintegração de posse da área invadida. A Polícia Civil alegou não poder registrar um boletim de ocorrência por se tratar de uma área federal, e não houve uma ação efetiva do Ibama e da Polícia Federal para retirar os invasores da área.

“A própria existência do PDS está ameaçada e, com ele, a integridade de florestas que se estendem por mais de 30 mil hectares”

“A própria existência do PDS está ameaçada e, com ele, a integridade de florestas que se estendem por mais de 30 mil hectares”, alerta o pesquisador da Embrapa Roberto Porro, que atua no apoio ao projeto desde a sua criação. Porro e sua mulher, Noemi Miyasaka, da Universidade Federal do Pará, vêm denunciando o abandono do projeto, que serve de modelo de reforma agrária na região amazônica por aliar agricultura familiar à conservação da floresta.

Diante da omissão do Incra, a Associação Virola-Jatobá, com ajuda da Defensoria Pública do Pará, ingressou com um ação contra o grupo dissidente com o objetivo de retirá-los de lá. No final de março, a entidade conseguiu se reunir, em Brasília, com o diretor de desenvolvimento do Incra, Ewerton Giovanni dos Santos, que prometeu agir para garantir que os assentados consigam escoar a madeira. Na terça e quarta-feira, membros do Ministério Público do Pará e do Ministério Público Federal devem ir até o PDS ver a situação; e uma audiência, no Fórum de Anapu, está marcada para 8 de maio. “Permitir que o Virola-Jatobá permaneça invadido é o mesmo que autorizar sua destruição”, diz o procurador da República Felício Pontes Jr..

Não é a primeira vez que o Virola-Jatobá é ameaçado por grileiros. Em junho de 2016, a partir de denúncias dos assentados, o Incra fez vistorias e conseguiu retirar parte das pessoas que haviam comprado ilegalmente lotes dentro da reserva comercializados por João Cruz Sobrinho e Renato Cintra Cruz, fazendeiros vizinhos ao PDSs.

Campanha difamatória

A denúncia que motivou a abertura do inquérito contra o padre Amaro partiu de Silverio Albano Fernandes, presidente do Sindicato dos Produtores Rurais de Anapu. Silverio é irmão do fazendeiro Laudelino Délio Fernandes, apontado por dois indiciados do assassinato de Dorothy Stang como um dos mandantes do crime. A participação de Délio na morte da irmã nunca foi provada, mas o fazendeiro foi condenado por crimes ambientais e investigado por fraudes milionárias em projetos da antiga Sudam, a Superintendência de Desenvolvimento da Amazônia, criada pelo governo militar. Antes de ser assassinada, Dorothy denunciou Délio por se apropriar ilegalmente de três lotes de terras.

Em depoimento prestado à polícia em 4 de março, Silverio acusou o padre de chefiar uma organização criminosa que estaria por trás da ocupação da Fazenda Santa Maria, em Anapu, supostamente uma propriedade de um parente seu, José Albano Fernandes. A propriedade do lote de 3.100 hectares é reinvidicada pelo fazendeiro, mas a Justiça determinou que as terras voltassem para União. Mas, até o momento, a decisão não foi cumprida. O Incra não conseguiu promover o assentamento oficial das famílias.

O motorista se apresentou para a declarante como Silverio Fernandes, dizendo para a mesma que ninguém invadisse suas terras, ou “teria sangue até a canela”.

Em 2002, Silverio também teria ameaçado Dorothy, que havia denunciado a invasão do fazendeiro em um outro lote pertencente à União. No depoimento de Dorothy, a Polícia Federal anotou: “(…) quando a declarante se encontrava a pé na estrada Transamazônica, um veículo parou para lhe oferecer carona, sendo que a declarante não conhecia o motorista”. “(…) durante a carona o motorista se apresentou para a declarante como Silverio Fernandes, dizendo para a mesma que ninguém invadisse suas terras, ou “teria sangue até a canela.”

Rayfran das Neves Sales, o Fogoió (à direita, de colete), um dos acusados de matar Dorothy Stang, faz reconstituição do crime, em Anapu (PA). Os três acusados de matar Dorothy Stang retornaram à área do crime para reconstituição vista por 53 assentados que eram liderados pela freira. A freira norte-americana naturalizada brasileira Dorothy Stang foi assassinada, no dia 12 de fevereiro de 2005, em uma provável emboscada ocorrida numa estrada localizada no município de Anapu, próximo a Altamira (a 777 km de Belém). A irmã Dorothy, como era conhecida, atuava na região como agente da CPT (Comissão Pastoral da Terra), o braço agrário da Igreja Católica que age em conjunto com trabalhadores rurais em defesa da reforma agrária. (Anapu, PA, 24.02.2005. Foto: Jefferson Coppola /Folhapress. Digital)

Além da denúncia de Silveiro, outros dez fazendeiros prestaram depoimentos contra o padre Amaro, alegando que o religioso era o organizador de todas as invasões de terra no município. Vídeos em que Padre Amaro supostamente aparece suscitando a violência no campo foram anexados ao inquérito. Além disso, os acusadores incluíram no processo mensagens de WhatsApp e supostos comprovantes de depósito na conta do religioso e da sua irmã que mostrariam que ele negociava lotes de terra em Anapu.

A defesa do padre diz que a acusação é uma fraude. Na petição protocolada pela Comissão Pastoral da Terra, os advogados sustentam que o inquérito “é uma farsa, constituindo-se como um instrumento de criminalização indevida, que deve ser questionada em todas as frentes jurídicas possíveis.” Um dos exemplos da farsa seria um suposto vídeo em que Padre Amaro aparece incitando a violência no campo. Segundo os advogados, o conteúdo deveria ser periciado pelo Instituto de Perícia do Pará para ser anexado como prova no inquérito. Mas o laudo que comprovaria a legitimidade da gravação está assinado por um perito do Tocantins. “Quem pagou por este laudo? Quais as credenciais deste perito?”, questiona Marco Apolo, um dos advogados do religioso. Quanto aos depósitos na conta do padre, a defesa acredita se tratar de outra armação: eles teriam sido dados como doações à Igreja e depois apontados como repasses da compra de lotes.

Os advogados da CPT também apontam que a acusação de assédio sexual não se sustenta e que Amaro é, na verdade, a vítima de uma armação. No inquérito da Polícia Civil, o delegado Rubens Mattoso anexou um vídeo em que o religioso aparece num ato sexual na casa paroquial com uma das testemunhas que o acusam e pediu ao juiz que oficiasse a Igreja Católica para que o padre fosse afastado imediatamente de suas funções. O vídeo foi vazado pelo WhatsApp. O advogado afirma que nenhuma gravação foi autorizada. “Qual é a relevância, para a investigação, deste vídeo se não a de desmoralizar Padre Amaro diante de uma comunidade conservadora? Foi feito com o único intuito de enfraquecer a importância do padre na luta pela reforma agrária. Não tem relevância nenhuma para o Direito Penal”, questiona Apolo.

Em nota traduzida em cinco línguas, a CPT e os bispos do Alto Xingu se mantêm firmes na defesa do padre, alegando que sua prisão “é uma medida que vem satisfazer a sanha dos latifundiários da região que pretendem de toda forma destruir o trabalho realizado pela CPT, e desmoralizar os que lutam ao lado dos pequenos para ver garantidos os seus direitos.”

A defesa pediu a revogação da prisão preventiva do padre. No dia 9, os promotores Antônio Manoel Cardoso Dias, Daniel Braga Bona e Juliana Cabral Coutinho, do Ministério Público do Pará, se posicionaram contra o pedido. Na última quinta-feira, o juiz responsável pelo caso, Esdras Bispo, decidiu manter o padre preso. De acordo com o magistrado, os fatos estão “amparados em amplo contexto probatório que servem para demonstrar (…) pressupostos necessários ao deferimento da medida.”

As três equipes de advogados que atuam na defesa do religioso devem entrar com um pedido de habeas corpus no Tribunal de Justiça do Pará nos próximos dias.

O fazendeiro Silverio Fernandes, autor das denúncias, não foi encontrado por telefone nem respondeu os pedidos de entrevista, feitos pelo e-mail que constam na página da Federação de Agricultura do Pará (Faepa).

Ladeira abaixo

A omissão do governo no sudoeste do Pará se agravou na gestão Temer. Após o impeachment de Dilma Rousseff, a gestão do Incra em Altamira foi substituída em 2017, e as vistorias foram interrompidas, permitindo a atuação de posseiros. “As invasões nos assentamentos se intensificaram com a crise política em Brasília. Temer nomeou para o Incra um inimigo da floresta, que deu um sinal verde para os fazendeiros que nunca se conformaram com a criação dos PDS a destruir esse modelo”, diz o procurador federal Felício Pontes Jr.

Pontes se refere à nomeação de Clóvis Figueiredo Cardoso como Diretor de Terras e Implantação de Projetos de Assentamento, um advogado que foi investigado por suposto esquema de fraudes no Incra em Mato Grosso (o crime prescreveu, e Cardoso não responde mais à ação). No caso de Anapu, o Incra mantém uma unidade avançada que mantinha uma atuação forte nos assentamentos, mas permaneceu fechada por um tempo e hoje se resume a três colaboradores. Questionado sobre o abandono da unidade em Anapu, o Incra respondeu por meio da sua assessoria de imprensa que “este mês mais cinco servidores de outras unidades serão deslocados para Anapu, em caráter especial, para atendimentos relativos aos assentamentos.”

O governo é um dos maiores inimigos da Amazônia.”

No Pará, lideranças locais afirmam que o Incra foi aparelhado politicamente por influência do deputado federal Wladimir Costa, do Solidariedade, o mesmo da falsa tatuagem do Temer, réu no STF por peculato e que teve o mandato cassado pelo TRE-PA (ele segue no cargo enquanto recorre da decisão). Costa, ligado aos ruralistas da Amazônia, emplacou o irmão Mário Sérgio Costa na Superintendência do Incra em Tapajós, com sede no município de Santarém, o amigo Alderley Cândido da Silva no Incra de Altamira, responsável por Anapu, e indicou o próprio filho de 22 anos para Secretaria de Desenvolvimento Agrário do Pará. Mesmo sem curso superior, Yorann Costa conseguiu na Justiça o direito de assumir o cargo de delegado federal. Na terça, 11 de abril, após a polêmica, Yorann pediu exoneração da pasta que administra recursos de R$ 100 milhões. Cândido também foi exonerado do Incra, e um tesoureiro do Solidariedade no Pará Andrei Viana de Castro deve assumir o cargo.

A aprovação da lei que regulariza a ocupação de terras da União assinada por Temer em julho do ano passado também é vista por ambientalistas como um sinal verde para a grilagem. Agora, a área total do lote que pode ser legalizada aumentou de 1.500 para 2.500 hectares. Além disso, quem ocupou terras ilegalmente até 2011 poderá ser beneficiado (antes o prazo era até 2004). A lei também permite a compra de grandes áreas ocupadas por até 50% do valor mínimo da tabela do Incra. “Isso acaba estimulando novas ocupações, porque elas se tornam lucrativas”, avalia Brenda Brito, analista do Imazon. “O governo é um dos maiores inimigos da Amazônia.”

A ocupação na Amazônia começou nos anos 1970. Nesta época, o governo militar dividiu Anapu em glebas e lotes de 3000 hectares e distribui a colonos vindos de todo país. Pelo contrato, eles deveriam provar o uso e desenvolvimento da terra por cinco anos para ganhar o direito de posse. Mas caso o acordo não fosse cumprido, as terras voltariam para União.

Foi o que aconteceu com a maioria dos lotes em Anapu que, posteriormente, foram destinados aos PDS. Inconformados com a perda da terra, muitos fazendeiros se recusaram a deixar as propriedades, entrando em confronto direto com os assentados. Dorothy Stang e Padre Amaro organizavam a resistência, fazendo a ponte entre os agricultores, órgãos estatais e MP na defesa do direito à terra.

** Esta reportagem faz parte de um projeto financiado pelo Fundo Brasil de Direitos Humanos.

Foto em destaque: Área de reserva legal desmatada ilegalmente em terras adjacentes ao PDS Virola-Jatobá

Fonte: The Itercept

Link: https://theintercept.com/2018/04/17/grileiros-assentamento-dorothy-stang/
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Samstag, 14. April 2018

Bischof Erwin Kräutler über das Vorbereitungstreffen zur Amazonas-Synode




VaticanNews, 14.4.2018
Mit Audio-Link: Bischof Kräutler über die Versammlung mit dem Papst
Amazonas-Bischof: Überrascht vom Papst
Wie der Vatikan an diesem Samstag mitgeteilt hat, wurde das Vorbereitungsdokument zur Amazonien-Synode beschlossen, das in Kürze an die betroffenen Bischofskonferenzen und Organisationen verschickt werden soll – einschließlich eines Fragebogens. Die Teilnehmer der Vorbereitungsarbeiten sind zufrieden.

Neue Wege in der Seelsorge sowie im Umweltschutz – das sind die Themen der für Herbst 2019 geplanten Amazonas-Synode. Festgelegt wurden sie beim ersten Vorbereitungstreffen, das am Donnerstag und Freitag in Rom stattfand. Für den emeritierten Amazonas-Bischof Erwin Kräutler, der aus Österreich stammt, war das Treffen in Rom ein voller Erfolg, wie er gegenüber Vatican News sagt:

„Ich bin sehr überrascht, dass Papst Franziskus die ganze Zeit mit uns in der Versammlung gewesen ist. Ich finde, das ist etwas ganz außergewöhnliches. Er hat zwar nicht gesprochen, denn von Anfang an sagte er, dass er nur zuhören wolle.“

In dem dünn besiedelten Gebiet in Lateinamerika mit weit verstreuten Gemeinden gibt es meist zu wenige Priester, um die Seelsorge für alle Gläubigen sicherzustellen. Deshalb vermuten viele, dass bei der Amazonas-Synode vielleicht über das Thema Zölibat gesprochen werde. Dazu äußerte sich Bischof Kräutler nicht, aber ganz allgemein sei das Gesprächsklima sehr positiv gewesen, befand er.

„Wir alle konnten uns einbringen und zwar zu jeden Punkt. Das ist sehr wichtig. Wir versuchten, dass Beste aus diesem Dokument zu machen, damit es ein guter Vorbereitungstext wird. Ich hoffe, dass das weiter gut geht.“

Dem Vorbereitungsgremium für die Synode gehören unter Leitung des Generalsekretärs der Bischofssynode, Kardinal Lorenzo Baldisseri, 18 Mitglieder des Synodenrates an sowie 13 externe Experten verschiedener Disziplinen. An dem Treffen nahm auch ein Vertreter indigener Völker aus Amazonien teil.

„Pater Justino aus Amazonien war als Indigenen-Vertreter bei uns und hat sich sehr gut eingebracht. Er hat von Herzen gesprochen und der Papst war ganz begeistert. Dieser Pater war der einzige Indigene, der bei dieser Versammlung mitgemacht hat.“


VaticanNews, 14.4.2018
Sitzung zur Amazonassynode verabschiedet Dokument
In den letzten beiden Tagen hat das erste Treffen des präsynodalen Rates der Sonderversammlung der Bischofssynode für das Panamazonasgebiet unter dem Vorsitz von Papst Franziskus stattgefunden.


Katholisches.info, 13. April 2018
Papst besucht überraschend Amazonas-Vorsynode
Gestern fand die Eröffnung der Vorsynode zur Bischofssynode über die Amazonas-Region statt, die Papst Franziskus für Oktober 2019 nach Rom einberufen hat. Rund 30 Delegierten haben sich in Rom versammelt, um die Synode vorzubereiten. Es handelt sich um die 18 Mitglieder des Synodenrates und 13 Amazonas-Experten.
Papst Franziskus nahm überraschend an der Eröffnung teil und signalisierte durch seine Anwesenheit, daß der Synode höchste Aufmerksamkeit zukommt. Der Papst übernahm formell den Vorsitz und erinnerte die Delegierten daran, daß sie zwar nun in Rom tagen, die Synodenvorbereitungen aber bereits im Januar während seines Peru-Besuches in Puerto Maldonado begonnen haben. Dort traf sich Franziskus mit Vertretern der Amazonas-Indios. In einem Kurzinterview für Vatican News betonte das Kirchenoberhaupt, daß die Vorsynode in der „Peripherie“ vorgedacht wurde und diese daher entsprechend eingebunden sei.

VaticanNews, 14/04/2018
REPAM, 13/04/2018
Aprovado documento de trabalho para o Sínodo da Amazônia
Membros do conselho pré-sinodal se reuniram com o Papa Francisco na sede da Secretaria do Sínodo dos Bispos.
Dom Erwin Krautler, prelado emérito do Xingu, destaca a sintonia entre os participantes (Audio).
O presidente do Conselho Indigenista Missionário (CIMI) e arcebispo de Porto Velho, Dom Roque Paloschi, agradeceu pela abertura e acolhida generosa por parte do Vaticano(Audio).
O bispo da diocese de Juína (MT), Dom Neri Tondello, afirmou que o Sínodo para a Amazônia já está acontecendo (Audio).

VaticanNews, 14/04/2018
Concluye la primera reunión preparatoria de cara al Sínodo para la Amazonía
Los trabajos comenzaron con la intervención del Secretario General, el cardenal Lorenzo Baldisseri y contó con la presencia del Papa, los miembros del Consejo Presinodal y varios expertos convocados para la reunión

Freitag, 13. April 2018

Movimento mundial de los Derechos Humanos solicita acción para padre Amaro

FIDH, 12 de abril de 2018
Detención arbitraria y criminalización del Padre José Amaro Lopes Sousa, miembro de la Comisión Pastoral de la Tierra (CPT)
El Observatorio para la Protección de los Defensores de Derechos Humanos, programa conjunto de la FIDH y de la Organización Mundial Contra la Tortura (OMCT), solicita su intervención urgente ante la siguiente situación en Brasil.

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Sonntag, 8. April 2018

Bischof Erwin Kräutler mit Paulo-Frota-Medaille geehrt

Cristiane Araújo als Vertretung von Dom Erwin Kräutler und Landtagsabgeordneter Carlos Bordalo
Die Legislativversammlung von Pará (Alepa) hielt am Donnerstag (5.4.2018) die feierliche Sitzung zur Verleihung der Medaille für Menschenrechte Paulo Frota ab. Die Auszeichnung wurde 75 Einrichtungen, Vereinen und Persönlichkeiten verliehen, die sich besonders für den Schutz der Menschenrechte in Pará eingesetzt haben. Die öffentliche Zeremonie fand im Newton Miranda Plenarium statt.

Zwei Bischöfe der Region Nord 2 (Pará und Amapá) der Brasilianischen Bischofskonferenz (CNBB N2) wurden geehrt: Bischof Erwin Kräutler und Bischof José Luís Azcona Hermoso.

Dom Erwin Kräutler konnte an der Zeremonie nicht teilnehmen. Er wurde aber von Cristiane Araújo, der Sekretärin des CNBB N2, vertreten, die einen Text von ihm vorlas:

Sehr geehrte Damen und Herrn!

Herzlichen Dank für die Nominierung zur Paulo-Frota-Medaille.

Ich danke für diese Ehrung im Namen vieler Menschen, die sich seit Jahrzehnten und zusammen mit mir für eine gerechte und brüderliche Welt einsetzen, in der die Solidarität stärker ist als ein geizhalsiger Egoismus, der den persönlichen Gewinn sucht oder exklusive Interessen von Gruppen und Oligarchien verfolgt.

Ich kam 1965 als Priester im Alter von 26 Jahren am Xingu an. Es war meine Entscheidung. Und heute bekräftige ich, dass ich diese Option in meinem Leben nie bereut habe.

1980 ernannte mich der Papst zum Bischof der Prälatur am Xingu.
Ich habe mein ganzes Leben Gott und den Völkern dieser Region von Pará geweiht. Ich spreche von "Völkern", denn es gibt mehrere indigene Gemeinschaften mit verschiedenen linguistischen Stämmen und Kulturen neben Flussbewohnern sowie ländlicher und städtischer Bevölkerung.

Seit den 1970er Jahren erhielt der Xingu Tausende von Migranten aus fast allen Bundesstaaten Brasiliens. Familien kamen auf der Suche nach neuen Horizonten und besseren Lebensbedingungen.

Die Koexistenz verschiedener Kulturen im Schoß der Xinguara-Bevölkerung ist die große Herausforderung bis heute. Wir verteidigen immer die Rechte und die Würde der Unterprivilegierten und schließen unsere Augen niemals vor dem Schmerz derer, die unsere Unterstützung suchen. Wir hören nie auf, auf die Schreie derer zu hören, denen Unrecht getan wurde oder die von den großen Projekten betroffen waren, die die soziale und ökologische Realität der Region nicht berücksichtigten.

Ich habe über ein halbes Jahrhundert am Xingu gelebt. Ich weiß heute, dass das Xinguara-Volk mein Volk ist, der Xingu mein Fluss, die Xinguara-Region mein Land, der Pará mein Bundesstaat.

Nochmals herzlichen Dank,

Dom Erwin vom Xingu



Quelle: Prelazia do Xingu


CNBB-N2, 6.4.2018
ALEPA condecora Bispos e organismos da Igreja Católica

Samstag, 7. April 2018

Klerus und Pastoralrat der Prälatur am Xingu solidarisch mit P. Amaro

Die Kleruskommission und der Pastoralrat der Prälatur am Xingu veröffentlichen Unterstützungserklärungen für Pe. Amaro Lopes, der am 27. März aufgrund von Verleumdungen in Untersuchungshaft genommen wurde.

Der Klerus hatte seine jährliche nachösterliche Versammlung mit Bischof João Muniz von 3. bis 4. April im Ausbildungszentrum Bethânia. PlattformBeloMonte bringt eine Übersetzung der Stellungnahme der Kleruskommission:

"Wir sind überzeugt, dass P. Amaro nur deshalb festgenommen wurde, um seine Person und insofern seine ganze Arbeit zu kriminalisieren, lächerlich zu machen und zu demoralisieren. Denn immer war er bestrebt, die Würde und das Leben der Kleinbauern und Landlosen in dieser Gemeinde zu fördern. Daher setzte er sich für die Legalisierung der Besitztitel sowie für die Agrarreform öffentlicher Ländereien ein, aber auf dem Rechtsweg und unter Einhaltung der Menschenrechte, insbesondere jenen Menschen gegenüber, die von der öffentlichen Hand nicht berücksichtigt werden. Ein paar Mächtige wollen sich immer mehr Gebiete aneignen, wobei sie vor Gewalt und Zerstörung des Ökosystems nicht zurückschrecken. Die Angriffe auf die Person von Pater Amaro, die mit seiner willkürlichen Verhaftung einen Höhepunkt erreicht haben, wollen die Stimme der Kirche zum Schweigen zu bringen. Aber ihr Schrei nach Gerechtigkeit und Gleichheit für alle wird nicht aufhören.

Durch diese Stellungnahme bringen wir unsere volle Solidarität und brüderliche Verbundenheit mit Pater Amaro zum Ausdruck und zugleich weisen wir die Anschuldigungen, die ihm die staatlichen Strafverfolgungsbehörden machen, entschieden zurück.

Wir kennen Pater Amaro und seine Arbeit in Anapu, und deshalb schenken wir ihm volles Vertrauen, denn er hat seine Arbeit stets im Sinne der Kirche gemacht und ist immer auf der Seite der Benachteiligten gestanden.

Wir fordern eine Klärung der Vorwürfe und volle Transparenz bei den Ermittlungen. Wir unterstützen alle Stellungnahmen, die bereits seitens der Kirche zur Verteidigung von Pater Amaro und seiner Arbeit veröffentlicht wurden, und bekräftigen unsere Unterstützung und Solidarität unserem Mitbruder gegenüber.

Die Mission der Kirche wird nicht aufhören, denn wie Jesus Christus alle Schlechtigkeit und Ungerechtigkeit überwunden hat, vertrauen auch wir auf den Sieg der Wahrheit über Diffamierung und Lügen.

Wir werden weiterhin das Evangelium zur Verteidigung von Gerechtigkeit und Leben verkünden so wie Jesus selbst, der sagte: "Ich bin gekommen, damit alle Leben haben und es in Fülle haben" (Joh 10,10).



Freitag, 6. April 2018

Fataler Haftbefehl gegen Brasiliens Ex-Präsident Lula


Spiegel-Online, 5.4.2018
Lula-Urteil in Brasilien
Ein fatales Signal
Brasiliens Ex-Präsident Lula muss wohl ins Gefängnis. Mit seiner Entscheidung gegen den Politiker kneifen die Richter vor der Macht der rechten Ex-Militärs - und vor einer aufgeheizten Öffentlichkeit.

Domradio.de, 6.4.2018
Adveniat-Experte besorgt über Entwicklung in Brasilien
"Haftstrafe soll Lula politisch kaltstellen"
Muss Brasiliens Ex-Präsident Lula da Silva tatsächlich wegen Bestechlichkeit und Geldwäsche für zwölf Jahre ins Gefängnis? Das Lateinamerika-Hilfswerk Adveniat wertet das Vorgehen der brasilianischen Justiz als "politisch motiviert".

Tagesschau.de, 6.4.2018
Haftbefehl gegen Lula da Silva
Brasiliens Justiz hat Haftbefehl gegen den zu zwölf Jahren Gefängnis verurteilten Ex-Präsidenten Lula erlassen. Seine Anwälte wollen erreichen, dass er die Haft doch nicht antreten muss.

Deutsche Welle, 5.4.2018
Lula - Mythos oder Märtyrer?
Vom Held Brasiliens zur nationalen Hassfigur. Das Leben des Arbeiterführers Luiz Inácio Lula da Silva begann als politischer Höhenflug und endet in einer Tragödie. Ein Rückblick auf die wichtigsten Stationen.

Zeit-Online, 7.4.2018
Lula trotzt dem Haftbefehl
Brasiliens früherer Präsident hat die Frist zum Antritt seiner Haftstrafe verstreichen lassen. Er harrt in einem Gewerkschaftshaus aus – und verhandelt mit der Polizei.

Spiegel-Online, 6.4.2018
Nach Haftbefehl
Lula schaltet UN-Menschenrechtsausschuss ein
Neue Volte im Fall des wegen Korruption verurteilten Politikers Luiz Inacio Lula da Silva: Der ehemalige Staatschef Brasiliens beteuert seine Unschuld und hofft nun auf die Hilfe der Vereinten Nationen.

amerika21, 5.5.2018
Brasilien: Ein Putsch im Putsch
Ein Schlag folgt dem anderen, die neue fremdenfeindliche Rechte, die militärische Partei und eine düstere Zukunft

itpol, 11.4.2018
Neoliberaler Putsch in Brasilien
Aus Brasilien erreichen uns von unseren dortigen Freunden äußerst bedrückende Nachrichten. Hier kaum einen Pressebericht wert, werden dort rechtsstaatliche Prinzipien zugunsten eines neoliberalen Putsches außer Kraft gesetzt