Samstag, 2. November 2019

Perez Esquivel: "Konservative Gruppen betreiben Schlacht gegen Papst"

Katholisch.de, 30.10.2019
Konservative und reaktionäre Gruppen betrieben "eine Schlacht"
Friedensnobelpreisträger: Papst Franziskus gegen Attacken verteidigen
"Erheben wir unsere Stimmen gegen die Attacken von konservativen und reaktionären Gruppen, die gegen ihn eine Schlacht betreiben": Friedensnobelpreisträger Adolfo Perez Esquivel ruft zu breiter Unterstützung für Papst Franziskus auf.


Der argentinische Friedensnobelpreisträger Adolfo Perez Esquivel hat mehr Unterstützung für Papst Franziskus gefordert. "Erheben wir unsere Stimmen gegen die Attacken von konservativen und reaktionären Gruppen, die gegen ihn eine Schlacht betreiben", heißt es in einem Appell Esquivels, den die italienische Zeitung "La Repubblica" am Dienstag veröffentlichte.

Es gehe darum, "Papst Franziskus zu unterstützen bei seinem Einsatz zum Schutz des Planeten, für eine gerechtere und solidarischere Welt sowie für Frieden", so der 87-jährige Bürgerrechtler. Der Argentinier erhielt 1980 den Friedensnobelpreis für seinen friedlichen Widerstand gegen Argentiniens Militärdiktatur (1976-1983).

"Diese Gruppen sind nicht bereit, ihre Privilegien und Machtbereiche aufzugeben..."

Die Kirche ist laut Esquivel politischen, gesellschaftlichen sowie wirtschaftlichen Konflikten und Interessen ausgesetzt, sowohl innerhalb wie außerhalb des Vatikan. "Diese Gruppen sind nicht bereit, ihre Privilegien und Machtbereiche aufzugeben und führen deshalb eine gezielte Kampagne gegen Papst Franziskus." Esquivels Aufruf erschien auf der Titelseite und der Kommentarspalte der italienischen Zeitung.

Ebenfalls würdigte Esquivel einen während der Amazonas-Synode geschlossenen "Katakomben-Pakt für unser gemeinsames Haus". Darin hatten sich am 20. Oktober in Rom mehr als 40 Bischöfe aus dem Amazonasgebiet sowie gut 100 weitere Ordensleute und andere Gläubige zum Schutz der südamerikanischen Region und ihrer Bewohner, einer respektvollen Verkündigung des Evangeliums und einem einfachen Lebensstil verpflichtet. Zudem erklärten sie Frauen, die in Amazonien bereits de facto eine Dorfgemeinschaft und Gemeinde leiten, "mit angemessenen Diensten und Ämtern stärken" zu wollen.

Die dreiwöchigen Beratungen der am Sonntag beendeten Synode wurden von scharfer Kritik und Polemik ultrakonservativer Katholiken gegen indigene Riten und Symbole begleitet. Kritik gab es auch am Vorschlag einer Zulassung bewährter verheirateter Männer, so genannter "viri probati", zum Priesteramt in der Amazonas-Region, den das Abschlussdokument aufnahm, sowie der stark sozial-ökologischen Thematik der Synode.