Mittwoch, 8. Januar 2020

Neue Ermittlungen zum Tod des "Wächters des Waldes"


Die Bundespolizei wies die Hypothese eines Hinterhalts am 1. November 2019 durch Holzfäller zurück, bei dem der Indigene Paulo Paulino Guajajara und der Holzfäller Márcio Gleik Moreira Pereira im indigenen Arariboia-Land in Maranhão ums Leben gekommen waren. Nach Angaben der Polizei wurden zwei Personen wegen Tötung angeklagt.
Nach ersten Ermittlungen berichteten die Ureinwohner - wie der Überlebende Laércio Guajajara - und das Sekretariat für Menschenrechte und Bürgerbeteiligung (SMDH) in Maranhão, dass es bei einem Schusswechsel nach einem Hinterhalt durch Holzfäller zu den Todesfällen gekommen sei. Das wird jetzt von der Bundespolizei ausgeschlossen.
Die Bundespolizei teilte bisher nur mit, die Schießerei habe stattgefunden, nachdem Ureinwohner ein Motorrad eines "nicht Einheimischen" genommen und damit fortgefahren seien.
Das Sekretariat gab lediglich an, den Stand der Untersuchung nicht zu kennen. In einem Interview mit O Globo sagte der indigene Führer Magno Guajajara, er vertraue den Ermittlungen der Polizei und hoffe, dass die Schuldigen gefunden werden.

Um ihr Land vor illegalen Holzfällern und Invasoren zu schützen, patrouillierten die Indigenen als sogenannte "Wächter des Waldes" durch ihre Territorien. Dadurch brachten sich viele in Lebensgefahr und mussten geschützt werden. Im November 2019 wurden Laércio Guajajara und zwei weitere indigene Führer mit ihren Familien vom Landesinneren an einen geheimen Ort gebracht und unter Polizeischutz gestellt. Das Menschenrechtssekretariat (SMDH) berichtete jedoch, dass ein Teil der Gruppe (außer Guajajara Olympian) ersuchten, am Schutzprogramm nicht teilnehmen zu müssen.
Paulo Paulino Guajajara, der am 1.11. bei einem Schusswechsel getötet wurde, war bereits Monate zuvor ins staatliche Programm zum Schutz von Menschenrechtsverteidigern aufgenommen, jedoch nicht rechtzeitig vom indigenen Land der Arariboia weggebracht worden.

Von 2016 bis November 2019 wurden nach Angaben von SMDH 13 Ureinwohner nach Konflikten mit Holzfällern in Maranhão getötet. In keinem Fall wurden die Täter ausfindig gemacht oder bestraft.


G1 - O Globo, 07/01/2020
PF descarta emboscada e indicia dois por troca de tiros em terra indígena no MA
PF não informou se os indiciados são ou não indígenas. Investigação apontou que o conflito ocorreu após os índios roubarem e depredarem uma moto dos não-indígenas.


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„Wächter des Waldes“ von Holzfällern ermordet (3.11.2019)