Montag, 29. Mai 2017

Glyphosatzulassung: Behörden übersahen acht Tumorbefunde

science.ORF.at, 29.5.2017
Forscher fand acht „übersehene“ Krebsbefunde
Ist Glyphosat krebserregend? Ein Teil der Antwort liegt in Studien der Hersteller des Unkrautvernichtungsmittels, die nun ein Krebsforscher genauer untersucht hat: Er hat acht Tumorbefunde in Tierstudien gefunden, die von den Behörden bisher nicht berücksichtigt worden sind.

Damit wäre man bei 21 signifikanten Befunden - anstelle von anfangs vier. Der Krebsforscher Christopher Portier hat sich deshalb in einem offenen Brief an EU-Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker gewandt.

Zulassungsverlängerung geplant

Erst vor rund zwei Wochen wurde publik, dass die EU-Kommission eine Zulassungsverlängerung von Glyphosat für zehn Jahre plant. Die nun von Portier, dem Ex-Direktor des US National Toxicology Program, angeführten acht „übersehenen“ Befunde sind deshalb interessant, da sie im Zulassungsantrag der Glyphosate Task Force (Zusammenschluss von 25 Glyphosat-Herstellern, Anmerkung) nicht offen gelegt worden sind, aber in den ebenfalls eingereichten Originalstudien dokumentiert wurden.
Der Wissenschaftler konnte deswegen Einsicht in die Studien nehmen, da diese aufgrund eines Antrags der Grünen im Europaparlament teilweise offengelegt wurden.

Widersprüchliche Behörden

Portier weist in dem Brief darauf hin, dass die EU-Behörden bereits 2015 durch einen Bericht der WHO-Krebsagentur darauf aufmerksam gemacht wurden, dass die Angaben der Industrie über ihre Krebsstudien nicht korrekt waren. Das deutsche Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) musste seine Auswertung daraufhin evaluieren. Das führte dazu, dass das BfR im August 2015 in seinem Anhang 13 signifikante Befunde anstelle von ursprünglich nur vier statistisch signifikanten Krebsbefunden anführte.
Der Grund weshalb das BfR ursprünglich nur vier Studien als signifikant erkannt hatte: Die Behörde hatte „auf die statistischen Auswertungen in den Herstellerstudien vertraut“, wie das Institut in seinem Anhang dann zugab. Dabei stufte die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) eine krebserregende Gefahr des häufig eingesetzten und umstrittenen Pestizids als „unwahrscheinlich“ ein - wiederum aufgrund einer Analyse des BfR.

Neue Befunde sollten berücksichtigt werden

Die EFSA hatte im März 2017, nachdem der von Global 2000 publizierte Report „Die gekaufte Wissenschaft“ Zweifel an der wissenschaftlichen Unabhängigkeit des EU-Zulassungsverfahrens äußerte, gekontert, man würde „in erster Linie auf die Originalstudien und die darin enthaltenen Rohdaten, die sie selbst überprüfen, vertrauen“, zitierte Portier in seinem Schreiben.
Die nun von ihm an Juncker übermittelten Erkenntnisse widersprechen dieser Aussage im Fall der angesprochenen Krebsstudien.
Portier fordert in seinem Schreiben unter anderem, dass die neuen Tumorbefunde Eingang in die Bewertung von Glyphosat finden und dass die EFSA im Sinne der wissenschaftlichen Transparenz alle Rohdaten öffentlich zugänglich machen sollte.

Sonntag, 21. Mai 2017

Brasilien: Machtkampf droht zu eskalieren

ORF, 20.5.20167
Präsident Temer will nicht gehen
Seit Jahren wird Brasilien, die größte Volkswirtschaft Südamerikas, von einem riesigen Korruptionsskandal erschüttert. Nachdem bereits Ex-Präsidentin Dilma Rousseff über die Verfilzung der Politik mit dem Ölkonzern Petrobras fiel, droht ihrem Nachfolger, Michel Temer, das gleiche Schicksal. Doch Temer, der zuletzt durch Audioaufnahmen noch mehr unter Druck geriet, verweigert sich den immer lauteren Rufen nach Rücktritt. Am Samstag holte er zum Gegenschlag aus.


FAZ, 21.5.2017
Präsident Temer schlägt zurück
In Brasiliens Regierungskrise geht Michel Temer zum Gegenangriff über. An Rücktritt denke er nicht, sagt er. Stattdessen spricht er von manipulierten Beweisen und wirft Gegnern „das perfekte Verbrechen“ vor.


Zeit-Online, 21.5.2017
Michel Temer:
Die letzte Intrige des Vampirs
Korrupt wie kaum ein anderes Land: Brasiliens Präsident Temer ist in Bestechungsskandale verwickelt. Im Volk wächst die Wut und das Vertrauen in die Demokratie sinkt.

Aktualisierung:

ORF, 29.5.2017
Neuer Schachzug von Temer in Brasiliens Korruptionsskandal
Neuer Schachzug im brasilianischen Politdrama: Der durch einen Korruptionsskandal schwer angeschlagene Präsident Michel Temer hat ausgerechnet einen Ex-Richter zum neuen Justizminister ernannt. Zuständig für das Ressort werde der frühere Richter am Wahlgerichtshof, Torquato Jardim, teilte das Präsidialamt gestern (Ortszeit) mit.
Die Ernennung erfolgte wenige Tage vor einem wichtigen Termin an diesem Gericht, der Temer das Amt kosten könnte. Der bisherige Justizminister Osmar Serraglio werde anderswo eingesetzt, hieß es.

Weitere Aktualisierung:

FAZ, 10.6.2017
Urteil in Brasília: Präsident Temer vorerst gerettet
Brasiliens Staatschef Michel Temer bleibt trotz Unregelmäßigkeiten bei seiner letzten Wahlkampagne vorerst im Amt. Der Wahlgerichtshof lehnte am Freitag (Ortszeit) mit 4 zu 3 Richterstimmen eine Verurteilung wegen illegaler Finanzierung des Wahlkampfes 2014 knapp ab.
Ein Schuldspruch hätte den Präsidenten des von zahlreichen Korruptionsskandalen erschütterten Landes das Amt gekostet.

Bischof Erwin Kräutler bei der Kolping-Bildungskonferenz


Kolping setzt neue Schwerpunkte im Bereich Nachhaltigkeit
Bildungskonferenz des Sozialverbandes in Innsbruck mit Bischof Kräutler und Ex-EU-Kommisar Fischler - Kolping-Präsidentin Leopold: Bemühen um "stete soziale Wachsamkeit"

Innsbruck, 21.05.2017 (KAP) Kolping-Österreich will sich künftig verstärkt dem Engagement gegen Armut, Ungleichheit und Umweltzerstörung widmen, wie es etwa Papst Franziskus in seiner Enzyklika "Laudato si" oder die Vereinten Nationen mit ihren 17 aktuellen Entwicklungszielen propagieren. Rund 200 Teilnehmer berieten in Innsbruck im Rahmen der Kolping-Bildungskonferenz, wie eine zukunftsfähige Gestaltung der Gesellschaft und eine schonende Nutzung der natürlichen Ressourcen möglich sein können. Prominenteste Teilnehmer waren der austro-brsilianische Bischof Erwin Kräutler und Ex-EU-Kommisar Franz Fischler. Die Konferenz ging Sonntagmittag zu Ende.

Kolping-Österreich-Präsidentin Christine Leopold betonte in ihren Grußworten die Grundüberzeugung von Kolping, sich den jeweiligen zeitlichen Herausforderungen zu stellen. Was Kolping auszeichnen müsse, sei die "stete soziale Wachsamkeit", so Leopold.

Franz Fischler, Präsident des "Europäischen Forums Alpbach" und ehemaliger EU-Kommissar für Landwirtschaft, hielt in seinem Impulsvortrag eine rasche Reduzierung des Ressourcenverbrauchs und eine Mäßigung des Lebensstils für unumgänglich. Dabei gehe es allerdings nicht nur um Verzicht. Wohlstand sei auch weiterhin durchaus möglich, "aber auf nachhaltigere Weise und mit weniger Kollateralschäden". Dazu notwendig seien vor allem wesentlich mehr Bildung und Forschung, wie Fischler sagte. Er ermutigte die Mitglieder von Kolping, sich in ihrer Arbeit der Thematik verstärkt anzunehmen.

Bischof Kräutler rief zu einem fundamentalen Perspektivenwechsel auf, weg von einem Individualismus hin zu Solidarität. "Statt der Frage 'Was bringt es mir' muss die Frage lauten 'Was bringt es uns allen'", so Kräutler wörtlich. Gott habe dem Menschen aufgetragen, die Erde zu kultivieren und zu bewahren, nicht auszubeuten, betonte der Bischof unter Verwies auf die Heilige Schrift. Kräutler stand im Rahmen der Konferenz auch einem Gottesdienst in der Pfarre Pfarrkirche Allerheiligen vor.

Ausgehend von den Impulsen Fischlers und Kräutlers diskutierten die Teilnehmer in Workshops Möglichkeiten der konkreten Umsetzung, etwa in den Bereichen Mobilität, erneuerbare Energie am Arbeitsplatz und in den eigenen vier Wänden oder die Produktion und den Konsum "fairer" Nahrungsmittel.

2015 verabschiedeten die Vereinten Nationen die globalen Nachhaltigkeitsziele (Sustainable Development Goals (SDGs)), die bis 2030 anberaumt sind. Die 17 SDGs gehen über die bisherige Entwicklungspolitik hinaus und bilden Leitlinien für nachhaltige Entwicklung auf wirtschaftlicher, ökologischer und sozialer Ebene. An erster Stelle steht weiterhin die Überwindung von Armut und Hunger. Ebenso bleiben Gesundheit, Bildung und der Schutz von Lebensgrundlagen auf der Agenda. Allerdings kommen auch gesellschaftspolitische Ziele wie Gleichheit der Geschlechter, eine gerechte Steuerpolitik, die Verringerung der Ungleichheit zwischen Staaten oder der Zugang zu Rechtshilfe und inklusive Institutionen hinzu.

Das von Adolph Kolping gegründete Kolpingwerk ist heute in über 60 Ländern der Erde mit rund 500.000 Mitgliedern vertreten. Schwerpunkte der Arbeit bilden die traditionellen "Kolpinghäuser", die in Österreich über 6.000 Wohnplätze für Lehrlinge, Schüler und Studenten bieten, ebenso aber auch Sozialeinrichtungen, die alleinerziehenden Müttern, kranken, älteren oder pflegebedürftigen Menschen, von Gewalt betroffenen Frauen oder Menschen mit Behinderungen "Hilfe zur Selbsthilfe" bieten. Der Sozialverband ist inzwischen in 20 Ländern Europas mit insgesamt rund 330.000 Mitgliedern vertreten und hat beim Europarat Beobachterstatus.



Bildungskonferenz von Kolping Österreich
Siehe "Impulsreferate"





OTS, 22. Mai 2017
Nachhaltig und enkeltauglich
Kolping Österreich stellt die Weichen für eine zukunftsfähige Gestaltung unserer Gesellschaft.

Wien (OTS) - Mit einem klaren Bekenntnis zum Einsatz für einen nachhaltigen Lebensstil endete die heurige Bildungskonferenz von Kolping Österreich. An die zweihundert TeilnehmerInnen und Gäste hatten sich von 19. bis 21. Mai im Kolpinghaus Innsbruck versammelt, um gemeinsam Möglichkeiten zu erkunden, die „Globalen Nachhaltigkeitsziele“ (SDGs) der Vereinten Nationen im Bereich des Kolpingverbandes in die Tat umzusetzen, oder, wie es Kolping-Präsidentin Christine Leopold in ihren Eröffnungsworten ausdrückte, „aktiv mitzuwirken an einer guten Zukunft für möglichst alle Menschen auf dieser Erde.“

Den Auftakt der Veranstaltung bildete ein Gottesdienst am Freitagabend mit austro-brasilianischen Bischof Erwin Kräutler, der in seiner Predigt ebenso wie in seinem Impulsvortrag am darauffolgenden Tag zum Schutz „unseres gemeinsamen Hauses, der Erde“ aufrief. Es sei „absolut unmöglich, dass wir ohne unsere Mit-Welt überleben“, so der Bischof, der seit mehr als 50 Jahren in Amazonien tätig ist; angesichts der Wunder der Schöpfung regte er an, die „Fähigkeit zum Staunen“ neu zu erlernen – „wer staunen kann, will nicht beherrschen, sondern bewahren, wie es auch unser Auftrag von Gott her ist.“

In einem zweiten Impulsreferat bezeichnete der ehemalige EU-Kommissar Franz Fischler ein rasches Umdenken und eine Mäßigung des Lebensstils der Menschen in den wohlhabenden Ländern als alternativlos: „So wie bisher kann es nicht weitergehen“, stellte Fischler, der sich seit einigen Jahren als Präsident des „Europäischen Forums Alpbach“ der Förderung der Nachhaltigkeit widmet, fest; aktuell würde die Menschheit jährlich die Ressourcen von eineinhalb, bald von möglicherweise zwei „Erden“ verbrauchen. Bei einer Neuorientierung gehe es aber nicht nur um Verzicht, führte er aus: Wohlstand sei auch weiterhin durchaus möglich, „aber auf nachhaltigere Weise und mit weniger Kollateralschäden“.

Ausgehend von den Impulsen der beiden Hauptreferenten thematisierten die Teilnehmer danach in Workshops mit Experten aus ganz Österreich Möglichkeiten, die Globalen Ziele in konkreten Bereichen zu verwirklichen; dabei wurden Wege sondiert und diskutiert, beispielsweise in den Kolpinghäusern die Energie-Effizienz zu steigern, Mobilität zu vergemeinschaften oder etwa im Bereich der Ernährung nachhaltige Alternativen zu fördern. Die Delegierten wurden dazu ermutigt, ihren ganz persönlichen Zugang zum Thema Nachhaltigkeit zu erkunden und jene Kraftquellen zu erschließen, die einen dauerhaften und substanziellen Wandel des Lebensstils möglich machen.

Als Abschluss formulierten alle TeilnehmerInnen ihr ganz persönliches „Commitment“ – eine aus freien Stücken gewählte Verpflichtung, die man sich selbst und der Gemeinschaft gegenüber eingeht, um ein Ziel, das man als richtig und wichtig erkannt hat, zu erreichen. Kern-Sätze, die das weitere Engagement der Kolpingleute für eine „enkeltaugliche Zukunft“ beflügeln werden.

Donnerstag, 18. Mai 2017

Brasiliens Präsident Temer schwer belastet

ORF, 18.5.2017
Brasiliens Präsident Temer durch Mitschnitte unter Druck

Einem Bericht zufolge wird Brasiliens Präsident Michel Temer durch Tonbandaufnahmen des Versuchs überführt, einen Mitwisser in einem Korruptionsskandal zum Schweigen zu bringen. Die linke Arbeiterpartei forderte deshalb Temers sofortigen Rücktritt und Neuwahlen, eine Kongresssitzung wurde nach Bekanntwerden der Nachricht gestern Abend in der Hauptstadt Brasilia abgebrochen.

Dort war von einer politischen „Bombe“ die Rede. Nach einem Bericht des Portals O Globo geht es um ein Treffen zwischen Temer und Unternehmern, gegen deren Fleischkonzern JBS ermittelt wird. Temer soll grünes Licht gegeben haben, den inhaftierten früheren Parlamentspräsidenten Eduardo Cunha mit einer Geldzahlung zum Schweigen zu bringen.

Aufnahmen eines Geldkoffers
Der bestens vernetzte Cunha war früher ein Verbündeter Temers und droht auszupacken. Später wurde laut O Globo der Abgeordnete Rodrigo Rocha Loures von Temers Partei der demokratischen Bewegung (PMDB) dabei gefilmt, wie er einen Geldkoffer mit 500.000 Reais (146.000 Euro) entgegennahm. Das Geld soll von dem an dem Gespräch mit Temer beteiligten Unternehmer Joesley Batista stammen, hieß es.

Dieser soll aber das Gespräch mit Temer aufgezeichnet haben - Batista machte nun entsprechende Aussagen bei der Generalstaatsanwaltschaft. Cunha hatte für Temer das Amtsenthebungsverfahren gegen Präsidentin Dilma Rousseff auf den Weg gebracht, war dann über in der Schweiz aufgetauchte Millionenkonten gestolpert und fühlt sich von Temer heute im Stich gelassen. Vergangenen Herbst wurde Cunha verhaftet.


Zeit-Online, 18.5.2017
Präsident Temer soll Schmiergeldzahlungen gebilligt haben
Im brasilianischen Petrobras-Skandal belasten Tonaufnahmen Präsident Temer. Er soll der Zahlung von Schweigegeld an einen früheren Vertrauten zugestimmt haben.

Deutsche Welle, 18.5.2017
Korruptionsskandal Brasilien: Präsident Temer schwer belastet
In Brasilien ist von einer "Atombombe" die Rede, "die über dem Land explodiert": Tonbandaufnahmen sollen belegen, dass auch Präsident Michel Temer in den größten Korruptionsskandal des Landes verstrickt ist

G1 O Globo, 17.5.2017
Dono da JBS gravou Temer dando aval para comprar silêncio de Cunha, diz jornal
Planalto nega que presidente tenha solicitado pagamentos. Segundo o colunista Lauro Jardim, de 'O Globo', informação faz parte do conteúdo da delação dos irmãos Joesley e Wesley Batista. Depoimentos também citam Aécio Neves e Guido Mantega.

Montag, 8. Mai 2017

Bischof Kräutler bei "Guten Morgen Österreich"


Guten Morgen Österreich am 8.5.2017
Bischof Erwin Kräutler, der wohl berühmteste Koblacher, bekamt für seinen Einsatz in Brasilien den Alternativen Nobelpreis. In "Guten Morgen Österreich" spricht er über seine Arbeit.

Bischof Erwin Kräutler im Porträt
 01:56 Min

Talk mit Bischof Erwin Kräutler
Bischof Erwin Kräutler, der wohl berühmteste Koblacher, bekamt für seinen Einsatz in Brasilien den Alternativen Nobelpreis.
Teil 1  02:42 Min
Teil 2  02:26 Min

Donnerstag, 4. Mai 2017

Konflikte um Land in Brasilien eskalieren

ORF, 2.5.2017
Aufweichung des staatlichen Schutzes
Seit Wochen nehmen im Kampf um Land und Anbauflächen die Attacken auf indigene Gemeinden in Brasilien zu: Im Nordosten des Landes wurden im Bundesstaat Maranhao 13 Mitglieder des Gamela-Volkes zum Teil schwer verletzt, wie lokale Medien am Montag (Ortszeit) berichteten. Einem seien die Hände abgetrennt worden, andere wurden von Schüssen getroffen.

Blickpunkt-Lateinamerika, 4.5.2017
Landkonflikte eskalieren
Ein besonders brutaler Überfall auf die indigene Gemeinde der Gemala im brasilianischen Bundesstaat Maranhao hat zu Beginn des Monats die Öffentlichkeit erschüttert. Internationalen Medienberichten zufolge hat eine Gruppe von Bauern und Landbesitzern eine Siedlung der Gemala angegriffen. Mindestens ein Dutzend Menschen wurden teilweise schwer verletzt. Sie erlitten Schusswunden und Verletzungen durch Messerattacken. Zwei von ihnen wurden die Hände mit Macheten abgehackt.

Shortnews.de, 3.5.2017
Brasilien: Holzfäller und Farmer hacken Ureinwohnern Hände ab
In Brasilien haben Holzfäller und Farmer Ureinwohner der Gamela-Gemeinschaft brutal attackiert.
Zwei Männern wurden die Hände abgehackt, fünf weitere seien durch Schüsse verletzt worden. Zu der Eskalation kam es als die Ureinwohner die Gegend im Nordosten des Landes besetzten, weil die rechtskonservative Regierung ihre Forderungen nicht anhörte.
Illegale Banden plündern das Land immer wieder, um tropische Hölzer für den Export nach Europa zu schlagen: Für die Regierung ist das Geschäft lukrativ.

gfbv.de, 4.5.2017
Nach blutigem Angriff auf indigene Gamela in Amazonien schwere Vorwürfe gegen brasilianische Regierung:
Schutz für Ureinwohner wurde aufgeweicht

Täter müssen jetzt zur Rechenschaft gezogen werden (Pressemitteilung)


CIMI, 6.5.2017
Feridos e hospitalizados chegam a 22 depois de ataque a indígenas Gamela no Maranhão
Apuração realizada durante esta semana revelou que o número de feridos entre o povo Gamela, atacado no último dia 30 em uma área retomada no Povoado das Baías, município de Viana (MA), é ainda maior: 17 Gamela sofreram algum tipo de ferimento - entre estes indígenas, duas crianças e um pré-adolescente. Somados aos cinco baleados, chega a 22. O dado anterior a esta verificação dava conta de 13, sem os cinco Gamela feridos a tiros - três seguem internados no Hospital Central, em São Luís.

g1.globo.com, 1.5.2017
Área de ataque no Maranhão é disputada por índios e fazendeiros
Integrantes da etnia Gamela buscam desde 2013 retomar área hoje ocupada por fazendas e sítios. Entidades alegam que área foi doada no Império e; depois, grilada.

g1.globo.com, 2.5.2017
Índio ferido em ataque não teve mão decepada, diz diretor de hospital
Segundo Newton Gripp, ele apresenta lesões profundas nas mãos após conflito no domingo (30). OAB, Cimi e Pastoral da Terra seguem afirmando que índio teve mão decepada.

CPT, 1.5.2017
Povo Gamela sofre ataque premeditado de fazendeiros contra suas vidas e lutas
A Comissão Pastoral da Terra Regional Maranhão (CPT-MA) vem a público denunciar mais um ato brutal de violência contra a vida dos povos da terra, que desta vez atinge os indígenas Gamela, organizado em seu território no Povoado de Bahias, município de Viana, Maranhão.

Carta Capital, 2.5.2017
No Maranhão, barbárie contra os índios Gamela
Antes do ataque, o deputado federal Aluísio Guimarães Mendes Filho chamou o povo de "pseudoindígenas"

UNILAB, 5.5.2017
Nota de repúdio ao etnocídio do Povo Gamela (MA)
Os diversos grupos de pesquisa da Universidade da Integração Internacional da Lusofonia Afro-Brasileira (Unilab/CE) e seus parceiros, que subscrevem a presente nota, tornam público veemente repúdio aos atos de violência contra os povos indígenas no Brasil, em particular ao massacre etnocida contra o povo Gamela, no município de Viana, estado do Maranhão, ocorrido no último domingo, dia 30/04.

MPF, 5.5.2017
MPF/MA pediu demarcação de terras do povo Gamela em 2016
MPF entendeu que os elementos apresentados pela comunidade indígena indicavam que eles tinham direito à demarcação de seu território

Montag, 1. Mai 2017

Erwin Kräutler: "Franziskus hat Amazonien besonders ins Herz geschlossen"

Bischof em. Erwin Kräutler nahm an der 55. Generalversammlung der Brasilianischen Bischofskonferenz teil und referierte über die Evangelisierung Amazoniens, über die Herausforderungen, die damit verbunden sind sowie über die Wertschätzung der auf diesem Gebiet vollbrachten Leistungen durch Papst Franziskus.
"Schon Papst Paul VI. sagte in den 1970-iger Jahren, dass 'Christus auf Amazonien hinweist'. Aber keiner der letzten Päpste hat Amazonien so ins Herz geschlossen wie Franziskus. Amazonien ist für ihn, um es deutlicher zu sagen, eine Orientierung, eine Herausforderung und ein Anspruch", sagte Dom Erwin.

CNBB, 1.5.2017
“Nenhum papa colocou a Amazônia tanto no coração”, afirma dom Erwin sobre Francisco
O prelado recordou em sua participação na entrevista coletiva da 55ª Assembleia Geral da Conferência Nacional dos Bispos do Brasil (CNBB) o chamado à evangelização da Amazônia, os desafios e exigências relacionados à área e ressaltou o apreço do papa Francisco pelo trabalho que ali deve ser desenvolvido.
“O papa Paulo VI, já nos anos 1970, disse que ‘Cristo aponta para a Amazônia’. Mas nenhum dos papas recentes colocou a Amazônia tanto no coração como o papa Francisco. A Amazônia é para ele, por assim dizer, uma orientação, um desafio e uma exigência”, disse o bispo.