Mittwoch, 30. Oktober 2013

Baustopp für Belo-Monte-Staudamm wieder aufgehoben

Der Standard, 30.10.2013
Baustopp für Belo-Monte-Staudamm in Brasilien wieder aufgehoben
Vorsitzender Richter annullierte Entscheidung vom Freitag
Brasilia - Das Tauziehen um den Bau des umstrittenen Belo-Monte-Staudamms im brasilianischen Amazonas-Gebiet geht weiter: Nur fünf Tage, nachdem ein Richter am Bundesgericht von Brasilia einen Baustopp verfügt hatte, hob sein Vorgesetzter die Entscheidung am Mittwoch wieder auf. Das für das Projekt verantwortliche Konsortium Norte Energia kündigte an, es werde die Arbeiten sofort wieder aufnehmen. Nach Auffassung des Vorsitzenden Richters muss sich ein Sondergericht mit der Zukunft des Projekts befassen.
Erst am Freitag hatte ein anderen Richter des Bundesgerichts einen Baustopp verfügt, weil sich Norte Energia nicht an alle Auflagen für den Umweltschutz gehalten habe. Der eines Tages drittgrößte Staudamm der Welt darf nur unter Einhaltung sozialer Normen und umfangreicher Umweltauflagen errichtet werden.


0 Globo, 30.10.2013
Governo consegue derrubar decisão que interrompia obras em Belo Monte
BRASÍLIA - O governo conseguiu derrubar decisão que determinava uma nova paralisação das obras de construção da usina hidrelétrica de Belo Monte nesta quarta-feira. Segundo a Advocacia Geral da União (AGU), os procuradores federais conseguiram comprovar que têm sido atendidas condicionantes socioambientais previstas na licença prévia de instalação.

Estadão, 30.10.2013
AGU derruba decisão que impedia obras de Belo Monte
A Advocacia-Geral da União (AGU) informa que procuradores federais conseguiram cassar a decisão que impedia a continuidade da construção da usina hidrelétrica de Belo Monte, no Pará. Segundo a AGU, foi assegurado, perante a Justiça, o atendimento de condicionantes relativas à infraestrutura, saneamento, saúde e educação contidas na licença prévia de instalação do empreendimento. Essas questões tinham motivado a decisão da Justiça que determinou a interrupção da obra. As obras em Belo Monte, portanto, pode ser executadas normalmente.

Xingu Vivo, 30 de outubro de 2013
Sobre a decisão do Desembargador Mário César Pinheiro, Presidente do TRF-1, que mantém um quadro de ilegalidades em Belo Monte
O Presidente do TRF-1, Mário César Pinheiro, utilizou, de forma ilegal, um artifício com origens no período da ditadura militar, para suspender a decisão liminar do Desembargador Souza Prudente, do mesmo tribunal, com o objetivo de atender pedido da AGU para manter as obras de Belo Monte a todo custo, ignorando o grave quadro de violação de direitos humanos e descumprimento de condicionantes das licenças ambientais do empreendimento.

Montag, 28. Oktober 2013

Erneut Baustopp für Wasserkraftwerk Belo Monte


Focus, 28.10.2013
Erneut Baustopp für Wasserkraftwerk Belo Monte in Brasilien
In Brasilien sind die Bauarbeiten für das drittgrößte Wasserkraftwerk der Welt im Amazonas-Gebiet erneut per Gerichtsbeschluss gestoppt worden.

Als Grund für die Einstweilige Verfügung gab Richter Antonio Souza Prudente am Montag an, Umweltauflagen für das Kraftwerk Belo Monte seien nicht erfüllt worden. Deswegen sei mit sofortiger Wirkung eine zuvor erteilte umweltrechtliche Genehmigung suspendiert. Auch dürfe die staatliche Entwicklungsbank BNDES bis auf weiteres keine Mittel für Belo Monte freigeben. Der Richter folgte mit der Entscheidung einer Klage der Staatsanwaltschaft.

In der am Montag mitgeteilten Entscheidung vom vergangenen Freitag ordnete das Gericht in Falle der Zuwiderhandlung eine Strafe von 500 000 Reais (160 000 Euro) pro Tag an. Die Verfügung hat Gültigkeit bis auf eine Überprüfung der nächsten Instanz. Damit muss das Bau- und Betreiber-Konsortium Norte Energia S.A. die Arbeiten am Xingu-Fluss im Amazonas-Gebiet im Bundesstaat Pará erneut auf Eis legen. Auch 2011 und im August 2012 waren gerichtliche Baustopps ergangen.

MPF, 28.10.2013
TRF1 ordena nova paralisação de Belo Monte por ilegalidade no licenciamento
BNDES não pode repassar nenhum recurso para projeto Belo Monte enquanto não forem cumpridas as condicionantes
O Tribunal Regional Federal da 1ª Região (TRF1), em Brasília, ordenou na última sexta-feira, 25 de outubro, nova paralisação das obras da usina hidrelétrica de Belo Monte, no Pará, por ilegalidade no licenciamento. O desembargador Antonio Souza Prudente considerou procedente a ação do Ministério Público Federal (MPF) ajuizada em 2011 que questionava a emissão de uma licença parcial para os canteiros de obras da usina, contrária a pareceres técnicos do próprio Instituto Brasileiro do Meio Ambiente e dos Recursos Naturais Renováveis (Ibama). A licença foi concedida sem que as condicionantes da fase anterior, da Licença Prévia, fossem cumpridas.

O Globo, 28.10.2013
Justiça Federal paralisa obra de Belo Monte por não cumprimento de exigências ambientais e sociais
O juiz Antonio de Souza Prudente, do Tribunal Regional Federal da 1ª Região (TRF-1) determinou a paralisação das obras da usina de Belo Monte, no Pará, e a suspensão dos repasses do BNDES para o consórcio que administra os trabalhos até que sejam cumpridas as exigências sociais e ambientais da licença prévia do Ibama.
Na liminar concedida ao Ministério Público na sexta-feira, Souza Prudente afirma que as 40 condicionantes da Licença Prévia não foram integralmente cumpridas. Ele também estabeleceu multa ao Ibama de R$ 500 mil por dia enquanto as obras não sejam suspensas. Cabe recurso à decisão.

Dienstag, 22. Oktober 2013

Ölfeldauktion in Brasilien: Proteste und nur ein einziger Bieter

Im Vorfeld der Auktion gab es laut O Globo 23 Klagen. Die Generalstaatsanwaltschaft (AGU) hat jedoch noch vor Auktionsbeginn 14 für "ideologisch motiviert" erklärt und abgelehnt. Im Vordergrund hätten Befürchtungen wegen ausländischer Investoren gestanden.

Spiegel-Online, 21.10.2013
Brasiliens Rohstoff-Versteigerung: Schnäppchen für die Öl-Ausbeuter
Brasilien will in die Weltspitze der Ölförderländer aufsteigen. Deshalb wurde die Versteigerung eines Riesen-Ölfelds sogar live im Fernsehen übertragen. Die Förderrechte gehen jetzt an ein Konsortium aus Europa, China und Brasilien - aber zu einem sehr niedrigen Preis.

ORF.at, 21.10.2013
Ölfeldauktion in Brasilien: Zuschlag an einzigen Bieter

Bei der Versteigerung der Förderrechte für ein riesiges Offshore-Ölfeld vor Brasiliens Küste hat nur ein Konsortium aus fünf Firmen geboten und den Zuschlag mit dem Mindestgebot erhalten.
Der Gruppe gehören die beiden Konzerne Shell (GB/Niederlande) und Total (Frankreich), die staatlichen Multis CNPC und CNOOC (beide China) sowie die staatlich kontrollierte Petrobras aus Brasilien an.
Voraussetzung für den Zuschlag war, dass dem brasilianischen Staat ein Anteil von mindestens 41,65 Prozent am Öl zusteht. Das Konsortium blieb gestern bei diesem Mindestgebot und bekam - mangels Konkurrenz - bei einer live im Fernsehen übertragenen Veranstaltung den Zuschlag. Vor dem Auktionshotel kam es zu Auseinandersetzungen zwischen Demonstranten und Polizei.

Tagesschau-Video, 22.10.2013
Zuschlag für den einzigen Bieter
In Rio de Janeiro sind die Förderrechte für das größte Offshore-Ölfeld vor Brasiliens Küste vergeben worden. Das Libra-Feld soll geschätzte zwölf Milliarden Barrel Erdöl enthalten (1 Barrel entspricht 159 Litern). Von einer Versteigerung konnte aber nicht wirklich die Rede sein: Um die Förderlizenz hatte sich nur ein Konsortium aus fünf Firmen beworben - obwohl insgesamt elf Firmen zur Versteigerung zugelassen waren.

FAZ, 22.10.2013
Brasilien lässt Tiefsee-Ölfeld ausbeuten
Vor der brasilianischen Küste lagert unter einer dicken Salz- und Gesteinsschicht Öl unter dem Meeresboden. Nun hat das Land erstmals Förderrechte dafür versteigert. Dagegen regt sich Protest.

Tagesspiegel, 22.10.2013
Brasilien vergibt Riesen-Ölfeld und wird zur neuen Energiesupermacht
Eine der größten Ölquellen der Welt kam in Brasilien unter den Hammer. Käufer ist ein kurioses internationales Konsortium aus fünf Konzernen. Die strategische Bedeutung des Deals ist riesig für das südamerikanische Land.


Spiegel-Online, 21.10.2013
Protest gegen Energiepolitik Brasiliens: Krawalle bei Ölfeld-Auktion in Rio
Sie kritisieren den Ausverkauf Brasiliens: Vor der Versteigerung eines riesigen Ölfelds wollten Demonstranten in das abgeriegelte Auktionshotel in Rio de Janeiro eindringen. Das Militär setzte Gummigeschosse und Tränengas ein, mehrere Menschen wurden verletzt.


O Globo,
Justiça já derrubou 14 das 23 ações que pediam suspensão do leilão de Libra
Advocacia-Geral da União diz que argumentos contra a licitação são ideológicos

Dienstag, 1. Oktober 2013

Funai-Präsidentin: Schutz der Indios durch die Verfassung ist gefährdet

Funai-Präsidentin Maria Augusta Assirati
Die Brasilianische Verfassung feiert am 5. Oktober ihr 25-jähriges Bestehen. Sie gilt als Meilenstein der Anerkennung der Rechte der Indigenen. Laut der interimistischen Präsidentin der Nationalen Indiostiftung (Funai), Maria Augusta Assirati, gibt es jedoch keinen Grund für die Indios zu feiern. Denn ihre Rechte in der Verfassung sind bedroht. Sie könnten den verfassungsrechtlichen Schutz bei der Demarkierung ihrer Territorien verlieren, wodurch ihr Überleben auf dem Spiel stehen würde.

Die Latifundien-Lobbisten übten in den vergangenen Wochen großen Druck im Kongress aus, um die Zuständigkeit für die Demarkierung von indigenen Territorien von der Exekutive zur Legislative zu ändern. Ihr Vorschlag zur Verfassungsänderung unter der Bezeichnung PEC 215 könnte dazu führen, dass bereits erfolgte Demarkierungen wieder rückgängig und neue unmöglich gemacht werden.

Konkret würde diese Novellierung das Überleben der indigenen Völker Brasiliens bedrohen und dem Agrobusiness alle Türen öffnen.

Weiters betonte die Funai-Präsidentin, dass die Brasilianische Regierung für die Komplexität des Kraftwerksprojekts Belo Monte nicht vorbereitet war. Statt Minderung der Auswirkungen des Staudammes für Indigene zu machen, baut man "ein Kraftwerk mit enormen negativen Folgen von denen einige irreversibel sind", sagte Assirati.


BBC-Brasil, 1.10.2013
Direitos de índios podem ser aniquilados, diz chefe da Funai
Grande marco para o reconhecimento dos direitos de indígenas no Brasil, a Constituição de 1988 completa 25 anos nesta semana. Para a presidente da Funai (Fundação Nacional do Índio), Maria Augusta Assirati, não há razões para celebrar.

Nas últimas semanas, congressistas da bancada ruralista aumentaram a pressão para alterar um ponto da Carta que, segundo Assirati, trata de uma questão essencial para a sobrevivência desses povos. Eles querem transferir do Poder Executivo para o Legislativo a competência de demarcar terras indígenas.

A ação, diz a presidente da Funai, pode retardar ou até impedir novas demarcações.

"Este é, de fato, o momento mais delicado desde a promulgação da Carta", afirma Assirati, que assumiu a chefia do órgão oficial indigenista em junho.

Em entrevista à BBC Brasil, ela diz que mesmo dentro do governo a Funai enfrenta obstáculos para executar seu trabalho. Segundo Assirati, declarações públicas de órgãos oficiais criaram um ambiente "totalmente desfavorável" a novas demarcações, atrasando processos em quase todo o país.

Afirma ainda que o governo não estava preparado para a complexidade da construção da usina de Belo Monte, no Pará. Em vez de mitigar os efeitos da obra entre indígenas, diz a presidente da Funai, as ações da construtora voltadas a esses povos causaram "impactos enormes, alguns deles irreversíveis".


CartaCapital (Blog do Felipe Milanez), 1.10.2013
Ex-presidentes da Funai analisam ataque aos direitos indígenas
A Funai teve 34 presidentes em 46 anos. CartaCapital entrevistou os 6 últimos. De uma forma geral, todos apontam como problemas centrais o desenvolvimentismo exagerado e o racismo
Desde junho desse ano a Funai está sem presidente oficial. A advogada Maria Augusta Boulitreau Assirati assumiu, após a saída de Marta Azevedo, em junho, de forma interina. E nessa condição, a Fundação enfrenta a maior crise de sua história. Em diversas cidades do país, povos indígenas lutam pela defesa de seus direitos na maior mobilização realizada desde a Constituinte, chamada pela Articulação dos Povos Indígenas do Brasil (Apib) e apoiada por diversas organizações da sociedade civil. Duas medidas legislativas são os principais focos do protesto: a PEC 215, que transfere para o Legislativo o poder de demarcar terras indígenas; e o PL 227, que retira dos índios a exclusividade sobre o uso de seus territórios. A PEC 215, na prática, é o fim da Funai, uma vez que a maior atribuição da Fundação é justamente demarcar e proteger as terras indígenas. Restaria dar assistência aos indígenas junto de outros órgãos do governo, mas sem qualquer poder territorial. Os índios, de forma unânime, defendem a Funai e o seu fortalecimento.

CartaCapital (Blog do Felipe Milanez), 2.10.2013
Todo o universo indígena está a perigo
Entrevista com o ex-presidente da Funai Sydney Possuelo
"A situação dos povos em isolamento voluntário, que são mais de 70 referências no Brasil, é grave", afirma Sydney Possuelo, presidente da Funai durante o governo Collor

Zum Thema Reformen und Verfassungsänderungen:

Spiegel-Online, 26.6.2013
Reaktion auf Proteste: Brasiliens Präsidentin kündigt Radikalreform an
War das jetzt der Befreiungsschlag, der den Tanker Brasilien wieder auf Kurs bringt? Präsidentin Dilma Rousseff hat das größte Reformprogramm seit 1988 angekündigt - ein Plebiszit und Maßnahmen gegen Korruption. Schon am Abend dürfte sich erweisen, ob die Protestbewegung den Vorstoß honoriert.

FAZ, 25.6.2013
Rousseff kündigt große Reformen an
Die brasilianische Präsidentin Dilma Rousseff schlägt nach einem Treffen mit Vertretern der Protestbewegung, Gouverneuren und Bürgermeistern umfassende politische Reformen vor. Dazu soll in einer Volksabstimmung eine verfassungsändernde Versammlung gewählt werden.

LateinamerikaNachrichten, Mai 2013
„Jetzt kommen die echt hier rein, ohne Genehmigung!“
Indigene Gruppen protestieren gegen die Politikagenda von Bergbau, Staudammbauten und gegen die Verfassungsänderung für indigene Territorien