Dienstag, 30. Juli 2019

Gefängnisrevolte in Altamira mit 62 Toten


FAZ, 31.7.2019
Gefängnisrevolte in Brasilien:
Zahl der Toten steigt auf 58
Nach den gewaltsamen Auseinandersetzungen im brasilianischen Gefängnis in Altamira wurden Dutzende Beteiligte in andere Gefängnisse verlegt. Von der Gerichtsmedizin wurden inzwischen 15 Opfer identifiziert.

FAZ, 1.8.2019
Vier Häftlinge bei Verlegung in andere Anstalt erstickt
Nach Bandenkämpfen mit mehreren Toten sollten 26 Männer in ein 500 Kilometer entferntes Gefängnis verlegt werden. Bei der Ankunft wurden vier erstickt in ihren Zellen aufgefunden.

ORF, 29.7.2019
Über 50 Tote bei Gefängnisrevolte
In Brasilien sind am Montag bei Kämpfen zwischen verfeindeten Banden in einem Gefängnis Dutzende Häftlinge ums Leben gekommen. Die Haftanstalt Altamira im Bundesstaat Para sprach von insgesamt 52 Toten.



G1 - O Globo, 1.8.2019
ML libera 28º corpo de vítima do massacre em presídio de Altamira; 30 passarão por DNA
Necropsia foi encerrada na quarta-feira (31). Legistas trabalham para identificar corpos carbonizados.

Bom Dia Pará, 1.8.2019
Detentos mortos em massacre de Altamira começam a ser enterrados
Missa em memória dos mortos com Dom Juão Muniz

G1 - O Globo, 1.8.2019
Presídio de Altamira onde ocorreu massacre no Pará deveria ser fechado, diz OAB-PA
Comitiva realizou uma vistoria no CRRALT e um parecer deve ser encaminhado para o Conselho Nacional de Justiça.

Exame, 1.8.2019
Devido ao mau cheiro, famílias desistem de velórios em Altamira
Nem todos os corpos foram liberados pelo IML, o que tem aumentado o estado de decomposição

G1 - O Globo, 3.8.2019
26 dos 62 detentos mortos em massacre de Altamira eram presos provisórios
Outros 27 eram condenados; 9 tinham condenação e também tinham processos nos quais ainda não haviam sido julgados.
Os quatro presos foram estrangulados com cinta plástica durante a transferência em um caminhão-cela

Jornal O Globo, 1.8.2019
Podcast: os motivos que levaram ao massacre no presídio em Altamira




Atualização:
O Globo, 6.9.2019
Vídeo mostra ação de agentes e detentos antes do massacre que deixou 58 mortos em presídio no PA
Dois agentes teriam facilitado a saída de presos do bloco carcerário, segundo as investigações. O caso é o segundo maior massacre em presídios registrado no Brasil.

Invasoren sollen indigenen Anführer ermordet haben


Survival, 29 Juli 2019
Indigener Anführer im nördlichen Amazonasgebiet ermordet
Die Leiche von Emyra Wajãpi wurde am 23. Juli von Angehörigen des Volkes gefunden. APINA, der Verband der Wajãpi-Dörfer, hat eine Erklärung veröffentlicht. In der heißt es, dass, obwohl kein Wajãpi Zeuge der Ermordung war, sie glauben, dass Emyra am Vortag von Außenstehenden getötet wurde.
Am 26. Juli berichteten die Wajãpi der Gemeinde Yvytotõ – in der Region, in der der Mord geschah –, dass schwer bewaffnete Goldgräber in ihr Dorf eingedrungen seien. Die Bergleute bedrohten sie und besetzten gewaltsam ein Wajãpi-Haus.
Die gesamte Gemeinde floh in ein Nachbardorf, das ein SOS über Funk aussendete, um die Hilfe der Bundespolizei zu erhalten. Ein Polizeiteam kam am 28. Juli auf dem Gebiet der Wajãpi an.

ORF, 29.7.2019
Überfall in Reservat
Spannungen in Amazonas-Gebiet steigen
Seit im Norden Brasiliens Dutzende bewaffnete Goldsucher in ein abgelegenes Reservat Indigener eingedrungen sind, steigt die Sorge vor möglichen gewaltsamen Zusammenstößen. Ein Mann wurde getötet, die Polizei nahm Mordermittlungen auf. Brasiliens Regierung will manche der streng geschützten Gebiete für eine kommerzielle Nutzung freigeben. Seither fühlen sich auch indigene Gruppen unter Druck.

Deutschlandfunk, 29.7.2019
Goldsucher sollen indigenen Anführer getötet haben
Polizisten seien in die entlegene Region unterwegs, berichten Medien. Die Bewohner des Reservats Waiapi im Teilstaat Amapa hatten am Wochenende auf Social Media um Hilfe gebeten, nachdem etwa 50 bewaffnete Goldsucher ihr Dorf angegriffen hatten. Mitglieder ihrer Gemeinschaft seien vor den Goldsuchern geflohen, eventuell gebe es mehr als nur den einen Toten, so ihre Botschaft.
Ihr Gebiet war von der brasilianischen Regierung in den 1980er-Jahren zu einem indigenen Reservat erklärt worden. Es gibt im Amazonas-Gebiet aber viele Bodenschätze, was immer wieder Goldsucher anlockt. Der aktuelle brasilianische Präsident Jair Bolsonsaro hat wiederholt versucht, die bisher illegale Goldförderung zu legalisieren und auch indigene Gebiete dafür freizugeben. Erst am Freitag kündigte er eine entsprechende Gesetzesinitiative an. Seinen Sohn Eduardo Bolsonaro habe er beauftragt, dazu mit US-amerikanischen Unternehmen Verhandlungen aufzunehmen. Menschenrechtler und Umweltschützer kritisieren das.

BR24, 29.7.2019
Brasilien: Goldsucher sollen indigenen Anführer ermordet haben
Im Norden von Brasilien sollen Goldsucher, die illegal in ein Reservat eingedrungen waren einen indigenen Anführer getötet haben. Am selben Tag hatte Brasiliens Präsident Bolsonaro die Legalisierung der Goldförderung auf indigenem Land gefordert.

Kooperation Brasilien, 30.7.2019
Hilferuf aus Amazonien: Goldsucher töten und bedrohen Wajãpi
In der Region gibt es Bodenschätze wie Mangan, Eisen und Kupfer. Weder die Funai noch die Bundespolizei oder das Militär waren schnell vor Ort präsent, um die Indigenen zu schützen, wie es ihre gesetzliche Aufgabe wäre. Senator Randolkfe Rodriguies (Rede-AP) wurde per Funk informiert. Er beklagt die Abwesenheit des Staates und wendet sich mit einem Video an die internationale Öffentlichkeit. Inzwischen untersucht die brasilianische Bundesstaatsanwaltschaft den Mord.

Deutsche Welle, 31.7.2019
Mord verbreitet Angst unter Indigenen in Brasilien
Ein indigener Anführer wird ermordet, ein Goldschürfer ist tatverdächtig. Die UN verurteilen die Tat, doch Präsident Jair Bolsonaro bezweifelt sie - und schürt so die Spannungen in Amazonas.


Guardian, 28.7.2019
Amazon gold miners invade indigenous village in Brazil after its leader is killed
Brazil’s police have been urged to investigate a ‘very tense situation’ in Amapá state


CNBB, 29.7.2019
CNBB emite nota sobre situação dos povos indígenas Wajâpi, no Amapá
A Conferência Nacional dos Bispos do Brasil (CNBB) acompanha atentamente os desdobramentos da crise socioambiental que vem se agravando e atinge de modo fatal os povos da Amazônia, particularmente os indígenas.
A presidência da CNBB manifesta preocupação com a elucidação da morte do líder da etnia Wajãpi, ocorrida no dia 24 de julho, no Estado do Amapá.

REPAM, 29.7.2019
Nota de Solidariedade ao povo Wajãpi

CIMI, 28.7.2019
Em nota, Wajãpi relatam fuga de aldeia após invasão por homens armados
Após assassinato de liderança dentro do território, Conselho das Aldeias Wajãpi – Apina relata ocupação de aldeia por homens armados

Emyra Wajãpi foi achado morto no dia 23 de julho

G1 - O Globo, 29.1.2019
Invasão a terra indígena Waiãpi, no Amapá: veja perguntas e respostas sobre a situação
Um indígena foi morto no dia 23 de julho. Caso é tratado com cautela pelas autoridades.

G1 - O Globo, 31.7.2019
Corpo de índio Waiãpi morto no AP vai ser exumado, diz MPF
Procurador afirmou que helicóptero será enviado para a aldeia. Indígenas dizem que Emyra Waiãpi foi morto durante invasão de garimpeiros em terra indígena. PF investiga.

Freitag, 26. Juli 2019

Kardinal Müller kritisiert "Sozialromantiker" der Amazoniensynode


Religion.orf.at, 18.7.2019
Amazonien-Synode: Müller kritisiert „Sozialromantiker“
Der ehemalige Glaubenspräfekt Kardinal Gerhard Ludwig Müller hat das Vorbereitungsdokument zur Amazonien-Synode im Vatikan kritisiert. Er schreibt in einem Textbeitrag von theologischen Mängeln, „falscher Lehre“ sowie einer „Kopfgeburt von Sozialromantikern“.

Freie Welt, 16.7.2019
Urwald-Geister statt Jesus Christus?
Kardinal Müller: »Amazonas-Synode ist ein Vorwand, die Kirche zu verändern«
»Sie behandeln unser Credo als wäre es eine europäische Meinung, aber das Credo ist die Offenbarung Gottes in Jesus Christus, der in der Kirche lebt. Es gibt keine anderen Credos.«


Domradio.de, 26.07.2019
Kardinal Müller kritisiert kirchliche Reformprojekte scharf
Ökotheologie statt Offenbarung?

"Der sogenannte synodale Weg des kirchlichen Establishments in Deutschland zielt auf eine weitere Verweltlichung der Kirche": Kardinal Gerhard Ludwig Müller hat die im Herbst beginnenden kirchlichen Reformprozesse in scharfer Form kritisiert.

Das schreibt der ehemalige Präfekt der Glaubenskongregation. Zudem werde er "kirchenpolitisch vernetzt mit der Synode für Amazonien und als Hebel zum Umbau der Weltkirche angesetzt".

Sein Aufsatz wurde am Freitag zeitgleich in vier Sprachen und in vier verschiedenen Medien zumindest auszugsweise veröffentlicht – auf deutsch ("Die Tagespost"), englisch ("LifeSiteNews"), italienisch ("Corrispondenza Romana") und spanisch ("Infovaticana").

"Hebel zum Umbau der Weltkirche"

Zur Amazonas-Synode im Oktober merkt Müller an: "Man benutzt die neutral und schön klingende Vokabel von der 'heilsamen Dezentralisierung' und der Ent-Romanisierung der katholischen Kirche, meint aber die Alleingeltung einer Amazonasmythologie und westlichen Ökotheologie statt der Offenbarung und die Alleinherrschaft ihrer Ideologen statt der geistlichen Autorität der Nachfolger der Apostel im Bischofsamt."

Deutsche Bischöfe und Theologen sieht der frühere Regensburger Bischof bei beiden Reformvorhaben als Drahtzieher und meint: "Der synodale Prozess im Bereich der Deutschen Bischofskonferenz (DBK) wird kirchenpolitisch vernetzt mit der Synode für Amazonien und als Hebel zum Umbau der Weltkirche angesetzt." Auch seien bei beiden Veranstaltungen die führenden Personen fast identisch und über die deutschen Hilfswerke auch finanziell und organisatorisch vernetzt.

Die Substanz der Sakramente

Die Vordenker in beiden Reformvorhaben gingen nicht von der biblischen Grundlage und der Lehre der Kirche aus, so Müller: "Stattdessen bezieht man seine Normen und Regeln von den soziologischen Notwendigkeiten der globalen Welt oder den traditionellen Organisationsformen amazonischer Volksstämme."

An anderer Stelle betont er: "Mag die Kirche sich auch sekundär als naturreligiöse Lobby der Ökologiebewegung vor einer entchristlichten Welt legitimieren oder als Geld spendende Hilfsorganisation für Migranten andienen, so verliert sie erst Recht ihre Identität als universales Sakrament des Heils in Christus und gewinnt doch nicht die Anerkennung, die sie sich vom links-grünen Mainstream erhofft."

Kategorisch wendet sich Müller gegen alle Vorschläge, Frauen zu Weiheämtern zuzulassen: "Da das Lehramt des Papstes und der Bischöfe keine Vollmacht über die Substanz der Sakramente hat, kann auch keine Synode mit und ohne den Papst, auch kein ökumenisches Konzil oder der Papst allein, wenn er ex cathedra spräche, die Weihe von Frauen zum Bischof, Priester und Diakon ermöglichen. Dies stünde in einem Gegensatz zur definierten Lehre der Kirche. Sie wäre ungültig."


Die Tagespost, 26. Juli 2019
Müller wiederholt Kritik an DBK und Amazonas-Synode
„Synodaler Weg“ und Amazonas-Synode werden als Hebel zum Umbau der Kirche angesetzt, sagt Kardinal Gerhard Ludwig Müller. So sei die Krise der Kirche nicht zu überwinden.
Maximilian Lutz

Kurienkardinal Gerhard Müller hat seine Kritik am sogenannten „Synodalen Weg“ der deutschen Bischöfe sowie an der im Oktober stattfindenden Amazonas-Synode erneuert. „Der synodale Prozess im Bereich der Deutschen Bischofskonferenz wird kirchenpolitisch vernetzt mit der Synode für Amazonien und als Hebel zum Umbau der Weltkirche angesetzt“, warnt der Kardinal in einem ausführlichen Schreiben, das der „Tagespost“ vorliegt. Bei beiden Veranstaltungen seien die führenden Personen „fast identisch“ und über die Hilfswerke der Bischofskonferenz finanziell und organisatorisch vernetzt. „Leicht zu kontrollieren ist die Abrissbirne nicht.“ Müller hatte sich erst in der vergangenen Woche in einem in internationalen Medien veröffentlichten Schreiben kritisch zur Amazonassynode geäußert. Sein neuerlicher, ausführlicher Text wurde ebenfalls gleichzeitig in englischer, spanischer und italienischer Sprache veröffentlicht.

"Diese Krise (...) kann nicht durch eine weitere Verweltlichung
und Selbstsäkularisierung der Kirche überwunden werden"
Kurienkardinal Gerhard Müller

Angesichts der jüngst veröffentlichten Kirchenstatistik für das Jahr 2018 erklärt der Kardinal: „Diese Krise des massenhaften Auszuges aus der Kirche und des Niedergangs des kirchlichen Lebens kann nicht durch eine weitere Verweltlichung und Selbstsäkularisierung der Kirche überwunden werden.“ Genau darauf ziele jedoch der „Synodale Weg“, ähnlich wie das Arbeitspapier zur Amazonas-Synode, ab.

Den deutschen Bischöfen wirft Müller vor, auf Themen zu setzen, mit denen man bei der öffentlichen Meinung der westlichen Welt punkten wolle, anstatt eine „Erneuerung aus dem Evangelium mit Katechese, Mission, Seelsorge, Mystagogie der Sakramente“ anzustreben. Damit könne man in Zukunft jedoch keine Gläubigen zurückgewinnen. Wörtlich schreibt der ehemalige Präfekt der Glaubenskongregation: „Mag die Kirche sich auch sekundär als naturreligiöse Lobby der Ökologiebewegung vor einer entchristlichten Welt legitimieren oder als Geld spendende Hilfsorganisation für Migranten andienen, so verliert sie erst Recht ihre Identität als universales Sakrament des Heils in Christus und gewinnt doch nicht die Anerkennung, die sie sich vom links-grünen Mainstream erhofft.“

Müller: Sakramentalität und Weihemat hängen in der Luft

An den Vorbereitungen zur Amazonas-Synode stört Müller zum einen, dass man sich „angesichts des desolaten Zustandes der Kirche im eigenen Land“ berufen fühle, anderen Vorbild zu sein. Dies nachzuvollziehen sei für den interessierten Beobachter schwer erkennbar. Darüber hinaus kritisiert der 71-Jährige am „Instrumentum laboris“, dem Arbeitspapier zur Synode, dass man Kirche und Liturgie „einordnet in eine mythologische Sicht auf das Ganze der Welt oder sie zu Funktionen eines ökologischen Programms zur Rettung unseres Planeten macht“. Damit hänge die Sakramentalität und das Weiheamt von Bischöfen und Priestern in der apostolischen Nachfolge in der Luft.

„Man benutzt die neutral und schön klingende Vokabel von der ,heilsamen Dezentralisierung' (Instrumentum Laboris 126) und der Ent-Romanisierung der katholischen Kirche (früher hieß dies: der antirömische Affekt), meint aber die Alleingeltung einer Amazonasmythologie und westlichen Ökotheologie statt der Offenbarung und die Alleinherrschaft ihrer Ideologen statt der geistlichen Autorität der Nachfolger der Apostel im Bischofsamt.“

Geweiht werden kann nur ein Katholik männlichen Geschlechtes

Kardinal Müller geht auch grundsätzlich auf die Debatte um einen möglichen Zugang zu Weiheämtern für Frauen ein. Diesen lehnt er kategorisch ab. „Geweiht werden kann nur ein Katholik männlichen Geschlechtes, wenn er berufen ist, und wenn die Kirche, repräsentiert durch den Bischof, die Berufung als echt anerkennt und einen geeigneten Kandidaten nach den kanonischen Bedingungen zum Bischof, Priester oder Diakon weiht.“ Mit dieser Einsicht hätten nur diejenigen Schwierigkeiten, die in der Kirche allenfalls ein weltliches Gebilde sähen und in der Folge das Weiheamt nicht als göttliche Stiftung anerkennen, „sondern den christlichen Amtsträger auf den Funktionär einer religiös-sozialen Organisation reduzieren“.


Die Tagespost, 21.7.2019
Ein kritischer Blick auf die Themen der Amazonas-Synode
Im Oktober findet im Vatikan die Amazonas-Synode statt. Wird sie wirklich eine „Zäsur“ für die Weltkirche sein? Stefan Ahrens blickt auf die Themen, die verhandelt werden sollen.

BR, 17.02.2019
Kardinal Müller kritisiert Kirchenführung unter Franziskus
Der ehemalige Präfekt der Glaubenskongregation, Kardinal Gerhard Ludwig Müller, hat in einem "Spiegel"-Interview die Amtsführung von Papst Franziskus attackiert. Unter anderem sei der Papst von "Hofschranzen" umgeben.


BR, 05.09.2019
Papst Franziskus über Kardinal Müller: "Er ist wie ein Kind"
Franziskus wehrt sich gegen Kritik von Kardinal Müller an seiner Amtsführung. Auf die Frage von Journalisten zu Äußerungen des ehemaligen Präfekten der Glaubenskongregation sagte der Papst: Müller habe gute Absichten, sei dabei aber "wie ein Kind".

r-gr.blogspot, 9. Juli 2019
Indigene Theologie: Zwischen religiösem Synkretismus und eine Rückkehr zum Heidentum (I)

r.gr.blogspor, 23. Juli 2019
Dies sind die destruktiven Ziele der Pan-Amazonas-Synode

Pan-Amazon Synod Watch, 12.7.2019
Fondamentale intervista del Direttore della Bussola al cardinale Müller

Mittwoch, 24. Juli 2019

Deutsche Abgeordnete beim Volk der Parintinin


Laut dem Internationalen Institut für Erziehung in Brasilien (IIEB) besuchte Anfang Juli 2019 eine Abordnung von Abgeordneten aus Deutschland die Aldeia (Ansiedlung) Traíra im indigenen Territorium Nove de Janeiro vom Volk der Parintinin.

Instituto Internacional de Educação do Brasil, 23. Juli 2019
Parlamentares alemães visitam Terra Indígena Nove de Janeiro do povo Parintintin no Sul do Amazonas
No último dia 04 de julho uma comitiva de parlamentares alemães visitou a aldeia Traíra na Terra Indígena (TI) Nove de Janeiro do povo Parintintin. Os parlamentares foram recebidos por lideranças indígenas das calhas dos rios Purus e Madeira, que apresentaram os trabalhos de gestão dos seus territórios que vêm sendo desenvolvidos na região.

Samstag, 20. Juli 2019

weltkirche.tagung über Amazonassynode


Von 19. bis 20. Juli 2019 fand im Bildungshaus Schloss Puchberg die weltkirche.tagung 2019 zum Thema "AMAZONIEN - spirituell Wandel gestalten" statt. Die Tagung befasste sich mit der Amazoniensynode.

"Das Universum entfaltet sich in Gott, der es ganz und gar erfüllt. So liegt also Mystik in einem Blütenblatt, im morgendlichen Tau, im Gesicht des Armen." (Papst Franzsikus, Laudato Si' 33)

Kathpress, 19.7.2019
Ordensfrau: Amazonien-Synode soll "ökologische Bekehrung" bringen
Eine "ökologische Bekehrung" und Impulse für eine Stärkung der indigenen Bevölkerung Lateinamerikas erhofft sich die brasilianische Ordensfrau Sr. Aline Silva dos Santos von der kommenden Amazonien-Synode im Herbst im Vatikan. Die Kirche müsse eine "ökologische Spiritualität" vorleben und sich zugleich klar auf die Seite der von Vertreibung und Verelendung bedrohten indigenen Bevölkerung Südamerikas stellen, mahnte Silva dos Santos bei einem Vortrag am Freitag im Bildungshaus Schloss Puchberg bei Wels.

Der Vortrag stellte das erste Hauptreferat der heurigen "weltkirche.tagung" dar, die vom 19. bis 21. Juli u.a. von der Koordinierungsstelle der Österreichischen Bischofskonferenz für internationale Entwicklung und Mission (KOO) gemeinsam mit den Ordensgemeinschaften Österreichs veranstaltet wird. Im Fokus der Tagung, die diesmal den Titel "Amazonien - Spirituell Wandel gestalten" trägt, steht die für Oktober im Vatikan geplante Amazonien-Synode.

Die Ordensfrau, die in der bolivianischen Prälatur San Ignacio de Velasco einen Vorbereitungsprozess auf die Synode begleitet hat, berichtete dabei weiters von grassierender Armut, wirtschaftlicher und ökologischer Ausbeutung und einer zunehmend prekären Existenz der Bevölkerung. Mit dem Verlust des natürlichen Lebensraumes, der in Bolivien oft von Bergbaufirmen mitverursacht werde, gehe auch ein kultureller Verlust, die Zerstörung sozialer und familiärer Strukturen und ein hoher Gewaltpegel einher.

Angesichts dieser Entwicklungen würden sich die Menschen in der Region ein starkes Bekenntnis der Kirche wünschen, auf ihrer Seite zu stehen, so die Ordensfrau. Auch würden die Menschen von der Kirche erwarten, dass sie helfe, wirtschaftliche Alternativen zu entwickeln und für eine "ganzheitliche Ökologie" einzustehen. Dieses Anliegen der Synode sei weitaus nicht auf Lateinamerika beschränkt, verdeutlichte Sr. Aline Dos Santos im Gespräch mit "Kathpress": Nicht nur, weil in der Kirche das Leiden des einen immer alle betreffe, sondern auch da der Amazonas die "Lunge des Planeten Erde" sei, dessen Vernichtung das Weltklima bedrohe und globale Konzerne wie auch westliche Konsummuster dahinterstünden.

Weiters erhofft sich die Ordensfrau von der Synode klare pastorale Weichenstellungen, wenngleich diese Wünsche "nicht vorderste Priorität" hätten: Sehr wohl gebe es einen Priestermangel, der dazu führe, dass viele Gemeinden nurmehr sporadisch Eucharistie feiern könnten. "In entlegenen Dörfern ist dies nur einmal jährlich möglich, etwa bei den Patronatsfesten." Hier brauche es gerade für die abgelegeneren Gebiete neue Möglichkeiten, um eine Sakramentenspendung sicherzustellen, etwa die Entwicklung eines "indigenen Priestertums" oder die Befähigung Verheirateter zur eucharistischen Wandlung. Auch würden sich die Menschen eine stärkere liturgische Beachtung kultureller Prägungen und Traditionen vor Ort wünschen.

Insgesamt zeigte sich Silva dos Santos zuversichtlich, dass diese Aufgaben einer Kehrtwende zu einer "ökologischen Spiritualität" gelingen könne: "Es ist schwierig, aber wir schaffen das", so ihr abschließender Appell.

Die heurige, von der KOO gemeinsam mit den Ordensgemeinschaften und anderen kirchlichen Organisationen ausgerichtete Weltkirche-Tagung dauert noch bis Samstag. Sie steht heuer unter dem Titel "Amazonien: Spirituell Wandel gestalten". Bei der Tagung wird u.a. die in Peru tätige deutsche Ordensfrau Birgit Weiler über "Neue Wege für eine Spiritualität ganzheitlicher Ökologie - Die Weisheit indigener Völker" sprechen. Der emeritierte Innsbrucker Pastoraltheologe Franz Weber wiederum, der auch in Brasilien tätig war, wird sich mit "Neuen pastoralen Ämtern und Diensten für Männer und Frauen" auseinandersetzen.


Theologe: Amazonassynode kann Türspalt für neue Weiheämter öffnen
Die im Oktober anstehende Amazonien-Synode ist schon im Vorfeld ein "Signal für die Zukunft und auch ein Anstoß für die Kirche in Österreich und in Mitteleuropa": Das hat der Theologe Franz Weber am Freitag bei der "weltkirche.tagung" in Puchberg bei Wels hervorgehoben. Zwar seien der Synoden-Vorbereitungstext und das "Instrumentum Laboris" mit ihren Vorschlägen weit vorsichtiger als die Reformerwartungen vieler in der Kirche ausgefallen und "alles eher als kühn". Eine Entwicklung hin zu neuen Ämtern und Diensten in der Kirche, ausgehend von der Amazonas-Region, halte er aber durchaus für einen Schritt in die richtige Richtung.

"Die Träger der Pastoral - die vielen kleinen Gemeinden in der Amazonasregion sowie viele ihrer Bischöfe und theologischen Begleiter - versuchen die Tür, die über lange Zeit verschlossen war, einen Spalt breit zu öffnen. Viele von ihnen scheinen entschlossen zu sein, ihren Fuß nicht mehr aus diesem Spalt zurückzuziehen", so die Wahrnehmung des emeritierten Innsbrucker Pastoraltheologen. Von Papst Franziskus werde hier Unterstützung erhofft, durch eine "Öffnung des Weges für eine regionalkirchliche Veränderung der Zulassungsbedingungen für Männer und Frauen zu den kirchlichen Weiheämtern". Hier seien aber auch eindeutige Schritte europäischer Bischofskonferenzen erforderlich, weil prekäre pastorale Situationen in Europa keinen Aufschub mehr erlaubten.

Theologisch festzuhalten sei, "dass das Sakrament der Ehe und das Sakrament der Weihe sich nicht gegenseitig ausschließen, sondern tragen und dass diese doppelte Sakramentalität zur Quelle pastoraler Fruchtbarkeit werden kann", sprach sich der Theologe für Lockerungen beim Zölibat aus. Dazu kämen Veränderungen beim Rollenverständnis der Frau: In Amazonien und Lateinamerika würden mindestens zwei Drittel der Gemeinden von Frauen geleitet, weshalb sich das Synodenpapier für die Anerkennung neuer Ämter für Frauen ausspreche, so der Referent. "Frauen von der Weihe auszuschließen, führt nach meiner Wahrnehmung zu einer tiefen Verletzung der Frauen. Ich halte diesen Ausschluss für eine tiefe Wunde am Leib der Kirche."

Die aus Webers Sicht ebenfalls nötige Weihe von Frauen zum Diakonat sei getrennt davon zu sehen: Es handle sich dabei weder um eine "schlampige Lösung", noch um eine Übergangslösung, noch um eine "vorübergehende Vertröstung der Frauen", solange ihnen die Priesterweihe verwehrt bleibe. Vielmehr wäre dies ein "eigenständiges Amt", das in der Kirchengeschichte bereits existiert habe und wiedereingeführt werden sollte.

Zentrale Bedeutung der Eucharistiefeier

Theologisch gut begründbar sah der Theologe solche Reformen vor allem durch die zentrale Bedeutung der Eucharistiefeier, welche "seit urchristlichen Zeiten für jede Gemeinde grundlegend wichtig, wesentlich und konstitutiv" sei. Weber: "Daran wird niemand rütteln können." Dass die Eucharistie vielen kleinen Gemeinden speziell in der Amazonien-Region durch den eklatanten Priestermangel "verweigert" werde, hätten die Synoden-Vorbereitungspapiere nun erstmals klar zur Sprache gebracht. Weber: "Die prekäre Präsenz der Kirche im Amazonas hat nicht nur, aber wesentlich auch, mit der nur selten möglichen Feier der Eucharistie und der übrigen Sakramente und mit der mangelnden Präsenz von geweihten Amtsträgern und -trägerinnen zu tun, die den Gemeinden eine stabile Leitungsstruktur garantieren."

Den weit verstreuten Gemeinden dürfe laut dem Pastoraltheologen die sonntägliche Eucharistie nicht deshalb vorenthalten werden, "weil das Kirchengesetz des Zölibats und der Ausschluss der Frauen um jeden Preis aufrecht erhalten werden muss". Anstatt sich mit "Notsituationen" von "Hungerleider-Gemeinden" abzufinden, sollten sich regionale und nationale Bischofskonferenzen drauf verständigen, "dem Papst regionale Lösungen vorzuschlagen". Würden die in der Gemeindeleitung tätigen Frauen und Männer dazu geweiht, könnte die sonntägliche Feier von Tod und Auferstehung Jesu in allen Gemeinden möglich werden, hoffte der Experte.

Donnerstag, 18. Juli 2019

Belo Monte: 14. Francis-Turbine geht in Betrieb

Mit der Inbetriebnahme der 14. Turbine am Hauptkraftwerk von Belo Monte ist es nun das größte Kraftwerk , das sich zu 100 % in Brasilien befindet.

ANEEL, 17/07/2019
ANEEL participa de acionamento da 14ª unidade geradora de Belo Monte
A ANEEL participou nesta quarta-feira (17/7) da cerimônia que marcou o acionamento da Unidade Geradora 14 da casa de força principal da hidrelétrica de Belo Monte (PA). Com o início das operações da turbina, a usina atingiu 8.788 MW de potência instalada, tornando-se a maior geradora de energia 100% brasileira.
A ANEEL foi representada no evento pelo diretor-geral André Pepitone. “O sucesso de Belo Monte nos faz refletir: não podemos perder de perspectiva que a energia hidrelétrica é limpa e renovável e depende exclusivamente da água dos rios, para mover as turbinas”, disse.

O Globo, 17/07/2019
Belo Monte, no PA, passa a ser a maior usina hidrelétrica totalmente brasileira com inauguração da 14ª turbina
A cerimônia em Vitória do Xingu, sudoeste do estado, teve a presença do ministro de Minas e Energia, Bento Albuquerque.

Norte Energia, 17/07/2019
Belo Monte aciona sua 14ª Unidade Geradora e se torna a maior hidrelétrica 100% brasileira
A Usina Hidrelétrica Belo Monte, localizada em Vitória do Xingu, no sudoeste do Pará, deu mais um passo rumo à sua plena operação, prevista para o último trimestre deste ano. Na manhã desta quarta-feira, 17, o empreendimento acionou a 14ª Unidade Geradora (UG) da Casa de Força Principal em solenidade marcada pela presença do ministro de Minas e Energia, Bento Albuquerque, do diretor-presidente da empresa Norte Energia, Paulo Roberto Ribeiro Pinto, do diretor-geral da Agência Nacional de Energia Elétrica (Aneel), André Pepitone e do presidente da Eletrobrás, Wilson Ferreira Junior.

Dt. Hilfswerke formulieren Erwartungen an Amazonas-Synode

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Domradio.de, 17.7.2019
"Auf Herausforderungen der Zeit reagieren"
Das für Oktober im Vatikan angesetzte Treffen schürt bereits im Vorfeld Erwartungen: Von der durch Papst Franziskus einberufenen Amazonas-Synode erhoffen sich die beiden Hilfswerke Misereor und Adveniat ein "Signal des Aufbruchs".

Die Zusammenkunft solle zeigen, "dass Wandel in Politik, Wirtschaft, Technik und nicht zuletzt auch in Kirche möglich ist", schreiben die Hauptgeschäftsführer der beiden Werke, Pirmin Spiegel und Michael Heinz, in einem gemeinsamen Vorwort zur deutschen Übersetzung der Konferenz-Agenda. Adveniat und Misereor veröffentlichten diese Fassung des "Instrumentum Laboris" am Mittwoch; es steht auch als Download im Internet zur Verfügung.

Die Synode, an der Bischöfe und andere Kirchenvertreter teilnehmen, will über neue Formen von Seelsorge in Gebieten mit wenigen Priestern beraten, die Rechte von Indigenen stärken und die ökologische Situation der arten- und rohstoffreichen Urwaldregion in Lateinamerika in den Blick nehmen.

Auf Herausforderungen der Zeit reagieren

Es gehe darum, "auf die Herausforderungen der Zeit zu reagieren im Hören auf den Geist, der die Verteidigung des Lebens der Menschen, der Völker und der Schöpfung insgesamt fordert", schreiben Spiegel und Heinz. Mit der Synode bekräftige die Kirche ihren entschiedenen Willen, sich für eine Welt der Klima- und Umweltgerechtigkeit sowie für soziale Gerechtigkeit einzusetzen.

Legaler und illegaler Bergbau, Wasserkraftwerke, Straßen und industrielle Landwirtschaft zerstörten lokale Gemeinschaften und die Natur im Amazonasgebiet, heißt es weiter. Adveniat und Misereor seien aus ihrer Zusammenarbeit mit Menschen und Organisationen vor Ort viele Ungerechtigkeiten und die Ursachen dafür bekannt. Mit diesen Partnern wolle man "das Ruder herumreißen und alle Hebel auf Klimafreundlichkeit umlegen".

Zugleich stehe das Treffen im Vatikan auch für einen Wandel in der Kirche, betonen Adveniat-Hauptgeschäftsführer Heinz und Misereor-Chef Spiegel. Es gelte, die "Komfortzonen" zu verlassen und an die Ränder zu gehen; "dahin, wo Menschen nichts zählen und keine Rechte haben".

Dezentralisierung angesagt

Statt römischer Zentralisierung sei "Dezentralisierung angesagt", damit die Ortskirchen "selbst entscheiden können, was sie direkt betrifft". Die Zukunft gehöre einer "vielfältigen und hörenden Kirche", die "wertschätzt, was Indigene, Afroamerikaner, Flussbewohnerinnen, Bauern und Städterinnen über Jahrhunderte an Glauben gelebt haben".

Dazu passe, dass die Veröffentlichung der deutschen Übersetzung des "Instrumentum Laboris" auf den Gedenktag des Dominikaners Bartolome de las Casas (1484/85-1566) falle. Er war einer der ersten und entschiedensten Verteidiger der indigenen Völker.

Das arten- und rohstoffreiche Amazonasbecken erstreckt sich über rund 7,5 Millionen Quadratkilometer und teilt sich auf Brasilien, Bolivien, Kolumbien, Ecuador, Guyana, Peru, Surinam, Venezuela sowie Französisch-Guayana als Übersee-Department Frankreichs auf. In diesen neun Ländern lebt eine indigene Bevölkerung von rund drei Millionen Menschen, zusammengesetzt aus etwa 390 Völkern und Nationalitäten.




Erzdiözese Feiburg, 17.7.2019
Amazonien-Synode:
Ein unüberhörbares Signal zum Aufbruch
„Wir hoffen, dass die Amazonien-Synode ein unüberhörbares Signal zum Aufbruch gibt, dass Wandel in Politik, Wirtschaft, Technik und nicht zuletzt auch in Kirche möglich ist.“ Das schreiben die Hauptgeschäftsführer des Lateinamerika-Hilfswerks Adveniat und des Werkes für Entwicklungszusammenarbeit Misereor, Pater Michael Heinz und Pirmin Spiegel, in ihrem gemeinsamen Vorwort zur deutschen Übersetzung des sogenannten Instrumentum Laboris. Mit diesem Arbeitsdokument bereiten sich die Teilnehmenden auf die Synode vor, die vom 6. bis zum 27. Oktober im Vatikan stattfindet. Den beiden Werken zufolge fordert das Dokument einen tiefgreifenden Wandel in der Kirche. „Es geht darum, auf die Herausforderungen der Zeit zu reagieren im Hören auf den Geist, der die Verteidigung des Lebens der Menschen, der Völker und der Schöpfung insgesamt fordert.“ Was in Rom diskutiert wird, habe Bedeutung für die Kirche weltweit, sind sich Adveniat-Chef Pater Heinz und Misereor-Chef Spiegel sicher.



Thema Amazonien-Synode auf misereor.de


Arbeitsdokument in Deutsch als PDF

Montag, 15. Juli 2019

Bischof Kräutler hat große Erwartungen an Amazonas-Synode

ORF-Orientierung, 7.7.2019 (auch als Video)
Erwin Kräutler: „Frauen sollen Diakoninnen werden können“

Erwin Kräutler, ehemaliger Bischof der brasilianischen Prälatur Xingu, hat hohe Erwartungen an die Amazonien-Synode. Bei der Bischofsversammlung soll es ja nicht nur um den Schutz der Regenwälder und die Rechte der indigenen Volksgruppen, sondern auch - ein innerkatholisch viel diskutiertes Thema – den Priestermangel gehen.

Kräutler hofft, dass Bischöfe oder Bischofskonferenzen schon in absehbarer Zeit das Recht erhalten, verheiratete Männer („viri probati“) zu Priestern zu weihen – zunächst auf das Gebiet Amazonien begrenzt. Frauen sollten wenigstens Diakoninnen werden können, meint Kräutler.

Im Gespräch mit der „Orientierung“ schildert Kräutler die Situation in der flächenmäßig größten Diözese Brasiliens, der Prälatur Xingu. Tatsache ist, dass die kleinen Gemeinden – es seien rund 800 – von Laien geleitet würden, „zwei Drittel von Frauen“. Der Priester komme nur zwei oder drei Mal im Jahr vorbei. Es sei „beinahe ein Skandal“, dass diese Gemeinden kaum Eucharistie feiern könnten.

Kräutler erzählt auch von seinen persönlichen Begegnungen mit Papst Franziskus. Dieser sei ein „unendlich lieber Mensch“. Der gebürtige Vorarlberger Erwin Kräutler feiert am 12. Juli seinen 80. Geburtstag. 34 Jahre lang – von 1981 bis 2015 – war er Bischof der Prälatur Xingu, bis Papst Franziskus seinen altersbedingten Rücktritt annahm. Das Wort „Ruhestand“ mag er allerdings „nicht einmal in den Mund nehmen“, denn „solange der liebe Gott mir den Atem schenkt, mache ich weiter.“


Katholisch.de, 14.7.2019
Kräutler für verheiratete Priester und "wenigstens" Diakoninnen
Im Oktober findet die Amazonas-Synode im Vatikan statt. Dort wird auch über die Option verheirateter Priester für abgelegene Gemeinden diskutiert. Doch für Bischof Erwin Kräutler ist das nicht genug: Er fordert "wenigstens" Diakoninnen.

kath.ch, 14.7.19
Kräutler erhofft «Viri probati» und «wenigstens» Diakoninnen
Der brasilianisch-österreichische Bischof Erwin Kräutler hält es für realistisch, dass nach der Amazonien-Sondersynode in der Kirche Amazoniens bewährte verheiratete Männer als Priester und Frauen «wenigstens» als Diakoninnen wirken können.

Kath.ch, 16.7.2019
Kirchenhistoriker sieht in verheirateten Priestern keinen Traditionsbruch
Petrus war verheiratet, und viele Bischöfe der Urkirche auch. Eine Aufhebung des Pflichtzölibats wäre nach Darstellung des deutschen Kirchenhistorikers Hubert Wolf deshalb kein Traditionsbruch.

Basler Zeitung, 9.8.2019
Papst öffnet Kampfzone Zölibat
Franziskus will auf der Amazonas-Synode auch über verheiratete Priester debattieren lassen.

Stimmen der Zeit, 8/2019
Unterwegs zur Synode über Amazonien: Interview mit Kardinal Cláudio Hummes OFM
Zur Vorbereitung der Amazonassynode im Oktober 2019 gab Kardinal Hummes der römischen Kulturzeitschrift „La Civiltà Cattolica“ ein Interview. Antonio Spadaro SJ, Chefredakteur der „Civiltà“, führte das Gespräch. Mit freundlicher Genehmigung übernehmen wir es, leicht gekürzt und übersetzt aus dem Italienischen von Johannes Beutler SJ.


ORF-Orientierungen zur Amazonas-Synode:

ORF-Orientierung,7.7.2019
Mit starker Stimme: Indigener Priester bei Amazonien-Synode

ORF-Orientierung, 16.6.2019
Grüne Lunge in Gefahr: Brasiliens Indigene und die Amazonas-Synode

ORF-Orientierung, 16.6.2019
Priestermangel, Frauenrolle, Ökologie: Stimmen vor der Synode


ihu on-line, 26. Julho 2019
Sínodo Especial para a Amazônia:
"Com a ameaça à Amazônia, a esperança do mundo está ameaçada".
Entrevista especial com Paulo Suess

ihu on-line, 26 Julho 2019
Dom Erwin Kräutler, bispo emérito da diocese mais extensa da Amazônia, se levanta em defesa do Sínodo
Erwin Kräutler, 80 anos, diz que as mulheres, assim como os homens casados, devem ser elegíveis para o sacerdócio.
A reportagem é de Christa Pongratz-Lippitt e Robert Mickens, publicada por La Croix International, 24-07-2019. A tradução é de Moisés Sbardelotto.

Freitag, 12. Juli 2019

Amazonas-Bischof Erwin Kräutler wird 80


Erzdiözese Wien, 10.7.2019
Amazonas-Bischof Erwin Kräutler wird 80
Amazonien ist geografisch gesehen weit weg von Europa, die Regenwald-Zerstörung bedroht aber auch das Klima der nördlichen Halbkugel. Daran erinnert Erwin Kräutler, emeritierter Bischof der brasilianischen Amazonas-Diözese Altamira-Xingu, im "Kathpress"-Interview. Die Folgen der skrupellosen Entwaldung und das Überleben der indigenen Bevölkerung gingen die ganze Welt an und würden durch die vom Papst für Oktober in Rom einberufene Amazonien-Synode in den Fokus gerückt. Nicht nur eine regionale, sondern eine "weltkirchliche Herausforderung" seien auch der eklatante Priestermangel und die Gleichberechtigung für Frauen in der Kirche. "Dom Erwin", wie der aus Vorarlberg stammende Ordensmann der Missionare vom Kostbaren Blut genannt wird, feiert am Freitag, 12. Juli 2019, seinen 80. Geburtstag.

Katholisch.at, 11.7.2019
"Als Kirche hinken wir zweihundert Jahre hinterher"
Brasilianisch-österreichischer Bischof warnt im "Kathpress"-Interview vor Folgen der skrupellosen Entwaldung Amazoniens auch für Europa - Priestermangel erfordert Suche nach "neuen Zugängen zum Weiheamt" - Geduld der Frauen in der Kirche gehe "schön langsam zu Ende"

feinschwarz.net, 9.12.2019
Dem Leben in Fülle für alle verpflichtet:
Zum 80. Geburtstag von Bischof Erwin Kräutler

Am 12. Juli 2019 wird Bischof Erwin Kräutler 80 Jahre alt. Franz Helm, selbst viele Jahre als Steyler Missionar in Brasilien, würdigt sein Engagement für die Menschen und die Mitwelt im Amazonasgebiet. Unter Einsatz seines Lebens kämpft „Dom Erwin“ gegen die Ausbeutung und die Zerstörung des Lebensraums. Befreiungstheologisch geprägt versteht er Mission als Lernen und Hören.

Katholisch.de, 12.7.2019
Kämpfer für die Unterdrückten und Öko-Flüsterer des Papstes
Amazonas-Bischof Erwin Kräutler wird 80
Sein Engagement für die Menschen am Amazonas machte ihn zu einem der bekanntesten Oberhirten Lateinamerikas: Bischof Erwin Kräutler, der heute 80 Jahre alt wird. Im Herbst rückt die Amazonas-Synode im Vatikan sein Lebenswerk in den Fokus.

Domradio.de, 12.7.2019
Video-Reportage: Amazonas Bischof Kräutler wird 80
Der aus Österreich stammende Bischof Erwin Kräutler in der brasilianischen Amazonasregion, wird an diesem Freitag 80 Jahre alt. Kräutler gehört zu den bekanntesten Bischöfen Lateinamerikas. Von 1981 bis 2015 leitete er die riesige Amazonas-Diözese Xingu. Als Bischof setzt er sich für die Rechte von Ureinwohnern, Kleinbauern und Landlosen sowie für den Schutz des Regenwaldes ein. Öffentlich prangert er politische und soziale Missstände an. 2010 erhielt er dafür den Alternativen Nobelpreis. Zudem wirkte er als Mitautor an der Umweltenzyklika "Laudato si" von Papst Franziskus mit.

Domradio.de, 12.7.2019
Adveniat über das Leben und Wirken von Bischof Kräutler
"Ein bewundernswerter Mann"
In Europa ist er der "Amazonas-Bischof". In Brasilien nennen sie ihn nur "Dom Erwin": Erwin Kräutler lebt dort seit über 50 Jahren und setzt sich für die Rechte der Indigenen ein. Nun wird er 80 Jahre alt. Adveniat wüscht ihm weiter viel Kraft und Klarheit.

Zeitgemäß glauben, 12.7.2019
Alles Gute Dom Erwin zum 80er!
Erwin Kräutler, der austro-lateinamerikanische und seit vier Jahren emeritierte Bischof vom Xingu feiert heute seinen 80. Geburtstag. Das Netzwerk: zeitgemäß glauben gratuliert ihm und dankt ihm für sein vorbildliches Wirken als Mensch, als Priester und als Bischof. Er ist lebendiges Vorbild, wie heute Christentum gelebt und den Menschen, besonders den Ärmeren geholfen werden kann.
Mit seinem Einsatz für die Rechtlosen, Gedemütigten, Benachteiligten, für die indogene Bevölkerung sowie für demokratische und gleichberechtigte Verhältnisse in Staat und Kirche war er immer Vorbild und ein guter Fürsprecher für Christinnen und Christen, die auch in der Kirche um Änderungen ringen, damit die Kirche endlich wieder auf die Höhe der Zeit kommt.
Für all seinen von der Liebe zu den Menschen getragenen engagierten und rastlosen Einsatz, bei dem er auch Gefahren in Kauf nahm ist ihm zu danken. Sein Leben ist durchsichtig hin auf Jesus und zeigt auch uns hier in Europa was es heißt im Vertrauen auf Gott zu leben und zu wirken.

Wir sind Kirche, 9.7.2019
„Erwin Kräutler: Ein wahres Vorbild eines Hirten
Pressemitteilung von "Wir sind Kirche Österreich und Deutschland" zum 80. Geburtstag des emeritierten Bischofs der Amazonas-Diözese Xingu

Badische Zeitung, 12.7.2019
Kämpfer für die Natur und die Ureinwohner Brasiliens
Der unerschrockene Bischof Erwin Kräutler, Träger des alternativen Nobelpreises, ist ein Kandidat für ein Kardinalsamt.


Vatican News, 12.7.2019
Dom Erwin Krautler: os 80 anos de um dos maiores bispos brasileiros
Desde criança ligado a Santa Terezinha de Lisieux, padroeira dos missionários, o bispo nascido austríaco vive na Amazônia há 54 anos e se naturalizou em 1981. É membro do Conselho Sinodal para a Amazônia e coordena a REPAM-Brasil.






"PARABENS D. ERWIN KRAUTLER!"
Hoje seus 80 anos vem com marcas, cicatrizes, experiências, e muita história para contar.
Sua luta pelos povos do Xingu fizeram e fazem até hoje grande influência na nossa história.
É impossível falar da Região do Xingu sem mencionar D. Erwin.
Muitas histórias nessa Região do Xingu tem sua marca. Marcas de cuidado, carinho, atenção, luta, dedicação, renúncia, lágrimas e amor , muito AMOR.
Por quantas vezes sua VIDA ficou por um fio em prol da vida dos povos do Xingu?
Para hoje, só GRATIDÃO por sua VIDA!
Obrigada amigo, companheiro, líder e irmão. 
Feliz Aniversário e muitas bênçãos de Deus!
Família Santos e Fochesatto


Mittwoch, 3. Juli 2019

Abholzung am Amazonas um 60 Prozent gestiegen

Kathpress, 2.7.2019
Brasilien: Abholzung am Amazonas um 60 Prozent gestiegen
Die Abholzungen im brasilianischen Amazonas-Wald ist im Juni um 60 Prozent gegenüber dem Vorjahresmonat gestiegen. Das berichtet die Zeitung "O Globo" (Dienstag) unter Berufung auf das staatliche Weltraumforschungsinstitut Inpe, das den Amazonas-Wald per Satelliten überwacht. Ob es sich um einen langfristigen Anstieg handelt, sei noch unklar.

Insgesamt gingen demnach im Juni 762 Quadratkilometer Urwald verloren. Für das gesamte erste Halbjahr werden Verluste von 2.300 Quadratkilometern kalkuliert; das ist der höchste Wert seit 2016. Allerdings steigen die Abholzungszahlen in der nun beginnenden Trockenzeit immer stark an. Ein genaueres Bild über die Situation in den Amazonas-Wäldern dürfte zum Jahresende mit der Veröffentlichung der offiziellen Abholzungszahlen für Mitte 2018 bis Mitte 2019 erkennbar werden.

Schon die Regierung von Brasiliens Ex-Präsident Michel Temer (2016-2018) hatte sich für eine Lockerung der Umweltauflagen stark gemacht. Damit sollte die Landwirtschaft gestärkt werden, die neue Weide- und Anbauflächen sucht. Der im Jänner vereidigte neue Präsident Jair Messias Bolsonaro hat zudem angekündigt, Umweltschutzgebiete sowie indigene Reservate für die wirtschaftliche Nutzung öffnen zu wollen.

Auch Bischöfe in Brasilien kritisieren Politik

Brasilianische und internationale Umweltschützer befürchten daher eine weitere Zunahme der Abholzung. Auch katholische Bischöfe in Brasilien kritisieren immer wieder, dass die Politik der Wirtschaft den Regenwald opfere und damit Natur und Lebensräume der indigenen Völker in Gefahr bringt. Von 6. bis 27. Oktober wird im Vatikan eine dreiwöchige Bischofssynode unter dem Titel "Amazonien: Neue Wege für die Kirche und eine integrale Ökologie" tagen. Neben den indigenen Völker sowie neuen Wege christlicher Seelsorge und Verkündigung in der Region wird dabei auch Ökologie ein Hauptthema sein.

Insgesamt wurde in den vergangenen Jahrzehnten schon rund ein Fünftel des Amazonas-Waldes vernichtet. Umstritten ist unter Experten, ob das am vergangenen Freitag unterzeichnete Handelsabkommen zwischen der EU und der südamerikanischen Ländergruppe Mercosur die Abholzungen verstärken oder eindämmen wird.

Um Frankreichs Zustimmung für das Abkommen zu erhalten, hatte Bolsonaro zugesagt, entgegen früherer Ankündigungen doch im Pariser Klimaabkommen zu bleiben. Darin hatte sich Brasilien verpflichtet, illegale Abholzungen bis 2030 auf null zu reduzieren. Bolsonaro hat aber seit seinem Amtsantritt die Kontrollbehörden weiter geschwächt.


Deutschlandfunk, 2.7.2019
Abholzung des Regenwalds dramatisch gestiegen
In Brasilien sind im Juni 762 Quadratkilometer Regenwald abgeholzt worden.

Focus-Online, 3.7.2019
So sehr leidet der Amazonas-Urwald leidet unter Abholzung
Die Zerstörung des Regenwaldes in Brasilien nimmt unvorstellbare Ausmaße an. Allein im letzten Monat wurden 762 Quadratkilometer Urwald vernichtet. Grund dafür ist die landwirtschaftliche Nutzung der Fläche.