Mittwoch, 30. September 2020

Eduardo Galeano: Literat, Denker, oder sogar Philosoph?

 


kontrapunkte.org, 29.9.2020

In den neunziger Jahren – so erzählte es anlässlich einer Buchvorstellung in Mexiko-Stadt ein in den USA lehrender Kolumbianer – wurde sein dortiges Dissertationsvorhaben über lateinamerikanische Philosophie mit der Begründung abgelehnt, man könne nicht über etwas promovieren, das nicht existiere. Was hätte der vor fünf Jahren verstorbene Uruguayer Eduardo Galeano dazu gesagt, der in diesem September seinen 80. Geburtstag gefeiert hätte? Nach Gelegenheitsarbeiten und gesellschaftskritischen Karikaturen und kleinen Artikeln übernahm er mit 20 Jahren erstmals eine leitende Tätigkeit in einer, dann in weiteren linksgerichteten Zeitschriften, die ihm bald das Exil einbrachten, erst in Argentinien und nach dem dortigen Militärputsch dann in Nach-Franco Spanien. Erst 1985 konnte er in seine Heimatstadt Montevideo zurückkehren, die vielen Mitteleuropäer*innen, wenn überhaupt, vielleicht im Zusammenhang mit der ersten Fußballweltmeisterschaft (1930), der Tupamaros-Stadtguerrilla oder dem VW-Käfer des so aus der Reihe fallenden Staatspräsidenten José Mujica (2010-2015) erinnerlich ist.

Gewalt gegen Brasiliens Indigene nimmt zu


ORF.at, 30.09.2020
Drastischer Anstieg bei Gewalt gegen Brasiliens Indigene
Die Gewalt gegen indigene Völker in Brasilien ist einem Bericht zufolge unter der Regierung von Präsident Jair Bolsonaro drastisch gestiegen. Vor allem bei den Invasionen und der illegalen Ausbeutung indigener Gebiete nahmen die registrierten Fälle zwischen 2018 und 2019 stark zu, wie aus dem heute vorgestellten Jahresbericht des Indigenisten-Missionsrats (CIMI) hervorgeht.

Nach dem Bericht war 2019 eine Zunahme der Fälle in 16 der 19 Kategorien zu verzeichnen, die die Publikation systematisiert. Auch direkte Gewalt gegen indigene Menschen hat sich von 110 Fällen im Jahr 2018 auf 276 im Jahr 2019 mehr als verdoppelt.

Bestürzung löste etwa der Mord an Paulo Paulino Guajajara aus, dem Anführer der Guardioes da Floresta (Hüter des Waldes), die sich selbst organisiert haben, um ihr Gebiet vor Eindringlingen wie illegalen Holzfällern zu schützen. Die Gewalttaten gegen Indigene sind wie in seinem Fall häufig mit Landkonflikten verbunden.

Geschwächte Kontrollbehörden
Die Daten von 2019 zeigten, dass die indigenen Völker und ihre traditionellen Gebiete explizit usurpiert würden, heißt es in dem Bericht. 2019 war das erste Jahr von Bolsonaro im Präsidentenamt. Der ultrarechte Politiker hat die Ausbeutung des Amazonas-Gebiets befürwortet und Umwelt- und Kontrollbehörden gezielt geschwächt. Wegen der verheerenden Brände im Amazonas-Gebiet geriet er international in die Kritik.

Umweltschützer werfen ihm vor, die Brände in Kauf zu nehmen, um neue Flächen für die Landwirtschaft zu erschließen. Indigene klagen, sein Diskurs ermutige Holzfäller, Goldsucher und andere Invasoren, in ihre Gebiete einzudringen, den Regenwald dort abzuholzen oder abzubrennen. Die Eindringlinge gehen oft davon aus, dass sie ungestraft davonkommen oder ihnen die Gebiete nachträglich zugeschrieben werden.


In 2019 geschahen in Brasilien vom Norden bis in den Süden unverhohlene Invasionen in indigene Landgebiete
Der Cimi-Report belegt einen alarmierenden Anstieg der Gewalt gegen indigene Völker im ersten Regierungsjahr von Bolsonaro


Adveniat besorgt über steigende Gewalt gegen Indigene in Brasilien
Das Lateinamerika-Hilfswerk Adveniat sieht die Europäer mit in der Verantwortung. Gewalt gegen Indigene geschehe durch die Ausbeutung von Ressourcen. Diese wiederum sei auch eine Folge des Lebensstils in den Industrienationen. 


Blickpunkt Lateinamerika, 02.10.2020
Brasilien: Internationale Zusammenarbeit fundamental für den Schutz indigener Völker
Die Fachstelle der katholischen Kirche in Brasilien für Indigenenfragen Cimihat am Mittwoch, 30. September 2020, ihren Jahresbericht zur Gewalt gegenüber den indigenen Völkern Brasiliensvorgestellt. Es handelt sich dabei um Daten aus dem Jahr 2019, dem ersten Jahr unter der Regierung des rechten Ex-Militärs Jair Messias Bolsonaro.
In dem Bericht wurde ein Anstieg der Invasionen in indigene Gebiete von 135 Prozent verzeichnet, von 109 (2018) auf 256 Fälle. Auch die Kindersterblichkeit stieg eklatant von 591 auf nun 825 Fälle in 2019. Wie steht es um die Indigenen in Brasilien? Und welche Tendenzen sind bereits für 2020 - das Corona-Jahr - zu sehen?
Blickpunkt Lateinamerika sprach mit Antonio Eduardo Cerqueira de Oliveira, dem Generalsekretär (Secretário Executivo) von Cimi, über die Situation der indigenen Völker Brasiliens.


CIMI-KURZFASSUNG
Gewalt gegen die Indigenen Völker Brasiliens
DATEN VON 2019

Em 2019, terras indígenas foram invadidas de modo ostensivo de norte a sul do Brasil
Relatório do Cimi evidencia alarmante aumento da violência contra povos indígenas no primeiro ano do governo Bolsonaro

Freitag, 25. September 2020

VW entschädigt Opfer der Militärdiktatur in Brasilien

Former Volkswagen worker Raimundo Nonato sits in front of VW factory headquarters in Sao Bernardo do Campo

Tagesschau.de, 24.09.2020
Kooperation mit Militärdiktatur
Volkswagen schließt Vergleich in Brasilien
Im Verfahren um die Kollaboration von Volkswagen mit der brasilianischen Militärdiktatur gibt es eine Einigung. VW Brasilien zahlt Entschädigungen in Millionenhöhe.


SRF, 25.09.2020
Kooperation mit Diktatur
Der nächste Kratzer im Lack von Volkswagen
VW soll jahrzehntelang mit Brasiliens einstiger Militärdiktatur kooperiert haben. Nun entschädigt der Konzern die Opfer.


welt.de, 24.09.2020
VW entschädigt Opfer der Militärdiktatur in Brasilien
Während der brasilianischen Militärdiktatur lieferte Volkswagen Mitarbeiter an den Staat aus. Das haben Untersuchungen von Historikern ergeben. Der Konzern zahlt nun eine Millionen-Entschädigung an die Opfer.


Süddeutsche Zeitung, 23. September 2020
Brasilien: Kollaborateur VW entschädigt Opfer der Militärdiktatur
Der Autokonzern beteiligte sich aktiv an der Verfolgung von Regimegegnern. Mitarbeiter wurden von Schergen der Militärdiktatur aus dem Werk offenbar in Folterkeller verschleppt. Nun wird ein millionenschwerer Vergleich geschlossen.


Kooperation-Brasilien, 25.09.2020
Volkswagen do Brasil und die Militärdiktatur: Kritik trotz Entschädigungszahlungen
Kritische Aktionär:innen: Einigung stellt einen ersten Schritt zur Übernahme historischer Verantwortung dar, doch Sprachregelung, Spendencharakter und Unvollständigkeit der Entschädigungen lassen Zweifel an echtem Schuldeingeständnis von Volkswagen.

Donnerstag, 24. September 2020

USA von Dürren geplagt

 

ORF.at, 23.09.2020
Jahrzehntelange Dürren in USA möglich
Treffen große Hitze und Trockenheit aufeinander, ergibt sich mitunter ein klimatischer Teufelskreis: Beide Phänomene verstärken einander. Forscherinnen und Forscher sprechen dann von einer Megadürre. Eine neue Studie sieht die Gefahr, solche Dürren könnten in den USA aufgrund der Klimakatastrophe auch Jahrzehnte andauern.

scineXX, 28.9.2020
US-Klima: „Doppelte“ Klimaextreme werden häufiger
Fatale Kombination: Die USA leiden vermehrt unter einem Doppelschlag der Wetterextreme – der Kombination von extremer Hitze mit starker Dürre. Solche Hitze-Dürren kamen in den 1950er Jahren noch alle 25 Jahre vor, jetzt gibt es sie im Schnitt alle fünf Jahre, wie Forscher ermittelt haben. Auch die Fläche der betroffenen Gebiete hat sich in dieser Zeit deutlich erhöht. Als Treiber identifizieren die Wissenschaftler vor allem die globale Erwärmung.


Greenpeace, 7.8.2012
Extreme Dürre in den USA
In großen Teilen Nordamerikas verdorren Maisfelder, trocknen die Seen und Flüsse aus und die Tiere verenden. Es ist eine extreme Dürre, wie sie Amerika seit 50 Jahren nicht mehr erlebt hat. US-Landwirtschaftsminister Tom Vilsack hat in 29 Bundesstaaten den Notstand ausgerufen, 38 Prozent der Maisernte ist schlecht, 30 Prozent der Sojaernte ist betroffen, Viehzüchter haben kein Wasser für die Tiere.

Sonntag, 20. September 2020

Österreichische Banken im Odebrecht-Skandal



ORF.at, 20.9.2020
Heimische Banken im Odebrecht-Skandal
Der Korruptionsskandal um den brasilianischen Konzern Odebrecht hat in den vergangenen Jahren ganz Lateinamerika erschüttert, Dutzende Politiker in mehreren Ländern mussten zurücktreten. Als Drehscheibe für gewaltige Schmiergeldzahlungen diente die Meinl Bank Antigua, bis 2011 eine Tochter der Meinl Bank in Wien, danach mehrheitlich de facto in Besitz von Odebrecht. Doch laut den neuen Enthüllungen soll nicht nur die Meinl Bank in Wien, sondern auch die Raiffeisen Bank International verwickelt sein.

Bestechungsaffäre Odebrecht – Geld-Pipeline durch Österreich
Laut FinCEN Files flossen verdächtige Zahlungen von mehr als 50 Millionen US-Dollar über Österreich. Ausgangspunkt: Antigua. In weiterer Folge involviert: neben der Meinl Bank auch die Raiffeisen Bank International.

Wiener Zeitung, 20.9.2020
Schmiergeldzahlungen
Schwere Geldwäsche-Vorwürfe um heimische Banken
Laut Recherchen von "Profil" und ORF waren die frühere Meinl Bank und die Raiffeisen Bank International in saftige Schmiergeldzahlungen verwickelt.

Südwind Magazin 04/2017
Der Riese Odebrecht im Fallen
Welche massiven Konsequenzen der Korruptionsskandal um den brasilianischen Baukonzern Odebrecht auf die Politik und Wirtschaft in ganz Lateinamerika hat, berichtet Jürgen Vogt.

Donnerstag, 17. September 2020

Hüter, nicht Ausbeuter der Schöpfung sein

 

Vatican News, 16.9.2020
Papst bei Generalaudienz: Hüter, nicht Ausbeuter der Schöpfung sein
Betrachtung und Fürsorge: von diesen zwei Haltungen müsse die Beziehung zwischen Mensch und Schöpfung geprägt sein, wenn wir die Schöpfung nicht im Namen des Profits zerstören wollen. Nur wahre „Hüter“ des gemeinsamen Hauses, des Lebens und der Hoffnung könnten das Erbe, das uns Gott anvertraut hat, auch für die zukünftigen Generationen bewahren. Das stellte Papst Franziskus bei der Generalaudienz an diesem Mittwoch heraus, in der er seine Katechesenreihe zur Post-Covid-Zeit fortführte.

"Verzerrte Auslegung" biblischer Texte habe zu Fehleinschätzung beigetragen
Papst: Es ist falsch, dass Mensch über alle Geschöpfe herrschen kann
"Seid fruchtbar und mehrt euch, füllt die Erde und unterwerft sie", heißt es in der biblischen Schöpfungsgeschichte. Ein Freifahrtschein für den Menschen? Von wegen, sagt Papst Franziskus und spricht von einer "verzerrten Auslegung" der Bibel.

Mittwoch, 16. September 2020

Waldbrände in den USA treiben 500.000 Menschen in die Flucht


ORF.at, 16.9.2020
Bilder der Verwüstung
Waldbrände hüllen USA und Kanada in Rauch
Im Westen der USA wüten seit Wochen verheerende Waldbrände, weite Teile des Landes sind inzwischen in dichten Rauch gehüllt – auch Kanada ist betroffen. An vielen Stellen warnen die Behörden deshalb vor gesundheitsschädlicher Luftqualität, dutzende Menschen starben bereits. Eine Entspannung ist noch nicht in Sicht.

Klimakrise
Die Katastrophe ist da...
Eine Welt, die in Teilen unbewohnbar ist. Das galt lange als ferne Dystopie. Doch die Katastrophe beginnt jetzt - für alle sichtbar an der US-Westküste. Was folgt daraus?

Deutsche Welle, 12.9.2020
Waldbrände in den USA: Über 500.000 Menschen auf der Flucht
An der Westküste der USA, in den Bundesstaten Kalifornien, Oregon und Washington, haben die Waldbrände einen traurigen Rekord erreicht: Allein in Kalifornien sind schon mehr als 12.500 Quadratkilometer verbrannt in diesem Jahr. Dabei hat die Waldbrand-Saison gerade erst begonnen. Zahlreiche Menschen sind ums Leben gekommen, viele werden noch vermisst. Und selbst die Menschen, die in den Wohnungen der Großstädte vor den Flammen sicher scheinen, sind bedroht: durch gefährliche Rauchentwicklung. Und US Präsident Donald Trump schweigt.

FAZ, 15.9.2020
Trump und die Waldbrände:
„Es wird kühler werden, Sie werden sehen“
Bei seinem Besuch in Kalifornien streitet Donald Trump einen Zusammenhang der verheerenden Waldbrände mit dem Klimawandel ab. Den Demokraten um Joe Biden gibt das die Chance, sich im Wahlkampf mit dem Thema zu profilieren.

Trump: "Österreicher leben im Wald"
US-Präsident nennt Management des Waldbodens in Österreich als Positivbeispiel. In Europa könne man, anders als in Kalifornien, Brände nämlich verhindern


Der Standard, 16.9.2020
"Sie leben im Wald": Das Netz lacht über Donald Trumps Österreich-Sager
Auf Twitter, Reddit und anderen Plattformen haben die Nutzer ihren Spaß mit der Darstellung des US-Präsidenten

Dienstag, 15. September 2020

Papa Francisco responde à Carta de "Padres da Caminhada"


IHU, 14 Setembro 2020
Padres da caminhada pedem ao Papa rever a escolha dos bispos e Francisco responde
A sinodalidade deve ser o modo de ser Igreja no século XXI, uma ideia muito presente no ministério do Papa Francisco. Uma Igreja que escuta, dialoga, discerne, e não tem medo de assumir novos caminhos, se eles são fruto da comunhão. Franciscoé um Papa que gosta de interagir, que sempre tem tempo para pegar o telefone e ligar para alguém, ou para responder às cartas que diariamente ele recebe.


Carta com a assinatura de dois bispos europeus pede ao Papa mais clérigos negros no Brasil
Em uma carta enviada ao Papa Francisco, os chamados “Padres e Bispos da Caminhada” pediram ao Santo Padre um maior número de bispos e padres de origem afro-brasileira. A carta, porém, foi considerada tendenciosa por usuários das redes sociais pelo fato de alguns dos assinantes serem bispos de origem europeia e padres um longo currículo de militância nas Comunidades Eclesiais de Base, formadas na Teologia da Libertação.


O Papa Francisco envia carta aos religiosos e religiosas do Brasil
Realiza-se entre os dias 16 e 22 de agosto a Semana da Vida Religiosa Consagrada no Brasil. Francisco recorda “que a caminhada vocacional tem sua origem na experiência de saber-se amado por Deus: a própria vida já é fruto de uma chamada de Deus”.


IHU, 04 Agosto 2020
Com mais de 1.500 assinaturas, Padres da Caminhada relançam mensagem de apoio à Carta ao Povo de Deus dos bispos
A festa de São João Maria Vianney, padroeiro dos padres, tem sido ocasião para os Padres da Caminhadarelançarem a Carta de Apoio aos bisposque assinaram a Carta ao Povo de Deus, que deve ser discutida amanhã, 5 de agosto, na reunião do Conselho Permanente da Conferência Nacional dos Bispos do Brasil– CNBB.


Mais de mil padres assinam carta de apoio à Carta ao Povo de Deus dos bispos, “uma leitura lúcida e corajosa da realidade atual”
Uma carta de agradecimento e apoio à Carta ao Povo de Deus assinada no primeiro momento por 152 bispos, depois tem se somado mais bispos, com 1.058 assinaturas de padres e diáconos, acaba de ser lançada nesta quinta-feira, 30 de julho. Os padres que assinam definem a Carta ao Povo de Deuscomo um documento profético, “oferecendo ao Povo de Deus luzes para o discernimento dos sinais nestes tempos tão difíceis da história do nosso País”.

Dienstag, 8. September 2020

Ein Jahr nach der Amazonien-Synode

 

VaticanNews, 8.9.2020
Amazonien, Pandemie und Schöpfungszeit: Ein Interview
Knapp ein Jahr nach der Sondersynode für Amazonien zieht der Exekutivsekretär des kirchlichen Amazonasnetzwerkes REPAM, Mauricio López, im Gespräch mit Radio Vatikan eine recht bittere Bilanz. Nicht nur die Auswirkungen der Coronapandemie insbesondere für die indigenen Völker seien zu beklagen, sondern auch und vor allem eine allgemeine Verschärfung ihrer Situation unter sozialen und politischen Gesichtspunkten.

Bittere Bilanz nach Amazonien-Synode
Rund zehn Monate nach der Amazonas-Synode in Rom zieht der Sekretär des kirchlichen Amazonasnetzwerkes REPAM, Mauricio Lopez, eine bittere Bilanz.

VaticanNews, 20.10.2020
Ein Jahr Amazonien-Synode: „Und dann kam Corona“
Ein Jahr nach der Synode für Amazonien „Neue Wege für die Kirche und für eine integrale Ökologie“ in Rom ziehen eine Gruppe von Synodenteilnehmerinnen und Beobachtern sowie die beiden Werke Adveniat und Misereor ein erstes Fazit.

Franziskus habe sich daher bei Reformen "doch sehr zurückgehalten"
Theologe Suess: Papst von Traditionalisten "in die Ecke gedrängt"
Es habe eine große Offenheit für echte Reformen gegeben, doch am Ende hätten sich "Traditionalisten" durchgesetzt, bilanziert Theologe Paulo Suess die Amazonas-Synode. Sie hätten den Papst "in die Ecke gedrängt" und ihm sogar Häresien vorgeworfen.

Kath.ch, 21.10.2020
Ein Jahr nach der Amazonas-Synode: Es bleibt doch etwas
Ein Jahr nach der Amazonas-Synodeder katholischen Kirche im Vatikan haben mehrere deutschsprachige Teilnehmer eine überwiegend positive Bilanz gezogen. Kritik kommt aber aus den Reihen der Befreiungstheologie.

Persönliche Notiz von Franziskus zu seiner Entscheidung gegen "viri probati"


Katholisch.de, 7.9.2020
"Viri probati" bei Amazonas-Synode: Darum hat Papst nicht zugestimmt
Kann die Amazonas-Synode die Weihe von "viri probati" ermöglichen? Diese Frage stellten sich bis zur Veröffentlichung von "Querida Amazonia" viele Katholiken weltweit. In einer Notiz erklärt Franziskus nun, warum er diesen Punkt nicht umgesetzt hat.

Warum Franziskus keine verheirateten Priester zuließ – aber vielleicht noch zulassen könnte
In der aktuellen Ausgabe der römischen Jesuitenzeitschrift La Civiltà Cattolica geht ihr Chefredakteur, der Papstvertraute P. Antonio Spadaro SJ, der Frage nach, ob das Pontifikat von Papst Franziskus noch „Antriebskraft” hat. Dabei wird Papst Franziskus selbst zitiert, der Spadaro eine Notiz zu den „viri probati” zukommen ließ.

Papst Franziskus- ein jesuitischer und lateinamerikanischer Papst
In seiner montäglichen Kolumne für Monday in the Vatican befaßt sich A. Gagliarducci heute mit den unbeendet gebliebenen Reformen von Papst Franziskus und erklärt diese - auch indem er auf einen Artikel des Papstvertrauten Pater A. Spadaro in "La Civiltà Cattolica" Bezug nimmt.

«Viri probati»: Ein Jesuit erklärt den Rückzieher des Papstes
Die Amazonas-Synode wollte verheiratete Männer als Priester. Papst Franziskus hat sich dagegen entschieden. Warum, ist in einer Notiz des Papstes nachzulesen. Was davon zu halten ist, erklärt ein Schweizer Jesuit.

La Civiltà Cattolica, 5 Settembre 2020 
IL GOVERNO DI FRANCESCO
È ancora attiva la spinta propulsiva del pontificato?

Montag, 7. September 2020

Brasiliens Bischöfe wollen am Tag der Unabhängigkeit auch Vielfalt feiern


VaticanNews, 7.9.2020
Brasiliens Bischöfe: Mit Unabhängigkeit auch Vielfalt feiern
Brasilien feiert an diesem Montag seine Unabhängigkeit. Die Bischofskonferenz hat den Anlass für einen Appell gegen Diskriminierung und Rassismus genutzt. „Ein besseres, gerechteres und geschwisterlicheres Land kann nicht mit Hass geschaffen werden und mit Aktionen, die andere zerstören wollen“, hieß es in einer Videobotschaft der Brasilianischen Bischofskonferenz.

Der Festtag solle „ein Moment sein, um die Überzeugung zu feiern, dass alle Brasilianer aufeinander angewiesen sind – auf jeden in seiner Unterschiedlichkeit“, sagte der Vorsitzende der Brasilianischen Bischofskonferenz (CNBB), Walmor Oliveira de Azevedo. In seiner Botschaft prangert er laut dem vatikanischen Pressedienst fides ein „feindliches Klima“ im Land an, das besonders durch Agressivität in sozialen Netzwerken geschaffen werde. „Möge die Kultur der verantwortungsvollen Teilhabe der Bürger stark bleiben angesichts antidemokratischer Bekundungen und das Prinzip der Solidarität in allen Debatten vorherrschen“, appellierte der Erzbischof von Belo Horizonte. Er mahnte zugleich Respekt vor der Verfassung von 1988 an und erinnerte an die Bedeutung der Demokratie.

Vereint in Vielfalt - auch im Kampf gegen Corona
Es müsse allen Bürgern des Landes möglich sein, sich - jeder den eigenen Möglichkeiten nach - beteiligen zu können, „um eine Bereicherung für die Zukunft und den Wiederaufbau Brasiliens zu sein, auch als Antwort auf die Herausforderungen des Coronavirus“, so der Erzbischof. Der Unabhängigkeitstag sei dieses Jahr von Krankheit und Tod gezeichnet, aber gemeinsam könne das Land auch diesen schwierigen Moment meistern: „Am Ende siegt immer das Leben, das zeigt uns der Herr Jesus. Gemeinsam werden wir eine neue Ära einleiten, die auf der Kraft der Solidarität basiert.“

„Gemeinsam werden wir eine neue Ära einleiten, die auf der Kraft der Solidarität basiert“

Der Vorsitzende der Brasilianischen Bischofskonferenz lädt so auch dazu ein, die vielen arbeitslosen Brasilianer und die vielen armen Menschen des Landes nicht zu vergessen:

„Wenn wir die Würde des menschlichen Lebens erkennen, erkennen, dass wir alle Söhne und Töchter Gottes sind, dann stärkt das die ethischen Prinzipien, die das Zusammenleben garantieren“

„Dieser 7. September, der Tag der Unabhängigkeit, enthält einen sehr schönen und erbaulichen Aufruf für uns alle: Jeder von uns Brasilianern muss auf den großen Reichtum schauen, den unsere Verschiedenheit mit sich bringt. Es ist vor allem existentiell zu sehen, dass jeder Mensch uns ähnlich ist, ein Bruder, eine Schwester ist. Wenn wir die Würde des menschlichen Lebens erkennen, erkennen, dass wir alle Söhne und Töchter Gottes sind, dann stärkt das die ethischen Prinzipien, die das Zusammenleben garantieren.“

Farbige und Indigene stark benachteiligt
In Brasilien definiert sich mehr als die Hälfte der Bevölkerung als farbig; in der Politik sind sie jedoch stark unterrepräsentiert. So gibt es etwa in der Regierung von Präsident Jair Bolsonaro, der auch mehrfach durch rassistische Äußerungen auffiel, keinen Minister afrobrasilianischer Herkunft. Obwohl die Verfassung Diskriminierung verurteilt, sind Afrobrasilianer in der brasilianischen Gesellschaft stark benachteiligt. Die indigenen Völker in Brasilien sind durch die Zerstörung der Wälder und die Corona-Pandemie gleich doppelt betroffen. Das katholische Hilfswerk Misereor sieht die Gefahr, dass einige Völker ganz ausgelöscht werden könnten. Die Regierung Bolsonaro kümmert das bisher jedoch kaum.

Em mensagem para o Dia da Pátria, dom Walmor pede que a solidariedade oriente os rumos do Brasil

VaticanNews, 07/09/2020
Dia da Pátria
Nesta segunda-feira, dia 07 de setembro, comemoramos o Dia da Independência do Brasil. Devemos rezar pela pátria e por todo o povo Brasileiro. E o nosso país precisa muito de oração, pedindo o fim da miséria, da pobreza, da desigualdade social. Precisamos de melhoria na área da saúde, educação e uma melhor distribuição igualitária dos bens.


Dia D do Grito: a cada dia 7, mobilizações e preparativos para o 26º Grito dos Excluídos

Sonntag, 6. September 2020

Mercosur-Abkommen vor Entscheidungsphase

 

ORF, 6. September 2020
Mercosur-Abkommen
Abstimmung geht in heiße Phase
Die Abstimmung zum Mercosur-Abkommen geht in die heiße Phase. Derzeit wird der Abkommenstext zur Bildung der größten Freihandelszone der Welt noch in alle EU-Amtssprachen übersetzt, im Oktober soll er dann den EU-Ländern zur Genehmigung vorgelegt werden. Kritiker und Kritikerinnen befürchten, dass mit dem Deal aber nicht nur der Handel, sondern auch die Umweltzerstörung angekurbelt wird.
Mehr als 20 Jahre haben die Verhandlungen der EU mit den Mercorsur-Staaten gedauert – im Juni des vergangenen Jahres konnte dann eine Einigung über den Abkommenstext erzielt werden. Doch bevor das Abkommen nun endgültig in Kraft treten kann, muss es von allen EU-Mitgliedsstaaten sowie dem Europäischen Parlament ratifiziert werden. Und das könnte gar nicht so einfach werden, haben doch bereits die Niederlande, Frankreich und Österreich angekündigt, ihr Veto einzulegen.


Zeit-Online, 3. September 2020
Fünf vor acht / Mercosur-Abkommen:
Endlich scheitert die EU-Handelspolitik
Das Handelsabkommen Mercosur ist so gut wie gestorben. Das wäre einerseits zu vermeiden gewesen. Andererseits kommt es für die abgebrannten Urwälder zu spät.

Merkel: Unterzeichnung von Mercosur-Abkommen "kein gutes Signal
Die Ratifizierung des Abkommens der EU mit Brasilien, Argentinien, Paraguay und Uruguay stockt. Ein Grund ist auch die Debatte in der EU über die Abholzung des brasilianischen Regenwaldes.

Rückenwind für EU-Mercosur-Abkommen?
Mit Deutschlands EU-Ratsvorsitz ab 1. Juli soll auch das EU-Mercosur-Handelsabkommen vorankommen, so hoffen seine Befürworter. Doch die Chancen scheinen derzeit gering. Alexander Busch aus Salvador, Brasilien.


Material zum geplanten EU-Mercosur-Abkommen vom Netzwerk Gerechter Welthandel

Samstag, 5. September 2020

Bolsonaro beschimpft Umweltschutzorganisationen als "Krebs"

Tag des Amazonas
Bolsonaro schimpft, Wälder brennen
Brasilien begeht am Samstag den Tag des Amazonas und erinnert dabei an die Gründung der gleichnamigen Provinz. Grund zum Feiern gibt es nicht: Allein in den ersten September-Tagen wurden im brasilianischen Amazonas-Gebiet rund 1.000 Feuer registriert. Das zeigen Daten von Brasiliens Nationalem Institut für Weltraumforschung (INPE). Präsident Jair Bolsonaro legte sich indes erneut mit Umweltschutzorganisationen an.

Der Standard, 5.8.2020
Bolsonaro beschimpft Umweltschutzorganisationen als "Krebs"
In den ersten Septembertagen gab es rund 1000 Feuer im brasilianischen Amazonasgebiet. Für Präsident Jair Bolsonaro sind Umweltschützer das Problem

Zeit-Online, 5.9.2020
Bolsonaro beschimpft Umweltschutzorganisationen als "Krebs"
Eine Kampagne zum Schutz des Amazonas hat den brasilianischen Präsidenten in Rage gebracht. Von Nichtregierungsorganisationen lasse er sich nichts sagen, so Bolsonaro.

Bolsonaro beschimpft Umweltschutzorganisationen als "Krebs"
Der rechtsextreme brasilianische Präsident Jair Bolsonaro hat Umweltschutzorganisationen als "Krebs" bezeichnet, den er am liebsten ausrotten würde. "Ihr wisst, dass die NGOs mir nichts zu sagen haben", sagte er in seiner Facebookübertragung. Erst kürzlich hatte Bolsonaro Berichte über Brände im Amazonasgebiet als "Lüge" bezeichnet und behauptet, tropischer Regenwald könne gar kein Feuer fangen.

Brasilien: Bolsonaro kürzt Corona-Hilfen für Arme zugunsten des Militärs
Brasília. Die Regierung von Jair Bolsonaro hat angekündigt, die Corona-Hilfen für Tagelöhner, Einkommensschwache und Arbeitslose, die 'Renda Brasil', von 600 Reais (95 Euro) auf 300 Reais (48 Euro) zu halbieren. Bolsonaro begründetedie Kürzung mit zu hohen staatlichen Ausgaben. Die Regierung habe seit Beginn der Zahlungen im Mai monatlich 50 Milliarden Reais (rund 8 Mrd. Euro) an Hilfszahlungen geleistet. "Wir haben alles ausgegeben. Mehr geht nicht", so Brasiliens Präsident.

Brasilien: Bolsonaros neue Großzügigkeit
Der rechtsextreme Präsident Jair Messias Bolsonaro plant großzügige Hilfen für Brasiliens Arme. Damit könnte er seine Wiederwahl sichern - und gleichzeitig die Staatsfinanzen ruinieren.
Quelle: https://www.sn.at/panorama/international/bolsonaro-beschimpft-umweltschutzorganisationen-als-krebs-92402404 © Salzburger Nachrichten VerlagsgesmbH & Co KG 2020
Bolsonaro beschimpft Umweltschutzorganisationen als "Krebs" Der rechtsextreme brasilianische Präsident Jair Bolsonaro hat Umweltschutzorganisationen als "Krebs" bezeichnet, den er am liebsten ausrotten würde. "Ihr wisst, dass die NGOs mir nichts zu sagen haben", sagte er in seiner Facebookübertragung. Erst kürzlich hatte Bolsonaro Berichte über Brände im Amazonasgebiet als "Lüge" bezeichnet und behauptet, tropischer Regenwald könne gar kein Feuer fangen. 

Quelle: https://www.sn.at/panorama/international/bolsonaro-beschimpft-umweltschutzorganisationen-als-krebs-92402404 © Salzburger Nachrichten VerlagsgesmbH & Co KG 2020
Bolsonaro beschimpft Umweltschutzorganisationen als "Krebs" Der rechtsextreme brasilianische Präsident Jair Bolsonaro hat Umweltschutzorganisationen als "Krebs" bezeichnet, den er am liebsten ausrotten würde. "Ihr wisst, dass die NGOs mir nichts zu sagen haben", sagte er in seiner Facebookübertragung. Erst kürzlich hatte Bolsonaro Berichte über Brände im Amazonasgebiet als "Lüge" bezeichnet und behauptet, tropischer Regenwald könne gar kein Feuer fangen. 

Quelle: https://www.sn.at/panorama/international/bolsonaro-beschimpft-umweltschutzorganisationen-als-krebs-92402404 © Salzburger Nachrichten VerlagsgesmbH & Co KG 2020