Freitag, 30. Dezember 2011

Konsortium Belo Monte umgeht die regionalen Steuerzahlungen

Die Regierung von Pará will gegen die Umgehung der steuerlichen Abgaben des Konsortium Belo Monte hart vorgehen. Entgegen Vereinbarungen wurden erneut große Einkäufe in São Paulo und nicht bei den Firmenvertretungen in Belém getätigt. Konkret nannte die Regierung den Ankauf von 118 Lastwagen der Marke Mercedes Benz. Gouverneur Simão Jatene erließ am Freitag (23.12.) zwei Maßnahmen gegen das Unternehmen. So sollen die Rate der ICMS-Abgaben erhöht und die Zahlung der Steuern sofort fällig werden, wenn das betreffende Material in das Gebiet von Pará kommt.

Durch den Kauf der Mercedes-Lastwagen seien dem Bundesstaat Pará Einnahmen in der Höhe von R$ 6 Millionen entgangen.

Beschlagnahmte Computer
Nachdem sich das Konsortium nicht verhandlungsbereit zeigte, beschlagnahmten Steuerfahnder der Regierung von Pará (SEFA) während dieser Woche zwei Sattelschlepper mit Waren im Wert von R$ 1,9 Millionen, die für Belo Monte außerhalb des Bundesstaates gekauft worden waren, darunter 29 Fahrzeuge, 250 Computer, Werkzeuge, Stahlseilen, Industrieschläuche, Einweghandschuhe, Tragbahren für Kranke, Eisenstangen, Tinte für Drucker und sogar Müllsäcke.

Die Objekte wurden beschlagnahmt und Steuerzahlungen von R$ 261.869 sowie eine zusätzliche Geldbuße von R$ 524.475 müssen geleistet werden.

Globo-TV (Video!!):
Construtora descumpre contrato com governo em obra de Belo Monte

Archiv:
Plattform Belo Monte, 13.8.2011
Mercedes-Benz liefert 540 Lastwagen für Belo Monte


Agęncia Pará de Notícias, 24/12/2011
Governo do Pará reage ao descumprimento de acordo do CCBM
O governo do Estado năo aceita a postura do Consórcio Construtor Belo Monte de descumprimento de compromisso fiscal com o Pará, acordado publicamente, para a construçăo da Usina de Belo Monte. Após tomar conhecimento da decisăo do CCBM de comprar 118 caminhőes da marca Mercedes Benz em Săo Paulo, quando poderia ter efetuado a compra no Pará, o governador Simăo Jatene autorizou, na última sexta-feira, 23, duas medidas que irăo impactar no caixa da empresa. A primeira será elevar a alíquota do ICMS e tornar obrigatório o recolhimento de imposto no ato da entrada de material, no território paraense. Com a compra dos caminhőes em Săo Paulo, o Pará deixou de arrecadar R$ 6 milhőes em impostos.

Altamira Hoje, 30.12.2011
Sefa retém equipamentos e veículos do Consórcio Construtor de Belo Monte.

Folha, 30/12/2011
Pará apreende computadores e veículos do consórcio de Belo Monte
Após endurecer a fiscalização sobre a construção da hidrelétrica de Belo Monte, o governo do Pará apreendeu durante esta semana R$ 1,9 milhão em mercadorias compradas pelo empreendimento fora do Estado.

Samstag, 24. Dezember 2011

... auf Erden ist Friede bei den Menschen seiner Gnade


"Ich bin, der mit euch ist" (Ex 3,14)

Gott offenbarte sich seinem Volk
als ein Gott, der mit ihm unterwegs ist,
der sieht, der hört, der mit-fühlt,
der aus der Knechtschaft befreit.
Aber er blieb unsichtbar,
unbegreiflich, unfassbar.

"Euch ist heute ein Heiland geboren" (Lk 2,11)

An Weihnachten wird Gott einer von uns.
Seine Botschaft ist Frieden und Gerechtigkeit.
Er wird verfolgt und zum Tod verurteilt,
leidet und stirbt am Kreuz.
Und dennoch, er überwindet den Tod,
heilt und befreit uns von Angst und Not,
umfängt uns mit grenzenloser Liebe.

"Ich bin bei euch alle Tage." (Mt 28,20)

Weihnachten ist, wenn wir Gottes Gegenwart erfahren und an seine Liebe glauben.

Die Gewissheit, dass er bei uns ist, verleiht uns Kraft,
trotz aller Rückschläge nicht mutlos zu werden, für Gerechtigkeit einzutreten,
unsere Mit-Welt zu schützen, die Würde und das Leben aller Menschen zu verteidigen.

Mit dem Volk Gottes am Xingu wünsche ich, dass wir furchtlos und voll Zuversicht
die Weihnachtsbotschaft leben und verkünden, Tag für Tag, im neuen Jahr und darüber hinaus.

Dom Erwin Kräutler
Bischof von Xingu 

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Plattform Belo Monte wünscht allen Leserinnen und Lesern ein friedvolles Weihnachtsfest!

Wenn der Starke dem Schwachen die Schwäche vergibt,
wenn der Schwache die Kräfte des Starken liebt,

wenn der Habewas mit dem Habenichts teilt,
wenn der Laute bei dem Stummen verweilt

und begreift, was der Stumme ihm sagen will,
wenn das Leise laut wird und das Laute still,

wenn das Bedeutungsvolle bedeutungslos,
das scheinbar Unwichtige wichtig und groß,

wenn mitten im Dunkeln ein winziges Licht
Geborgenheit helles Leben verspricht,

und du zögerst nicht sondern du gehst wie du bist drauf zu -
dann, ja dann fängt Weihnachten an!

Mittwoch, 21. Dezember 2011

Gota d'Água überbringt der Regierung 1,35 Mio Unterschriften gegen Belo Monte

Mitglieder der Bewegung Gota d'Água, die in den letzten Wochen mit Videos zu einer großen Medienkampage gegen Belo Monte beigetragen haben, hatten am Dienstag (20.12.) ein Treffen mit Ministern in Brasília, um das Kraftwerksprojekt am Xingu zu diskutieren.
Die Regierung war durch Staatssekretär Gilberto Carvalho, Energieminister Edison Lobão und Umweltministerin Izabella Teixeira vertreten. Die Schauspieler Sérgio Marone und Maria Paula Fernandes bedauerten, dass die Regierung am Kraftwerksprojekt Belo Monte beharrlich festhält.

Bei dieser Gelegneheit wurden den Ministern 1.350.000 Unterschriften überbracht, die die Bewegung im vergangenen Monat gegen Belo Monte gesammelt hat.

Die Minister wiederholten, dass keine Indigenen durch den Staudamm Belo Monte überfutet werden. Die Aktivisten widersprachen, dass sie durch den trockengelegten Fluss sehr wohl zu Schaden kommen werden.

Folha, 20.12.2011
Ministros recebem atores de movimento contrário a Belo Monte
Integrantes do Movimento Gota D'água, que produziu um vídeo com atores globais contrários à hidrelétrica de Belo Monte, se reuniram com ministros nesta terça-feira (20) para discutir o empreendimento.

O Globo, 20.12.2011
Ambientalistas vão ao Planalto para tratar de Belo Monte
Eles entregaram blocos simbolizando assinaturas contrárias à hidrelétrica

Xingu Vivo, 20.12.2011
Gota D’água pede e governo nega paralisação de Belo Monte
Em audiencia com ministros, Movimento entrega 1,35 milhão de assinaturas contra usina e documento à Dilma Rousseff, mas governo diz que investimentos ja são grandes demais para retroagir, apesar de problemas no processo

Norte Energia verletzte Baustopp und wird zu 9 Mio R$ verurteilt

Der Konzessionär Norte Energia, verantwortlich für den Bau des Staudamms Belo Monte, wurde zu 9 Millionen R$ Strafe wegen Verstöße gegen die einstweilige Verfügung des Baustopps im Flussbereich verurteilt. Der Bundesrichter der 9. Abteilung, Carlos Eduardo Castro Martins, hatte am 30. September der Klage des Verbandes der Züchter und Exporteure von Zierfischen (ACEPOAT) stattgegeben und alle Tätigkeiten für das Kraftwerk Belo Monte im Flussbett des Xingu untersagt.

Laut Auskunft des Anwalts von ACEPOAT, Gabriel Granado, wurde die Strafe wegen Sondierungsarbeiten für Borungen im Xingu verfügt. Die Untersuchungen sollten Auskünfte für den Bau von Brücken, Hafenanlagen und Kanalbauten liefern, die für den Staudamm Belo Monte erforderlich sind.

Dem Unternehmen wird angelastet, 45 Tage illegal im Flussbett tätig gewesen zu sein. Da der Richter ein Bußgeld von 200.000 R$ für jeden Tag des Verstoßes festgelegt hatte, kommt man auf die Summe von 9 Millionen Real.

Norte Energia stellte am 12. Dezember den Antrag auf Einstellung der einstweiligen Verfügung, was derselbe Bundesrichter Martins bereits am Freitag (16.12.) tat.

Anwalt Granado war über die Urteilbegründung des Richters Martins überrascht. So behauptete er, dass die Zierfische nicht im Xingu, sondern hauptsächlich im Rio Iriri gefangen werden, der aber von den Auswirkungen durch den Staudamm nicht betroffen wäre. "Die wertvollsten Spezies finden sich beim Zusammentreffen der Flüsse Xingu und Iriri", bemerkte Richter Martins.

Allerdings waren selbst die Umweltstudien (EIA) von Norte Energia zu andere Ergebnissen gekommen und nennen für den betroffenen Bereich der Großen Schleife des Xingu viele Zierfische.

Norte Energia konnte außerdem den Richter davon überzeugen, dass die Navigation entlang der Großen Schleife nicht unterbunden wird, da Schleusen und Anlegeplätze für lokale Schiffe entlang des Xingu geplant sind. Der Anwalt von ACEPOAT erinnerte an die Erfahrungen beim Kraftwerk Tucuruí. "Es dauerte mehr als dreißig Jahre, bis diese Projekte umgesetzt waren. Und wenn man mit den betroffenen Fischern vor Ort redet, ist keiner mit der Lösung zufrieden."
Die Anwalt behauptet, dass die Aufhebung der Verfügung dem Zierfischverband noch nicht mitgeteilt wurde. "Wir haben es nur aus der Presse erfahren. Aber wir werden sofort Einspruch erheben," sagte er entschlossen.

Xingu Vivo, 20.1.22011
Norte Energia pagará 9 mi em multas por descumprir liminar, agora derrubada
A Concessionária Norte Energia, responsável pela construção da Usina Hidrelétrica Belo Monte, foi multada em 9 milhões de reais por descumprir liminar que proibia atividades no leito do Rio Xingu. A ação, impetrada pela Associação dos Criadores e Exportadores de Peixes Ornamentals de Altamira (ACEPOAT) e que exigia a imediata suspensão das obras relativas à usina no leito do rio Xingu, havia sido deferida em 30 de setembro pelo juíz federal da 9ª Vara, Carlos Eduardo Castro Martins.

Dienstag, 20. Dezember 2011

Verleihung der Ehrenbürgerschaft für Belo-Monte-Ingenieur sorgt für Empörung


Die Verleihung der Ehrenbürgerschaft von Pará für José Antonio Muniz Lopes, Direktor von Eletronorte, sorgte für Empörung. Umweltaktivisten unterbrachen die Zeremonie der Gesetzgebenden Versammlung am 19.12. in Belém mit Zwischenrufen wie  "É ou não é piada de salão - assassino de indígena eleito cidadão?" (Ist das ein Witz oder nicht - Indianerkiller wird Ehrenbürger) oder "Nicht Lopes, sondern Tuíra verdient die Ehrenbürgerschaft!". Außerdem forderten sie einen Stopp von Belo Monte. Sie wurden von den Sicherheitskräften aus dem Saal befördert.

José Antonio Muniz war von Anfang an für den Bau von Wasserkraftwerken am Xingu - anfangs sogar mit Überflutungen von ca. 1.500 qkm und mehreren Dämmen weit hinein in die indigenen Schutzgebiete entlang des Xingu. Er wurde international bekannt, als ihm Tuíra vom Volk der Kajapó beim Großen Treffen der Völker des Xingu gegen Kararaô am 25. Februar 1989 in Altamira mit einer Machete symbolisch ins Gesicht schlug.
Das ursprüngliche Projekt wurde in Belo Monte umbenannt und abgeändert und sieht momentan nur einen Staudamm bei der Insel Pimentel und eine Überflutung von ca. 660 qkm vor.

Diário do Pará, 20.12.2011
Manifestantes invadem sessão da AL
A tradicional sessão especial de entrega de títulos honoríficos de honra ao mérito e cidadão do Pará que ocorre todos os anos na Assembleia Legislativa do Estado foi invadida por manifestantes dos movimentos contrários à implantação da Usina Hidrelétrica de Belo Monte na manhã de segunda-feira (19.12.).

Língua Ferina, 20.12.2011
"Cidadão do Pará": Manifestantes interrompem premiação de engenheiro de Belo Monte

Sonntag, 18. Dezember 2011

Weihnachtsbotschaft von Bischof Erwin Kräutler

Bethlehem in Belo Monte.

Maria und Josef finden keine Herberge. Sie werden aus der Stadt verwiesen. Das Kind kommt in einem Stall zur Welt. Armut und Ausgrenzung ist ihr Schicksal.

Wenige Tage vor dem Heiligen Abend feiern wir Eucharistie in Santa Teresinha, in der Nähe des geplanten Staudamms. Es ist eine Abschiedsmesse. Die Familien der kleinen Gemeinde erhielten Befehl, Haus und Hof zu verlassen und wissen nicht wohin.

Weihnachten ohne Heimat!

In Altamira fordert die Regierung unzählige Familien auf, ihre Häuser zu räumen. Niemand aber sagt, wohin sie sollen.

Weihnachten in Angst vor der Zukunft!

Indianerdörfern wird das Wasser abgeschnitten. Ohne Wasser aber gibt es kein Leben. Geschändete Wälder und Flüsse, entheiligte Mit-Welt der Ureinwohner! Ein letztes Stück Paradies fällt einem falsch verstandenen Fortschritt zum Opfer.

Weihnachten ohne Christbaum!

Und trotzdem stärkt Weihnachten unsere Hoffnung - weil die Menschwerdung nicht rückgängig zu machen ist!

Wünsche euch allen die Freude und den Frieden der Heiligen Nacht.
Von Herzen danke ich für eure Mithilfe und liebende Solidarität.

Euer Erwin, Bischof vom Xingu

Kundgebungen gegen Belo Monte in vielen Großstädten Brasiliens

Proteste entlang der Copacabana in Rio

In Belém gingen 500 gegen Belo Monte auf die Straße

In São Paulo legten sich die 700 Demonstranten auf der Av. Paulista nieder und blockierten so den Verkehr
Die Kundgebungen gegen den Bau des Kraftwerks Belo Monte werden fortgesetzt. Bereits in der vorigen Woche wurde die Kampagne "Belo Monte: nicht mit meinem Geld!" gestartet. Die Bewegung Xingu Vivo ist überzeugt, dass die Banken und der Finanzsektor bei Belo Monte eine entscheidende Rolle haben. "Ohne unser Geld kann Belo Monte nicht gebaut werden. Gegen die Finanzierung des Wasserkraftwerks zu protestieren und den Rückzug Ihrer Bank zu fordern sind einfache und effiziente Möglichkeiten, dieses verrückte Projekt doch noch in letzter Minute zu stoppen", betonte die Bewegung.

In folgenden Hauptstädten Brasiliens gab es am Samstag, 17. Dezember, Kundgebungen:
Belém, Altamira, São Paulo, Rio de Janeiro, Cuiabá, Manaus, Salvador, Porto Alegre und Curitiba.

Nähere Infos auf Xingu Vivo.


Terra, 17.12.2011
Contra Belo Monte, manifestantes se deitam na av. Paulista

Fotos dos Protestos em 9 Estados

Neuerliche Änderung der Zuständigkeit für Prozesse gegen Belo Monte

Alle Prozesse, die mit dem Kraftwerk Belo Monte befasst sind, mussten seit Herbst 2010 an die 9. Bundesabteilung für Umweltangelegenheiten in Belém geschickt werden, die damals eigens dafür vom regionalen Bundesgericht erster Region (TRF-1) errichtet worden war. Wegen Kompetenzstreitigkeiten mit den lokalen Behörden wurde das per Verordnung vom 30. November wieder rückgängig gemacht. Die Prozesse werden dort behandelt, wo sie eingereicht worden sind. Das bedeutet, dass viele Akte wieder von Belém nach Altamira überstellt werden müssen.

Laut Verordnung Nr. 491/2011 ist die Änderung erforderlich, da "die Zentralisierung der Zuständigkeit zur Beurteiung ökologischer und landwirtschaftlicher Angelegenheiten in der dafür errichteten 9. Bundesabteilung immer wieder zu Kompetenzkonflikten führte". Diese Neufassung gilt auch für die gerichtlichen Umweltabteilungen in den Bundesstaaten Amazonien, Rondônia und Maranhão.

Veja, 16.12.2011
Processos sobre Belo Monte voltarão a Altamira
São Paulo - Todos os processos que tratam da usina de Belo Monte e haviam sido enviados para Belém quando o Tribunal Regional Federal da 1ª Região (TRF-1) criou a 9ª Vara Federal, em 2010, deverão voltar para os juízos de origem. Portaria da presidência do Tribunal do último dia 30 de novembro determinou que a vara vai julgar apenas casos relativos aos municípios territorialmente abrangidos pela jurisdição da capital paraense.

Xingu Vivo, 18.12.2011
Portaria do TRF1 muda novamente a competência para os processos sobre Belo Monte
O Tribunal Regional Federal da 1ª Região (TRF-1) provocou nova reviravolta nos processos que tratam da usina de Belo Monte, e em centenas de outros sobre questões ambientais no Pará, que tinham sido enviados para Belém quando o próprio TRF-1 criou a 9ª Vara Federal, especializada em matéria ambiental. Uma portaria da presidência do Tribunal do último dia 30 de novembro determinou que a vara vai julgar apenas casos relativos aos municípios territorialmente abrangidos pela jurisdição da capital paraense.

Samstag, 17. Dezember 2011

Belo Monte Kraftwerk: Baustopp im Flussbereich wieder aufgehoben

Flugansicht der Baustelle Belo Monte
ORF, 17.12.2011
Baustopp für Amazonas-Kraftwerk aufgehoben

In Brasilien hat ein Gericht den im September verhängten Baustopp für das umstrittene Belo-Monte-Wasserkraftwerk im Amazonas-Gebiet aufgehoben. Es gebe keine juristischen Gründe, die Arbeiten am drittgrößten Wasserkraftwerk der Welt im Bundesstaat Para weiter zu blockieren, hieß es gestern zur Begründung der von Bundesrichter Carlos Eduardo Castro Martins getroffenen Entscheidung. Martins selbst hatte vor rund drei Monaten den Baustopp verfügt.

Damals hatte er der Klage eines Fischzuchtverbandes stattgegeben und „die Installierung von Häfen, Explosionen, den Bau von Dämmen, die Ausbaggerung von Kanälen“ sowie jede Arbeit, die den natürlichen Lauf des Xingu-Flusses beinträchtigen und Veränderungen bei der Fischpopulation bewirken könnte, untersagt. Das Konsortium Norte Energia S.A. (Nesa) und die Regierung baten den Richter daraufhin, seine Entscheidung zu überdenken.

Martins kam jetzt zu dem Schluss, dass bei den Bauarbeiten am Xingu-Fluss der Wasserlauf nicht verändert werde, es zudem keine große Abweichung der Fließgeschwindigkeit gebe und es somit auch keinen großen Einfluss auf den Lebensraum der begehrten Zierfische gebe. Auch werde der Verkehr der Fischerboote nicht blockiert. Allerdings räumte er ein, dass die Auswirkungen auf die Umwelt wohl erst nach Ende der Bauarbeiten analysiert werden könnten.

Auch Andritz beteiligt
Belo Monte, an dem auch der österreichische Anlagenbauer Andritz AG beteiligt ist, wäre mit einer Leistungskapazität von 11.233 Megawatt das drittgrößte Wasserkraftwerk der Welt, nach dem Drei-Schluchten-Staudamm in China und dem binationalen Itaipu-Werk an der Grenze Brasiliens zu Paraguay. Allerdings wird mit einer weitaus geringeren Durchschnittsleistung von 4.419 Megawatt gerechnet. Gegen das Projekt gibt es in Brasilien heftige Proteste von Umweltschützern. Einer der engagiertesten Kämpfer gegen das Vorhaben ist der aus Vorarlberg stammende Bischof Erwin Kräutler.

Die Regierung in Brasilia hält das rund 40 Kilometer von der Stadt Altamira entfernte Wasserkraftwerk für notwendig, um die Energieversorgung sicherzustellen. Kritiker befürchten dagegen, dass durch das Wasserkraftwerk zehntausende Menschen umgesiedelt werden müssen. Mehr als 500 Quadratkilometer Land müssen für die Staubecken überflutet werden.

NZZ, 17.12.2011
Grünes Licht für umstrittenes Wasserkraftwerk
Bundesgericht hebt Baustopp für Belo Monte im Amazonas-Gebiet auf

Klimaretter.info, 17.12.2011
Wieder mal grünes Licht für Belo Monte
Neue Wendung im juristischen Tauziehen um den Amazonas-Staudamm Belo Monte: In der Nacht zu Samstag hob ein Gericht den teilweisen Baustopp für das umstrittene Wasserkraftwerk wieder auf. Was das bedeutet? Die Staatsanwaltschaft pocht weiter auf die Artenvielfalt und die Rechte der Indigenen, obwohl Mercedes schon einen millionenschweren Auftrag ergattert hat.

Kathweb, 19.12.2011
"Soziale Menschenrechte und Umweltschutz wurden hintangestellt" - Richterentscheidung "politisch und wirtschaftlich" motiviert


Aus dem Blog-Archiv:
Staatsanwaltschaft von Altamira ersucht um Annulierung der Vorlizenz für Belo Monte



O Estado de S. Paulo - 16/12/2011
Justiça revoga liminar que impedia obras em Belo Monte
O juiz federal Carlos Eduardo Castro Martins revogou, nesta sexta-feira, 16, liminar que determinava a imediata paralisação das obras de construção da Hidrelétrica de Belo Monte, no Rio Xingu. Em setembro, o próprio magistrado havia mandado paralisar parcialmente as obras no local onde são desenvolvidas atividades de pesca de peixes ornamentais pelos associados da Associação dos Criadores e Exportadores de Peixes Ornamentais de Altamira (Acepoat).

Folha Online - 16/12/2011
Justiça volta atrás e autoriza obra de Belo Monte no rio Xingu
A Justiça Federal no Pará revogou nesta sexta-feira decisão liminar que impedia o andamento de obras da usina de Belo Monte no leito do rio Xingu. Em setembro, a mesma Vara da Justiça havia proibido qualquer ação que interferisse no curso natural do rio, como construção de barragens, implantação de porto e escavação de canais.

Donnerstag, 15. Dezember 2011

Chevron kann Ölleck vor Rio de Janeiro nicht schließen


ORF, 15.12.2011
Chevron droht Milliardenzahlung: 8,2 Mrd. Euro und Bohrverbot
Rund fünf Wochen nach dem Ölunfall vor der Küste Brasiliens hat die Staatsanwaltschaft den US-Konzern Chevron und das Bohrunternehmen Transocean auf 20 Milliarden Reais (8,2 Mrd. Euro) Entschädigung verklagt. Zugleich soll beiden Unternehmen zunächst jede weitere Tätigkeit in Brasilien untersagt werden, wie aus der am Mittwoch im Bundesstaat Rio de Janeiro veröffentlichten Klage hervorgeht. Bei einer Probebohrung Anfang November waren Hunderttausende Liter Öl ausgetreten.

Blickpunkt Lateinamerika, 17.12.2011
Der Kampf mit dem Öl
Ein "schwerer Unfall" sei es schon gewesen, urteilte Haroldo Lima, bis letzte Woche Präsident der staatlichen Ölbehörde ANP, über das Anfang November bei Bohrungen gut 120 Kilometer vor Brasiliens Küste entstandene Leck auf dem Meeresgrund. Zwar könne man den Austritt von gut 2.000 bis 3.000 Fass Öl nicht mit den Dimensionen des Unfalls im Golf von Mexiko letztes Jahr vergleichen, so Lima. Aber die Off-Shore-Förderung sei derzeit Brasiliens "sensibelster Bereich" überhaupt. Fehler dürfe man sich hier nicht leisten. Eins ist nach Limas Worten klar - in Brasilien schrillen derzeit die Alarmglocken. Ist doch der ehrgeizige Plan gefährdet, mit dem in den Tiefen des Ozeans schlummernden Ölreichtum Brasiliens soziale Defizite zu begleichen und das Land in eine der reichsten Nationen der Welt zu verwandeln.

Prozession einer vom Staudamm bedrohten Gemeinschaft an der Großen Schleife des Xingu

Salve, Sta. Luzia!
Eine Dorfgemeinschaft, die durch den Staudamm Belo Monte überflutet werden soll, feierte am Dientag (13.12.) die  "letzte Messe" an der Großen Schleife des Xingu.
Die Bewohner der als "Arroz Cru" bekannten Region entlang der Großen Schleife des Xingu, die durch die Umleitung des Xingu fast austrocknen wird, machten auf die Fürsprache der Heiligen Luzia eine Prozession mit einem symbolisch geflochten Fluss gegen den Bau der Talsperre Belo Monte.

Xingu Vivo, 13.12.2011
Comunidade que será inundada celebra “última missa” na Volta Grande
Ribeirinhos da região conhecida como Arroz Cru, localizada na Volta Grande do Xingu, realizaram terça-feira, 13 de dezembro, um trançado simbólico do rio contra a construção da Usina Hidrelétrica Belo Monte

Dienstag, 13. Dezember 2011

Weitere 80 Arbeiter von Belo Monte unter Beteiligung der Militärpolizei entlassen

Am Montag (12.12.) wurden einige Arbeiter beim Eintreffen in der Baustelle Belo Monte von der Militärpolizei empfangen und mit ihrer Entlassung konfrontiert. Das geschah genau 8 Tage nachdem den insgesamt 4.000 Arbeitern nach mehrtägigen Streiks bessere Arbeitsbedingungen und Urlaub über die Weihnachtsfeiertage zugesagt worden waren.

Zum Unterschied zu den Entlassungen der 141 Arbeiter aus Maranhão am 16. November sorgte dieses Mal die Militärpolizei von Anfang an für den Ablauf der Entlassungen. Die Namen der 80 Männer wurden verlesen, und als einige ihre Empörung zum Ausdruck brachten, wurden Gewehre auf sie gerichtet. "Wir wurden abgeführt wie Banditen und Verbrecher - und wissen überhaupt nicht warum", klagte ein Betroffener. Nicht alle Gekündigten waren an den vorangegangenen Streiks und Verhandlungen mit der Unternehmensleitung beteiligt.

Die Arbeiter wurden von der Polizei in einem Autobus zum Schlaflager des Konsortiums gebracht, das sich auf der Straße von Altamira nach Itaituba befindet. Die Hintergründe sind unklar, da weder die Polizei noch das Unternehmen nähere Auskünfte erteilten.  

Der Journalist Ruy Sposati von der Bewegung Xingu Vivo, der von außerhalb des Zaunes die Ereignisse mitverfolgte, wurde von zwei Männern in Zivilkleidung aufgefordert zu verschwinden. Aufgrund des Kennzeichens konnte eruiert werden, dass ihr benutzes Auto der Polizei gehörte. Laut seiner späteren Aussage vor dem Staatsanwalt Bruno Gutschow wurde er von einem der Männer als Landstreicher und Vagabund beschimpft und immer wieder bedroht: "Wenn du nicht verschwindest, machen wir dir Beine". Die Angriffe wurden heftiger, als Ruy weiter fotografierte. Sie versuchten ihm die Ausrüstung wegzunehmen, was aber nicht gelang, weil sich weitere Arbeiter einmischten. Die Polizei schaute nur zu und griff nicht ein.

Ruy  wollte bei der Polizei in Altamira Anzeige erstatten, aber der Kommandant sagte, dass er keine Schreibkraft zur Verfügung hätte, da noch fünf Morde von Sonntag auf Montag aufzuarbeiten seien, und dass er am Dienstag wiederkommen sollte.

Xingu Vivo, 12.12.2011
Belo Monte demite mais 80 com ajuda da PM

Radioagência NP, 12.12.2011
Após protesto, 80 trabalhadores de Belo Monte são demitidos
Ao menos 80 trabalhadores foram demitidos pelo Consórcio Construtor Belo Monte (CCBE) na última segunda-feira (12). Os operários da usina hidrelétrica haviam realizado uma paralisação no último sábado (10), alegando que a empresa descumpriu os acordos firmados com a categoria na mobilização anterior. O ato de demissão e a retirada dos trabalhadores do alojamento e canteiro de obras foram acompanhados pela Polícia Militar (PM).

Folha, 13.12.2011
Consórcio responsável por Belo Monte demite mais 80 operários
Disputas por questões trabalhistas provocaram demissões e podem afetar o andamento das obras da usina hidrelétrica de Belo Monte (oeste do Pará). Uma nova onda de demissões ontem causou a saída de 80 trabalhadores. O Movimento Xingu Vivo, que é contra a usina, afirma que parte dos profissionais demitidos estava envolvida com protestos por melhores condições de trabalho.

Estado de São Paulo, 13.12.2011
Jornalista sofre ameaça de morte em Belo Monte, no Pará
Vítima acompanhava demissões de trabalhadores quando foi abordada por um suspeito

Altamira Hoje, 13.12.2011
MPF comunica ameaças de morte em Belo Monte

Montag, 12. Dezember 2011

Bau des Staudamms am Mekong-Fluss verzögert sich

ORF, 11.12.2011
Kein grünes Licht für Xayaburi
Das Tauziehen um den Bau des umstrittenen Xayaburi-Staudamms am Mekong-Fluss in Laos geht weiter: Die Anrainerstaaten Laos, Thailand, Kambodscha und Vietnam einigten sich darauf, noch mehr Umweltstudien in Auftrag zu geben.

Gefährdetes Paradies
208 neue Tierarten haben Wissenschaftler rund um den Mekong nun dokumentiert, darunter den Stupsnasenaffen aus Burma, dessen auffällige Haarlocke die Forscher Vergleiche zum King of Rock-’n’-Roll, Elvis Presley, ziehen ließ. Wie viele andere wird er mit der Entdeckung auch gleich als vom Aussterben bedrohte Art geführt.

Klimarettter.info, 8.12.2011
Xayaburi-Damm bedroht den Mekong
Am Hauptstrom des Mekong im nordöstlichen Laos soll ein riesiges Wasserkraftwerk entstehen - Xayaburi. Umweltschützer warnen vor dem Projekt. Die 1.260-Megawatt-Turbinen sollen ihren Strom vor allem nach Thailand liefern, doch von den ökologischen und sozialen Folgen ist die ganze Region betroffen. In dieser Woche erreicht das diplomatische Tauziehen auf einer Ministerkonferenz im kambodschanischen Siem Reap seinen vorläufigen Höhepunkt.

Klimarettter.info, 9.12.2011
Xayaburi: Vorerst Baustopp am Mekong
Die zuständigen Minister aus Laos, Thailand, Kambodscha und Vietnam konnten am Donnerstag im kambodschanischen Siem Reap keine endgültige Einigung zum Bau des Xayaburi-Staudammes im laotischen Nordosten finden. Gemeinsam schlussfolgerten die Länder, dass "die Notwendigkeit besteht, weitere Studien zur nachhaltigen Entwicklung und dem Management des Mekong sowie zu den Auswirkungen von Staudammprojekten am Hautstrom vorzunehmen".

Aufteilung des Bundesstaates Pará wird eindeutig abgelehnt

BrasilienMagazin, 11.12.2011
Brasilien: Deutliche Mehrheit gegen Aufteilung von Bundesstaat Pará
Mehr als Zweidrittel der Wähler gegen Neugründung von Tapajós und Carajás
Bei der am Sonntag (11.) im brasilianischen Bundesstaat Pará durchgeführten Volksabstimmung hat sich eine deutliche Mehrheit gegen die Gründung der zwei geplanten neuen Bundesstaaten Tapajós und Carajás ausgesprochen. Nach Auszählung von rund 85 Prozent aller Stimmen lehnen knapp 67 Prozent die Teilung des Bundesstaates ab, nur 33 Prozent stimmten dafür. Insgesamt 4,8 Millionen Wahlpflichtige waren in 143 Munizipen aufgerufen, über die Zukunft des im Norden des Landes gelegenen Bundesstaates zu entscheiden.

Blickpunkt Lateinamerika, 13.12.2011
Problemstaat Pará wehrt sich gegen Teilung
Das erste in Brasilien zur Aufteilung eines Bundesstaates durchgeführte Plebiszit ist gescheitert. Gut zwei Drittel der Wähler sprachen sich gegen die Dreiteilung des Bundesstaates Pará aus. Dabei leidet das Gebiet unter schwersten sozialen Zerwürfnissen, die durch eine Dezentralisierung hätten gelöst werden können.

Sonntag, 11. Dezember 2011

Video-Schlacht gegen Belo Monte


Eine Gruppe von Studenten, Lehrern, indigenen Vertretern, Kleinbauern, Umweltschützern und Bewohnern von Altamira veröffentlichten am Freitag (9.12.) eine Video-Antwort auf jenes Pro-Belo-Monte-Video von IngenieurstudentInnen des Unicampos von São Paulo ("Alguns números sobre Belo Monte"), das die Video-Kampagne Gota d'Água von Künstlern und Schauspielern gegen den Bau des Belo-Monte-Wasserkraftwerks in Frage gestellt hatte.

Das Video  "Pimenta nos olhos dos outros é refresco" (Pfeffer in den Augen der anderen ist erfrischend) wurde während eines Besuchs von Gota d'Água in Altamira produziert, als sie die Situation rund um Belo Monte kennenlernen wollten.

Schon Anfang des Monats hatten Studenten und Mitglieder der Bewegungen gegen den Staudamm in Belém eine Video ("Resistência contra Belo Monte") als Reaktion auf die IngenieurstudentInnen auf Youtube veröffentlicht, in dem sie sie "Bundão" nennen. Bereits mehr als 2 Millionen Personen haben diese Videos gesehen.

Samstag, 10. Dezember 2011

Im Gespräch mit Bischof Luiz Cappio

Sr. Maria Goetzens MMS und Dr. Wolfgang Kessler im Gespräch mit Bischof Luiz Flavio Cappio OFM am 9. Dezember 2011 in Frankfurt, Haus am Dom. Der Abend stellte Dom Luiz Cappio mit seinem besonderen Charisma und Lebenszeugnis in den Mittelpunkt. Keine kämpferische Ansprache für sein Anliegen, sondern die Tiefe seiner geistlichen Haltung und seines sozialpastoralen Engagements an der Seite der Menschen.
Interview mit Dom Luiz Cappio auf Adveniat.de

Freitag, 9. Dezember 2011

Kampagne gegen Belo Monte hat die Banken im Visier

"Man will mit Ihrem Geld eine Zerstörung finanzieren. Lassen Sie das nicht zu! Machen Sie mit!" Belo Monte - nicht mit meinem Geld!  
Eine neue Kampagne gegen Belo Monte hat nun die Banken im Visier. Was hat eine Bank mit der Vertreibung von mehr als 20.000 Menschen aus ihren Häusern zu tun, oder mit der Überflutung eines Gebietes von 600 qkm und der Zerstörung eines Flusses in Amazonien? Alles. Oder gar nichts. Das hängt vom Kontoinhaber ab.

Dies ist das Thema der Kampagne "Belo Monte: nicht mit meinem Geld!", die am 8.12. von der Bewegung Xingu Vivo und Partnerorganisationen vorgestellt worden ist. Ziel der Kampagne ist die Mobilisierung der brasilianischen Gesellschaft, um von öffentlichen und privaten Banken zu fordern, sich nicht an der Finanzierung des Wasserkraftwerks Belo Monte zu beteiligen. Gerade jenes Teilstück des Xingu-Flusses, das dafür aufgestaut werden soll, zählt zu den artenreichsten und biologisch interessantesten des Flusses.

Die Kontoinhaber werden ersucht, Protestmails an ihre Banken zu schicken und einen Bankwechsel zu überlegen.

Belo Monte - com meu dinheiro não! Participe!

Donnerstag, 8. Dezember 2011

Brasilien: Senat stimmt neuem Waldgesetz zu - Urgent Action von WWF

Emergency Call an Brasiliens Präsidentin:
Verhindern Sie eine globale Katastrophe!


Blickpunkt Lateinamerika, 9.12.2011
Senat verabschiedet neues Waldgesetz
Der brasilianische Senat hat am Mittwoch mit 59 zu sieben Stimmen den Entwurf des umstrittenen neuen Waldgesetzes angenommen. Durch das vorhandene Gesetz wurde es möglich, die Größe der unantastbaren Flächen des brasilianischen Regenwaldes von 65 Prozent auf 50 Prozent zu senken. Auch die an Flüssen angrenzenden Gebiete dürften mit der Verabschiedung des Gesetzes für besondere Anbaukulturen wie Äpfel oder Kaffe genutzt werden. Die Umweltorganisationen Greenpeace und der World Wide Fund for Nature (WWF) sehen in den Änderungen zu viele Schlupflöcher für Landbesitzer, den Regenwald abzuholzen.

Greenpeace bezeichnet den Gesetzesentwurf als ein Todesurteil für den Amazonas Regenwald. Laut dem WWF lehnen 80 Prozent der Brasilianer das Gesetz ab und die Organisation spricht von einer möglichen Zerstörung von mehr als 70 Millionen Hektar Regenwald, sollte das Gesetz endgültig angenommen werden. Der WWF organsierte Ende November eine Demonstration, auf der die Umweltministerin Marina Silva der Regierung eine Liste mit 1,5 Millionen Unterschriften gegen das geplante Gesetz überreichte.

Der Senator Jorge Viana hingegen bezeichnete den Entwurf für das Waldgesetz als den besten, den es weltweit je gegeben habe. Nach seinen Angaben würde die vorgesehe Änderung langfristig helfen, 35 Millionen Hektar des Regenwalds in Brasilien zu regenerieren. Der von der brasilianischen Umweltkammer ausgearbeitete Gesetzesvorschlag wurde bereits im Mai vom Parlament verabschiedet und dem Senat zum ersten Mal vorgelegt. Damals lehnte dieser das Gesetz ab und verlangte Änderungen. Nach der Zustimmung im Senat muss zur endgültigen Verabschiedung des Gesetzes nun noch die Präsidentin Dilma Rousseff ihre Zustimmung geben.

WWF, 7.12.2011
Brasilien torpediert Klimaschutz
WWF: Neues Forstgesetz belastet Klima mit zusätzlichen 28 Milliarden Tonnen CO2

Kahlschlag in Brasilien: Stoppt das Waldgesetz!

Für das Weltklima wäre es die schlechteste Nachricht der letzten Jahrzehnte: Mit dem neuen Waldgesetz droht der brasilianischen Amazonasregion ein gigantischer Kahlschlag. Millionen Hektar Regenwald könnten abgeholzt werden – ganz legal. Noch kann Brasiliens Präsidentin Dilma Rouseff diese gewaltige Umweltkatastrophe verhindern.

Dienstag, 6. Dezember 2011

Studentin protestiert bei Preisverleihung gegen Belo Monte

Ana Gabriela sagte, dass Dilma 'kein Interesse' gezeigt hat
Präsidentin Dilma Rousseff wurde am Dienstag (6.12.) von einer Studentin überrascht, die während der Preisverleihung des 25. Young Scientist Award im Palácio do Planalto gegen das Kraftwerk Belo Monte protestierte.

Die 19-jährige Ana Gabriela Person Ramos aus São Paulo erhielt für ihre Arbeit "Ökologische Verpackungen für Baumsetzlinge" den ersten Preis. Als sie auf der Bühne erschien, um von der Präsidentin den Preis zu erhalten, sahen alle ihre Gesichtsbemalung sowie die Aufschrift "der Xingu lebt" auf ihrem Arm.

"Ich sprach mit der Präsidentin einige Worte über Belo Monte, aber sie zeigte kein Interesse", sagte Ana Gabriela. "Ich bat sie, das Kraftwerksprojekt Belo Monte einzustellen und den Xingu zu retten. Ich wollte diese Gelegenheit nicht ungenützt lassen, um meine Einstellung gegen Belo Monte vor so viele politischen Vertretern zu zeigen."'

Präsidentin Rousseff gab nur eine einsilbiges "Gut" als Antwort und wandte sich lächelnd den Kameras zu.

Estado de São Paulo, 6.12.2011
Jovem aproveita cerimônia no Planalto para protestar contra Belo Monte
Estudante do ensino médio ganhou Prêmio Jovem Cientista com pesquisa sobre embalagens ecológicas para mudas

TV-NBR auf YouTube:

Videos sobre Belo Monte

para assistir o filme, clique na foto
.

Trabalhadores fazem greve nos canteiros da usina de Belo Monte, no Pará (J10, 23.4.2012)


Trabalhadores de Belo Monte entram em greve (JN 23.4.2012)


Operários de Belo Monte demitidos denunciam 'retaliação' por participar na greve (20.4.2012)


Altamira recebe milhares de trabalhadores por conta de Belo Monte (JN 12.4.2012)


Ensecadeira no Rio Xingu (20 de janeiro de 2012)


Brazil megadam washes residents away (AlJazeeraEnglish, 19.01.2012)

Montag, 5. Dezember 2011

Brasilien: bereits siebenter Ministerrücktritt unter Dilma Rousseff

Zurückgetretener Minister Lupi: Im Ministerium soll Schmiergeld geflossen sein
Der Standard, 5.12.2011
Erneut Ministerrücktritt in Brasilien
Arbeitsminister weist Vorwürfe zurück
Brasilia - In Brasilien hat innerhalb von sechs Monaten der siebente Minister wegen Korruptionsvorwürfen seinen Hut genommen. Arbeitsminister Carlos Lupi reichte am Sonntagabend seinen Rücktritt ein und machte in einer Erklärung die "politische und persönliche Verfolgung" durch die Medien verantwortlich. In seinem Ministerium soll Schmiergeld für Verträge mit Nichtregierungsorganisationen geflossen sein. Eine Ethikkommission der Präsidentschaft empfahl vorige Woche die Entlassung des Ministers.

Blickpunkt Lateinamerika, 6.12.2011
Dilmas Großreinemachen geht weiter
Am Sonntag trat mit Arbeitsminister Carlos Lupi bereits der sechste Minister des erst im Januar vereidigten Kabinetts von Präsidentin Dilma Rousseff wegen Korruptionsvorwürfen zurück. Damit lichten sich die Reihen der von Dilmas Vorgänger Luiz Inacio Lula da Silva vererbten Minister.

EFE, 4.12.2011
Carlos Lupi renuncia ao cargo e Dilma perde seu 7º ministro
Brasília, 4 dez (EFE).- Após inúmeras acusações de corrupção, o ministro do Trabalho, Carlos Lupi, apresentou neste domingo sua renúncia e se transformou no sétimo ministro que a presidente Dilma Rousseff perdeu desde sua posse, informaram fontes oficiais.

O Estado de S. Paulo, 04/12/2011
Queda de ministros ilustra deficiências da política brasileira, dizem analistas
A queda do ministro do Trabalho e Emprego, Carlos Lupi, o sétimo de uma série de demissões que marcou o primeiro ano do governo Dilma Rousseff, reflete as deficiências do sistema político brasileiro, segundo analistas ouvidos pela BBC Brasil. Lupi entregou o cargo neste domingo, após denúncias de

Sonntag, 4. Dezember 2011

Umleitung des Rio São Francisco droht Fiasko zu werden

Im Wahlkampf für Dilma Rousseff gebrauchte der damalige Präsident Lula starke und populistische Sprüche für die Umleitung des Rio São Francisco: was Dom Pedro nicht schaffte, werde er in die Wege leiten; alle Kleinbaueuern des Nordosten Brasiliens sollen Getränke aus dem Kühlschrank nehmen können... Er machte sich auch über Dom Luiz Cappio lustig, der vehement gegen das Projekt protestierte und zweimal (2006 und 2007) in den Hungerstreik getreten ist, um einen Stopp zu erreichen.

2007 wurde trotz vieler Proteste und Bedenken mit der Umleitung des Flusses und der Errichtung von insgesamt fast 800 km Kanalsystemen für Bewässerungsanlagen begonnen. Nun geben immer mehr Bauherren die Arbeit auf und schwere Mängel werden sichtbar. Betonwände werfen sich und haben Risse, Stahlgebinde ragen unfertig aus dem Beton, und an manchen Stellen wurde der Beton einfach auf die trockene Erde des Nordostens geschüttet.

Das Projekt wird derzeit mit Kosten von R$ 6,8 Mrd beziffert, 36 % mehr als zunächst budgetiert. Laut Ministerium wurden bereits 3,8 Milliarden für den Bau und 2,7 Milliarden für die Bauunternehmen ausgegeben.

Bis zu 26.000 Liter Wasser pro Sekunde sollen vom Rio São Francisco über Kanäle und ausgetrocknete Flussbette in die Bundesstaaten Pernambuco, Ceará, Rio Grande do Norte und Paraíba geleitet werden. An 16 Großbaustellen wird gearbeitet, wobei an 14 private Bauunternehmen und an 2 die Armee tätig sind.

Es gibt bereits Kommentare, dass hier eine zweite "Transamazônica" entstehen könnte - jenes Autobahnprojekt wurde auch nie fertig. Durch diesen Rückschlag der Bundesregierung bekommen die Kritiker des Projekts wieder Aufwind. 2007 war Bischof Luiz Cappio in einen 24-tägigen Hungerstreik getreten, um das Projekt zu verhindern. Er erreichte jedoch nur einen vorübergehenden Baustopp.

Auch für Belo Monte wird von vielen ein ähnliches Szenario befürchtet: das Kraftwerksprojekt ist zu komplex und widersprüchlich und auf alle Fälle zu kostspielig.

Pressestelle Bistum Mainz, 8.12.2011
Giebelmann traf Bischof Dom Luiz Cappio
Bischof Cappio gilt in Brasilien seit Jahren als Symbolfigur für den Widerstand gegen das von der Regierung am São-Francisco-Fluss durchgeführte Megaprojekt der Umleitung riesiger Wassermengen in den trockenen Nordosten des Landes. Zwei Hungerstreiks haben den Franziskanermönch dabei über Brasiliens Grenzen hinaus bekannt gemacht. Anstelle teurer Milliardenprojekte kämpft er für die Agrarreform im trockenen Sertão, um den Kleinbauern ein würdiges Leben zu ermöglichen. Der Mainzer Bischof, Kardinal Karl Lehmann, hatte sich im Jahr 2007 als Vorsitzender der Deutschen Bischofskonferenz in einem Schreiben an Staatspräsident Lula da Silva mit Bischof Cappio, der sich damals im Hungerstreik befand, solidarisiert.

„Heute verfallen die Baustellen des Projektes, da die Regierung dafür keine Mittel bereitstellt, sondern für die anstehende Fußballweltmeisterschaft im Jahr 2014 verwendet", sagte Cappio am Mittwochabend. Und weiter: „Das ist die traurige Wahrheit und Wirklichkeit. Wir sind traurig darüber, dass soviel Geld vergeudet wurde." Die Bauarbeiten seien nach den Präsidentschaftswahlen im Jahr 2010 zum Erliegen gekommen. Cappio betonte, dass er nicht grundsätzlich gegen solche Wasserprojekte sei. „Was uns ärgert, ist, dass soviel Geld für Wasserprojekte ausgegeben wird, um agroindustrielle Unternehmen zu fördern, nicht aber den demokratischen Zugang zu Wasser für die ganze Bevölkerung."

FOTO-Galerie von Estadão:
Ein Spezial-Beitrag zum Projekt der Umleitung (auf Portugiesisch!) mit vielen Fotos:
Klick auf
"HISTÓRIA" und dort "FOTOS"


YouTube-Video
Lula faz última visita como presidente ao Nordeste, fala sobre transposição do Rio São Francisco

Globo-Video
Na Paraíba: evento discute transposição de águas do Rio São Francisco

Estadão, 4.12.2011
Governo abandona transposição do São Francisco após eleição de Dilma
Obras estão deterioradas, com concreto rachado e vergalhões abandonados

Veja filme na TV-Estadão


Veja, 4.12.2011
Projeto do São Francisco teve preços superfaturados
Superfaturamento de preços, fiscalização omissa e atraso injustificável nas obras foram os principais problemas encontrados na última fiscalização feita pelo Tribunal de Contas da União (TCU) no eixo leste do projeto de transposição do Rio São Francisco. A auditoria foi realizada de junho de 2010 até maio de 2011 e os problemas relatados ao Ministério da Integração Nacional, que até agora não adotou as providências para ressarcimento dos prejuízos, estimados em R$ 8,6 milhões à época.

Tribuna da Bahia, 24.11.2011
Transposição do Velho Chico quase parada
A transposição do rio São Francisco prevê o desvio de até 26 mil litros de água por segundo, do rio para canais e leitos secos nos Estados de Pernambuco, Ceará, Rio Grande do Norte e Paraíba. A obra, com 16 frentes de trabalho, 14 com grupos privados e 2 com o Exército, aliás, as únicas que seguem trabalhando.
Com o risco de se transformar numa “transamazônica”, a estrada que não chegou ao fim, o projeto do governo federal desperta a posição contrária da oposição.

Samstag, 3. Dezember 2011

Klimakonferenz in Durban: zum Vergessen


Spiegel-ONLINE, 3.12.2011
Merkel glaubt nicht mehr an Durchbruch
Das Kyoto-Protokoll läuft 2012 ab, ein neues Klimaschutzabkommen muss her. Doch eine Woche nach Beginn des Uno-Gipfels in Durban herrscht Pessimismus: Europa könne die Erderwärmung nicht allein aufhalten, sagt Angela Merkel - und ein weltweiter Konsens ist derzeit unwahrscheinlich.

Wirtschaftsblatt, 3.12.2011
Die Welt steigt aufs Gas
Besonders Besorgnis erregend ist der Umstand, dass der CO2-Ausstoß von 2009 auf 2010 deutlich schneller als das Wirtschaftswachstum angestiegen ist. „Und seit 1990 sind die Emissionen um 40 Prozent gestiegen. Mehr als in den extremsten Annahmen der Wissenschaftler."
Dies liegt nicht zuletzt daran, dass die Produktion der gleichen Menge an Produkten in den Schwellenländern mehr CO2-Ausstoß verursacht, als in den Industrieländern. Nach dem Motto „lieber billig und schmutzig als teuer und sauberer" haben allerdings auch zahlreiche Industrieländer Europas und der USA die Produktion an die „Werkbank" China ausgelagert.

Schweizer Fernsehen, 4.12.2011
Klimaschutz vor dem Aus?
Die Hoffnungen auf Fortschritte beim UNO-Klimagipfel in Durban schwinden. Politiker, Experten und Umweltorganisationen äussern sich skeptisch über die absehbaren Ergebnisse der Konferenz. Umweltorganisationen kritisieren eine «Führungsschwäche» der EU.

Zeit-Online, 1.12.2011
Vergesst Durban
Der Gipfel in Südafrika mag scheitern – die Welt kann die dramatische Klimakrise dennoch überwinden

Radio Vatikan, 3.12.2011
UNO-Klimakonferenz in Durban: Afrika zeigt sich kämpferisch
Dass die laufenden Klimaverhandlungen der Vereinten Nationen im südafrikanischen Durban stattfinden, gibt dem Thema ein konkretes Gesicht: Während das Wetter in Durban in der vergangenen Woche so verrückt spielte wie sonst nie, tobt auch im Konferenzsaal dieses 17. UNO-Klimagipfels ein Sturm: vor allem die Afrikaner sind wütend. Sie fürchten, dass die Industrienationen eine Einigung blockieren. Eine Verlängerung des Kyoto-Protokolls ist nämlich ebenso wenig in Sicht wie eine Sicherung des Grünen Klimafonds. Im Interview mit Radio Vatikan gewährt Thomas Hirsch, Klimaexperte des Hilfswerkes „Brot für die Welt“ und in Durban mit dabei, Einblicke in den aktuellen Verhandlungsstand. Die Konferenz geht am kommenden Donnerstag zu Ende.

Brasilien: neues Waldgesetzt wird Kahlschlag fördern



Der Standard, 2.11.2011
Brasilien zerstört mit seinem neuen Forstgesetz den Amazonas-Regenwald
WWF-Klimaexperte Carlos Rittl: "Insgesamt sind 790.000 Quadratkilometer betroffen"

Nachdem Kanada wegen seines Austritts aus dem Kyoto-Protokoll und Polen ("Poland = Coaland") das "Fossil oft the Day" (das "Fossil des Tages" - ein Preis für besonders schlechte Klimapolitik) bekommen hat, ist nun Brasilien an der Reihe. Denn der ganze Tag gestern stand wegen Brasilien unter einem unheilvollen Zeichen.

Blickpunkt Lateinamerika, 2.12.2011
Neues Waldgesetz würde in Wasser-Kreislauf eingreifen
Das umstrittene, noch nicht verabschiedete, neue Waldgesetz (Código Florestal) droht in Brasilien durch die Zulassung vermehrter Abholzungen auch den Wasser-Kreislauf zu beeinträchtigen. Der Biologe José Galizia Tundisi erklärt in einem Interview, was auf dem Spiel steht.

Blickpunkt Lateinamerika, 7.12.2011
Brasilien will Schutz des Regenwalds lockern
Ärger im Urwald
Umweltschützer in Brasilien laufen Sturm. Denn eine Mehrheit im Parlament will den Schutz des Regenwaldes lockern, die Großfarmer jubeln schon. Die letzte Hoffnung ist ein Veto von Präsidentin Rousseff.

Donnerstag, 1. Dezember 2011

Índios besetzen Funai und fordern Rückkehr von Kazike Megaron

Índios vom Volk der Kayapó haben den Sitz des Nationalen Indigenenstiftung (Funai) in der Gemeinde Colíder in Mato Grosso besetzt und den neuen Koordinator Sebastião Martins zum Verlassen aufgefordert. Auch der international bekannte Kazike Raoni war an der Aktion beteiligt.

Die Índios fordern die Rückkehr von Kazike Megaron Txucarramãe als regionalen Koordinator. Am 31.10. war er von Funai ohne nähere Angaben entlassen worden. Laut eigener Darstellung geschah dies wegen seiner Kritik am Kraftwerk Belo Monte und weil er die Besetzung der Baustelle Belo Monte nicht verhindert hatte.

Die Funai hingegen behauptet, Megaron hätte seine Aufgaben nicht zufriedenstellend erfüllt.

Só Notícias, 29.11.2011
Nortão: índios invadem coordenadoria da Funai e exigem retorno de Megaron
Índios entraram na coordenadoria regional da Fundação Nacional do Índio (Funai) de Colíder (160 km de Sinop), esta manhã, e ordenaram para que o coordenador substituto Sebastião Martins, se retirasse. Eles querem o retorno do índio Megaron Txucarramãe, uma das principais lideranças indígenas Kayapó, ao cargo, exonerado no último dia 31 de outubro.

Estadão, 1.12.2011
Caiapós ocupam sede da Funai

Arbeiten am Kraftwerk Belo Monte wieder aufgenommen

Die Arbeiten am Wasserkraftwerk Belo Monte wurden am Mittwoch (30.11.) wieder aufgenommen, nachdem den Arbeitern bessere Arbeitsbedingungen seitens des Konsortiums Norte Energia zugesagt worden waren.

Laut dem Sprecher des Konsortiums Constructor Belo Monte (CCBM), das von Norte Energia mit dem Bau beauftragt wurde und das vom Bauunternehmen Andrade Gutierrez geleitet wird, konnte bei den Verhandlungen am Dienstag in Altamira eine einvernehmliche Lösung mit der Gewerkschaft und den Arbeitern gefunden werden.

Das Konsortium betonte, dass die Unterbrechung der Arbeiten sich nicht auf den Zeitplan des Projekts auswirken.

Laut Xingu Vivo ist die Situation allerdings unklar und zum Teil widersprüchlich. Die Presse berichtet kaum über den Streik und die Arbeitsbedingungen.

Das Ministerium für Bergbau und Energie hat sich am Dienstag (29.11.) mit Ausgleichsmaßnahmen und Kompensationsprojekten beschäftigt, die im Zuge des Kraftwerkbaues von Belo Monte für die Region Altamira notwendig sind und die bisher nicht umgesetzt wurden. An der Sitzung haben Minister Edison Lobão, Carlos Nascimento, Präsident von Norte Energia, Odileia Sampaio, die Bürgermeisterin von Altamira, und Abgeordneter Arnaldo Jordy (PPS/PA) teilgenommen.

Dabei wurden die bisher bekannten Versprechungen wiederholt: Altamira kann den starken Zuzug an Menschen nicht verkraften, Schulen, Spitäler und die gesamte Infrastruktur (Straßen, Kanalisation, Stromnetze etc.) sind nicht entsprechend. Maßnahmen dagegen sind unbedingt notwendig.

Estadão, 30.11.2011
Consórcio diz que obras de Belo Monte foram retomadas
CCBM afirma que greve não comprometeu cronograma da construção; trabalhadores pediam, entre outras coisas, folgas para passar festas de final de ano com suas famílias

Veja, 30.11.2011
Atividades são retomadas no canteiro de obras Belo Monte
Cerca de 100 trabalhadores apresentaram reivindicações em reunião com consórcio e decidiram voltar ao trabalho

Comitê Xingu Vivo, 30.11.2011
Governo, sindicato e construtora manobram para acabar com greve em Belo Monte
O panorama da greve nos canteiros de obra está confuso. Segundo informações de alguns trabalhadores, cerca de 800 operários voltaram hoje ao trabalho no canteiro Belo Monte, principal sítio da construção da obra. No entanto, a maioria não embarcou e permanece em greve na cidade

Anapu em foco, 30.11.2011
CONDICIONANTES PARA BELO MONTE DEVEM SER GARANTIDAS
Uma audiência realizada no Ministério de Minas e Energia nesta terça-feira (29) serviu para definir propostas e ações visando que as obras e estruturas compensatórias pela construção de Belo Monte, sejam efetivadas. Participaram da audiência o Ministro Edison Lobão, Carlos Nascimento, presidente da Norte Energia - Consórcio de Empreiteiras de Belo Monte, a prefeita de Altamira, Odileia Sampaio e o deputado Arnaldo Jordy (PPS/PA), proponente da reunião.