Donnerstag, 15. Dezember 2011

Chevron kann Ölleck vor Rio de Janeiro nicht schließen


ORF, 15.12.2011
Chevron droht Milliardenzahlung: 8,2 Mrd. Euro und Bohrverbot
Rund fünf Wochen nach dem Ölunfall vor der Küste Brasiliens hat die Staatsanwaltschaft den US-Konzern Chevron und das Bohrunternehmen Transocean auf 20 Milliarden Reais (8,2 Mrd. Euro) Entschädigung verklagt. Zugleich soll beiden Unternehmen zunächst jede weitere Tätigkeit in Brasilien untersagt werden, wie aus der am Mittwoch im Bundesstaat Rio de Janeiro veröffentlichten Klage hervorgeht. Bei einer Probebohrung Anfang November waren Hunderttausende Liter Öl ausgetreten.

Blickpunkt Lateinamerika, 17.12.2011
Der Kampf mit dem Öl
Ein "schwerer Unfall" sei es schon gewesen, urteilte Haroldo Lima, bis letzte Woche Präsident der staatlichen Ölbehörde ANP, über das Anfang November bei Bohrungen gut 120 Kilometer vor Brasiliens Küste entstandene Leck auf dem Meeresgrund. Zwar könne man den Austritt von gut 2.000 bis 3.000 Fass Öl nicht mit den Dimensionen des Unfalls im Golf von Mexiko letztes Jahr vergleichen, so Lima. Aber die Off-Shore-Förderung sei derzeit Brasiliens "sensibelster Bereich" überhaupt. Fehler dürfe man sich hier nicht leisten. Eins ist nach Limas Worten klar - in Brasilien schrillen derzeit die Alarmglocken. Ist doch der ehrgeizige Plan gefährdet, mit dem in den Tiefen des Ozeans schlummernden Ölreichtum Brasiliens soziale Defizite zu begleichen und das Land in eine der reichsten Nationen der Welt zu verwandeln.