Mittwoch, 31. Oktober 2012

Bischof Kräutler erhält Großen Leopold Kunschak-Preis

ÖAAB, 31.10.2012
Bischof Erwin Kräutler mit Leopold Kunschak-Preis ausgezeichnet
Am Dienstag, 30. Oktober 2012, wurde Bischof Erwin Kräutler für seinen humanitären Einsatz für die indigene Bevölkerung sowie die rechtlosen Landarbeiter und Kleinbauern in Brasilien mit dem Großen Leopold Kunschak-Preis ausgezeichnet. Der Preis wurde von ÖAAB-Bundesobfrau und Innenministerin Mag. Johanna Mikl-Leitner in feierlichem Rahmen übergeben. Die Laudatio hielt BM a.D. Dr. Benita Ferrero-Waldner.

"Bischof Kräutler hat die ihm anvertrauten Menschen in der größten Diözese Brasiliens vor Übergriffen und Ausbeutungen beschützt. Er hat christliche Werte unter schwierigsten Verhältnissen leb- und erlebbar gemacht und hat große Verdienste im Sinne der christlichen Soziallehre erworben. Er hat bei all seinem Engagement auch oft sein Leben riskiert. Wir wollen mit diesem Preis 'Danke' sagen, mit der Ehrung einmal mehr auf sein Wirken aufmerksam machen und uns an ihm ein Vorbild nehmen", betont ÖAAB-Bundesobfrau Johanna Mikl-Leitner in ihrer Festrede.

Dr. Werner Fasslabend, Vorsitzender des Kuratoriums des Leopold Kunschak-Preises, begründete die Wahl des Preisträgers mit seinem Kampf für die Armen und Unterdrückten: "Wir sind stolz darauf, dass es mit Bischof Kräutler einem Österreicher gelungen ist, entscheidende Fortschritte und rechtliche Absicherung für die indigenen Völker sowie die Landarbeiter zu erkämpfen. Kräutler ist eine Lichtgestalt. Mit seinem bedingungslosen Kampf für die in ihrer Existenz bedrohten Völker Nordbrasiliens, sowie die in ihrem sozialen Status und in ihrer persönlichen Würde gefährdeten Landarbeiter zeigt er uns deutlich, dass Gerechtigkeit immer auch politisch erkämpft werden muss."

"Ich möchte diesen Weg weitergehen und habe keinen Augenblick daran gedacht, das Handtuch zu werfen", bedankte sich Erwin Kräutler, der unermüdlich für die Befreiung und die Rechte der indigenen Bevölkerung Brasiliens kämpft. "Der Mensch muss wieder im Mittelpunkt stehen, und nicht irgendwelche Mammutprojekte, die den Menschen unterordnen. Die Wirtschaft hat nicht das Recht über die Menschen zu herrschen. Die Wirtschaft soll die Lebensqualität der Völker verbessern", betonte Kräutler.


Kathweb, 30.10.2012
Bischof Kräutler: Profit-Denken ohne Ethik führt zur Katastrophe

Austro-brasilianischer Bischof erhält Kunschak-Preis 2012 - Staudammbau Belo Monte: "Zerstörung bereits vollzogen" - Indigene, Bewohner und Natur bleiben auf der Strecke


Wien (KAP) Wirtschaft und Entwicklung brauchen ein Umdenken "weg vom Profit und hin zum Menschen und seiner Würde": Diesen Gesinnungswandel hat Erwin Kräutler, der aus Vorarlberg stammende Bischof von Altaminra-Xingu am Dienstag im Interview mit "Kathpress" gefordert. Anlass war der "Große Leopold Kunschak-Preis 2012", mit dem Kräutler für seinen Einsatz für die indigene Bevölkerung sowie die rechtlosen Landarbeiter und Kleinbauern in Brasilien ausgezeichnet wurde. "Bleiben Menschen auf der Strecke, geht das gegen mein Gewissen. Jeder muss sich da berufen fühlen, etwas zu tun - das hat nichts mit dem Bischofsamt zu tun", so Kräutler.

Weltweite Aufmerksamkeit erfuhr der Bischof in den vergangenen Jahren durch den Einsatz gegen die Errichtung des weltweit drittgrößten Staudamms "Belo Monte" in seiner Diözese im Amazonas. 80 Prozent des Xingu-Flusses werden dafür abgeleitet und ein Gebiet von mehr als 500 Quadratkilometern Regenwald überflutet. Das zerstört nach den Worten Kräutlers die Lebensgrundlage der indigenen Bewohner, lässt gewachsene Gemeinschaften zerbrechen und zieht eine Massenabsiedlung nach sich. Kritisiert wird auch, dass der Damm wegen langer Trockenzeiten nur ein Drittel der anfangs propagierten Maximalleistung von 11.233 MW erreichen wird können.

Trotz internationaler Proteste wird der Bau derzeit nach mehreren Unterbrechungen fortgesetzt. Ein kompletter Baustopp sei bereits unmöglich, da laut Regierungsangaben bereits jetzt zwei Milliarden Euro "verpulvert" worden seien, gab sich Kräutler desillusioniert. "Die Katastrophe ist bereits geschehen und das Gebiet ist unwiderruflich beschädigt. 14.000 Menschen arbeiten bereits hier. Worum es uns jetzt geht, ist, dass die Regierung den Vorbedingungen für den Bau endlich nachkommt. 40 derartige Bestimmungen gibt es seitens der Umweltbehörde, 23 von der Indiobehörde, erfüllt wurden sie jedoch noch immer nicht."

Kernstück der Natur und Mensch umfassenden "Mitwelt", die Kräutler in Belo Monte bedroht sieht, sei die Menschenwürde. "Es muss uns darum gehen, dass die Menschen nicht auf der Strecke bleiben. Die Gefahr dazu besteht - da man den Leuten plötzlich aus ihrer Heimat vertreibt, ohne bisher eine Alternative anzubieten. Direkt Betroffene stehen vor dem Chaos, sie wissen bloß, dass sie umgesiedelt werden. Besonders den älteren Menschen fällt jeder Neubeginn sehr schwer, bei Indigenen ist es noch viel ärger: Meist überleben sie Zwangsumsiedlungen nicht, und viele bleiben mit der Zerstörung ihres Sozialgefüges auch physisch auf der Strecke."

Ausklammern der Ethik
Scharfe Kritik äußerte der austro-brasilianische Bischof an den beteiligten Errichtungsfirmen wie der österreichischen Andritz AG. "Es geht ihnen nur darum, den Auftrag zu bekommen, die Ethik ist ihnen egal. Sie verweisen auf neue Arbeitsplätze, schieben jedoch völlig zur Seite, dass diese mit Blut erkauft sind. Meines Wissens hat sich bisher niemand von der Firma die Situation vor Ort angesehen." In Brasilien sei jedoch ein Umdenken im Gange. "Auto-Aufkleber von einst mit 'Wir wollen Belo Monte' gibt es heute nicht mehr. Die Menschen sind stutzig geworden und sehen, dass nur wenige den Profit machen und viele bezahlen." Der Strom werde durch Belo Monte nicht billiger, eigentliche Profiteure seien Bergbaufirmen.

Appelle seiner Kritiker, die Kirche solle sich lieber auf ihre religiöse Sendung besinnen, kann Kräutler nicht nachvollziehen. "Ich bin nicht für die religiöse Dimension, sondern für die Menschen verantwortlich, denen ich als Bischof zu dienen habe." Auftrag der Kirche sei es im Sinne der Befreiungstheologie vielmehr, sich mit den Armen zu solidarisieren und ihnen zu helfen, aus ihrer misslichen Lage herauszukommen. "Armut ist kein Schicksal, sondern wird durch ein System verursacht, das an den Menschen schuldig geworden ist." Kräutler verwies auf das Konzilsdekret "Gaudium et spes", das schon im ersten Satz die Armen und Bedrängten ins Blickfeld rückt.

Rückschlägen zum Trotz kein Aufgeben

Das Zweite Vaticanum ist für Kräutler "nicht abgeschlossen, sondern ein weiterhin bestehender Appell an die Kirche, sich mit den Zeichen der Zeit auseinanderzusetzen und Antworten auf die heutigen Fragen zu geben". Mut sei nötig, um Strukturen, die gegen die Evangelisierung wirken, abzubauen, wobei sich Kräutler besonders eine bessere Nutzung des Potenzials der Laien wünscht. "Neuevangelisierung erfordert, dass Frauen und Männer nicht als ausführende Organe, sondern mitverantwortlich und mitentscheidend in den Gemeinden wirken, um ihre Aufgabe und Sendung in der Kirche zu erfüllen", so der Bischof.

Den "Großen Leopold-Kunschak-Preis" sieht Kräutler als politische Zusage der Unterstützung seines Einsatzes und der Menschen seiner Diözese. "Ich kann mir nicht vorstellen, dass ich drüben ganz isoliert meine Arbeit tun könnte. Ich weiß, dass Österreich hinter mir steht und mein Einsatz vom Großteil der Bevölkerung sehr akzeptiert wird. Leute sagen mir immer wieder: Mach weiter so." Ans Aufgeben denkt der 73-jährige, der bereits seit 32 Jahren Bischof ist, trotz Rückschlägen nicht. "Ich werde nicht das Handtuch schmeißen, sondern weitermachen und meine Meinung weiter verteidigen, solange mir Gott Atem schenkt."


Vorarlberg.ORF.at, 30.10.2012
Bischof Kräutler erhält Kunschak-Preis
Der aus Vorarlberg stammende Bischof der brasilianischen Amazonas-Diözese Xingu, Erwin Kräutler, hat am Dienstag den Großen Leopold Kunschak-Preis erhalten.
In seiner Rede anlässlich der Überreichung im Parlament in Wien warnte der 73-jährige Preisträger vor den Folgen der Zerstörung des Amazonas-Gebietes. „Der Mensch muss wieder im Mittelpunkt stehen, und nicht irgendwelche Mammutprojekte (Belo-Monte-Staudammprojekt, Anm.), die den Menschen unterordnen“, betonte Kräutler. Die Auszeichnung ist mit 5.000 Euro dotiert.

Erzdiözese Wien, 25.10.2012
Bischof Kräutler erhält Großen Leopold Kunschak-Preis
Für seinen Einsatz für die indigene Bevölkerung sowie die rechtlosen Landarbeiter und Kleinbauern in Brasilien wird Bischof Kräutler ausgezeichnet.

Mittwoch, 24. Oktober 2012

Bischof Erwin Kräutler begeistert am Weltmissionssonntag in der Abtei Münsterschwarzach



Der Amazonas-Bischof Erwin Kräutler hielt einen Festgottesdienst beim diesjährigen Weltmissions-Sonntag in der Abtei Münsterschwarzach. Beim Vortrag zeigte er sich, wie man ihn kennt: gradlinig, kompromisslos, gottesfürchtig und kein Politiker. Die Resonanz der Besucher war überwältigend.

Bistum TV der Diözese Würzburg bringt für die Fans von "Dom Erwin" seinen Vortrag ungekürzt und zum Downloaden.


Nachrichten der Abtei Münsterschwarzach:

Ein buntes Fest der Begegnung
Weltmissionssonntag in der Abtei Münsterschwarzach

"Ich habe noch nie aufgegeben"
Interview mit Erwin Kräutler, Amazonas- Bischof und Träger des Alternativen Nobelpreis

inFranken.de, 22.10.2012
Arbeit der Missionare in der Abtei vorgestellt
Etwa 2000 Menschen kamen am Sonntag nach Münsterschwarzach, um sich über die Arbeit der Missionare zu informieren. In Brasilien gibt es mehrere drängende Probleme.

Würzburger Sonntagsblatt, 30.10.2012
Bischof Erwin Kräutler prangert Profitgier an: Aufrechter Prediger
Im Sturzflug prallt ein Faltflieger aus Pappe auf die Tischplatte vor Erwin Kräutler. Der lehnt sich gerade im Stuhl zurück und plaudert mit seinem Tischnachbarn. Der prominente Amazonas-Bischof ist einer von Hunderten, die in der Turnhalle des Münsterschwarzacher Egbert-Gymnasiums sitzen. Er geht in der Menge unter, vor der er gleich über Kirche und Politik in Brasilien sprechen soll. Wie erwartet zieht Erwin Kräutler viel Publikum zum Missionsfest nach Münsterschwarzach. Unerwartet aber ist dieser Papp-Flieger, der vor seiner Nase landet.

Freitag, 19. Oktober 2012

Weitere Verhandlungen mit Betroffenen vom Staudamm Belo Monte geplant

Laut Xingu Vivo brachten die Vermittlungsgespräche zwischen Indigenen, Fischern und Norte Energia zwar verbindliche Vereinbarungen, die bei Nichtbefolgung auch gerichtlich einklagbar sind. Die meisten Entscheidungen und schadensbegrenzenden Maßnahmen wurden jedoch auf weitere Verhandlungen verschoben.

Die Errichtung eines Ausschusses zur Überprüfung der Umsetzung der Umweltauflagen soll am 30. Oktober 2012 erfolgen.

Bis zur Sitzung am 30. Oktober sollen Vorschläge zur Verbesserung der Kommunikation mit den in Siedlungen lebenden indigenen Völkern gemacht werden.

Da die Notfallspläne und Einrichtungen zur Sicherheit der indigenen Dörfer (TIs) abgelaufen sind, sollen bis Ende November 2012 alle Einheiten des Gebietsschutzes (UPTs) von FUNAI und Norte Energia besucht werden. Bis März 2013 sind die Listen der fehlenden Objekte und Materialien zu erstellen und Firmen mit der Lieferung zu beauftragen. Die Firmen haben dann vier Monate Zeit für die Ausführung der Arbeiten und bis Juli 2013 sollen die Schutzzonen fertiggestellt sein.

Das Konsortium Norte Energia hat erkannt, dass es den Umweltplan (PBA) bezüglich des Baues von Schulen und Krankenstationen sowie anderer infrastruktureller Einrichtungen falsch interpretiert hätte (nämlich dass sie erst nach Fertigstelung der ersten Phase des Kraftwerkbaues 2015 umzusetzen seinen). Außerdem werden im operative Plan des Umweltplanes (PBA) nicht alle Projekte bezüglich Gesundheit, Bildung und Infrastruktur in allen betroffenen Dörfer genannt. So wurde vereinbart, die vorrangigen Projekte bis April 2013 zu nennen und mit den Arbeiten im Mai 2013 zu beginnen.

Die Energieprojekte, Wasserversorgung und Kanalisation soll innerhalb des Umweltplanes (PBA) für alle Dörfer erfolgen. Norte Energia hat zugesagt, im Februar 2013 in allen Indiodörfern eine Erhebung des Energiebedarfes zu starten. Die Projekte zur Wasserversorgung und Abwasserentsorgung sollen an den Zeitplan des Baues von Schulen und Krankenhäusern angepasst werden.

Clique aqui para ler a ata na íntegra (Protokoll auf Portugiesisch als PDF)

Xingu Vivo, 18.10.2012
Audiência de conciliação tem acordos mandatórios, mas posterga maioria das decisões e mitigações
Nesta quarta, 17, após a apreciação da paute de reivindicações das populações não indígenas atingidas por Belo Monte, encerrou-se a audiência de conciliação entre a empresa Norte Energia e manifestantes, ordenada pela Justiça Federal, e que iniciou-se no dia 16. Com isso, indígenas, pescadores e ribeirinhos, que paralisaram a ensecadeira de Pimental desde o último dia 8, deixaram o local.
O atendimento concreto de grande parte das medidas exigidas pelos manifestantes, no entanto, foi majoritariamente postergado e deverá ser definido em reuniões futuras. Apesar do descontentamento com a falta de soluções concretas e imediatas, os manifestantes comemoraram o fato de que, desta vez, todos os acordos com a Norte Energia passam a valer juridicamente, sendo que eventuais descumprimentos serão punidos com multa.

Donnerstag, 18. Oktober 2012

Belo Monte: Arbeitsaufnahme nach 10 Tagen der Besetzung

Heute (18.10.) wurden auf der Baustelle Pimental die Arbeiten wieder aufgenommen, nachdem sie 10 Tage lang von Indigenen und Fischern besetzt war. Nach zwei Verhandlungstagen wurden Einigungen erzielt und die Demonstranten verließen die Baustelle. Daraufhin konnten die 900 Arbeiter ihre Tätigkeiten wieder aufnehmen.

Norte Energia, das für den Bau des Wasserkraftwerks verantwortliche Unternehmen, veröffentlichte eine Erklärung und versicherte, alle Forderungen der Betroffenen zu erfüllen, darunter Schulen und Gesundheitszentren. Seitens der Indigenen gibt es noch keine Stellungnahmen; denn derartige Versprechungen gab es bereits mehrere.

Globo-TV, 18.10.2012
Acordo entre índios e Norte Energia libera retomada de obras da hidrelétrica de Belo Monte


Agência Brasil, 18/10/2012
Belo Monte retoma obras após fim de ocupação
Brasília - As obras da Usina Hidrelétrica de Belo Monte que haviam sido paralisadas, devido à ocupação de índios, pescadores e ribeirinhos que cobravam o cumprimento de condicionantes, foram retomadas hoje (18). Após dois dias de negociação, a Norte Energia, empresa responsável pela usina, garantiu que atenderá às pautas de reivindicações apresentadas, o que inclui a construção de escolas e de postos de saúde para os índios, além da reforma da Casa do Índio.

Norte Energia, 18 outubro 2012
Trabalhadores retomam as obras em canteiro de Belo Monte

Como parte das negociações, Norte Energia construirá escolas e postos de saúde para os índios

Belo Monte: Verhandlung und Besetzung werden fortgesetzt

Entgegen den Meldungen großer Zeitungen und Agenturen, dass die Verhandlungen zwischen Indigenen und Norte Energia noch am Dienstg (16.10.) zu einem Ergebnis gekommen wären und die Indigenen die Baustelle bereits verlassen hätten, berichtet Xingu Vivo von der Fortsetzung der Verhandlungen am Mittwoch aufgrund fehlender Ergebnisse und weil wichtige Punkte wie der Schleusenbau noch nicht erörtert wurden.

Laut Verordnung der Bundesjustiz wurde die Verhandlung am Dienstag Nachmittag von Leandro Santos da Guarda, Anwalt der Nationalen Indigenenstiftung (FUNAI) auf der Baustelle Pimental geleitet (in Vertretung von Richter Marcelo Honorato, der verhindert war). Weiters nahmen zwei Staatsanwälte, ein Vertreter von IBAMA, Beamte von FUNAI sowie Vertreter von Norte Energia, Indigene und drei Vertreter der Fischer, Flussbewohner und Kleinbauern teil.

Die Bundespolizei verweigerte zunächst den beiden Anwälten der Indigenen und Fischer den Zutritt. Erst nach Intervention der Staatsanwaltschaft durfte Maira Irigaray, Anwältin der Indigenen, teilnehmen. Roberta Amanajás, Anwältin der Fischer, erhielt keine Genehmigung, was rechtswidrig ist.

Laut Darstellung der Anwältin Irigaray war die Stimmung anfangs sehr angespannt, weil die regionale Funai-Koordinatorin von Altamira, Estella Libardi de Souza, nur einen sehr gekürzten Forderungskatalog bzw. nur die bereits feststehenden Verpflichtungen für das Betreiberkonsortium Norte Energia präsentierte. Viele Forderungen der Basis-Umweltauflagen (PBA) wie Schul- und Straßenbauten, Kanalisierung und Licht waren infolge von Klagen und Prozessen auf 2013 verschoben worden und fehlten somit auch in der Liste.

Zur Bildung eines Untersuchungsausschusses und eines Kommunikationsplanes zwecks Informierung der Indigenen wurde eine Sitzung für 30. Oktober vereinbart.

Laut Staatsanwältin Thais Santi ist die Situation der Indigenen seit Einstellung des Notfallplanes im September sehr ernst. Dadurch wurden finanzielle und Lebensmittelprogramme bereits gestrichen bevor der Basis-Umweltplan in Kraft tritt.

Indigene bringen Trinkwasser für die Verhandlung
Die Verhandlung musste abgebrochen werden, weil es dunkel wurde und Norte Energia keinen Strom zur Verfügung stellte. Auch Trinkwaser fehlte, obwohl es dazu eine gerichtliche Verordnung gab, und musste von den Indigenen gebracht werden.

Viele Demonstranten mussten "von draußen" zuhören
Da viele Fragen der Indigenen offen geblieben und die Probleme der Fischer überhaupt noch nicht zur Sprache gekommen waren, wurde die Fortsetzung der Verhandlung für Mittwoch vereinbart.

Trotz Drängen der Funai, das Sitzungsprotokoll zu lesen und zu beglaubigen, weigerten sich die Indigenen, es vor Ende der Verhandlungen zu unterzeichnen.

Die Demonstranten beklagten, dass ihr Hauptanliegen, nämlich die Absperrung des Xingu durch den Erddamm und fehlende Schleuseneinrichtungen, wodurch ihr Bootsverkehr sehr beeinträchtigt ist, nicht diskutiert wurden.

Sie sind auch besorgt um das Mittwochs-Treffen, denn Gerüchten zufolge soll Funai-Anwalt und Mediator der Verhandlung Leandro Santos da Guarda Altamira bereits verlassen haben. "Wenn zunächst auch nur der Dienstag-Termin für die Verhandlung geplant war, so wäre es doch selbstverständlich, dass die Verhandlung unter dem selben Funai-Vorsitzenden weitergeführt wird, bis ein Ergebnis erzielt wird", sagte Irigaray.


Xingu Vivo, 17.10.2012
Audiência de conciliação com manifestantes segue nesta quarta
A audiência de conciliação entre a Norte Energia e manifestantes indígenas e de comunidades tradicionais, que ocupam a ensecadeira de Pimental desde o dia 8, foi interrompida na noite desta terça, 16, e deve ser retomada às 14h desta quarta, 17.

Globo-TV, 17.10.2012 (Video)
Acordo pode pôr fim a ocupação de canteiro em Belo Monte, no Pará

Altamira Hoje, 17.10.2012
Ocupantes de Belo Monte participam de segunda rodada de negociação


Segundo lideranças indígenas, o encontro de hoje foi necessário para que todos os grupos fossem ouvidos pela empresa, já que na primeira rodada de negociação, apenas os índios puderam expor sua pauta de reivindicação.

Agência Brasil, 16/10/2012
Norte Energia concorda com pauta de reivindicação e índios começam a deixar área ocupada em obras de Belo Monte

EFE, 16.10.2012
Índios deixam canteiro de obras de Belo Monte após acordo
Rio de Janeiro, 16 out (EFE).- Um grupo de índios que se opõe à construção da hidrelétrica de Belo Monte encerrou nesta terça-feira a ocupação do canteiro de obras, que se prolongou por nove dias, após chegar a um acordo com a construtora Norte Energia.

Mittwoch, 17. Oktober 2012

Belo Monte: Verhandlungen mit Baustellenbesetzern zunächst ergebnislos

Nach mehr als fünf Stunden musste das Treffen zwischen Indios, Fischern und dem Betreiberkonsortium Norte Energia am Dienstag (16.10.) ohne Ergebnis abgebrochen werden. Nur die Forderungen eines Stammes nach einer Schule und einem Gesundheitszentrum wurden von Norte Energia akzeptiert.

Laut Norte Energia können derzeit weder das Ausmaß des finanziellen Schadens noch die Verzögerung im Zeitplan beziffert werden, die durch den Stillstand der Arbeiten enstehen.

Die Besetzer der Baustelle beklagen die Absperrung des Rio Xingu durch einen Erdwall über eine Länge von 6 km, die unmittelbar bevor steht. Dadurch wird ihr Bootsverkehrt stark eingeschränkt. Außerdem seien bisherige Versprechungen und Umweltauflagen nicht eingehalten worden.

Jair Xipaia vom Volk der Xipaia sagte, dass bei der Fortsetzung der Verhandlungen am Mittwoch nachmittags noch drei Themen zu klären seien. Solange die Indigenen kein zufriedenstellendes Ergebnis erzielt hätten, bleibe die Baustelle Pimental besetzt.

Beim Treffen wird wieder die Nationale Indiostiftung (Funai) vermitteln. Die Verhandlungen zwischen Norte Energia und den indigenen Gruppe kamen auf Anordnung des Bundesgerichts von Pará zustande, da Norte Energia erst nach Räumung der Baustelle verhandeln wollte.

Folha, 16.10.2012
Reunião entre índios e concessionária sobre Belo Monte termina sem acordo
As mais de cinco horas de reunião entre índios, pescadores, ribeirinhos e representantes da Norte Energia nesta terça-feira (16) não foram suficientes para resolver o impasse que interrompe as obras da usina hidrelétrica de Belo Monte, no Pará.

O Globo, 16.10.2012
Acordo pode pôr fim a ocupação de canteiro em Belo Monte, no Pará
Índios devem continuar no local até assinatura de documento.
Reunião de conciliação continua com ribeirinhos, agricultores e pescadores.

Dienstag, 16. Oktober 2012

Belo Monte: Verhandlungen zwischen Indios und Norte Energia beginnen


Vertreter von Norte Energia trafen sich heute mit indigenen Vertretern und Fischern, die seit 8.10. die Baustelle Pimental besetzt halten. An dem Treffen nahmen auch Vertreter der Staatsanwaltschaft, des Umweltministeriums (Ibama) und der Nationalen Indiostiftung (Funai) teil.

Gestern (15.10.) gab die Bundesjustiz detailliert vor, wie die Verhandlungen geführt werden müssen. Das Konsortium Norte Energia, das zunächst seine Einrichtungen nicht für eine Verhandlung bereitgestellt und den Indios Verpflegung und Trinkwasser verweigert hatte, wurde nun durch gerichtlichen Beschluss dazu verpflichtet.

In der vergangenen Woche hatte Norte Energia die Justiz um Räumung des besetzten Gebiets gebeten in der Erwartung, dass dies mit Hilfe von Polizeieinheiten geschehen würde. Dem Antrag wurde nicht stattgegeben, weil nicht die Polizei, sondern nur FUNAI bei Angelegenheiten mit Indigenen zuständig ist. Statt einer Räumung des Gebietes wurde für Verhandlungen unter Vermittlung von FUNAI entschieden.

Bundesrichter Marcelo Honorato begründete sein Urteil damit, dass der Protest der Indios und Fischer begründet sei. Die Besetzung geschehe nicht unverantwortlich, denn das Unternehmen hätte gegen eine Reihe von Verpflichtungen und Bedingungen zur Verringerung der Umweltauswirkungen verstoßen.

Der Staatsanwaltschaft zufolge seien von 99 Programmen und Projekten, die zu den Bedingungen gehören, 86 mangelhaft. Dabei geht es um Projekte im Bereich der Gesundheit, Sicherheit, Hygiene, soziale Betreuung, Wasserqualität und Naturschutz.


Antrag auf Aussetzung der Installationslizenz "vorläufig" abgelehnt

Das für den Bau des Wasserkraftwerks Belo Monte verantwortliche Konsortium Norte Energia informierte am Montag (15.10.), dass ein Richter in Belém eine einstweilige Verfügung gegen die Installationslizenz abgelehnt hat. Als Grund wird ein Formfehler angegeben. "Die Klage musste vorläufig (in limine) abgewiesen werden, weil der Kläger die konkreten Gründe seiner Beschwerde nicht anführte und somit weder ein vorläufiges noch ein definitives Urteil gefält werden konnte", steht in der Begründung.

Die Staatsanwaltschaft hatte um Aussetzung der von IBAMA im Juni 2011 gewährten Lizenz gebeten und argumentiert, Norte Energia würde die umweltspezifischen Auflagen nicht einhalten. Laut Konsortium anerkannte Bundesrichter Arthur Pinheiro Chaves von der 9. Abteilung in Belém, dass "Norte Energia die Umweltauflagen erfüllt".


O Globo, 16.10.2012
Juiz anula medida cautelar contra licença à usina de Belo Monte
MP pedia suspensão da licença de instalação da hidrelétrica. Empresa vai se reunir com indigenas para negociar desocupação de canteiro da obra
SÃO PAULO — O consórcio Norte Energia, responsável pela hidrelétrica de Belo Monte (PA), informou nesta segunda-feira que um juiz de Belém extinguiu medida cautelar obtida pelo Ministério Público Federal contra a licença de instalação da usina.

Folha, 16.10.2012
Funai negocia acordo entre índios e Norte Energia em Belo Monte
A Funai (Fundação Nacional do Índio) começa no início da tarde desta terça-feira (16) a intermediar um acordo entre representantes do grupo indígena que ocupam os canteiros da obra de Belo Monte, no rio Xingu (PA), com representantes do consórcio Norte Energia, responsável pela construção da usina.

Justiça Federal, 16/10/12
Juiz extingue cautelar que pretendia suspender obras de Belo Monte
O juiz federal Arthur Pinheiro Chaves, da 9ª Vara, especializada no julgamento de ações de natureza ambiental, extinguiu sem julgamento de mérito uma ação cautelar em que o Ministério Público Federal pedia a suspensão das obras da hidrelétrica de Belo Monte, na região do Xingu (PA), até que fossem satisfeitas algumas condicionantes impostas à Norte Energia S.A. (Nesa), que constrói o empreendimento.
Na sentença (veja a íntegra), assinada no dia 11 deste mês, o juiz federal da 9ª Vara julga que a cautelar deveria ser extinta porque fazia pedido divergente ao formulado em outra ação, igualmente proposta pelo Ministério Público Federal.
“Tenho que a presente ação deva ser extinta in limine [liminarmente] sem resolução do mérito, pois o autor não preenche as condições da ação para fazer jus a um provimento jurisdicional, seja ele liminar ou definitivo”, diz a sentença do juiz Arthur Pinheiro Chaves. Ele ressalta que uma ação cautelar, como a proposta pelo MPF, é dependente sempre de uma outra, a chamada ação principal, que o mesmo Ministério Público propôs perante a 9ª Vara.

Montag, 15. Oktober 2012

Belo Monte: weitere Erklärung der Baustellen-Besetzer

Norte Energia verweigerte Anhörung in ihren Einrichtungen

Laut Aussagen von Staatsanwälten hätten die ca. 200 Indigenen und Fischer, die seit Montag (8.10.) die Baustelle Pimental besetzt halten und die Umsetzung der Umweltauflagen fordern, den Vorschlag von Richter Marcelo Honorato zu einer Anhörung aller Beteiligten und Betroffenen am 15.10. gebilligt. Sie waren auch von ihrer ersten Forderung, dass die Verhandlungen am Ort der Besetzung beim Staudamm stattfinden sollten, abgerückt und schlugen ein Unterkunftslager von Norte Energia vor. Doch das Bauunternehmne war nicht bereit, ihre Einrichtungen für ein Treffen zur Verfügung zu stellen.

Andererseits sagten die Indigenen, dass nicht alle ihre Teilnehmer, darunter auch ältere Menchen und Kinder, nach Altamira kommen könnten.

Die Staatsanwälte Thais Santi, Meliza Barbosa und Daniel Azeredo Avelino zeigten Verständnis für das Verhalten der Indigenen. Denn die Indigenen würden bereits die Auswirkungen des Staudammbaues zu spüren bekommen, wie schmutziges Wasser, weniger Fische und Probleme beim Bootfahren.

Die Justiz forderte Norte Energia auf, den Demonstranten Trinkwasser zu geben, was jedoch nicht geschah, sodass sie das Wasser des Xingu verwenden müssen.

Das Beharren auf die vollständige Räumung der Baustelle, wie es Norte Enrgia tut, würde nicht zur Lösung des Konfliktes beitragen. Mit ihrem Verhalten provoziere Norte Energia eher Gewaltanwendungen, um dann ein Einschreiten des Staat fordern zu können. Norte Energia zeige keine Einsicht, dass die für den Kraftwerkbau auferlegten Umweltbedingungen auch rechtzeitig und vollständig zu erfüllen seien, meinten die Staatsanwälte.



Erklärung der Besetzer der Baustelle Pimental:

Angesichts der unklaren Situation über eine Verhandlung mit dem Unternehmen Norte Energia, das sich geweigert hatte, seine Betriebseinrichtungen den Indigenen und Fischer für eine Anhörung  zur Verfügung zu stellen, geben die Demonstranten, die seit 8.10. die Baustelle Pimental besetzt halten, heute Nachmittag (13.10.) folgende Erklärung ab:

1. Die Verantwortung für unsere Baustellenbesetzung tragen die Bundesregierung und die Nationale Entwicklungsbank (BNDES), da sie beim Bau des Kraftwerks Belo Monte keine Verantwortung zeigen. Deshalb sind 15 öffentliche Zivilklagen der Staatsanwaltschaft und zwei internationale Klagen im Laufen.
2. Trotz Druck- und Einschüchterungsmaßnahmen seitens Norte Energia mit dem Ziel, dass wir die Geduld und die Nerven verlieren, haben wir die volle Gewissheit, dass es Gerechtigkeit gibt und dass sie auf unserer Seite ist. Denn unsere Forderungen erfolgen friedlich und sie sind berechtigt.
3. Unsere Absicht ist nicht, den Fortschrit in Brasilien zu verhindern, aber wir wollen zu verstehen geben, dass Entwicklung immer mit sozialer und ökologischer Verantwortung geschehen muss.
4. Wir fordern die Beteiligung von IBAMA, FUNAI Brasilía, Staatsanwaltschaft (MPF), Pflichtverteidiger der Union, Pflichtverteidiger des Bundesstaates Pará, Präsident von NESA sowie eines Vertreters der Bundesregierung, um gemeinsam einen echten Dialog zur Lösung der Probleme, die wir heute erleben, zu führen.

Unterschriften der indigenen Vertreter und Fischer, die in der Baustelle Pimental campen


Neuer Termin für Anhörung

Richter Marcelo Honorato lehnte am Montag (15.10.) das Ansuchen auf Räumung der besetzten Baustelle Pimental ab und ordnete eine Anhörung zur Lösung des Konfliktes für Dienstag (16.10.) ab 14:00 Uhr an, am Ort der Besetzung beim Staudamm.

Dem Richter zufolge braucht dieser Fall ein besonders umsichtiges Vorgehen und nicht zusätzliche Hürden, wie sie Norte Energia schafft, indem sie die Anhörung in ihren Einrichtungen verweigert. Er anerkannte die Bereitschaft der Demonstranten, den Staudamm zu verlassen, die Schlüssel der Lkw und Traktoren zurück zu geben und keinerlei Gewalt anzuwenden.


Brasil de Fato, 15/10/2012
MPF pede à Justiça solução negociada para a ocupação do canteiro de Belo Monte
Os manifestantes aceitaram sair do local para aguardar em um dos alojamentos da Norte Energia uma audiência de conciliação que seria realizada nesta segunda (15), mas a empresa se recusou a abrigá-los
O Ministério Público Federal (MPF) pediu à Justiça Federal que determine o fornecimento de água e abrigo para os indígenas, pescadores e agricultores atingidos pela usina de Belo Monte que ocupam o canteiro da obra há quase uma semana. O juiz federal Marcelo Honorato havia determinado a realização de uma audiência de conciliação dentro do canteiro nesta segunda-feira (15) e os manifestantes aceitaram sair do local para aguardar a reunião em um dos alojamentos da Norte Energia, mas a empresa se recusou a abrigá-los.

Folha, 15.10.2012
Com impasse e obra parada, invasão de Belo Monte completa uma semana
A invasão de um dos canteiros de obras da hidrelétrica de Belo Monte, no rio Xingu (PA), completou uma semana nesta segunda-feira (15) sem perspectiva de desocupação da área. Parte da obra está parada e não existe água potável para o grupo de manifestantes, formado por índios, pescadores e ambientalistas.

Xingu Vivo, 15.10.2012
Juiz nega reintegração de posse e marca audiência para terça
O juiz federal Marcelo Honorato negou, nesta segunda, 15, o pedido de reintegração de posse da barragem provisória (ensecadeira) de Pimental, ocupada por indígenas e pescadores desde o último dia 8, e ordenou que uma Audiência de Conciliação seja realizada  nesta terça, 16, a partir das 14h.
Segundo o juiz, que havia marcado a audiência para hoje – as negociações foram canceladas em função da negativa da Norte Energia de permitir a permanência dos manifestantes em local adequado, fora da ensecadeira -, o caso requer cuidados especiais e nova tentativa de conciliação, e não uma ação de despejo. “É que a saída forçada dos ocupantes ou mesmo a expedição de mandado de reintegração se mostram como inservíveis, neste momento. A reintegração sob força policial, realizada mediante o emprego de força, não se mostra razoável, pois ainda se mantém o conflito entre direitos pecuniários e a integridade física de índios e, principalmente, idosos e crianças”, afirmou Honorato em sua decisão.
Leia aqui a íntegra das reivindicações indígenas
Leia aqui a íntegra da última decisão da Justiça

MPF, 15.10.2012
Belo Monte: Justiça marca para esta terça-feira tentativa de conciliação sobre desocupação do canteiro de obras
Empresa terá que dar condições mínimas para o estabelecimento do diálogo, como fornecer água potável e realizar a reunião próximo ao local da manifestação
A Justiça Federal determinou que deve ser realizada a partir das 14 horas desta terça-feira, 16 de outubro, a audiência de conciliação entre os ocupantes de um canteiro de obras da hidrelétrica de Belo Monte, no Pará, e a empresa responsável pelo empreendimento, a Norte Energia. A audiência havia sido marcada para esta segunda-feira, 15 de outubro, mas os manifestantes não puderam sair do local, onde estão desde o último dia 8, porque a Norte Energia se recusou a abrigá-los.

Sonntag, 14. Oktober 2012

Belo Monte: Baustellen-Besetzung fortgesetzt und Anhörung abgesagt


Das für Montag (15.10.) geplante Vermittlungstreffen zwischen Vertretern der Nationalen Indiostiftung (Funai) und Norte Energia, dem Betreiberkonsortium des Wasserkraftwerks Belo Monte, das unter dem Vorsitz der Bundesstaatsanwaltschaft (MPF) stattfinden hätte sollen, wurde abgesagt. Es gibt vorerst keinen neuen Termin. Nach Angaben des Unternehmens war die Aussetzung vom Bundesgericht festgelegt worden, weil die Besetzung des Staudammes von Pimental nicht beendet wurde. Das war aber seitens der Staatsanwaltschaft eine Bedingung für die Anhörung.

Am Samstag (13.10.) hatte ein Justizbeamter das Gebiet überflogen und konnte sich davon überzeugen, dass die Besetzung aufrecht war. Nun wird dieses Vergehen geprüft und nach einer Aufnahme der Verhandlung gesucht. Es wird erwartet, dass es im Verlauf dieser Woche noch zu einem Treffen kommt.

Vor drei Tagen hatte der Bundesrichter Marcelo Honorato eine Anhörung für Montag festgesetzt. Er forderte jedoch den Abzug der ca. 60 Demonstranten, die die Baustelle Pimental seit Montag besetzt halten, bis Samstag zu Mittag.

Aus Sicherheitsgründen zog das Belo Monte-Baukonsortium die 900 Arbeiter ab und die Baustelle steht seither still. Das ist bereits die 5. Besetzung der Baustelle innerhalb der letzten vier Monate.

Die Demonstranten erhalten Unterstützung von der Bundesstaatsanwaltschft aus Pará, die von der Bundesjustiz Wasser und Verpflegung für die Indigenen fordert, die die Baustelle besetzt halten. Denn es würde um das Recht der Indigenen auf ihre Ländereien und ihre kulturellen Gepflogenheiten gehen, die durch den Bau des Dammes zerstört werden.

Die Welt, 15.10.2012
Richter setzt Anhörung zu umstrittenem Amazonas-Staudamm aus
Ureinwohner und Fischer setzen Besetzung fort
Ein brasilianischer Bundesrichter hat eine für Montag angesetzte Anhörung zum umstrittenen Staudamm von Belo Monte im Amazonasgebiet ausgesetzt. Wie der staatliche Baukonzern Norte Energia auf seiner Internetseite mitteilte, begründete der Richter Marcelo Honorato seine Entscheidung damit, dass Ureinwohner und Fischer weiterhin eine der Baustellen besetzten. An der Anhörung sollten ursprünglich Vertreter des Konzerns und der Besetzer teilnehmen.

Agência Brasil, 14/10/2012
Ministério Público Federal pede fornecimento de água e abrigo a ocupantes de Belo Monte
Brasília – O Ministério Público Federal (MPF) pediu à Justiça Federal que determine o fornecimento de água e abrigo para os indígenas, pescadores e agricultores atingidos pela Usina Hidrelétrica de Belo Monte, no Pará, que ocupam o canteiro da obras há quase uma semana. A apelação é conduzida pelos procuradores da República Thais Santi, Meliza Barbosa e Daniel Azeredo Avelino.

Agência Brasil, 14/10/2012
Marcada para amanhã, audiência pública em Belo Monte é suspensa
Brasília – Marcada para amanhã (15), a audiência pública de conciliação entre representantes da Fundação Nacional do Índio (Funai) e da Norte Energia, empresa responsável pela construção da Hidrelétrica de Belo Monte (PA), sob a presidência do Ministério Público Federal (MPF) foi suspensa. Não há nova data. De acordo com a empresa, a suspensão foi definida pela Justiça Federal porque o canteiro de obras do Sítio Pimental ainda está ocupado.

Folha, 12.10.2012 (mit vielen Fotos)
Justiça marca reunião para tentar desocupar canteiro de Belo Monte
Para tentar resolver o impasse da invasão do canteiro de obras da hidrelétrica de Belo Monte (PA), a Justiça Federal determinou a realização de uma audiência de conciliação na próxima segunda-feira (15) entre invasores e a empresa responsável pela construção da usina.

Blog da Norte Energia, 13.10.2012
Suspensa audiência pública em Belo Monte
A Norte Energia, empresa responsável pela construção de Belo Monte, informa que está suspensa a audiência pública de conciliação marcada para segunda-feira, pela Justiça Federal, porque os invasores não desocuparam o canteiro de obras do sítio Pimental em Belo Monte. A Justiça Federal havia condicionado a audiência à saída dos invasores.

Mittwoch, 10. Oktober 2012

Ureinwohner und Fischer besetzen wieder Staudamm Belo Monte


Der Standard, 10.10.2012
Brasilien: Ureinwohner und Fischer besetzen Belo-Monte-Staudamm
Markierung des indigenen Landes und bessere Gesundheits- und Wasserversorgung gefordert
Rio de Janeiro - Mehr als 150 Ureinwohner und Fischer haben am Dienstag im brasilianischen Amazonasgebiet eine der Baustellen des Staudamms von Belo Monte besetzt. Die Arbeiten auf der Baustelle wurden nach Angaben der Demonstranten unterbrochen.

Wie die Sprecherin der Bewegung Xingu Vivo, Maira Irigaray, sagte, wollen sie dagegen protestieren, dass der staatliche Baukonzern Norte Energia seine im Juni während des UN-Nachhaltigkeitsgipfels gegebenen Versprechen noch immer nicht eingelöst habe.
Fährverbindung nicht geklärt

Der Rio Xingu wird durch einen zunächst 500 m langen provisorischen Erdwall bei der Insel Pimental unterbrochen
Damals hatte eine Gruppe von Ureinwohnern drei Wochen lang dieselbe Baustelle besetzt, um die Markierung ihres Landes, die Ausweisung aller Nicht-Einheimischen aus ihrem Gebiet sowie die Verbesserung des Gesundheitssystems und der Wasserversorgung zu fordern. Die Demonstranten, die mehreren Ethnien aus der Region angehören, werfen Norte Energia zudem vor, den Fluss aufzustauen, ohne vorher die Frage einer Fährverbindung von einem Ufer zum anderen geklärt zu haben.

Der Staudamm von Belo Monte, durch den der Fluss Xingu auf einer Fläche von 502 Quadratkilometern aufgestaut werden soll, ist der größte derartige Bau in Brasilien. Nach seiner Inbetriebnahme soll er elf Prozent des Stromverbrauchs des Landes sichern. Zwar ist das Land der Ureinwohner nicht direkt betroffen, doch werden sie nicht länger wie gewohnt fischen können. Norte Energia hat nach eigenen Angaben zum Ausgleich 117 Umwelt-, Sozial- und Wirtschaftsprojekte organisiert.

Erste Verhandlungsrunde der vom Kraftwerk Betroffenen mit Vertretern von FUNAI, Norte Energia und der Bundespolizei
KURIER-Fotogalerie
Belo Monte: Ureinwohner besetzen Baustelle

Plattform Belo Monte
Baustelle braucht nicht geräumt werden
Richter Marcelo Honorato gab dem Antrag von Norte Energia zur Auflösung der Besetzung nicht statt und räumte den Demonstranten "Ansprüche auf ihren Besitz" ein. Weiters erklärte er, dass die Bundespolizei "die Sicherung der Baustellen koordinieren (...) und mit entsprechender Unterstützung der Militärpolizei die Ansprüche der Betroffenen analysieren soll (...), wobei die Indigenen und nichtindigene Demonstrationsteilnehmer zu unsterscheiden seien". (Hier das Urteil auf Portugiesich als PDF).

Die Nationale Indigene Indiostiftung (FUNAI) wurde beauftragt, die Verhandlungen zu leiten. Bei einer ersten Verhandlungsrunde vor Ort stellten die einzelnen Gruppen der Betroffenen ihre speziellen Forderungen und gaben folgende gemeinsame Erklärung ab:

Erklärung der Teilnehmer an der Besetzung des Staudammes Pimental

Wir traditionelle Gemeinschaften entlang des Xingu-Flusses, die vom Bau des Belo Monte Wasserkrafts betroffen sind: Indigene entlang der Flüsse Xingu und Iriri und aus den Städten, Fischer, Kleinbauern, Flussbewohner, Goldsucher, Motorboot-Piloten, Sammler und Gummizapfer, erklären:

1. Aufgrund wiederholter Verletzung unserer Rechte haben wir am 8.10.2012 den Staudamm Pimental besetzt und die Arbeiten zum Erliegen gebracht. Diese Aktion folgte 24 Tage nach
Beendigung eines Protest-Camp, das auch hier stattgefunden hatte.

2. Die Demonstration ist friedlich und sucht den Respekt der Rechte der vom Kraftwerk Belo Monte direkt oder indirekt betroffenen Menschen sowie die Erfüllung der vom Projektbetreiber unterzeichneten Bedingungen und Maßnahmen zur Abschwächung der Umweltauswirkungen.

3. Unsererseits gab es zu keinem Zeitpunkt Akte der Aggression oder Zerstörung von Einrichtungen auf den Baustellen, wie Norte Energia in einer Aussendung behauptet. Im Gegenteil, die Firma vergewaltigt durch den Bau des Kraftwerks den Rio Xingu und unsere Rechte. Zu diesem Ergebnis kamen auch die Richter der Staatsanwaltschaft (TRF1). Außerdem drohen sie uns und schüchtern uns telefonisch ein, sie drehen uns das Trinkwasser ab und schneiden uns den Strom ab.

4. Diese Demonstration wird so lange durchgehalten, bis unsere Forderungen erfüllt oder zumindest begonnen sind.

5. Sollten gewalttätige Ausschreitungen erfolgen, trägt die gesamte Verantwortung dafür die brasilianische Bundesregierung und die Justiz, die permanent die Rechte der vom Kraftwerk Belo Monte Betroffenen missachtet und ihre Verletzungen, die ihnen direkt oder indirekt durch den Bau des Wasserkraftwerks Belo Monte zugefügt werden, ignoriert.

OTS, 11.10.2012
Bayr: Rechte Betroffener von Monsterprojekt Belo Monte müssen gewahrt bleiben
150 Indigene blockieren Baustelle

Wien (OTS/SK) - "Der Widerstand der lokalen Bevölkerung gegen den riesigen Staudamm ist ungebrochen", kommentiert Petra Bayr, SPÖ-Bereichssprecherin für globale Entwicklung, die abermalige Besetzung einer Baustelle des Megaprojekts Belo Monte. Indigene protestieren, weil sie dem staatlichen Konzern Norte Engergia vorwerfen Versprechen nicht einzuhalten, die dieser auf der
UN-Nachhaltigkeitskonferenz Rio+20 gegeben hat.

"Ich kritisiere massiv, dass die betroffenen Gemeinden, darunter viele Indigene, nicht in den Entscheidungsprozess eingebunden wurden. Und es geschieht immer noch nicht ausreichend, wie die Proteste zeigen", stellt Bayr fest und erläutert: "Die ILO Konvention 169 sieht vor, dass Indigene in alle Entscheidungen einbezogen werden müssen, die sie und deren Lebensraum direkt betreffen. Brasilien hat die Konvention unterzeichnet, missachtet sie aber konsequent."


Xingu Vivo, 9.10.2012
Articulação inédita de indígenas e pescadores promove nova ocupação de Belo Monte
Após o não cumprimento de acordos por parte da Norte Energia, ocupação permanecerá até que todas as reivindicações sejam atendidas, dizem indígenas

Por volta das 19h desta segunda-feira (8), cerca de 120 manifestantes indígenas das etnias Xipaia, Kuruaia, Parakanã, Arara do rio Iriri, Juruna, e Assurini uniram-se aos pescadores, que estão há 24 dias protestando contra o barramento definitivo do rio Xingu (PA), e ocuparam novamente a ensecadeira do canteiro de obras de Pimental para paralisar a construção de Belo Monte. Os indígenas tomaram as chaves de caminhões e tratores na ensecadeira, e os trabalhadores tiveram que deixar o local a pé.

Xingu Vivo, 10.10.2012
Funai vai a acampamento após ordem da Justiça e recebe demandas dos manifestantes
Nesta quarta, 10, a coordenadora regional da Funai em Altamira, Estella Libardi de Souza, foi à ensecadeira de Pimental, acompanhada por um representante da Norte Energia e dois membros da Policia Federal, para uma primeira conversa com os manifestantes que, desde segunda, paralisaram as obras de Belo Monte neste trecho. A ocupação é um protesto contra o barramento do Xingu e o não cumprimento de acordos e condicionantes.
Apesar de não ter deferido o pedido de despejo da Norte Energia contra os manifestantes, o juiz Marcelo Honorato, que considerou a ocupação um esbulho possessório,  determinou que a Polícia Federal  “coordene o trabalho de segurança das instalações adjacentes (…) de forma a estabelecer uma contenção do esbulho, com devido apoio do Comando da Policia Militar (…)”, além de ordenar que “as forças policiais procurem identificar eventuais não-índios participantes do esbulho” (clique aqui para ver o documento na íntegra).

Freitag, 5. Oktober 2012

Goldabbau am Rio Xingu geplant


Ein neuer 'Goldrausch' zeichnet sich im Bundesstaat Pará ab. Die Initiativen kommen von der kanadischen Firma Belo Sun Mining Corp., die vom "größten Projekt des Goldabbaues in Brasilien" spricht. Die Bergbaufirma will das Projekt im Jahr 2013 beginnen und ab 2015 Gold abbauen.

Mit Investitionen von mehr als US$ 1 Milliarde plant das Unternehmen jährlich durchschnittlich 4.684 kg Gold zu fördern, was beim aktuellen Gordpreis einen Jahresumsatz von R$ 538 Millionen bedeuten würde.

Das Projekt soll an der Großen Schleife des Rio Xingu begonnen werden, 14 km vom umstrittenen Wasserkraftwerk Belo Monte entfernt. Die Proteste setzen bereits ein.


ISA, 10.1.2013
Manifestação sobre o licenciamento da Mineração Belo Sun


Amazon Watch, 5.10.2012
Belo Sun Mining Sets Sights on Golden Opportunity in the Xingu
A flock of vultures have landed on the banks of the mighty Xingu River deep in the Brazilian Amazon, and they've come to stay. Circling like scavengers over the river now condemned by the looming Belo Monte dam, international mining executives anxiously await the death of the Xingu to begin extracting the rich seams of gold that line its banks. Such a golden opportunity did not come by chance: without the Belo Monte dam's calculated desiccation of the Xingu's legendary Big Bend, the Belo Sun Mining corporation would be denied access to this vast treasure.

Radioreporter NP, 3/10/2012
Exploração de ouro no Pará está “casada” com a construção de barragens
Uma nova “corrida do ouro”. Assim está sendo chamado o atual momento por que passa o estado do Pará. A iniciativa que mais vem chamando a atenção é a da companhia canadense Belo Sun Mining Corp., autodenominado como “o maior projeto de exploração de ouro do Brasil”. A previsão da mineradora é que o empreendimento seja implantado em 2013 e o minério comece a ser extraído em 2015.

MPF-Notícias, 17/9/2012
MPF/PA investiga projeto de mineração de ouro na Volta Grande do Xingu
Região fica ao lado do local diretamente impactado pela usina hidrelétrica de Belo Monte
O Ministério Público Federal (MPF) em Altamira (PA) abriu procedimento para investigar o projeto Belo Sun Mining, que pretende instalar, de acordo com sua própria propaganda, a maior mina de ouro do Brasil na Volta Grande do Xingu, ao lado do local diretamente impactado pela usina hidrelétrica de Belo Monte. O projeto está sendo licenciado pela Secretaria Estadual de Meio Ambiente do Pará (Sema) e uma audiência pública foi realizada no último dia 13 de setembro, na cidade de Senador José Porfírio.

Montag, 1. Oktober 2012

Kosten für Kraftwerk Belo Monte verdoppeln sich

Baustellen für das Kraftwerk Belo Monte am Rio Xingu
Laut Veja werden die Kosten für das Wasserkraftwerk Belo Monte am Rio Xingu explodieren. Zu Baubeginn vor 3 Jahren stellte die Regierung das Projekt mit R$ 16 Mrd vor. Die Zeit verging und im Vorjahr wurden bereits R$ 26 Mrd angenommen. Heute spricht niemand mehr von den Kosten, aber die involvierten Firmen kalkulieren mit R$ 35 Mrd. Und bis zur Inbetriebnahme werden noch einige Jahre vergehen müssen.

Blog-Archiv vom 11.3.2010
Kosten für Belo Monte steigen um 19 %


Veja, 30.9.2012
Monte de dólares a mais
Lá no início do projeto, há três anos, o governo previu que a usina de Belo Monte custaria 16 bilhões de reais. O tempo passou. No ano passado, eram assumidos 26 bilhões de reais. Hoje, ninguém ainda fala, mas já alcança 35 bilhões de reais. A propósito, a conta do trem-bala, que o governo estima em 45 bilhões de reais (antes eram 30 bilhões), sairá pelo dobro, de acordo com cálculos das grandes empreiteiras.