Dienstag, 28. Juli 2015

Online-Petition gegen Vergabe der Operations-Lizenz von Belo Monte


Aufruf zur Unterzeichnung der Online-Petition:
Offener Brief gegen die Vergabe der Operations-Lizenz von Belo Monte

Trotz zahlreicher vertraglich festgeschriebener, nicht erfüllter Bedingungen seitens des verantwortlichen Firmenkonsortiums Norte Energia S.A. wurde am 11. Februar dieses Jahres die Authorisierung für die Nutzung des Wasserkraftwerks Belo Monte bei der Umweltbehörde IBAMA erfragt.

Experten sprechen im Zuge der Konstruktion des Wasserkraftwerks bereits von einem Genozid, Ethnozid und Ökozid, von dem die traditionelle Bevölkerung der Region und das reichhaltige, aber sensible Ökosystem bereits betroffen ist bzw. sein wird. Dennoch wird davon ausgegangen, dass die Vergabe der Betriebsgenehmigung durch IBAMA innerhalb der nächsten Wochen erfolgen könnte.

Aus diesem Grund trafen am 30. Juni führende Wissenschaftler*innen der Thematik sowie Aktivist*innen an der Universität in Belém zusammen und entwarfen im Rahmen eines Seminars zur Lizenzvergabe einen "Offener Brief der Professoren, Wissenschaftler, Studenten und Bürger Brasiliens gegen die Vergabe der Operations-Lizenz von Belo Monte". In Form einer Petition werden über die Plattform avaaz.org derzeit Unterschriften für den Brief gesammelt. Der Brief wurde Präsidentin Dilma Rousseff, der Umweltministerin sowie der Präsidentin der Umweltbehörde IBAMA bereits vorab präsentiert und soll ihnen mitsamt der Unterschriften im August übergeben werden.

Plattform Belo Monte unterstützt die Petition und bittet zu unterschreiben.

Zur Online-Petition:
Gegen die Vergabe der Operations-Lizenz von Belo Monte


Die Petition ist auf Portugiesisch. Eine englische Version des Briefes können Sie hier aufrufen.


Hintergrund:

Der Bau und die Inbetriebnahme eines Kraftwerks beinhalten mehrere Etappen, die mit der Vergabe von Lizenzen durch das Brasilianische Umweltinstitut IBAMA verbunden sind.

1. Etappe ist die Vergabe der Vor-Lizenz (licença prévia - Vorlizenz) zur Regelung der Umweltverträglichkeitsprüfungen. Sie erfolgte am 1. Februar 2010. (Siehe Blog-Beitrag)

2. Etappe ist die Lizenz für den Baubeginn (licença de instalação - Installationslizenz - Baugenehmigung). Die erste Baulizenz vergab IBAMA am 26. Jänner 2011 für die Dauer von einem Jahr und die zweite am 1. Juni 2011 für die Dauer von 6 Jahren. (Blog-Beitrag)

Am 11. Februar 2015 stellte Norte Energia das Ansuchen für die 3. Lizenz zur Inbetriebnahme des Kraftwerks (licença de operação - Operationslizenz). (Blog-Beitrag).  IBAMA erteilte die Betriebsgenehmigung am 24. November 2015, obwohl zahlreiche Bedingungen nicht erfüllt sind.


EcoDebate, 9.7.2015
Debatedores cobram cumprimento de condicionantes antes de início da operação de Belo Monte
Deputados e especialistas cobraram o cumprimento, pelo Consórcio Norte Energia, das condicionantes impostas para a construção da Usina de Belo Monte na bacia do rio Xingu, antes da concessão de licença para a operação por parte do Instituto Brasileiro do Meio Ambiente (Ibama). O assunto foi discutido, nesta quarta-feira (8), em audiência pública conjunta das comissões de Integração Nacional, Desenvolvimento Regional e da Amazônia; de Minas e Energia; e de Meio Ambiente e Desenvolvimento Sustentável.

CBN-Radio, 30/06/2015
Instituto Sociambiental elabora documento contrário a concessão de licença de operação da Usina de Belo Monte
Entrevista com André Villas Boas, secretário executivo da entidade.

Diario-Online, 5.7.2015
Começa luta contra licença para operação
O processo para concessão da licença de operação à usina hidrelétrica de Belo Monte promete ser mais um capítulo polêmico na tumultuada história da obra que está mudando a paisagem na região do Xingu, no oeste do Pará. O pedido foi feito pela Norte Energia – responsável pelo empreendimento - em fevereiro deste ano. O órgão encarregado de avaliar a solicitação é o Instituto Brasileiro de Meio Ambiente e dos Recursos Naturais Renováveis (Ibama).

MAB Amazônia, 03/07/2015
Dossiê reúne argumentos para Belo Monte não receber a licença de operação
O Instituto Socioambiental lançou nesta quinta-feira (2 de julho) em Altamira o dossiê “Belo Monte: Não Há Condições para a Licença de Operação”. Feito de forma colaborativa a partir de informações de diversas entidades como o Movimento do Atingidos por Barragens (MAB), acadêmicos e ativistas, o documento foi lançado no auditório da UFPA e contou com a presença de 100 pessoas.

Amazônia, 26 de junho de 2015
Dossiê Belo Monte – Não há condições para a Licença de Operação
Documento aponta principais consequências do desrespeito às condicionantes socioambientais da hidrelétrica que está sendo construída em Altamira (PA), no momento em que o Ibama avalia a autorização da operação da usina.

Sonntag, 26. Juli 2015

Wallfahrt des Waldes 2015 in Anapu: Wir sind Schwester Dorothy!

Die Wallfahrt des Waldes (Romaria da Floresta) in Anapu fand bereits zum 10. Mal von 23. - 26. Juli statt. Vor mehr als 10 Jahren, am 12.2.2005, wurde Schwester Dorothy Stang im Siedlungsprojekt PDS Esperança erschossen. Die Täter hatten gehofft, mit ihrem Tod auch ihr Wirken für die Landreform und die Ansiedelung Hunderter von Kleinbauern-Familien zu beenden. Aber von Anfang an lautete die Parole der Siedler: "Das Blut von Dorothy ist wie ein Same, der vielfältig Früchte bringen wird!"

Unter diesem Motto stand auch die 10. Wallfahrt: "Der  Same beginnt zu keimen - Wir sind Schwester Dorothy!" Sie begann am 22. Juli mit einer Versammlung im Zentrum São Rafael in Anapu. In mehreren Etappen ging es bis zum Gemeindezentrum des PDS Esperança. Unterwegs wurde die Situation der Kleinbauern in den Siedlungsprojekten sowie ihr Einsatz für Gerechtigkeit und Landreform reflektiert.


Bischof Erwin Kräutler feierte am 26.7. an jener Stelle, wo Schwester Dorothy erschossen wurde,  mit den Wallfahrern die Eucharistie. Verschiedene Basisgemeinden brachten Darbietungen.

Fotos von Jean Cleber

Prelazia do Xingu, 10.7.2015
"A Semente plantada brotou: Nós somos Irmã Dorothy!”

Arquidiocese de Mariana, 25.7.2015
Representantes da Arquidiocese participam da 10ª Romaria da Floresta no Pará

Bericht von der 8. Wallfahrt im Jahr 2013:

Donnerstag, 23. Juli 2015

Die Umweltzerstörung für Belo Monte wird zum Exempel für archäologische Gutachter

Grabungen in unvorstellbarem Ausmaß für Belo Monte
Archäologen von Universitäten und Instituten in Brasilien kritisieren das Projekt von Norte Energie, an einem aufgelassenen archäologischen Fundort am Xingu-Fluss eine Schule für Hochschulstudenten zu errichten. Sie befürchten, dass die Studienabgänger hintergründig als Gutachter für Großprojekte ausgebildet werden sollen, deren Effizienz und Sinnhaftigkeit hinterfragt werden.
Außerdem bemängeln die Archäologen, dass bei den archäologischen Untersuchungen beim gesamten Bau des Kraftwerks Belo Monte die lokale wie auch die indigene Bevölkerung nicht entsprechend eingebunden war.

CartaCapital, 21.7.2015
A destruição em Belo Monte virou atração: o sítio-escola
Arqueólogos questionam projeto de consultoria que pretende levar estudantes para ex-sítio arqueológico e acusam desrespeito com população local

Montag, 20. Juli 2015

Munduruku setzen eigene Demarkierung ihres Landes fort


IV. Erklärung der Munduruku zur eigenen Demarkierung ihres Gebiets*

Wir, Munduruku vom Ober- und Mittellauf des Rio Tapajós im Amazonasgebiet, setzen die zweite Phase der Demarkierung des Gebiets IPI WUYXI IBUYXIM IKUKAP- DAJE KAPAP EYPI fort.

In fünf Tagen im Wald haben wir sechs Demarkierungspunkte gesetzt und dabei die Spuren der Zerstörung mit eigenen Augen gesehen. Diebische Eindringlinge waren in unser Gebiet am Werk: Holz- und Palmfäller sowie Landräuber.

Wir folgten den Spuren der Holzfäller. Bereits am zweiten Tag hatten wir Schwierigkeiten Nahrung zu finden. Das letzte Wild hatten wir vor zwei Tagen gesehen. Wir wissen, dass die Wildtiere überall dort verschwinden, wo Getöse von Traktoren und Motorsäge ist und wo Menschen auftauchen. Diese Tiere ertragen den Geruch dieser Menschen nicht. Wir schreiben dies, weil wir es selbst bei der Demarkierung unserer Gebiete beobachtet haben.

Als wir den Spuren der Holzfäller folgten, stießen wir auf einen Pfad und eine Brücke, die sie gebaut hatten, um das Holz und die Açaí-Palmen abzutransportieren. Wir sahen auch, dass sie Felder angelegt haben. Und eine Straße, um Holz und Palmherzen abzutransportieren. Wir haben jetzt bei der Demarkierung unseres Territoriums festgestellt, dass sich das auf unserem Land befindet.

Wir sehen hier die Zerstörung, die die Menschen in den Beständen der Açaí-Palmen angerichtet haben. Alles fängt mit den Holzfällern an. Sie schlagen eine Schneise in den Wald und die Palmschneider folgen ihnen und zerstören die Açaí-Bestände. Wir haben dieses Açaí-Gebiet geschützt, um die Früchte für unsere Enkelkinder zu ernten. Wir sehen, dass uns fast nichts von unserem Land geblieben ist. Hier ernten wir die Früchte, um Saft für unsere Kinder zu machen. Doch stattdessen fanden wir nur Zerstörung vor. Wir sagen immer, dass den pariwat (Weißen) der Respekt vor diesen Dingen fehlt.

Wir demarkieren unser Land selbst, weil die pariwat die Bäume zerstören. Wir machen das nicht. Die brasilianische Bundesregierung und die pariwat wollen nur zerstören, wir wollen bewahren und schützen. Warum tun wir das? Weil uns dieses Land vom Kämpfer Karosakaybu gegeben wurde. Das Land ist unsere Mutter, wir brauchen dieses Land, es ernährt uns und hier können wir nach den Traditionen unserer Kultur leben.

Daje Kapap Eypi ist ein heiliger Ort für alle Munduruku vom Oberlauf und vom Mittellauf des Rio Tapajós. Wir müssen unsere Natur, unsere Flüsse, unsere Tiere und unsere Früchte schützen, die uns Karosakaybu geschenkt hat.

Mit der Demarkierung wollen wir zeigen, dass dieses Land uns gehört, damit es der weiße Mann als solches respektiert. Wir wollen in unseren Gebieten selbstbestimmt leben. Wir wollen als Indigene die Aufseher und Beschützer dieses Gebiets sein, wie wir es schon immer waren.

Wir werden weiterhin unser Territorium demarkieren und wir wissen nicht, was wir noch finden werden...

Sawe!

Aldeia Sawre Muybu, 11. Juli 2015

* Die indigene Bevölkerung Brasiliens hat das in der Verfassung festgehaltene Recht, dass ihr Land von der Regierung demarkiert und geschützt wird. Die Regierung kommt diesem Recht nicht nach, sodass die Munduruku begonnen haben, ihr Gebiet selbst zu demarkieren, um es vor Raubbau zu schützen.

Quelle: Autodemarcação no Tapajós


Hintergrund:

Im Oktober 2014 begannen die Munduruku selbst mit der Demarkierung ihres indigenen Landes (TI) Sawré Muybu am rechten Ufer des Rio Tapajós, einem Nebenfluss des Amazonas, im brasilianischen Amazonasgebiet [1]. Obwohl das angestammte Gebiet der Munduruku bereits durch die Fundação Nacional do Índio (auf Deutsch Nationale Stiftung der Indigenen, Funai) anerkannt wurde, die das Dokument, das das indigene Land kennzeichnet und die Grenzen festlegt, bereits im Jahr 2013 fertiggestellt hatte [2], ist das Verfahren zum Gebiet Sawré Muybu nicht weitergeführt worden. Nicht einmal die Anordnung brasilianischer Gerichte, die Demarkierung des Gebiets wiederaufzunehmen, reichten aus, um das Verfahren wieder in Gang zu bringen und den Munduruku das in der Verfassung zugesicherte Recht über ihr Land zu garantieren [3]. Der Grund dafür: Die brasilianische Regierung will um jeden Preis im gesamten Tapajós-Becken ein riesiges Wasserkraftwerk errichten, das auch eine Anlage im indigen Land Sawré Muybu vorsieht. Im September 2014 hat die damalige Präsidentin der Funai Maria Augusta Assirati den Munduruku gegenüber zugegeben, dass dies der eigentliche Grund für die Einstellung des Verfahrens gewesen sei [4].

Die Munduruku kannten nun die politischen Hintergründe und wollten nicht mehr darauf warten, bis die brasilianische Regierung endlich ihren Pflichten nachkommt. Außerdem waren sie besorgt, dass das Land durch Eindringlinge (illegale Holzfäller, Landräuber, Personen, die illegal Palmherzen sammeln, und andere Eindringlinge) zunehmend zerstört wird. Daher beschlossen sie, selbst die Demarkierung vorzunehmen und so ihr Territorium zu schützen.
Seitdem sie mit der Demarkierung begonnen haben, veröffentlichten sie drei Erklärungen.

[1] Weitere Informationen zum indigenen Land Sawré Muybu (auf Englisch): http://www.survivalinternational.org/news/10580
http://www.theguardian.com/global-development/2014/dec/22/amazon-munduruku-indians-brazil-tapajos

[2] Was ist eine Demarkierung? (auf Englisch): http://lab.org.uk/what-is-demarcation

[3] Kurze Zusammenfassung zu den verfassungsmäßigen Rechten der indigenen Völker in Brasilien (auf Englisch): http://pib.socioambiental.org/en/c/direitos/constituicoes/introducao

[4] Link zur Handyvideo eines Redes zwischen die damalige Präsidentin der FUNAI und die Munduruku (auf Portugiesisch): https://vimeo.com/111974175

Hintergrundtext: Luísa Molina
Übersetzung: Jennifer Theodor
Überarbeitung: Birgit Schrader
Im Kollektivarbeit koordiniert durch den “São Paulos Solidaritätskomitee zur Unterstützung des Wiederstands im Tapajós-Gebiet”.


Nayana Fernandez Dokumentarfilm über den Kampf der Munduruku
Vimeo.com


Relatório Circunstanciado de Identificação e Delimitação da Terra Indígena Sawré Muybu (Pimental)/PA
Brasília, setembro de 2013
Fonte: CIMI

Samstag, 18. Juli 2015

State Grid bekommt auch Zuschlag für 2. Stromtrasse von Belo Monte

Die chinesische State Grid Holding bekam bei der Versteigerung am 17.7. in Sao Paulo auch den Zuschlag für die zweite Stromtrasse, die vom Kraftwerk Belo Monte über eine Länge von 2550 km bei einer Stromkapazität von 7800 MW bis nach Nova Iguaçu im Bundesstaat Rio de Janeiro führt.
Die nationale Energieagentur ANEEL rechnet mit Investitionen in der Höhe von R$ 7 Milliarden sowie der Schaffung von 16.800 Arbeitsplätzen.

Blog-Archiv vom 9. Februar 2014
Eletrobras und chinesische State Grid erhalten Zuschlag für Belo Monte-Überlandleitung

german.china.org.cn, 20.7.2015
China State Grid plant Bau von riesiger Stromleitung für Belo Monte-Damm in Brasilien

Chinas State Grid Brazil Holding hat am Donnerstag den Zuschlag für einen Vertrag erhalten, um eine riesige Stromleitung für den hydroelektrischen Belo Monte-Damm zu bauen, der sich tief im Amazonas-Regenwald befindet.

Bei einer Auktion an der Börse in Sao Paulo machte das Tochterunternehmen von State Grid das niedrigste Gebot, indem es anbot, die zweite Stromleitung des Damms für 988 Millionen Real (286 Millionen Euro) zu betreiben. Das Gewinnergebot war 19 Prozent niedriger als der Maximalbetrag, der bei der Auktion erlaubt war. Die spanische Firma Abengoa kam auf Platz zwei bei den Geboten.

Als Gewinner verpflichtet sich State Grid Brazil Holding, den Bau der Stromleitung 2019 abzuschließen und den Betrieb 2020 zu beginnen. Die zweite Stromleitung wird 2.250 Kilometer lang sein und wird den Belo Monte-Damm mit der Stadt Nova Iguacu nahe Rio de Janeiro verbinden. Das Projekt wird schätzungsweise 16.800 direkte Jobs in den Bundesstaaten Para, Tocantins, Goias, Minas Gerais und Rio de Janeiro schaffen. Der Bau wird voraussichtlich eine Investition von sieben Milliarden Real (2,02 Milliarden Euro) erfordern und wird sich auf fünf brasilianische Bundesstaaten erstrecken. Laut Ramon Haddad, Vize-Präsident für den Betrieb bei State Grid Brazil Holding, bedeutet der Umfang des Projekts, dass die chinesische Firma einen Partner in Brasilien zur Hilfe suchen wird.

Der Bau des Belo Monte-Damms begann im März 2011, aber es gab Widerstand von Bewohnern, Landwirten, Fischern und Ökologen, da das Projekt verheerende Auswirkungen auf die Umwelt des Amazonas hat. Die Arbeiten am Damm sollen im Januar 2019 abgeschlossen sein, aber es gab mehrere Unterbrechungen aufgrund richterlicher Verfügungen, Streiks von Arbeitern und Demonstrationen. Belo Monte wird den Xingu-Fluss stauen, ein Nebenarm des Amazonas, und wird 506 Quadratkilometer Dschungel fluten.

Sobald das Belo Monte-Wasserkraftwerk vollständig betriebsbereit ist, wird es eine maximale Kapazität von 11.233 Megawatt und voraussichtlich eine durchschnittliche Kapazität von 4.419 Megawatt pro Jahr haben. Es wird der drittgrößte hydroelektrische Damm der Welt. Er befindet sich im nördlichen Bundesstaat Para.


G1 - O Globo, 17/07/2015
Aneel realiza nesta sexta leilão de 2ª linha de transmissão de Belo Monte
Será licitado um unico lote com 2.550 km de linhas de transmissão e 7.800 MW de capacidade instalada em duas subestações conversoras.
O chamado segundo bipolo de Belo Monte vai escoar energia do rio Xingu para a região Sudeste, até o município de Nova Iguaçu (RJ).
Estão previstos investimentos da ordem de R$ 7 bilhões com obras em 5 estados: Pará, Tocantins, Goiás, Minas Gerais e Rio de Janeiro. A Aneel estima a geração de 16,8 mil empregos diretos com o projeto.
A agência estabeleceu um prazo de 50 meses para a conclusão do linhão, o que representaria início de operação a partir de dezembro de 2019.

G1 - O Globo, 17.7.2015
Chinesa State Grid vence leilão da 2ª linha de transmissão de Belo Monte
Estão previstos investimentos de R$ 7 bilhões em obras em 5 estados.
Empresa vencera também leilão da 1ª linha, com Furnas e Eletronorte.

Agência Brasil, 17/07/2015
Empresa chinesa vence leilão de transmissão de energia na Aneel
A empresa chinesa State Grid Brazil Holding S/A venceu o leilão de transmissão de energia feito hoje (17), na BM&F Bovespa, pela Agência Nacional de Energia Elétrica (Aneel). A companhia ofereceu R$ 988 milhões, deságio de 19%, para 2.550 quilômetros de linhas de transmissão e 7.800 megawatts (MW) de capacidade instalada nos estados do Pará, Tocantins, de Goiás, Minas Gerais e do Rio de Janeiro.

Aneel, 17.7.2015
Leilão de Transmissão registra deságio de 19%

State Grid, 17.7.2015
State Grid Brazil Holding vence leilão para o segundo bipolo de transmissão de Belo Monte

Weiterführend:
Stromnetze Brasiliens (bras.) - O Sistema Interligado

Papst fordert Paradigmen-Wechsel bei Rohstoffhandel

Radio Vatikan, 17/07/2015
Papst fordert Paradigmen-Wechsel bei Rohstoffhandel

In einem Schreiben an Kardinal Turkson hat Papst Franziskus einen Paradigmenwechsel im Rohstoffhandel gefordert. Der Papst betonte, alle Verantwortlichen für Bergbau und den Handel mit Rohstoffen müssten eine Haltung annehmen, die von Brüderlichkeit, Gerechtigkeit und Zuverlässigkeit gegenüber anderen geprägt sei. Zu oft habe der Bergbau negative Auswirkungen auf Mensch und Natur: Ausbeutung, Menschenrechtsverletzungen oder die Verschmutzung des Wassers.

"Die Mineralien sind tatsächlich grundlegend für viele Lebensbereiche und menschliche Aktivitäten", so Franziskus. Doch die betreffenden Unternehmen, Staaten und auch die Verbraucher müssten bedenken, dass sie alle zu einer einzigen Menschheitsfamilie gehörten. Es gelte, der Umwelt-Enzyklika Franziskus’ entsprechend, das gemeinsame Haus zu pflegen und die dramatischen Konsequenzen der Umweltverschmutzung für die Ärmsten zu beheben. Der Papst äußerte sich anlässlich einer Konferenz zum Thema Menschenrechtsverletzungen und Umweltverschmutzung, die von Freitag bis Sonntag in Rom stattfindet. Der Päpstliche Rat für Gerechtigkeit und Frieden hat dazu eingeladen mit dem Ziel, besonders den Betroffenen der negativen Auswirkungen des Bergbaus Gehör zu verschaffen.


Kathpress, 18.07.2015
Papst prangert internationale Bergbaukonzerne an
Mit der Montanindustrie seien häufig Menschenrechtsverletzungen, Gewalt, Drohungen, Korruption, Ausbeutung von Arbeitern sowie Umweltzerstörung verbunden

Vatikanstadt, 18.07.2015 (KAP) Papst Franziskus hat eine rücksichtslose Rohstoffausbeutung durch internationale Bergbaukonzerne zulasten armer Länder angeprangert und einen "radikalen Wandel" ihres Geschäftsmodells gefordert. Die Folgen des Bergbaus seien "zu oft negativ", heißt es in einer Botschaft des Papstes anlässlich einer vatikanischen Konferenz für Opfer von Rohstoffausbeutung. Noch bis Sonntag beraten dabei rund 30 Betroffene aus Afrika, Asien und Lateinamerika in Rom auf Einladung des Päpstlichen Rates für Gerechtigkeit und Frieden mit Vertretern kirchlicher Hilfswerke.

Mit der Montanindustrie seien häufig Menschenrechtsverletzungen, Gewalt, Drohungen, Korruption, Ausbeutung von Arbeitern sowie Umweltzerstörung verbunden, so der Papst in seiner Botschaft. Die örtliche Bevölkerung profitiere oft nicht von den Erträgen.

Zur Verbesserung der Situation in den armen Ländern, schreibt Franziskus weiter, müssten auch die Regierungen in den Heimatländern der Konzerne ihren Beitrag leisten. Gleiches gelte für die örtlichen Behörden, Investoren, Rohstoffhändler und Konsumenten. Alle Beteiligten müssten ein Verhalten an den Tag legen, dass von der Idee "einer einzigen großen Menschheitsfamilie" inspiriert sei, forderte Franziskus.

Der Papst appellierte an die Opfer der Rohstoffausbeutung, einen konstruktiven Dialog mit allen Beteiligten zu suchen. Bereits in seiner im Juni veröffentlichten Umwelt-Enzyklika "Laudato si" hatte Franziskus eine rücksichtslose Rohstoffausbeutung internationaler Konzerne verurteilt.


Weitere Meldungen:

Kathpress, 17.7.2015
Vatikan-Konferenz für Opfer von Rohstoffausbeutung
Betroffene aus Afrika, Asien und Lateinamerika beraten in Rom mit Vertretern kirchlicher Hilfswerke - Kurienkardinal Turkson: Einige Konferenzteilnehmer wurden wegen Romreise bedroht


Religion.orf.at, 15.7.2015
Vatikan-Konferenz: Klimawandel und moderne Sklaverei
Rund 60 Bürgermeister von Großstädten aus aller Welt beraten auf Einladung des Vatikan in der kommenden Woche in Rom über Strategien gegen den Klimawandel und die Ausbeutung von Armen.

Samstag, 11. Juli 2015

Kurzzeitige Panik am Kraftwerk Jirau


Am Freitagvormittag (10.7.) wurden die Arbeiter am Kraftwerk Jirau von Wasser, das über den Damm kam, überrascht. Über Lautsprecher wurden sie vor einem möglichen Dammbruch gewarnt und aufgefordert, auf die Höhe des Dammes zu laufen.
Über die sozialen Netzwerke wurden davon unverzüglich Videos verbreitet.

Der Betreiber ließ verlautbaren, dass der Vorfall nichts Außergewöhnliches und überhaupt keine Gefahr bedeutet hätte. Von 9:26 h bis 10:00 h waren nämlich 26 der 30 Turbinen abgeschaltet worden, was zum Anstieg des Beckens führte. Nach Inbetriebnahme der Turbinen sei um 13 h wieder der normale Wasserpegel erreicht worden.


Rondônia Agora, 10.7.2015
Vazamento do vertedouro em Jirau causa pânico em trabalhadores
Na manhã desta sexta-feira, trabalhadores da Usina hidrelétrica de Jirau foram surpreendidos por um vazamento na barragem, causado pelo aumento do nível do reservatório. Os operários correram para o ponto mais alto da obra, temendo que a barragem pudesse romper.

G1-O Globo, 10.7.2015
Operários de Jirau denunciam com vídeos que barragem pode romper
Vídeo foi gravado nesta sexta-feira, 10, na Usina Hidrelétrica de Jirau.
Consórcio diz que havia 26 turbinas paradas.




Freitag, 10. Juli 2015

Anhörung im Kongress zeigt Undurchführbarkeit von Belo Monte


Am Mittwoch (8.7.2015) fand im Kongress in Brasília eine Debatte über die Umsetzungen der Bedingungen und Umweltauflagen statt, die dem Konsortium Norte Energia für das Kraftwerk Belo Monte vom Umweltinstitut IBAMA auferlegt wurden. Die Erteilung der Betriebsgenehmigung (licença de operação) ist von der vollständigen Erfüllung aller Auflagen abhängig. Im Februar dieses Jahres hat Norte Energia bei IBAMA um diese Lizenz angesucht, da bereits 70 % der Bautätigkeiten am Kraftwerk abgeschlossen sind.
Die Wehranlage bei Pimental ist bereits fertig
Die Pfahlbauten in Niederungen in Altamira werden geschliffen

Laut IBAMA gebe es "keine Säumigkeit" - "höchstens 5 % der Projekte im Rahmen der Umweltauflagen seinen noch nicht abgeschlossen".

Anders sehen es Abgeordnete, Wissenschaftler und Umweltbewegungen. Laut ihren Auswertungen sind höchstens 30 % der Auflagen durchgeführt.

Das Instituto Socioambiental (ISA) brachte Ende Juni ein 250-seitige Broschüre mit dem Titel "Dossier Belo Monte - Keine Möglichkeiten für eine Betriebsgenehmigung" heraus.

EcoDebate, 9.7.2015
Debatedores cobram cumprimento de condicionantes antes de início da operação de Belo Monte
Deputados e especialistas cobraram o cumprimento, pelo Consórcio Norte Energia, das condicionantes impostas para a construção da Usina de Belo Monte na bacia do rio Xingu, antes da concessão de licença para a operação por parte do Instituto Brasileiro do Meio Ambiente (Ibama). O assunto foi discutido, nesta quarta-feira (8), em audiência pública conjunta das comissões de Integração Nacional, Desenvolvimento Regional e da Amazônia; de Minas e Energia; e de Meio Ambiente e Desenvolvimento Sustentável.

Diario-Online, 5.7.2015
Começa luta contra licença para operação
O processo para concessão da licença de operação à usina hidrelétrica de Belo Monte promete ser mais um capítulo polêmico na tumultuada história da obra que está mudando a paisagem na região do Xingu, no oeste do Pará. O pedido foi feito pela Norte Energia – responsável pelo empreendimento - em fevereiro deste ano. O órgão encarregado de avaliar a solicitação é o Instituto Brasileiro de Meio Ambiente e dos Recursos Naturais Renováveis (Ibama).

Greenpeace Brasil, 10 - jul - 2015
Audiência no Congresso expõe inviabilidade de Belo Monte
Norte Energia cumpre 30% das condicionantes de mitigação de impactos da obra e mesmo assim pressiona por última licença ambiental; para Ibama "não há pendência"

Mittwoch, 8. Juli 2015

ISA-Dossier Belo Monte: Keine Möglichkeiten für eine Betriebsgenehmigung

Das Instituto Socioambiental (ISA) brachte Ende Juni ein 250-seitige Broschüre mit dem Titel "Dossier Belo Monte - Keine Möglichkeiten für eine Betriebsgenehmigung" heraus. Einige Themen, die besonders herausgearbeitet wurden, sind Abwassersystem, Umsiedlungspolitik, Rückgang des Fischfangs ohne Ablöse oder die Abspeisung der Indigenen.
Das Abwassersystem funktioniert nicht. Für den Bau von 220 km Kanalsystem und 170 km Wasserleitung wurden R$ 485 Mio ausgegeben. Aber die Häuser wurden nicht angeschlossen und die Kläranlagen sind nicht fertig.
75 % der vom Staudamm Betroffenen entschlossen sich für eine Ablöse des alten Grundstücks in Geld, 21 % für einen Kredit und 4 % für eine Neuansiedlung. Die Siedlungsprojekte liegen aber außerhalb von Altamira, dort gibt es keine Geschäfte oder Märkte und auch keinen öffentlichen Transport. Sehr viele Menschen mussten ihre bisher gewohnte Lebensweise aufgeben.
Bisher sind die Fischer nicht als vom Staudamm Betroffene anerkannt. Dabei hatten sie schon während der letzten Jahre aufgrund des Staudammbaues (Sprengungen, Wasserverschmutzung, starke Beleuchtungen, Reduzierung der Flussgeschwindigkeit und der Zerstörung von Uferböschungen) kaum mehr Fische gefangen. Es ist zu befürchten, dass sie zukünftig im Oberlauf fischen werden - aber dort sind indigene- und Naturschutzgebiete. Somit sind Konflikte vorprogrammiert.
Jede indigene Ansiedlung erhielt monatlich R$ 30.000 für Autos, Boote, Treibstoff und (industrialisierte) Lebensmittel von auswärts. Das hatte zur Folge, dass die Felder nicht mehr bestellt wurden und die traditionelle Lebensweise verloren ging. Ein starker Anstieg von Krankheiten und Fehlernährung ist zu beobachten.
CBN-Radio, 30/06/2015
Instituto Sociambiental elabora documento contrário a concessão de licença de operação da Usina de Belo Monte
Entrevista com André Villas Boas, secretário executivo da entidade.

MAB Amazônia, 03/07/2015
Dossiê reúne argumentos para Belo Monte não receber a licença de operação
O Instituto Socioambiental lançou nesta quinta-feira (2 de julho) em Altamira o dossiê “Belo Monte: Não Há Condições para a Licença de Operação”. Feito de forma colaborativa a partir de informações de diversas entidades como o Movimento do Atingidos por Barragens (MAB), acadêmicos e ativistas, o documento foi lançado no auditório da UFPA e contou com a presença de 100 pessoas.


Amazônia, 26 de junho de 2015
Dossiê Belo Monte – Não há condições para a Licença de Operação
Documento aponta principais consequências do desrespeito às condicionantes socioambientais da hidrelétrica que está sendo construída em Altamira (PA), no momento em que o Ibama avalia a autorização da operação da usina.

Dienstag, 7. Juli 2015

Bida wegen Verletzung des Hausarrestes verhaftet


Vitalmira Bastos de Moura ("Bida") war als Auftraggeber der Ermordung von Schwester Dorothy Stang zu 30 Jahren Haft verurteilt worden. Nach Ableistung von einem Drittel der Strafe (achteinhalb Jahre) und wegen guter Führung wurde er am 17. Februar 2014 aus dem Gefängnis und in den Hausarrest in Altamira entlassen.

Die Richterin Leslie Anne Maia Campos verfügte erneut seine Inhaftierung in Altamira am 3. Juli, nachdem bei einer Fahrzeugkontrolle im Mai ein unerlaubter Revolver bei ihm gefunden worden war. Außerdem hätte sich Bida ohne Genehmigung durch die Justiz außerhalb der Gemeinde von Altamira aufgehalten.

Blog-Archiv:
22.2.2014
Auftraggeber für Mord an Dorothy Stang aus Haft entlassen

24.11.2011
Strafmilderung für Auftraggeber der Ermordung von Schwester Dorothy Stang


G1 - O Globo, 7/07/2015
Justiça determina regressão de regime a fazendeiro condenado no PA
Vitalmiro Bastos descumpriu normas do regime aberto.
Ele foi condenado a 30 anos pela morte de Dorothy Stang, ocorrida em 2005.

G1 - O Globo, 11/05/2015
Acusado de mandar matar Dorothy é encontrado com arma no Pará
Fazendeiro tinha pistola 9mm, de uso restrito, dentro de carro.
Vitalmiro alegou que arma era de funcionário dele

Montag, 6. Juli 2015

Bischof Erwin Kräutler feiert goldenes Priesterjubiläum in Salzburg

Diözese Linz, 6.7.2015
Bischof Kräutler feierte goldenes Priesterjubiläum im Salzburger Dom
Wenige Tage vor seinem 76. Geburtstag feierte der austro-brasilianische Bischof Erwin Kräutler am 5. Juli sein goldenes Priesterjubiläum - unter anderem mit einem Festgottesdienst im Salzburger Dom.

Der Bischof der flächenmäßig größten Diözese Brasiliens, Erwin Kräutler, ist derzeit auf Besuch in Salzburg. Anlass ist sein goldenes Priesterjubiläum, das am Sonntag, 5. Juli 2015 im Dom gefeiert wurde.

„Ein halbes Jahrhundert ist es her, als wir hier, an dieser Stelle, vom Erzbischof Andreas Rohracher die Priesterweihe erhalten haben. Hier hat alles begonnen“, stellte Kräutler zu Beginn seiner Predigt fest. Für ihn sei es ein „erhebender Augenblick“, hier nach 50 Jahren einer Eucharistiefeier vorzustehen. In Bezug auf die Lesungstexte betonte er, dass Prophetentum darin bestünde, den Mut zu haben, das Evangelium zu verkünden, „aber auch der Auftrag zu sagen, so geht es nicht, das ist nicht im Sinne Gottes“. Weiters brauche es „Zimmerleute, die Fenster und Türen öffnen und auf die Menschen zugehen“, so der austro-brasilianische Bischof. Im Anschluss an seine Predigt und während des Auszuges applaudierten die begeisterten BesucherInnen im Dom.

Am Abend wurde Erwin Kräutler im Rahmen eines Festaktes an der Universität Salzburg das Ehrenzeichen des Landes Salzburg verliehen – für ihn eine Überraschung, denn er wusste im Vorhinein nichts davon, wie er am Montag, 6. Juli in einem Pressegespräch erzählte. Er fühle sich sehr verbunden mit Salzburg, es sei „ein Juwel“ und „die schönste Stadt die ich kenne“, schwärmte Bischof Kräutler.

Papst-Enzyklika ist „bahnbrechend“

Große Bedeutung schreibt der Amazonasbischof der neuen Enzyklika von Papst Franziskus zu, die er als „bahnbrechend“ bezeichnet. Er selbst konnte dem Papst in einer Audienz im April 2014 ausführlich über die Anliegen der Indios und des amazonischen Regenwaldes berichten, woraufhin der Pontifex seine Ratschläge in das päpstliche Lehrschreiben aufnahm. Die Umweltenzyklika sei „mit einer Entschiedenheit und unmissverständlich“ verfasst, lobt Kräutler das Schreiben.

„Dom Erwin“, der nächste Woche seinen 76. Geburtstag feiert, wird in nächster Zukunft die Diözese Xingu an einen Nachfolger übergeben. Dies bedeute aber nicht ein Ruhestellen seines Engagements. Die nächsten Jahre wird er auf jeden Fall noch in Brasilien leben: „Solange mir Gott den Atem schenkt, werde ich mich einsetzen“. Am Abend des 6. Juli wird Kräutler im Bildungshaus St. Virgil einen Vortrag über sein Leben halten.

Lebensgefährliches Engagement

Seit 1981 leitet "Dom Erwin" die Prälatur Xingu - eine der größten Diözesen der Welt. Für sein Engagement zum Schutz der indigenen Bevölkerung und gegen den Bau des Mega-Staudamms "Belo Monte" wurde Kräutler u.a. mit dem Alternativen Nobelpreis ausgezeichnet.

Erwin Kräutler wurde am 12. Juli 1939 in Koblach (Vorarlberg) geboren und trat in den Orden der Missionare vom Kostbaren Blut ein. Er studierte Theologie und Philosophie in Salzburg und ist seit seiner Priesterweihe 1965 als Missionar in Brasilien tätig, seit 1981 ist er Bischof von Xingu. Mit 368.000 Quadratkilometern ist Xingu die flächenmäßig größte Diözese Brasiliens und hat heute 700.000 Einwohner, davon 10.000 Indios. Für seinen Einsatz für die Umwelt und die indigenen Völker wurde er mehrfach ausgezeichnet, u. a. mit dem Romero-Preis, mehreren Ehrendoktoraten sowie 2010 mit dem Alternativen Nobelpreis. 1978 erhielt er zusätzlich die brasilianische Staatsbürgerschaft, wiewohl er sich in seinem Geburtsland weiterhin heimisch fühlt und regelmäßig zu Vorträgen, Solidaritätsaktionen und Firmungen kommt.

Sein Engagement brachte ihm jedoch auch viel Feindschaft: So rammte 1987 ein Kleinlastwagen in einem inszenierten Autounfall seinen Pkw und ließ ihn schwerverletzt zurück, während sein Beifahrer starb. Mehrere Mitstreiter Kräutlers, darunter der Priester Hubert Mattle (1995) und die Ordensschwester Dorothy Mae Stang (2005), wurden kaltblütig ermordet. Infolge der bis heute anhaltenden Morddrohungen lebt Kräutler in Brasilien seit 2006 unter ständigem Polizeischutz.



Salzburger Fenster, 1. Juli 2015
Erwin Kräutler feiert goldenes Priesterjubiläum in Salzburg
Vor 50 Jahren wurde Erwin Kräutler im Dom zu Salzburg zum Priester geweiht. Gleich danach ging er als Missionar in das brasilianische Amazonasgebiet an den Xingu

Kathpress, 4.7.2015
Bischof Erwin Kräutler feiert Goldenes Priesterjubiläum
Ehrung für Amazonas-Bischof mit Festgottesdienst und Vortrag in Salzburg


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vorarlberg.orf.at, 25.5.2015
Bischof Kräutler in den „Ansichten“
In den „Ansichten“ am Pfingstmontag spricht Johannes Schmidle mit Bischof Erwin Kräutler zum Thema „1965-2015: 50 Jahre am Xingu“. Kräutler lebt und wirkt seit 1965 in Brasilien.


Bereits am Sonntag, 28.6.2015 feierte Bischof Erwin Kräutler in der Pfarrkirche St. Kilian in Koblach den Dankgottesdienst zum 50-jährigen Priesterjubiläum, gestaltet von Vokale Neuburg und der Gruppe Koblach am Xingu. Fotos davon sehen Sie hier >>
Im Anschluss an den Gottesdienst sang der Männerchor Frohsinn Koblach einige ausgewählte Lieder aus der Heimat von Bischof Erwin und überbrachte ihm die besten Glückwünsche sowie eine Spende für seine segensreiche Arbeit mit den Menschen am Xingu.


Statement der Gruppe Koblach am Xingu zum Jubiläum (als PDF) :

Bischof Erwin Kräutler mit Ehrenzeichen des Landes Salzburg geehrt


Salzburger Nachrichten, 06.07.2015
Bischof Kräutler mit Ehrenzeichen des Landes Salzburg geehrt
Das Ehrenzeichen wurde Kräutler am Sonntag bei einem Festakt in Salzburg überreicht. Kräutler sei "eines der ganz großen Vorbilder unserer Zeit", würdigte ihn Landeshauptmann Wilfried Haslauer. "Dieses gilt für das vorbildhafte und großartige Lebenswerk als Seelsorger, als Missionar und als Anwalt der indigenen Völker Amazoniens und der intakten Lebensräume am Rio Xingu im Amazonasgebiet in Brasilien."

Kräutler hält sich derzeit in Salzburg auf, wo er am Sonntag mit einem Festgottesdienst im Dom sein Goldenes Priesterjubiläum gefeiert hat. Am Montag, 6. Juli, wird Kräutler außerdem im Bildungshaus St. Virgil um 19 Uhr einen Vortrag über sein Leben halten (19 Uhr). Seit 1981 leitet "Dom Erwin" die Prälatur Xingu - eine der größten Diözesen der Welt. Für sein Engagement zum Schutz der indigenen Bevölkerung und gegen den Bau des Mega-Staudamms "Belo Monte" wurde Kräutler etwa mit dem Alternativen Nobelpreis ausgezeichnet.


Salzburg.at, 5.7.2015
Ehrung für eines der ganz großen Vorbilder unserer Zeit
Das Ehrenzeichen des Landes Salzburg überreichte Landeshauptmann Dr. Wilfried Haslauer heute, Sonntag, 5. Juli, an Bischof DDr. Erwin Kräutler bei einem Festakt in Salzburg. Bischof Kräutler feierte auch sein 50-Jahres-Priesterjubiläum.

"Bischof Erwin Kräutler ist eines der ganz großen Vorbilder unserer Zeit", betonte Haslauer bei der Überreichung des Ehrenzeichens. "Dieses gilt für das vorbildhafte und großartige Lebenswerk als Seelsorger, als Missionar und als Anwalt der indigenen Völker Amazoniens und der intakten Lebensräume am Rio Xingu im Amazonasgebiet in Brasilien."

Kräutler ist Bischof der Region Rio Xingu, mit 350.000 Quadratkilometern einer der flächenmäßig größten Diözesen der Welt. Seinem großen Engagement ist es zu verdanken, dass ökologisch umstrittene Projekte, wie der Bau des Staudamms Belo Monte am Rio Xingu, bisher verhindert werden konnten und dass die Rechte der indigenen Bevölkerung seit 1988 in der brasilianischen Verfassung festgeschrieben sind. Rund 30.000 Menschen, die auf etwa 1.000 Quadratkilometer Urwald leben, müssten für den Staudamm Belo Monte weichen. "Engagement für die Menschen und für die Umwelt sind nicht voneinander zu trennen", so Haslauer.

Kräutler ist Träger zahlreicher Ehrungen, unter anderem der Ehrendoktorwürde der Universität Salzburg (2009) und des Alternativen Nobelpreises (2010). In Salzburg absolvierte er sein Theologiestudium und seine Priesterweihe. Erwin Kräutler wurde 1939 in Koblach (Vorarlberg) geboren.

Freitag, 3. Juli 2015

Schiffs-Weitertransport bei Talsperre Pimental wird obligatorisch


Seit Jänner 2013 sollte das Schiffshebewerk bei der Talsperre von Pimental mehr oder weniger fertig sein. Die Benutzung war aber bisher nicht unbedingt notwendig, weil der Xingu-Fluss, der dort ca. 8 km breit ist, nicht vollständig abgesperrt und insofern noch passierbar war. Deshalb nahmen die Schiffe in der Regel den offenen Kanal, auch wenn die Strömung heftig war. Es gab auch immer wieder Polemiken, dass das Werk nicht richtig funktioniert.
Der Kraftwerksbetreiber Norte Energie teilte nun mit, dass der Staudamm von Pimental ab 6. Juli nur mehr über das installierte Transportsystem passiert werden kann.
Kleinere Boote werden mit einem Traktor an der schiefen Rampe aus dem Wasser gezogen und über den Damm an das nächste Ufer gebracht.
Größere Schiffe bis zu einem Gewicht von 50 Tonnen werden mittels Hydraulik hochgehievt und anschließend per Traktor zum Kai befördert. Mit speziellen Fahrzeugen werden sie dann vom oberen Pier ca. 700 m weit zum unteren transportiert und wieder ins Flussbett des Xingu gesetzt.
Dieser Transport dauert ca. 30 Minuten und ist kostenlos.


XINGU TRAFEGÁVEL - SISTEMA DE TRANSPOSIÇÃO DE EMBARCAÇÕES
Posted by Record Altamira on Dienstag, 14. Juli 2015

G1 - O Globo, 30 de junho de 2015
Embarcações precisarão usar transposição para cruzar rio Xingu
Transposição será obrigatória a partir do dia 6 de julho, diz norte. Serviço gratuito transporta barcos de até 35 toneladas em até 12 minutos.

Globo-TV, 13.7.2015
Em Vitória do Xingu, está sendo obrigatório o sistema de transposição de embarcações

Blog Belo Monte, 16.7.2015
Sistema de Transposição de Embarcações da UHE Belo Monte