Montag, 6. Juli 2015

Bischof Erwin Kräutler mit Ehrenzeichen des Landes Salzburg geehrt


Salzburger Nachrichten, 06.07.2015
Bischof Kräutler mit Ehrenzeichen des Landes Salzburg geehrt
Das Ehrenzeichen wurde Kräutler am Sonntag bei einem Festakt in Salzburg überreicht. Kräutler sei "eines der ganz großen Vorbilder unserer Zeit", würdigte ihn Landeshauptmann Wilfried Haslauer. "Dieses gilt für das vorbildhafte und großartige Lebenswerk als Seelsorger, als Missionar und als Anwalt der indigenen Völker Amazoniens und der intakten Lebensräume am Rio Xingu im Amazonasgebiet in Brasilien."

Kräutler hält sich derzeit in Salzburg auf, wo er am Sonntag mit einem Festgottesdienst im Dom sein Goldenes Priesterjubiläum gefeiert hat. Am Montag, 6. Juli, wird Kräutler außerdem im Bildungshaus St. Virgil um 19 Uhr einen Vortrag über sein Leben halten (19 Uhr). Seit 1981 leitet "Dom Erwin" die Prälatur Xingu - eine der größten Diözesen der Welt. Für sein Engagement zum Schutz der indigenen Bevölkerung und gegen den Bau des Mega-Staudamms "Belo Monte" wurde Kräutler etwa mit dem Alternativen Nobelpreis ausgezeichnet.


Salzburg.at, 5.7.2015
Ehrung für eines der ganz großen Vorbilder unserer Zeit
Das Ehrenzeichen des Landes Salzburg überreichte Landeshauptmann Dr. Wilfried Haslauer heute, Sonntag, 5. Juli, an Bischof DDr. Erwin Kräutler bei einem Festakt in Salzburg. Bischof Kräutler feierte auch sein 50-Jahres-Priesterjubiläum.

"Bischof Erwin Kräutler ist eines der ganz großen Vorbilder unserer Zeit", betonte Haslauer bei der Überreichung des Ehrenzeichens. "Dieses gilt für das vorbildhafte und großartige Lebenswerk als Seelsorger, als Missionar und als Anwalt der indigenen Völker Amazoniens und der intakten Lebensräume am Rio Xingu im Amazonasgebiet in Brasilien."

Kräutler ist Bischof der Region Rio Xingu, mit 350.000 Quadratkilometern einer der flächenmäßig größten Diözesen der Welt. Seinem großen Engagement ist es zu verdanken, dass ökologisch umstrittene Projekte, wie der Bau des Staudamms Belo Monte am Rio Xingu, bisher verhindert werden konnten und dass die Rechte der indigenen Bevölkerung seit 1988 in der brasilianischen Verfassung festgeschrieben sind. Rund 30.000 Menschen, die auf etwa 1.000 Quadratkilometer Urwald leben, müssten für den Staudamm Belo Monte weichen. "Engagement für die Menschen und für die Umwelt sind nicht voneinander zu trennen", so Haslauer.

Kräutler ist Träger zahlreicher Ehrungen, unter anderem der Ehrendoktorwürde der Universität Salzburg (2009) und des Alternativen Nobelpreises (2010). In Salzburg absolvierte er sein Theologiestudium und seine Priesterweihe. Erwin Kräutler wurde 1939 in Koblach (Vorarlberg) geboren.