Mittwoch, 31. August 2011

Proteste wegen Belo Monte und Straßenblockaden vor Altamira

Weil die Versprechungen im Zug des Kraftwerksbaues von Belo Monte zur Verbesserung der regionalen Infrastruktur in den 11 Gemeinden rund um das Projektes nicht eingehalten und umgesetzt werden, steigt der Unmut in der Bevölkerung - sogar bei den Befürwortern des Kraftwerks.

Mehr als 3.000 Kleinbauern blockierten am Dientag vormittags (30.8.) die Transamazônica-Straße, die von Altamira nach Vitória do Xingu führt. Altamira war vom Verkehr völlig abgeschnitten und die Verbindung zur Baustelle des Kraftwerks Belo Monte war unterbrochen. Die Proteste wurden von der Landarbeitervereinigung FETAGRI und der Bewegung Fundação Viver, Produzir e Preservar (FVPP) organisiert. Gefordert wurden eine Verbesserung der Infrastruktur im Landesinneren, Straßen, Strom und Schulen. Die Vertreter der Bewegungen betonten, dass sie zwar für das Kraftwerk Belo Monte seien, dass sie jedoch mit der Umsetzung der regionalen Entwicklungsprojekte äußerst unzufrieden seien. Die Proteste würden fortgesetzt werden und könnten auch die Baustelle von Belo Monte betreffen, falls ihre Forderungen nicht erfüllt werden.



Altamira Hoje, 30.8.2011
Protesto fecha acesso a canteiro de obras de Belo Monte.
A rodovia Transamazônica, no trevo que dá acesso ao município de Vitória do Xingu e ao canteiro de obras da usina hidrelétrica de Belo Monte, no Rio Xingu (PA), está fechada desde o começo da manhã de hoje por 3 mil agricultores, representantes de associações e cooperativas rurais de onze municípios da região.

Blog da Karina, 31.8.2011
BR-230 continua interditada entre Anapu e Altamira
Já dura mais de 24 horas a interdição da rodovia BR-230, a Transamazônica, no trecho entre os municípios de Altamira e Anapu, sudeste do Pará. Um representante do Incra é aguardado nesta quarta-feira (31) para negociar as reivindicações dos manifestantes, entre elas a regularização fundiária, asfaltamento da via e continuidade do programa Luz Para Todos.

AgroNoticias, 30 de agosto de 2011
Agricultores interditam Transamazônica e impedem acesso a obras de Belo Monte
Mais de 3000 agricultores rurais de 11 municípios da Transamazônica/Xingu interditaram hoje, por volta das 9h da manhã, a Rodovia Transamazônica, BR 230, no trevo que dá acesso a Vitória do Xingu e a Hidrelétrica Belo Monte. O movimento exige a presença do primeiro escalão dos governos federal e estadual no encontro “Acampamento Xingu 2011: o despertar para novos tempos”, em Altamira-PA, para garantir a negociação da pauta.

Globo, 31.8.2011
Protesto de movimento agrário bloqueia trecho da Transamazônica
Manifestantes bloqueiam desde terça trecho próximo a Altamira, diz PRF.Segundo o Incra, funcionários estão no local negociando reivindicações.

Dienstag, 30. August 2011

Adveniat fordert besseren Schutz der Ureinwohner in Brasilien

Radio Vatikan, 28.8.2011
D/Brasilien: Präsidentin bekommt Protestpost von Adveniat


RealAudioMP3 Ein deutsches Hilfswerk schreibt der Präsidentin eines Landes. Ein nicht ganz gewöhnlicher Vorgang, aber genau das hat Adveniat – das Lateinamerika-Hilfswerk der deutschen Kirche – vor einiger Zeit getan: Geschäftsführer Bernd Klaschka schrieb an Brasiliens Präsidentin Dilma Rousseff. Es geht um die Vernichtung des Regenwaldes und das Überleben der indigenen Völker.


Adveniat-Pressemitteilung vom 15.08.2011
Adveniat fordert brasilianische Regierung zum Schutz der Ureinwohner auf

Montag, 22. August 2011

Weltweite Proteste gegen Staudamm Belo Monte

Tausende Menschen versammelten sich in vielen Städten weltweit, um gegen den Megastaudamm Belo Monte zu protestieren. Der Damm wird zurzeit am Xingu-Fluss im brasilianischen Amazonasgebiet errichtet.

In Berlin organisierten Survival International, Rettet den Regenwald und die Gesellschaft für bedrohte Völker am Montag (22.8.) Proteste am Brandenburger Tor und vor der brasilianischen Botschaft. Auch in London, Paris und Madrid übergaben Survival-Unterstützer Briefe an die Botschaften, in denen die Sorge um die indigene Bevölkerung in dem Gebiet zum Ausdruck gebracht wird.

In Würzburg gingen im Rahmen des „Würzburger Montagsspaziergangs für eine nachhaltige Politk und Lebensweise“ über 100 Menschen aus Gesellschaft und Kirche auf die Straße. „Nein zum Staudamm Belo Monte“, „Für die Verteidigung der Völker, Wälder und Flüsse Amazoniens“ war auf Spruchbändern und Plakaten zu lesen.

In Wien protestierten GLOBAL 2000, Rettet den Regenwald und Südwind AG gegen Megastaudamm vor brasilianischer Botschaft

Gruppen in ganz Brasilien forderten Präsidentin Rousseff bereits am Samstag dazu auf, den Bau des zerstörerischen Damms am Xingu-Fluss zu stoppen. Demonstranten in Australien, Kanada, Iran, Mexiko, der Türkei, den USA und in mindestens neun weiteren Ländern schlossen sich ihren Forderungen an.

Quellen:
Survival International, 22.8.2011
Weltweite Proteste gegen Amazonas-Staudamm

GLOBAL 2000, 22.8.2011
GLOBAL 2000 protestiert gegen Megastaudamm vor brasilianischer Botschaft
Internationaler Protesttag gegen "Belo Monte" Kraftwerk: UmweltschützerInnen kämpfen weltweit für den Erhalt des Regenwaldes

Xingu Vivo, 19.8.2011
Protestos em Altamira: “Belo Monte não é fato consumado!”
FOTOS do protesto em Altamira

Xingu Vivo, 20.8.2011
Sob chuva, mais de mil protestam contra Belo Monte em São Paulo
Apesar da chuva que, desde a madrugada, acinzentou São Paulo neste sábado, 20, cerca de mil manifestantes tomaram a Avenida Paulista para protestar contra a hidrelétrica de Belo Monte, no Pará.
Fotos do Protesto contra Belo Monte em São Paulo - 20.08.2011

Xingu Vivo, 20.8.2011
Imagens do Ato Mundial, em Belém

Lingua Ferina, 22.8.2011
Santarém também protestou contra Belo Monte

Folha, 20.8.2011
Ativistas protestam no Brasil e no exterior contra Belo Monte

Mittwoch, 17. August 2011

Brasiliens Indios kämpfen gegen den Belo Monte-Staudamm


rbb-Weltsichten, 16.08.2011
Brasiliens Indios kämpfen gegen den Belo Monte-Staudamm
Der Belo Monte-Staudamm in Brasilien soll nach den derzeitigen Planungen der drittgrößte Staudamm der Welt werden. Allerdings müssten dazu etwa 20.000 Menschen umgesiedelt werden.
Betroffen wären vor allem Indios, die in der Region leben und deren Lebensgrundlagen für immer zerstört würden.
Zum Audio-Beitrag auf rbb

Dienstag, 16. August 2011

Drei Nationalparks in Amazonien werden für Wasserkraftwerke verkleinert


In einem beispiellosen Vorgehen hat die Bundesregierung heute die Änderung von drei Naturschutzgebieten beschlossen, um neue große Projekte in der Amazonas-Region zu ermöglichen.

Laut amtlicher Veröffentlichung Nummer 542/2011 haben Präsidentin Dilma Rousseff und der Minister für landwirtschaftliche Entwicklung (Afonso Florenz) und Umwelt (Izabella Teixeira) die Verkleinerung und Abänderung der Schutzbestimmungen für drei Nationalparks in Amazonien unterzeichnet. Während bisher der Umweltschutz vorrangig war, können nun die Gebiete durch Personen (einschließlich Bergbau) genutzt oder für Wasserkraftwerke und Staudämme überflutet werden.

Es handelt sich um
- Parque Nacional da Amazônia in den Bundesstaaten Pará und Amazonas (geschaffen 1974), bisher mit 1.089.436 ha, zukünftig mit 961.320 ha; die Regierung plant hier "nachhaltige Entwicklungsprojekte" am Rio Tapajos.
Dieser Nationalpark zählt zu den ältesten Amazoniens und er wurde erst 2006 erweitert.
- Parque Nacional dos Campos Amazônicos in den Bundesstaaten Amazonas, Rondônia und Mato Grosso, (geschaffen 2006), zukünftig mit ca. de 961.320 ha;
die ausgegrenzten Gebiete sind für den Bergbau und für den Bau des Wasserkraftwerks Tabajara vorgesehen;
- Parque Nacional do Mapinguari im Bundesstaat Amazonas (geschaffen 2008), mit ca. 172.430 ha.
Hier gab es immer wieder Probleme mit illegalen Invasoren und Landspekulanten, die nun allerdings zugunsten der Eindringlinge und für den Bergbau entschieden wurden. Ca. 4.000 Indigene sind davon betroffen.

Lingua Ferina, 15.8.2011
Governo Dilma reduz o tamanho de três parques nacionais por meio de medida provisória

Siedlungen in der Nähe des Kraftwerks Tucurui sind ohne Strom

Eine vom Nationalen Institut für Ansiedlung und Agrarreform (INCRA) in Marabá-PA organisierte Untersuchung über die Energieverteilung durch das Regierungsprogramm "Licht für alle" zeigte bei den Siedlungen südöstlich von Pará große Defizite.

Familien in unmittelbarer Nähe zum Kraftwerk von Tucuruí, einem der größten Elektrizitätsproduzenten Brasiliens, sind ohne Strom. In der Siedlung "26. März" in Marabá sind von 206 Häuserblocks noch 168 ohne Stromanschluss. Die vom Programm begünstigten Familien haben auch nur zweimal in der Woche Strom. "Mit dieser Strommenge können wir unsere Maschinen für die Landwirtschaft nicht betreiben", klagt der Kleinbauer Ariosvaldo André dos Santos.

Ähnlich ist die Situation in der Siedlung "17. April" in Eldorado dos Carajás, wo 150 Häuserblocks auf einen Stromanschluss warten. "Energie ist für eine bestimmte Lebensqualität notwendig. Ich kann Wasser aus einem Wasserloch schöpfen und den Kanister auf dem Rücken nach Hause tragen, oder ich kann es mit Energie herbeipumpen. So läuft es auf vielen Gebieten", sagt Luiz Lima.

Die Elektrizitätszentrale von Pará (CELPA), die vor 13 Jahren vom damaligen Gouverneur Almir Gabriel (PSDB) privatisiert wurde, ist für die Energieversorgung im Bundesstaat Pará verantwortlich. Nach Informationen von CELPA konnten in diesem Jahr nur 12.000 Haushalte in das Programm "Licht für alle" aufgenommen werden. Nach einem Erlass der Bundesregierung wurde nun das Projekt zum dritten Mal bis 2014 verlängert. Bis dahin sollte CELPA das Energieproblem für alle Siedler gelöst haben.

CELPA ist veraltet
Laut CELPA wurde seit Beginn des Programms vor vier Jahren 311.000 Anschlüsse in ländlichen Gebieten gemacht. 21% der Haushalte wären noch ohne Strom. Von den 64 Stromanbietern Brasiliens schneidet CELPA am schlechtesten ab. Zu ihren Problemen zählen:
ständiger Stromausfall, veraltete Ausrüstung, fehlende Unterstützung für die Arbeiter, Massenentlassungen, Auslagerung von Aktivitäten, mangelnde Ausbildung, Unfälle, Krankheiten und Überlastungen von Mitarbeitern. Das führt zu Reklamationen seitens der Bevölkerung und trägt zum Schaden der Wirtschaft des Landes bei.

Strompreise sind überhöht
Weiters beklagen die Familien die teuren Tarife. "Es ist ein Widerspruch, dass der Strom dort, wo er produziert wird, am teuersten ist. Unser Strompreis hat den Rang 18 in Brasilien", protestiert Daiane.

Im Bundesstaat Pará kostet die Kilowattstunde für Haushalte rund 50 Cent, während das Bergbauunternehmen Vale nur drei Cent und das Unternehmen Alumar vier Cent für die gleiche Kilowattstunde zahlen.

MAB, 9.8.2011
Vizinhos de hidrelétrica sofrem com falta de energia elétrica no Pará

Samstag, 13. August 2011

Mercedes-Benz liefert 540 Lastwagen für Belo Monte

blogs.taz.de, 12.8.2011
Mercedes freut sich auf Belo Monte
Mercedes-Benz wird 540 Lastwagen für den Bau des Wasserkraftwerks Belo Monte im brasilianischen Amazonasgebiet liefern. Es handelt sich um einen der größten Aufträge für LKWs in Brasilien. Mit den Geländelastwagen sollen über 100 Millionen Tonnen Erde und Gestein transportiert werden. Den Auftragswert, den die Folha de São Paulo auf “mindestens” 86 Millionen Euro schätzt, wollte ein Mercedes-Sprecher in São Paulo gegenüber Latin@rama aber noch nicht nennen, “sonst verlieren wir den Kunden”.

taz.de, 14.8.2011
Countdown für Belo Monte
Deutsche Konzerne wie die Daimler AG und Siemens wollen an dem umstrittenen Projekt in Amazonien verdienen. Doch die Gegner geben sich nicht geschlagen.

Folha, 11.8.2011
Mercedes-Benz fornecerá 540 caminhões para Belo Monte
O Consórcio Construtor de Belo Monte, grupo contratado pela Norte Energia S.A. para a construção da hidrelétrica, no rio Xingu, fechou um contrato para aquisição de 540 caminhões da Mercedes-Benz do Brasil.
O negócio é estimado em mais de R$ 200 milhões e é um dos maiores contratos para aquisição de caminhões hoje no país.

Mercedes-Info
Caminhões Mercedes-Benz são destaque em estande sobre a Usina Belo Monte em evento da construção

Caminhões pesados Mercedes-Benz adquiridos pelo Consórcio Construtor Belo Monte são destaque no estande da Norte Energia em apresentação sobre a Usina Hidrelétrica Belo Monte na Construction Expo 2011. Promovido pela Sobratema - Associação Brasileira de Tecnologia para Equipamentos e Manutenção, o evento será realizado, de 10 a 13 de agosto, no Centro de Exposições Imigrantes, na cidade de São Paulo.

Freitag, 12. August 2011

Philip Fearnside: Wasserkraftwerke belasten das Klima durch Treibhauseffekt

Blickpunkt Lateinamerika, 12.8.2011
Wasserkraftwerke belasten das Klima
Der seit Jahrzehnten in Brasilien arbeitende US-Biologe Philip Fearnside nennt gegen die umstrittenen Wasserkraftwerke ein in der Öffentlichkeit eher unbekanntes Argument: Sie tragen - entgegen ihrem sauberem Image - stark zum Treibhauseffekt bei.

Adital, 10.8.2011
Hidrelétricas construídas em áreas tropicais emitem mais gases de efeito estufa
Entrevista especial com Philip Fearnside
Considerada por muitos ambientalistas como a fonte de energia mais limpa do mundo, a hidrelétrica polui quatro vezes mais do que o estimado, revela estudo realizado pelo Instituto Catalão de Ciências do Clima – IC3 e pelo Instituto Nacional de Pesquisas da Amazônia – Inpa, do Brasil. As usinas construídas em áreas tropicais, como a da floresta amazônica, "são as que mais emitem gases de efeito estufa”, informa Philip Fearnside em entrevista à IHU On-Line concedida por telefone.

Zum Thema Treibhausgas und Kohlendioxyd:
Pflanzen viel produktiver als vermutet
CO2-Aufnahme beträgt bis zu 175 Mrd. Tonnen jährlich
Wald: Kohlenstoff-Zirkulation der Biosphäre unterschätzt (Foto: UFZ/Künzelmann)
Wald: Kohlenstoff-Zirkulation der Biosphäre unterschätzt (Foto: UFZ/Künzelmann)
San Diego/Leipzig (pte004/30.09.2011/06:10)  - Die Gase, die zwischen Atmosphäre, Ozeanen, Pflanzen und Erdboden ausgetauscht werden - allen voran Kohlendioxid (CO2) - gehören zu den Hauptakteuren im Klimageschehen. Die Bilanz dieses "Kohlenstoffkreislaufes" dürfte bisher deutlich unterschätzt worden sein, berichtet ein internationales Forscherteam in der Zeitschrift "Nature". "Alle Pflanzen der Erde nehmen jährlich in Summe wahrscheinlich 150 bis 175 Mrd. Tonnen Kohlendioxid (CO2) auf - nicht 120 Mrd. Tonnen, wie man bisher glaubte", so Studienautorin Lisa Welp von der University of California in San Diego.

Deutsche Welle, 1.9.2011
Concerns about methane plague Brazil's Belo Monte dam
Opponents of Brazil's Belo Monte dam project have another bone to pick: methane emissions.
Hydroelectric dams are the world's most common form of renewable energy. In these times of concern about clean, low emissions sources of power, dams can seem like a fairly sensible option. However, the Belo Monte dam's carbon footprint is much bigger than one might think.

Donnerstag, 11. August 2011

300 Obdachlosenfamilien kampieren vor Rathaus in Altamira

Rund 300 Obdachlosenfamilien, die an den Vortagen von der Militärpolizei aus ihren Hütten vertrieben worden waren, haben am 10.8. vor dem Rathaus in Altamira mit Sack und Pack ein Lager aufgeschlagen.

Sie verlangen von der Regierung eine Lösung des Wohnungsproblems, das durch die Gewährung der Installationslizenz (LI) für das Wasserkraftwerk Belo Monte entstanden ist. Preise für Wohnungen und Mieten sind seither in Altamira explodiert. Nach der Kundgebung Ende Juni und den Unruhen beim "Bürgerservice" ist dies bereits der dritte Protest in Folge.

"Hier weiß niemand, wohin er gehen soll", sagt M.L., einer der Vertriebenen. Sie bringen all ihre Habseligkeitne zum Rathaus mit: Wasserbehälter, alte Möbel, Bretter, Schaumstoffmatratzen, Gasöfen, Geschirr, Thermosflaschen, Kleider etc., was ein beklemmendes Bild ergibt. Die städtische Verkehrsabteilung (Demutran) hat den Häuserblock abgesperrt und die Stadtwachen sind aufmarschiert.

"Sie [die Besitzer des Landes] bezahlen Lastwagen, um unsere Sachen hierher zu bringen", sagt er. Eine Dokumentation bestätigte, dass Herr Ubiratan, der den Bischof der Prälatur am Xingu als Redelsführer einer Landbesetzung Mitte Juni beschuldigt hatte, selber einen Lkw mit Habseligkeiten von Familien gelenkt hat.

Laut den Obdachlosen wurden ihre Hütten bereits zum zweiten Mal nieder gerissen. "Ich arbeite auf der Müllhalde. Alles, was ich für meine Hütte benötigte, habe ich tagtäglich von dort mitgebracht, jeden Pfosten und jedes Brett. Und jetzt?", fragt M.L. ratlos.

Xingu Vivo, 11.8.2011
Despejados, sem teto de Belo Monte acampam em frente à prefeitura

Dienstag, 9. August 2011

Bischof Erwin Kräutler zum Tag der indigenen Völker

Erzdiözese Wien, (09.08.2011)
Tag der indigenen Völker
Der 9. August ist weltweit der "Tag der indigenen Völker". Bischof Erwin Kräutler sieht in Brasilien noch keine Gleichstellung zum Rest der Bevölkerung.

"In den 80er Jahren haben wir uns sehr - zusammen mit den indigenen Vertretern - dafür eingesetzt, dass die Rechte der indigenen Völker in die brasilianische Verfassung kommen und das ist uns gelungen. Das war eine Wende für Brasilien, denn vorher hat man die Indios als Minderwertige angesehen und hat sie den geistig Defizienten gleich gestellt, das heißt, sie brauchten einen Vormund und das war der Staat", erzählt Bischof Erwin Kräutler am Dienstag, 9. August 2011, dem Tag der indigenen Völker, im Gespräch mit Radio Stephansdom.

Der gebürtige Österreicher lebt seit Jahrzehnten in Brasilien und setzt sich dort für die Rechte der Indios ein. Momentan kämpft er gegen das Staudammprojekt Belo Monte, das die Indios in einer ersten Baustufe vom Fluss abschneiden wird, bevor ihre Gebiete in weiteren Baustufen überflutet werden.

Verfassung nicht umgesetzt
Nach der neuen Verfassung der 80er Jahre hätten die Indios ihr Recht auf ihr angestammtes Gebiet, ihre kulturellen Ausdruckformen und ihre Sprache bekommen, so Bischof Kräutler. Es sei ein Siegeserlebnis gewesen, das damals groß gefeiert wurde. Nur leider sei der Sprung vom Gesetzesbuchstaben in die Realität bis heute nur teilweise erfolgt. So seien den Indios abgegrenzte Gebiete zugesprochen worden, aber gerade einmal bei der Hälfte der Gebiete sei das bis heute passiert. "Diese nicht abgegrenzten Gebiete sind immer noch die Zielscheibe von allen möglichen Eindringlingen, da geht es um Großgrundbesitzer, um Bergwerksgesellschaften und vor allem um Holzfäller, die nichts und niemanden respektieren. Unser Kampf geht weiter. Wir sagen, wenn die indigenen Gebiete und Völker nicht respektiert werden, dann ist das ein eklatanter Verfassungsbruch", so Bischof Kräutler.

Vom Fluss abgeschnitten
Im Zusammenhang mit dem Staudammprojekt Belo Monte werde die Geschichte makaber. "Die Gebiete werden respektiert, aber man geht so weit, dass das Überleben der Indios unmöglich gemacht wird", erklärt der Bischof. So werden zwar bei der ersten Staustufe keine indigenen Gebiete überflutet, doch die Indios werden vom Wasser abgeschnitten. Da sie vom Fischfang leben, wird ihnen damit die Lebensgrundlage entzogen. "Das ist ein Angriff auf die indigenen Völker", so Bischof Kräutler. Der Kampf sei aber noch nicht verloren, noch zwölf weitere Prozesse gegen den Staudamm seien noch offen, man wisse also nicht, was in den nächsten Wochen noch passieren werde.

Auch in der restlichen Bevölkerung sei das Projekt umstritten, so würden alleine von einer 105.000 Einwohner zählenden Stadt ein Drittel überflutet werden. "Das sind 30.000 bis 40.000 Menschen, die umgesiedelt werden müssen und die keine Ahnung haben, wohin und wie es weiter geht. Nur einige Politiker und Geschäftsleute sind für das Projekt, weil sie das große Geld wittern."

Die Aufmerksamkeit ist gut
Der "Tag der indigenen Völker" sei zwar eine Erfindung der weißen Bevölkerung, trotzdem findet der Bischof den Tag gut. "Ich finde es gut, weil die indigenen Völker so ins Zentrum der Aufmerksamkeit gerückt werden. Es ist aber kein Feiern, sondern ein Besinnen. Wir müssen uns darauf besinnen, dass diese Leute Rechte haben, das Recht auf Leben, das Recht auf ihre kulturelle Ausdrucksform und ihre Sprache", so Bischof Kräutler.


Adveniat-Pressemitteilung vom 08.08.2011
Adveniat fordert Gleichberechtigung für Ureinwohner
„Seit nunmehr 50 Jahren versucht Adveniat der lateinamerikanischen Urbevölkerung Gehör zu verschaffen“, so Adveniat-Geschäftsführer Prälat Bernd Klaschka anlässlich des Internationalen Tages der indigenen Völker, „damit sie langfristig ihren bedrohten Lebensraum verteidigen, ihre kulturelle Identität und indigene Spiritualität bewahren und wiederbeleben kann.“ Das Hilfswerk werde auch nach fünf Jahrzehnten nicht müde, sich für das Recht jedes Menschen auf ein Leben in Fülle einzusetzen.
„Die Rechte der Ureinwohner werden vielerorts mit Füßen getreten“. Beispielsweise in der brasilianischen Diözese Xingu, in der die indigenen Völker aufgrund des geplanten Megastaudammes Belo Monte von Vertreibung und Entwurzelung bedroht seien. „Ihnen wird das Recht auf Heimat genommen“, beklagte Klaschka.


Ö1-Wissen, 9.8.2011
Viele Ureinwohner sind von Vertreibung bedroht
Als "indigene Völker" bezeichnet man die Ureinwohner eines Landes oder einer Region. In vielen Teilen der Welt sind sie und ihr Lebensraum bedroht. Um darauf aufmerksam zu machen gibt es den "Tag der indigenen Völker".

deutschlandfunk, 9.8.2011 (auch Audio)
Aufstand gegen Brasiliens Staudamm Belo Monte
In Brasilien spitzt sich derzeit der Protest gegen den Bau des gigantischn Belo-Monte-Staudamm zu. Seit Jahren wird um den Bau des geplanten drittgrößten Staudammes der Welt gestritten. Leidtragende des Megaprojekts: die indigene Bevölkerung und der Regenwald.

Montag, 8. August 2011

Weltweit Aktionen gegen Belo Monte und für die Verteidigung Amazoniens am 20. und 22. August



Die brasilianische Umweltaktivistin Antônia Melo von Xingu Vivo para Sempre und International Rivers/Amazon Watch rufen für den 20. und 22. August zu einem weltweiten Protest gegen Belo Monte und für die Verteidigung der Völker, Wälder und Flüsse Amazoniens auf.
In Brasilien wird es am 20. August in mind. 22 Städten verschiedene Aktionen geben und weltweit sind in vielen größeren Städten Kundgebungen geplant.

Protestaktion in Wien gegen Belo Monte

am Montag, den 22. August 2011:
09:30 bis 11:00 Uhr: GLOBAL 2000 veranstaltet vor der brasilianischen Botschaft in der Pestalozzigasse 4, 1010 Wien, eine Protestaktion.

"Montagsspaziergang" in Würzburg gegen Belo Monte
am Montag, den 22. August:
18 Uhr: Treffpunkt zu der Veranstaltung der Diözesanstelle Mission-Entwicklung-Frieden ist am Würzburger Hauptbahnhof, Kiliansbrunnen;
Abschluss am Vierröhrenbrunnen

Protest in Berlin gegen Staudammprojekt Belo Monte
am Montag, den 22. August 2011
:
10.30 bis 13.00 Uhr: Mahnwache in Berlin am Pariser Platz
13.30 Uhr bis 15.30 Uhr: Mahnwache vor der Botschaft Brasiliens in Berlin, Wallstraße 57, mit Übergabe einer Protestnote


Umweltschützer und Kritiker von Belo Monte werden u.a. vor Brasilianischen Botschaften bzw. Konsulaten Kundgebungen und Mahnwachen gegen umweltzerstörende Großstaudämme, Missachtung der Menschenrechte und fortschreitende Entwaldung abhalten und die Einstellung von Belo Monte fordern.

Bitte Transparente, Schilder... und andere Ideen mitbringen, um medienwirksam auf die katastrophalen sozio-ökologischen Auswirkungen auf Belo Monte hinzuweisen.

Zwecks Organisation und Ankündigung sollten Aktionen auf dem Blog SAVE THE XINGU RIVER eingetragen werden.


More informations on International Rivers

Amazon Watch
International Day of Action to Defend the Amazon

Samstag, 6. August 2011

Amnesty International: Wirtschaftswachstum bedroht indigene Völker

Amnesty International veröffentlichte zum Internationalen Tag der indigenen Völker einen Bericht, wonach die Rechte der indigenen Völker weltweit und natürlich auch in Brasiliens durch Wirtschaftswachstum und Mammutprojekte bedroht und verletzt werden. "Das rasante Wachstum in Brasilien, der Ausbau der Agroindustrie und Großprojekte wie der Staudamm Belo Monte erhöhen das Risiko für die indigene Bevölkerung", sagt der Leiter der Studien in Brasilien, Patrick Wilcken.

OTS, 8.8.2011
Tag der indigenen Völker - Bayr: Der Untergang Amazoniens schreitet voran
Utl.: ILO-Konvention 169 immer noch richtungsweisend =
Anlässlich des Tages der indigenen Völker am 9. August kritisiert Petra Bayr, Bereichssprecherin für Globale Entwicklung, die Genehmigung weiterer Wasserkraftwerk in Amazonien.
"Nicht genug, dass Belo Monte die Lebensgrundlage vieler zehntausender Menschen zerstört, jetzt setzt die brasilianische Regierung noch eins drauf. Mit ihrem so genannten Programm für beschleunigtes Wachstum und weiteren vier Staudammprojekten wir
Amazonien endgültig - und zwar nicht nur sprichwörtlich - untergehen", sagte Bayr am Montag gegenüber dem SPÖ-Pressedienst.
Derzeit sind folgende Kraftwerke Amazoniens im Bau: Belo Monte am Rio Xingu, Santo Antônio, Jirau am Rio Madeira und am Rio Teles Pires. Gemeinsam werden sie 25.600 MW Strom produzieren. Am Rio Tapajos sind zudem weitere vier Kraftwerke geplant.

Greenpeace.de, 8.8.2011
Bedroht durch Rohstoffgier
Weltweit leben mehr als 370 Millionen Ureinwohner in rund 70 Ländern. Viele Millionen Menschen sind durch Abholzung und Raubbau gefährdet, mahnt der internationale Tag der indigenen Völker am 9. August.

Amnesty International, 5 August 2011
Americas: Development must not trump indigenous rights
Amnesty International today urged governments in the Americas to stop prioritizing development projects at the expense of Indigenous Peoples’ rights.
The call came ahead of the International Day of the World’s Indigenous People on 9 August.
In Brazil, for example, the construction of the Belo Monte dam on the Xingu river in the Amazon basin is going ahead despite an order from the Inter-American Human Rights Commission to halt the project to fully assess its impact on the local indigenous communities.
Countries across the region – including Argentina, Brazil, Canada, Colombia, Ecuador, Guatemala, Mexico, Panama and Peru – have failed to consult Indigenous Peoples before passing laws that would threaten their livelihoods. They also carried out development projects in Indigenous Peoples’ ancestral lands without respecting their right to give free, prior and informed consent.

Sacrificing rights in the name of development: Indigenous peoples under threat in the Americas
Amnesty-Document in PDF (English)

Agência Brasil, 05/08/2011
Anistia Internacional responsabiliza o crescimento econômico do Brasil por ameaças aos indígenas
A organização não governamental Anistia Internacional divulgou hoje (5) relatório informando que o crescimento econômico tem gerado ameaças de violação dos direitos dos povos indígenas do Brasil. "O crescimento rápido do Brasil, a expansão do agronegócio e a construção de grandes obras, como a barragem de Belo Monte [no Pará], aumentam o risco para os indígenas", disse o responsável pela pesquisa no país, Patrick Wilcken.

SACRIFICANDO DIREITOS EM NOME DO PROGRESSO: Povos indígenas ameaçados nas Américas
Amnesty-documento em PDF (portugues)
No dia 1º de junho, o Instituto Brasileiro do Meio Ambiente concedeu a licença para construção da usina hidrelétrica de Belo Monte no rio Xingu, na Amazônia. Tal decisão contrariou uma ordem da Comissão Interamericana de Direitos Humanos para a suspensão da construção da hidrelétrica até que os direitos das comunidades indígenas locais fossem plenamente garantidos. Organizações indígenas e ONGs locais argumentam que a represa irá desalojar milhares de famílias e ameaçar os meios de vida e a saúde de muitas comunidades indígenas no estado do Pará. A Comissão Interamericana de Direitos Humanos ordenou a suspensão da construção de Belo Monte até que as comunidades indígenas sejam efetiva e plenamente consultadas – inclusive tendo acesso ao Estudo de Impacto Social e Ambiental do projeto em suas próprias línguas – e até que medidas sejam tomadas para proteger a vida das comunidades indígenas que vivem em isolamento voluntário.
Os povos indígenas que lutam pelo direito constitucional a suas terras ancestrais continuam a enfrentar discriminação, ameaças e violências. A situação é especialmente grave no estado do Mato Grosso do Sul, onde as comunidades Guarani-Kaiowá sofrem constante perseguição dos pistoleiros contratados por fazendeiros locais. Apesar das iniciativas de promotores federais para acelerar o reconhecimento do direito dos índios a suas terras tradicionais, o processo continua paralisado.

"Sofremos demais com tanta violência contra nossas comunidades [...] Não fazemos pedidos, exigimos direitos: demarcação de nossas terras com urgência para que nosso povo volte a viver em paz, com felicidade e dignidade."
Carta aberta dos Guarani-Kaiowá ao então presidente Luiz Inácio Lula da Silva

O Globo,
Relatório da Anistia Internacional diz que crescimento econômico ameaça índios no Brasil

CIMI, 5.8.2011
Anistia critica projetos de desenvolvimento e pede mais atenção a direitos indígenas

Regierung musste "Bürgerservice" in Altamira wegen starker Proteste absagen


YouTube-Video von der Eröffnungszeremonie: Minister und Abgeordnete unterhalten sich ungezwungen, als plötzlich die Obdachlosen auftauchen und lautstark protestieren: "Fora Norte Energia - queremos nossa moradia!" ("Weg mit Norte Energia - wir wollen unsere Unterkünfte"!) und die Politiker über den Seitenausgang verschwinden...

Zur Verminderung der negativen sozio-ökologischen Auswirkungen des Wasserkraftwerks Belo Monte hat die Bundesregierung für die Region am Xingu eine "Operation Bürgerservice" geplant. Mit großem propagandistischen Aufwand sollen den 11 Gemeinden und ca. 350.000 Menschen die Vorteile von Belo Monte mittels Serviceleistungen und Hilfsaktionen schmackhaft gemacht werden. Gesundheitsuntersuchungen, Informationen über Beschäftigungen und Beratungen zur Betriebsgründung sowie die Ausstellung oder Aktualisierung von Dokumente wie Steuerkarten, Wahlkarten oder Personalausweise stehen auf dem Programm.

Am 3. und 4. August sollte in Altamira mit der "Operation" begonnen werden. Von sieben angekündigten Ministern waren zur Eröffnung nur zwei erschienen: Luiz Sérgio, Minister für Fischerei (MPA) und Afonso Florenz, Minister für landwirtschaftliche Entwicklung (MDA). Sowohl die Bundes- als auch die Landesregierung hatten nur Vertreter entsandt. Lokalpolitiker, Repräsentanten des Betreiberkonsortiums Norte Energia und vor allem Odileida Sampaio, Bürgermeisterin von Altamira, sahen die Stunde ihres großen Auftritts gekommen.

Doch die Veranstalter hatten nicht mit der großen Unzufriedenheit der Bevölkerung von Altamira gerechnet. Die Protestaufmärsche der Obdachlosen, Arbeitslosen und vom Staudamm Betroffenen waren so stark, dass die Eröffnung des "Bürgerservice" in Altamira kurzerhand abgesagt wurde.

Nach Meinung der Zivilbewegungen sind die kleine Hilfsaktionen, wie sie bei der "Operation Bürgerservice" angeboten werden, keine wirklichen Antworten auf die großen sozio-ökologischen Auswirkungen durch Belo Monte wie Massenzuzüge von auswärts und Massenvertreibungen der armen Bevölkerung in der Region, der Bauer, Flussbewohner und Indigenen, oder die Zerstörung des Xingu, die Bedrohung durch Epidemien, die Nichterfüllung der Bedingungen und die vielen Rechtsverstöße beim Genehmigungsverfahren für Belo Monte.

Die Proteste wurden von den Bewegungen Xingu Vivo para Sempre, der Arbeitslosen (MTD) und der von Staudämmen Betroffenen (MAB) organisiert. Die Arbeitslosenbewegung erhielt die Zusage für Verhandlungen in der kommenden Woche.

Sheila Juruna kritisierte die Veranstaltung sehr. Die Indigenen wurden von der zuständigen Behörde FUNAI eingeladen und auch herbeitransprotiert, aber in Altamira gab es für sie kein Programm und sie waren sich selbst überlassen. Außerdem wurden sie bei der Stadteinfahrt von der Polizei entwürdigend kontrolliert und alle ihre Sachen untersucht.

Nach Altamira soll die Kampagne in den umliegenden Städten fortgesetzt werden: Brasil Novo (8.-9. August), Medicilândia (12.-13. August), Placas (18.-19. August), Uruará (24.-25. August), PA Assurini/Altamira (30.-31. August), Pacajá (5.-6. September), Anapu (10.-11. September), Vitória do Xingu (16.-17. September), Senador José Porfírio (22.-23. September), Porto de Moz (28.-29. September) und Gurupá (4.-5. Oktober).


Xingu Vivo, 3.8.2011
Constrangido, governo cancela ato inaugural de Operação Cidadania Xingu
Movimentos sociais de Altamira realizaram nesta quarta (3) um protesto durante o lançamento da Operação Cidadania Xingu – mutirão de serviços do governo federal onde está planejada a hidrelétrica de Belo Monte.

Correio do Brasil, 4/8/2011
Sob protesto, governo federal cancela abertura da Operação Cidadania Xingu, em Altamira
Ação dos movimentos afastou prefeita, parlamentares e ministros do palanque armado para festa

Anapu em Foco, 4.8.2011
SOB PROTESTO, GOVERNO FEDERAL CANCELA ABERTURA DA OPERAÇÃO CIDADANIA XINGU, EM ALTAMIRA
Começou nesta quarta-feira (3.8.) a Operação Cidadania Xingu, do governo federal. Já um pouco capenga: dos sete ministros anunciados, vieram para a abertura da ação apenas dois: o ministro da Pesca e Aquicultura (MPA), Luiz Sérgio e o ministro do Desenvolvimento Agrário (MDA), Afonso Florence. Além dos dois, representantes da Secretaria Geral da Presidência, do governo estadual (nada do governador, como fora prometido) e municipais locais, empreiteiras, Consórcio Construtor, Norte Energia & cia, com destaque para a prefeita Odileida Sampaio (PSDB) - cotada também para participar da solenidade de abertura, às 11 da manhã.
Mas a solenidade não saiu.

Xingu Vivo, 5.8.2011
O Mentirão da CIdadania do Governo e a Visão de Sheila Juruna.

Língua Ferina, 5.8.2011
Protesto cancela início da “Operação Xingu”em Altamira
Com um nome que não por acaso lembra os programas do regime militar para a região amazônica, o governo federal e lacaios locais tentaram lançar na quarta-feira (03 de agosto), em Altamira, a “Operação Xingu”.

Blog oficial da “Operação Cidadania Xingu

Youtube-Video da Norte Energia
NBR Entrevista - 29.07.2011
Operação Cidadania Xingu agiliza oferta de serviços públicos à região de Belo Monte
Entrevista com o subchefe da Casa Civil da Presidência da República, Johaness Eck, sobre a Operação Cidadania

Primeira Edição, 14.7.2011
Operação leva cidadania e desenvolvimento sustentável para o Xingu
Governo federal inicia a partir do dia 18 de julho trabalho conjunto nos municípios do entorno da usina de Belo Monte. Objetivo é reduzir impactos socioambientais causados pela obra

"Agência Pará" traz exemplos da Operação Cidadania:
* Programa Presença Viva retoma atividades em Altamira
* Populaçăo de Altamira aprova serviços oferecidos pelo Pró-Paz
* Oficinas do Biizu despertam interesse de jovens em Altamira

Freitag, 5. August 2011

Verlegung des Mörders von Dorothy Stang nach Altamira abgelehnt

Rayfran das Neves Sales verbüßt eine 27-jährige Strafe in Belém für die Ermordung von Schwester Dorothy Stang am 12. Februar 2005 im Landesinneren von Anapu-PÁ.

Richter Amarildo José Mazutti vom Strafgericht in Belém lehnte gestern (3.8.) den Antrag von Rayfran das Neves Sales um Verlegung aus der Justizvollzugsanstalt Coqueiro in Belém ins Rehabilitationszentrum von Altamira ab. Der Mörder von Dorothy Stang hatte sein Ansuchen damit begründet, dass seine Familienangehörigen in Altamira, 1000 km von Belém entfernt, ihren dauerhaften Wohnsitz hätten.

Auch der Fazendeiro Vitalmiro Moura, als Auftragsgeber zur Ermordung der Missionarin zu 30 Jahren Gefängnis verurteilt, hatte einen Antrag auf Überstellung nach Altamira eingebracht, der am 13.5. mit der Begründung abgelehnt wurde, in Altamira gäbe es keine geeigneten Zellen.

Donnerstag, 4. August 2011

Umleitung des Rio São Francisco verteuert sich um 36 %

Dom Luiz Cappio, Bischof von Barra, hatte mit seiner ablehnenden Kritik der Umleitung des Rio São Francisco Recht: das Projekt war nicht ausgereift und die öffentlichen Gelder werden verschleudert bzw. versickern wegen korrupter Politiker. Im Dezember 2007 hatte Dom Luiz Cappio für die Revitalisierung des Flusses und gegen seine Umleitung mit einem 24-tägigen Fasten und Beten weltweites Aufsehen erregt.

Die Arbeiten an der Umleitung des Rio São Francisco werden laut Agência Brasil vom 2.8.2011 um 36% teurer als von der Regierung angenommen. Die Kosten wurden von R$ 5 Mrd auf R$ 6,85 Mrd erhöht. Nach Angaben des Ministers für Nationale Integration, Fernando Bezerra Coelho, ist die Erhöhung aufgrund vertraglicher Anpassungen, notwendiger zusätzlicher Arbeiten, steigender Preise für Vergaben neuer Bauabschnitte und hoher Kosten für Umweltauflagen zustande gekommen.

In nur vier von 14 Bauabschnitten schreiten die Arbeiten normal voran. In drei geht es stockend voran und fünf sind ins Stocken geraten, weil die Aufträge nicht vergeben wurden. Bezerra Coelho sagte, die Regierung werde die Verträge bis zum Ende dieses Monats unterzeichnen, damit die Arbeit fortgesetzt werden kann. Laut dem Minister erlaubt das Gesetz keine einfache Vergabe von Aufträgen, die 25% des Gesamtwerts des Auftrags überschreiten; neue Ausschreibungen sind notwendig. Die Änderungen der Bautätigkeiten erhöhen die Kosten insgesamt um R$ 771 Mio.

Für die Versteigerung der Abschnitte 5 und 8, die noch in diesem Jahr erfolgen sollen, schätzt die Regierung eine Preiserhöhung von 20% bis 30% gegenüber den Ergebnissen der Versteigerung von 2007; diese zusätzlichen Kosten sind bei der neuen Schätzung bereits berücksichtigt.

Neben der Wertanpassung würden sich erhebliche Mehrausgaben bei der Umsetzung der Umweltauflagen (PBA), die vom brasilianischen Institut für Umwelt und Natürliche Ressourcen (IBAMA) auferlegt worden waren, ergeben.

"Zum Zeitpunkt der Erteilung der Genehmigung übernahm das Ministerium die Umsetzung von 38 Auflagen. Wir haben schon R$ 170 Mio ausgegeben und die Techniker schätzen Ausgaben von weiteren R$ 180 Mio."

Der Minister betonte, dass der Kostenanstieg innerhalb des Preisindex auf dem Bausektor ist. "Wir haben in diesen Jahren einen Preisindexanstieg um 39 % (laut INCC) zu verzeichnen, die Erhöhung der Projektkosten um 36% steht im Einklang dazu", erklärte er.

Bei einer Evaluierung seien bereits 56,7% der Arbeiten abgeschlossen. Mit der Unterzeichnung der ausstehenden Vergaben wird es wieder zügig weiter gehen. "Wir hoffen, dass Ende September wieder voll gearbeitet werden kann", sagte er. In diesem Jahr wird die Regierung ca. R$ 1 Mrd für das Umleitungsprojekt ausgeben.

Mittwoch, 3. August 2011

Bischof Erwin Kräutler: "Belo Monte hat in Altamira bereits ein Immobilien-Chaos ausgelöst"

Im Kampf gegen Belo Monte kann man noch nicht die Flinte ins Korn werfen.
Exclusiv-Interview von IHU mit Dom Erwin Kräutler - 3.8.2011

"Belo Monte wird nicht nur in der Xingu-Region oder im Bundesstaat Pará abgelehnt, sondern die Proteste haben nationale und sogar internationale Ausmaße", erklärt der Bischof der Prälatur am Xingu.

"Vieles hat sich verändert, leider zum Schlechteren", sagt Dom Erwin Kräutler über die Situation bezüglich Belo Monte, ein Jahr nach seinem Vortrag am Instituto Humanitas Unisinos (IHU). Mit Dilma Rousseff als Präsidentin erwartet er, dass die Regierung "sensibler für die Anliegen der Menschen am Xingu" sei. Aber der Dialog kam nicht zustande und "die Präsidentin wiederholt die gleichen Sprüche ihres politischen Ziehvaters Lula."

Nach Genehmigung der Baustellenerrichung zu Jahresbeginn erhielt das Konsortium Norte Energia S.A. am 1. Juni von IBAMA die definitive Lizenz für den Bau des Wasserkraftwerks Belo Monte. "Die Behörden IBAMA und FUNAI handeln unter Druck. Wenn die Präsidenten dieser Bundes- oder Kommunalbehörden den Interessen der Regierung für Belo Monte nicht zustimmen, werden sie entlassen - wenn sie nicht freiwillig zurückzutreten", sagt der Präsident des indigenen Missionsrates (CIMI).

Dom Erwin zufolge hat das Eintreffen der ersten Baumaschinen und Bagger in Altamira bereits ein "Immobilien-Chaos" ausgelöst. Die Preise für Immobilien stiegen um bis zu 1.000%, Vermietungen von Häusern von 500 auf 1.500 Reais. "Unvorstellbar schlimm ist das Schicksal der armen Menschen, die für die Miete ihre Hütten bisher rund 100 Reais im Monat bezahlt haben und jetzt bis zu 500 Reais aufbringen müssen. Wie sollen sie das als Tagelöhner oder Straßenverkäufer schaffen?", klagt Dom Erwin.

Montag, 1. August 2011

Pläne für weitere Kraftwerke in Amazonien vorgestellt

Nach der Genehmigung des Wasserkraftwerks Belo Monte setzt die brasilianische Regierung ihre Pläne für Amazonien am Rio Tapajos mit dem Programm für beschleunigtes Wachstum PAC-2 fort. Immer deutlicher wird, dass mit dem Bau von Belo Monte der Untergang Amazoniens und die Auslöschung seiner indigenen Kulturen unumgänglich begonnen hat.

Derzeit sind folgende Kraftwerke Amazoniens des PAC-1 im Bau: Belo Monte am Rio Xingu (PA), Santo Antônio und Jirau am Rio Madeira (RO), Teles Pires am Rio Teles Pires (MT). Gemeinsam werden sie 25.600 MW Strom produzieren.

Am Rio Tapajos sind folgende vier Kraftwerke geplant: São Luiz am Tapajós, Jatobá, Jardim do Ouro und Chacorão


Correio do Brasil, 27/7/2011
Depois de Belo Monte, a vez do complexo Tapajós na Amazônia
É animador que, desatados os nós que entravavam o início das obras da Usina de Belo Monte, o governo já se concentre no setor elétrico na construção de quatro hidrelétricas projetadas para o rio Tapajós (Amazonas/Pará).

Folha, 26.7.2011
Governo dá início a plano para novo complexo elétrico
Depois de Belo Monte, as fichas do governo federal no setor elétrico estão nas quatro usinas do complexo do rio Tapajós, que vai do Amazonas até o Pará. O projeto foi declarado como estratégico, de interesse público, estruturante e prioritário para efeito de licitação e implantação, o que dá facilidades ao empreendimento.

Telma Monteiro, 29.7.2011
PAC das hidrelétricas

PAC2-Energia: PREVISÃO PRELIMINAR DE INVESTIMENTO (PDF)

Outros Relatórios do PAC-2