Rund 300 Obdachlosenfamilien, die an den Vortagen von der Militärpolizei aus ihren Hütten vertrieben worden waren, haben am 10.8. vor dem Rathaus in Altamira mit Sack und Pack ein Lager aufgeschlagen.
Sie verlangen von der Regierung eine Lösung des Wohnungsproblems, das durch die Gewährung der Installationslizenz (LI) für das Wasserkraftwerk Belo Monte entstanden ist. Preise für Wohnungen und Mieten sind seither in Altamira explodiert. Nach der Kundgebung Ende Juni und den Unruhen beim "Bürgerservice" ist dies bereits der dritte Protest in Folge.
"Hier weiß niemand, wohin er gehen soll", sagt M.L., einer der Vertriebenen. Sie bringen all ihre Habseligkeitne zum Rathaus mit: Wasserbehälter, alte Möbel, Bretter, Schaumstoffmatratzen, Gasöfen, Geschirr, Thermosflaschen, Kleider etc., was ein beklemmendes Bild ergibt. Die städtische Verkehrsabteilung (Demutran) hat den Häuserblock abgesperrt und die Stadtwachen sind aufmarschiert.
"Sie [die Besitzer des Landes] bezahlen Lastwagen, um unsere Sachen hierher zu bringen", sagt er. Eine Dokumentation bestätigte, dass Herr Ubiratan, der den Bischof der Prälatur am Xingu als Redelsführer einer Landbesetzung Mitte Juni beschuldigt hatte, selber einen Lkw mit Habseligkeiten von Familien gelenkt hat.
Laut den Obdachlosen wurden ihre Hütten bereits zum zweiten Mal nieder gerissen. "Ich arbeite auf der Müllhalde. Alles, was ich für meine Hütte benötigte, habe ich tagtäglich von dort mitgebracht, jeden Pfosten und jedes Brett. Und jetzt?", fragt M.L. ratlos.
Xingu Vivo, 11.8.2011
Despejados, sem teto de Belo Monte acampam em frente à prefeitura