Dienstag, 16. August 2011

Drei Nationalparks in Amazonien werden für Wasserkraftwerke verkleinert


In einem beispiellosen Vorgehen hat die Bundesregierung heute die Änderung von drei Naturschutzgebieten beschlossen, um neue große Projekte in der Amazonas-Region zu ermöglichen.

Laut amtlicher Veröffentlichung Nummer 542/2011 haben Präsidentin Dilma Rousseff und der Minister für landwirtschaftliche Entwicklung (Afonso Florenz) und Umwelt (Izabella Teixeira) die Verkleinerung und Abänderung der Schutzbestimmungen für drei Nationalparks in Amazonien unterzeichnet. Während bisher der Umweltschutz vorrangig war, können nun die Gebiete durch Personen (einschließlich Bergbau) genutzt oder für Wasserkraftwerke und Staudämme überflutet werden.

Es handelt sich um
- Parque Nacional da Amazônia in den Bundesstaaten Pará und Amazonas (geschaffen 1974), bisher mit 1.089.436 ha, zukünftig mit 961.320 ha; die Regierung plant hier "nachhaltige Entwicklungsprojekte" am Rio Tapajos.
Dieser Nationalpark zählt zu den ältesten Amazoniens und er wurde erst 2006 erweitert.
- Parque Nacional dos Campos Amazônicos in den Bundesstaaten Amazonas, Rondônia und Mato Grosso, (geschaffen 2006), zukünftig mit ca. de 961.320 ha;
die ausgegrenzten Gebiete sind für den Bergbau und für den Bau des Wasserkraftwerks Tabajara vorgesehen;
- Parque Nacional do Mapinguari im Bundesstaat Amazonas (geschaffen 2008), mit ca. 172.430 ha.
Hier gab es immer wieder Probleme mit illegalen Invasoren und Landspekulanten, die nun allerdings zugunsten der Eindringlinge und für den Bergbau entschieden wurden. Ca. 4.000 Indigene sind davon betroffen.

Lingua Ferina, 15.8.2011
Governo Dilma reduz o tamanho de três parques nacionais por meio de medida provisória