Dienstag, 16. August 2011

Siedlungen in der Nähe des Kraftwerks Tucurui sind ohne Strom

Eine vom Nationalen Institut für Ansiedlung und Agrarreform (INCRA) in Marabá-PA organisierte Untersuchung über die Energieverteilung durch das Regierungsprogramm "Licht für alle" zeigte bei den Siedlungen südöstlich von Pará große Defizite.

Familien in unmittelbarer Nähe zum Kraftwerk von Tucuruí, einem der größten Elektrizitätsproduzenten Brasiliens, sind ohne Strom. In der Siedlung "26. März" in Marabá sind von 206 Häuserblocks noch 168 ohne Stromanschluss. Die vom Programm begünstigten Familien haben auch nur zweimal in der Woche Strom. "Mit dieser Strommenge können wir unsere Maschinen für die Landwirtschaft nicht betreiben", klagt der Kleinbauer Ariosvaldo André dos Santos.

Ähnlich ist die Situation in der Siedlung "17. April" in Eldorado dos Carajás, wo 150 Häuserblocks auf einen Stromanschluss warten. "Energie ist für eine bestimmte Lebensqualität notwendig. Ich kann Wasser aus einem Wasserloch schöpfen und den Kanister auf dem Rücken nach Hause tragen, oder ich kann es mit Energie herbeipumpen. So läuft es auf vielen Gebieten", sagt Luiz Lima.

Die Elektrizitätszentrale von Pará (CELPA), die vor 13 Jahren vom damaligen Gouverneur Almir Gabriel (PSDB) privatisiert wurde, ist für die Energieversorgung im Bundesstaat Pará verantwortlich. Nach Informationen von CELPA konnten in diesem Jahr nur 12.000 Haushalte in das Programm "Licht für alle" aufgenommen werden. Nach einem Erlass der Bundesregierung wurde nun das Projekt zum dritten Mal bis 2014 verlängert. Bis dahin sollte CELPA das Energieproblem für alle Siedler gelöst haben.

CELPA ist veraltet
Laut CELPA wurde seit Beginn des Programms vor vier Jahren 311.000 Anschlüsse in ländlichen Gebieten gemacht. 21% der Haushalte wären noch ohne Strom. Von den 64 Stromanbietern Brasiliens schneidet CELPA am schlechtesten ab. Zu ihren Problemen zählen:
ständiger Stromausfall, veraltete Ausrüstung, fehlende Unterstützung für die Arbeiter, Massenentlassungen, Auslagerung von Aktivitäten, mangelnde Ausbildung, Unfälle, Krankheiten und Überlastungen von Mitarbeitern. Das führt zu Reklamationen seitens der Bevölkerung und trägt zum Schaden der Wirtschaft des Landes bei.

Strompreise sind überhöht
Weiters beklagen die Familien die teuren Tarife. "Es ist ein Widerspruch, dass der Strom dort, wo er produziert wird, am teuersten ist. Unser Strompreis hat den Rang 18 in Brasilien", protestiert Daiane.

Im Bundesstaat Pará kostet die Kilowattstunde für Haushalte rund 50 Cent, während das Bergbauunternehmen Vale nur drei Cent und das Unternehmen Alumar vier Cent für die gleiche Kilowattstunde zahlen.

MAB, 9.8.2011
Vizinhos de hidrelétrica sofrem com falta de energia elétrica no Pará