Sonntag, 18. Dezember 2011

Weihnachtsbotschaft von Bischof Erwin Kräutler

Bethlehem in Belo Monte.

Maria und Josef finden keine Herberge. Sie werden aus der Stadt verwiesen. Das Kind kommt in einem Stall zur Welt. Armut und Ausgrenzung ist ihr Schicksal.

Wenige Tage vor dem Heiligen Abend feiern wir Eucharistie in Santa Teresinha, in der Nähe des geplanten Staudamms. Es ist eine Abschiedsmesse. Die Familien der kleinen Gemeinde erhielten Befehl, Haus und Hof zu verlassen und wissen nicht wohin.

Weihnachten ohne Heimat!

In Altamira fordert die Regierung unzählige Familien auf, ihre Häuser zu räumen. Niemand aber sagt, wohin sie sollen.

Weihnachten in Angst vor der Zukunft!

Indianerdörfern wird das Wasser abgeschnitten. Ohne Wasser aber gibt es kein Leben. Geschändete Wälder und Flüsse, entheiligte Mit-Welt der Ureinwohner! Ein letztes Stück Paradies fällt einem falsch verstandenen Fortschritt zum Opfer.

Weihnachten ohne Christbaum!

Und trotzdem stärkt Weihnachten unsere Hoffnung - weil die Menschwerdung nicht rückgängig zu machen ist!

Wünsche euch allen die Freude und den Frieden der Heiligen Nacht.
Von Herzen danke ich für eure Mithilfe und liebende Solidarität.

Euer Erwin, Bischof vom Xingu