Freitag, 26. Juli 2019
Kardinal Müller kritisiert "Sozialromantiker" der Amazoniensynode
Religion.orf.at, 18.7.2019
Amazonien-Synode: Müller kritisiert „Sozialromantiker“
Der ehemalige Glaubenspräfekt Kardinal Gerhard Ludwig Müller hat das Vorbereitungsdokument zur Amazonien-Synode im Vatikan kritisiert. Er schreibt in einem Textbeitrag von theologischen Mängeln, „falscher Lehre“ sowie einer „Kopfgeburt von Sozialromantikern“.
Freie Welt, 16.7.2019
Urwald-Geister statt Jesus Christus?
Kardinal Müller: »Amazonas-Synode ist ein Vorwand, die Kirche zu verändern«
»Sie behandeln unser Credo als wäre es eine europäische Meinung, aber das Credo ist die Offenbarung Gottes in Jesus Christus, der in der Kirche lebt. Es gibt keine anderen Credos.«
Domradio.de, 26.07.2019
Kardinal Müller kritisiert kirchliche Reformprojekte scharf
Ökotheologie statt Offenbarung?
"Der sogenannte synodale Weg des kirchlichen Establishments in Deutschland zielt auf eine weitere Verweltlichung der Kirche": Kardinal Gerhard Ludwig Müller hat die im Herbst beginnenden kirchlichen Reformprozesse in scharfer Form kritisiert.
Das schreibt der ehemalige Präfekt der Glaubenskongregation. Zudem werde er "kirchenpolitisch vernetzt mit der Synode für Amazonien und als Hebel zum Umbau der Weltkirche angesetzt".
Sein Aufsatz wurde am Freitag zeitgleich in vier Sprachen und in vier verschiedenen Medien zumindest auszugsweise veröffentlicht – auf deutsch ("Die Tagespost"), englisch ("LifeSiteNews"), italienisch ("Corrispondenza Romana") und spanisch ("Infovaticana").
"Hebel zum Umbau der Weltkirche"
Zur Amazonas-Synode im Oktober merkt Müller an: "Man benutzt die neutral und schön klingende Vokabel von der 'heilsamen Dezentralisierung' und der Ent-Romanisierung der katholischen Kirche, meint aber die Alleingeltung einer Amazonasmythologie und westlichen Ökotheologie statt der Offenbarung und die Alleinherrschaft ihrer Ideologen statt der geistlichen Autorität der Nachfolger der Apostel im Bischofsamt."
Deutsche Bischöfe und Theologen sieht der frühere Regensburger Bischof bei beiden Reformvorhaben als Drahtzieher und meint: "Der synodale Prozess im Bereich der Deutschen Bischofskonferenz (DBK) wird kirchenpolitisch vernetzt mit der Synode für Amazonien und als Hebel zum Umbau der Weltkirche angesetzt." Auch seien bei beiden Veranstaltungen die führenden Personen fast identisch und über die deutschen Hilfswerke auch finanziell und organisatorisch vernetzt.
Die Substanz der Sakramente
Die Vordenker in beiden Reformvorhaben gingen nicht von der biblischen Grundlage und der Lehre der Kirche aus, so Müller: "Stattdessen bezieht man seine Normen und Regeln von den soziologischen Notwendigkeiten der globalen Welt oder den traditionellen Organisationsformen amazonischer Volksstämme."
An anderer Stelle betont er: "Mag die Kirche sich auch sekundär als naturreligiöse Lobby der Ökologiebewegung vor einer entchristlichten Welt legitimieren oder als Geld spendende Hilfsorganisation für Migranten andienen, so verliert sie erst Recht ihre Identität als universales Sakrament des Heils in Christus und gewinnt doch nicht die Anerkennung, die sie sich vom links-grünen Mainstream erhofft."
Kategorisch wendet sich Müller gegen alle Vorschläge, Frauen zu Weiheämtern zuzulassen: "Da das Lehramt des Papstes und der Bischöfe keine Vollmacht über die Substanz der Sakramente hat, kann auch keine Synode mit und ohne den Papst, auch kein ökumenisches Konzil oder der Papst allein, wenn er ex cathedra spräche, die Weihe von Frauen zum Bischof, Priester und Diakon ermöglichen. Dies stünde in einem Gegensatz zur definierten Lehre der Kirche. Sie wäre ungültig."
Die Tagespost, 26. Juli 2019
Müller wiederholt Kritik an DBK und Amazonas-Synode
„Synodaler Weg“ und Amazonas-Synode werden als Hebel zum Umbau der Kirche angesetzt, sagt Kardinal Gerhard Ludwig Müller. So sei die Krise der Kirche nicht zu überwinden.
Maximilian Lutz
Kurienkardinal Gerhard Müller hat seine Kritik am sogenannten „Synodalen Weg“ der deutschen Bischöfe sowie an der im Oktober stattfindenden Amazonas-Synode erneuert. „Der synodale Prozess im Bereich der Deutschen Bischofskonferenz wird kirchenpolitisch vernetzt mit der Synode für Amazonien und als Hebel zum Umbau der Weltkirche angesetzt“, warnt der Kardinal in einem ausführlichen Schreiben, das der „Tagespost“ vorliegt. Bei beiden Veranstaltungen seien die führenden Personen „fast identisch“ und über die Hilfswerke der Bischofskonferenz finanziell und organisatorisch vernetzt. „Leicht zu kontrollieren ist die Abrissbirne nicht.“ Müller hatte sich erst in der vergangenen Woche in einem in internationalen Medien veröffentlichten Schreiben kritisch zur Amazonassynode geäußert. Sein neuerlicher, ausführlicher Text wurde ebenfalls gleichzeitig in englischer, spanischer und italienischer Sprache veröffentlicht.
"Diese Krise (...) kann nicht durch eine weitere Verweltlichung
und Selbstsäkularisierung der Kirche überwunden werden"
Kurienkardinal Gerhard Müller
Angesichts der jüngst veröffentlichten Kirchenstatistik für das Jahr 2018 erklärt der Kardinal: „Diese Krise des massenhaften Auszuges aus der Kirche und des Niedergangs des kirchlichen Lebens kann nicht durch eine weitere Verweltlichung und Selbstsäkularisierung der Kirche überwunden werden.“ Genau darauf ziele jedoch der „Synodale Weg“, ähnlich wie das Arbeitspapier zur Amazonas-Synode, ab.
Den deutschen Bischöfen wirft Müller vor, auf Themen zu setzen, mit denen man bei der öffentlichen Meinung der westlichen Welt punkten wolle, anstatt eine „Erneuerung aus dem Evangelium mit Katechese, Mission, Seelsorge, Mystagogie der Sakramente“ anzustreben. Damit könne man in Zukunft jedoch keine Gläubigen zurückgewinnen. Wörtlich schreibt der ehemalige Präfekt der Glaubenskongregation: „Mag die Kirche sich auch sekundär als naturreligiöse Lobby der Ökologiebewegung vor einer entchristlichten Welt legitimieren oder als Geld spendende Hilfsorganisation für Migranten andienen, so verliert sie erst Recht ihre Identität als universales Sakrament des Heils in Christus und gewinnt doch nicht die Anerkennung, die sie sich vom links-grünen Mainstream erhofft.“
Müller: Sakramentalität und Weihemat hängen in der Luft
An den Vorbereitungen zur Amazonas-Synode stört Müller zum einen, dass man sich „angesichts des desolaten Zustandes der Kirche im eigenen Land“ berufen fühle, anderen Vorbild zu sein. Dies nachzuvollziehen sei für den interessierten Beobachter schwer erkennbar. Darüber hinaus kritisiert der 71-Jährige am „Instrumentum laboris“, dem Arbeitspapier zur Synode, dass man Kirche und Liturgie „einordnet in eine mythologische Sicht auf das Ganze der Welt oder sie zu Funktionen eines ökologischen Programms zur Rettung unseres Planeten macht“. Damit hänge die Sakramentalität und das Weiheamt von Bischöfen und Priestern in der apostolischen Nachfolge in der Luft.
„Man benutzt die neutral und schön klingende Vokabel von der ,heilsamen Dezentralisierung' (Instrumentum Laboris 126) und der Ent-Romanisierung der katholischen Kirche (früher hieß dies: der antirömische Affekt), meint aber die Alleingeltung einer Amazonasmythologie und westlichen Ökotheologie statt der Offenbarung und die Alleinherrschaft ihrer Ideologen statt der geistlichen Autorität der Nachfolger der Apostel im Bischofsamt.“
Geweiht werden kann nur ein Katholik männlichen Geschlechtes
Kardinal Müller geht auch grundsätzlich auf die Debatte um einen möglichen Zugang zu Weiheämtern für Frauen ein. Diesen lehnt er kategorisch ab. „Geweiht werden kann nur ein Katholik männlichen Geschlechtes, wenn er berufen ist, und wenn die Kirche, repräsentiert durch den Bischof, die Berufung als echt anerkennt und einen geeigneten Kandidaten nach den kanonischen Bedingungen zum Bischof, Priester oder Diakon weiht.“ Mit dieser Einsicht hätten nur diejenigen Schwierigkeiten, die in der Kirche allenfalls ein weltliches Gebilde sähen und in der Folge das Weiheamt nicht als göttliche Stiftung anerkennen, „sondern den christlichen Amtsträger auf den Funktionär einer religiös-sozialen Organisation reduzieren“.
Die Tagespost, 21.7.2019
Ein kritischer Blick auf die Themen der Amazonas-Synode
Im Oktober findet im Vatikan die Amazonas-Synode statt. Wird sie wirklich eine „Zäsur“ für die Weltkirche sein? Stefan Ahrens blickt auf die Themen, die verhandelt werden sollen.
BR, 17.02.2019
Kardinal Müller kritisiert Kirchenführung unter Franziskus
Der ehemalige Präfekt der Glaubenskongregation, Kardinal Gerhard Ludwig Müller, hat in einem "Spiegel"-Interview die Amtsführung von Papst Franziskus attackiert. Unter anderem sei der Papst von "Hofschranzen" umgeben.
BR, 05.09.2019
Papst Franziskus über Kardinal Müller: "Er ist wie ein Kind"
Franziskus wehrt sich gegen Kritik von Kardinal Müller an seiner Amtsführung. Auf die Frage von Journalisten zu Äußerungen des ehemaligen Präfekten der Glaubenskongregation sagte der Papst: Müller habe gute Absichten, sei dabei aber "wie ein Kind".
r-gr.blogspot, 9. Juli 2019
Indigene Theologie: Zwischen religiösem Synkretismus und eine Rückkehr zum Heidentum (I)
r.gr.blogspor, 23. Juli 2019
Dies sind die destruktiven Ziele der Pan-Amazonas-Synode
Pan-Amazon Synod Watch, 12.7.2019
Fondamentale intervista del Direttore della Bussola al cardinale Müller