Donnerstag, 31. August 2017
Bischof Kräutler kämpft für Bewahrung der Schöpfung
Radio Vatikan, 31/08/2017
Bischof Kräutler: „Die Zerstörung der Schöpfung geht uns an“
Am 1. September feiern Christen weltweit den Tag der Schöpfung. 2014 rief Papst Franziskus diesen Gedenktag im Sinne seiner Enzyklika Laudato Si ins Leben; er rückt die Bewahrung der Schöpfung in den Mittelpunkt und fordert Christen weltweit auf, sich mit konkreten Handlungen für den Umweltschutz einzusetzen. Der Papst warnt in Laudato Si auch davor, den Naturschutz wirtschaftlichen Interessen zum Opfer fallen zu lassen.
Genau das wirft die katholische Kirche in Brasilien Präsident Michel Temer vor. In der vergangenen Woche beschloss er, das Amazonasschutzgebiet Renca aufzulösen und für Bergbaufirmen freizugeben. Nach Protesten des bischöflichen Amazonasnetzwerkes Repam stoppte nun ein Richter Temers Vorhaben vorerst.
Zu den Kritikern gehört auch der emeritierte aus Österreich stammende Amazonas-Bischof Erwin Kräutler, der bis 2015 in der brasilianischen Diözese Xingu im Amt war. Seit Jahren setzt er sich für den Schutz des Amazonasgebiets ein und erhielt dafür 2010 den alternativen Nobelpreis. Im Gespräch mit Radio Vatikan erklärt er Hintergründe und mögliche Folgen des präsidentiellen Dekrets:
„Es geht darum, Amazonien zu einer Bergwerkregion zu machen und das Volk wird einfach nicht gefragt. Der Präsident nimmt die Füllfeder in die Hand und dekretiert: Dieses Gebiet wird geöffnet für die Bergwerksgesellschaften. Ohne Rücksicht auf Verluste, skrupellos. Und die Leute hier haben das Nachsehen; und die Konsequenzen hier sind irreversibel. Das ist nicht mehr rückgängig zu machen; die Flora und Fauna sind auf Jahrzehnte, wenn nicht Jahrhunderte, geschädigt. Wir haben die Aufgabe, auf die Regierung einzuwirken und zu sagen: So geht das nicht, im Namen Gottes, im Namen des Schöpfers, der uns diese Welt geschaffen hat, in der wir leben, können wir einfach nicht ja und Amen sagen zu dem, was irgendwo ein Präsident sogar gegen die brasilianische Verfassung entscheidet.“
Würden die Bergbaufirmen in der rohstoffreichen Region im Norden des Landes Kupfer, Gold und andere Metalle abbauen, hätte dies die massive Abholzung des Regenwaldes zur Folge. Das Renca-Gebiet ist so groß wie Dänemark und auch Heimat zahlreicher indigener Gemeinschaften. Deren Rechte könnten durch Temers Vorhaben stark eingeschränkt werden, kritisiert Repam. Erwin Kräutler erinnert daran, dass Papst Franziskus im Artikel 146 seiner Enzyklika explizit die Situation der Ureinwohner anspricht:
„Der Papst hat eine besondere Sensibilität für die indigenen Völker mit ihren kulturellen Traditionen, ihnen besondere Aufmerksamkeit zu schenken. Sie sind nicht nur eine einfache Minderheit. Sie müssen viel mehr die wesentlichen Ansprechpartner werden; und das gerade im Zusammenhang mit Amazonien; gerade im Zusammenhang mit diesem unseligen Dekret, dass das der Präsident Temer unterschrieben hat. Er hat es jetzt zurückgenommen, aber in einer neuen Version herausgegeben. Man könnte sagen, das ist eine „Version light“, aber der Kern, die Aggression auf Amazonien, besteht weiter.“
Kräutler kritisiert die Gleichgültigkeit, mit der viele Menschen heutzutage ihre eigene Bereicherung oder auch nur Bequemlichkeit über die Bewahrung der Schöpfung stellen würden. Man müsse sich über die Dringlichkeit der Probleme bewusst werden, fordert er, und darauf reagieren. Um die Erderwärmung zu bekämpfen, müssten sich Lebensstil, Produktion und Konsum verändern.
„Es geht um das Überleben des Planeten Erde. Es geht um unsere Verantwortung, die wir als Christen, als Söhne und Töchter Gottes übernommen haben. Der Papst schaut auf diese Mitwelt – also man spricht nicht mehr von einer Mitwelt in diesem Sinne, dass es uns gegenüber steht, sondern das ist die Mitwelt, zu der wir alle gehören. Wir sind verantwortlich dafür , weil wir vernunftbegabte Wesen sind. Wir können nicht einfach so tun, als ob uns das nichts anginge und denken: Nach uns die Sintflut. Wir sind verantwortlich für die kommenden Generationen. Und gerade in Bezug auf das Amazonas-Gebiet hat unser lieber Papst Franziskus ganz besonders auf die Ökosysteme der tropischen Regenwälder hingewiesen. Nummer 38 in Laudato Si spricht ganz klar die Ökosysteme der tropischen Regenwälder an, denn die enthalten eine biologische Vielfalt von einer enormen Komplexität, die ganz zu kennen beinahe unmöglich ist.“
Er spricht von der Notwendigkeit, „legitime Druckmittel“ einzusetzen, wenn die Regierung in Bezug auf den Umweltschutz ihre Pflicht nicht erfülle. Dem emeritierten Bischof ist es ein großes Anliegen, die päpstliche Botschaft für den Umweltschutz zu verbreiten. Deshalb organisiere di Kirche in Brasilien besondere Seminare, die die Enzyklika Laudato Si „unter das Volk bringen“ sollen. Die Worte des Papstes sollten dort nicht nur gelesen werden – auch von Laien - sondern auch konkret in die Tat umgesetzt.
„Was können wir ganz klar tun, damit Laudato Si nicht nur irgendein Büchlein ist, das im Regal liegt, sondern in die Aufgabe und in den Bereich des kirchlichen Einsatz für eine bessere Welt hineinkommt? Ich meine, wir haben in diesem Zusammenhang richtige Erfolge erzielt; dass Leute ganz begeistert sind um diese Enzyklika, und sagen: Gott sei Dank, die Kirche hat hier ein Wort gesprochen. Aber diese Wort darf nicht irgendwie vom Tisch fallen oder verschwinden, sondern wir haben diese Aufgabe. Wir danken unserem Papst, dass er ganz klare Worte gefunden hat.“
Radio Vatikan, 1.9.2017
Schreiende Erde: Papst und Patriarch geißeln Umweltsünden
Unersättlichkeit, Herrschaftsgebaren und Bereicherung auf Kosten anderer: der Mensch richtet sein Haus samt Mitbewohnern regelrecht zugrunde. Es sind klare Worte, die der Papst und der Ökumenische Patriarch Bartholomaios I. in ihrer gemeinsamen Botschaft zum Weltgebetstag für die Bewahrung der Schöpfung am 1. September finden. In ihrer gemeinsamen Erklärung geißeln die Kirchenführer den zerstörerischen Umgang mit Natur und Umwelt. Es ist das erste Mal, dass Franziskus und Bartholomaios gemeinsam über das Thema schreiben. Die Botschaft erschien in sieben Sprachen.
Radio Vatikan, 1.9.2017
Gemeinsame Botschaft von Papst Franziskus und dem Ökumenischen Patriarchen Bartholomäus zum Weltgebetstag für die Bewahrung der Schöpfung
Gericht kippt nach Protesten umstrittenes Bergbau-Dekret
Radio Vatikan, 31/08/2017
Brasilien: Gericht kippt umstrittene Bergbau-Genehmigung
Aufatmen bei brasilianischen Indigenen, Umweltschützern und Bischöfen: Ein Gericht in Brasilia hat am Mittwoch die umstrittene Bergbau-Genehmigung der Regierung für das Renca-Gebiet im Amazonas aufgehoben. Da Umweltschutzareale betroffen seien, müsse der Kongress einer Freigabe für die Rohstoffförderung erst zustimmen, so das Urteil. Erst vergangene Woche hatte Präsident Michel Temer per Dekret die Ausbeutung des 1984 eingerichteten Schutzgebiets Renca erlaubt. Dies löste eine Protestwelle in Brasilien und im Ausland aus. Der brasilianische Kardinal Claudio Hummes und der emeritierte Amazonas-Bischof Erwin Kräutler nannten Temers Entscheidung bei Radio Vatikan einen „undemokratischen Akt“. Die beiden Papst-Vertrauten betonten, sie befürchteten eine Zunahme der Abholzung, einen unwiederbringlichen Verlust der Artenvielfalt und negative Folgen für die Völker der gesamten Region.
In Sachen Artenvielfalt in der Amazonasregion kamen derweil positive Nachrichten aus Brasilien: Dort wurden in den Jahren 2014 und 2015 Hunderte bisher unbekannte Tier- und Pflanzenarten entdeckt, wie die Umweltschutzorganisation WWF in Sao Paulo bekanntgab. Einige der unbekannten Fischarten seien genau in der Region gefunden worden, die Präsident Temer für den Bergbau freigeben wollte, so der WWF.
Insgesamt ist der Amazonas-Regenwald rund sechs Millionen Quadratkilometer groß, der größte Teil liegt in Brasilien. Rund ein Fünftel der ursprünglichen Waldfläche ging bereits durch vom Menschen betriebene Abholzung verloren.
Euronews, 29/08/2017
Raubbau im Amazonas: Temer reagiert auf Kritik
Nach Protesten und hefiger Kritik von Umweltschützern an der Freigabe eines riesigen Naturschutzgebiets im Amazonas für den Betrieb von Bergbau, rudert die brasilianische Regierung zurück. Zumindest ein Stück weit.
In der vergangenen Woche hatte Präsident Michel Temer ein Dekret veröffentlicht, das die Erschließung von Rohstoffreserven in dem 46.000 Quadratkilometer großen Naturschutzgebiet im Norden des Landes erlaubt.
Dieser Text soll nach Angaben brasilianischer Medien nun in einer überarbeiteten Form veröffentlicht werden und der indigenen Bevölkerung und der einzigartigen Natur einen größeren Schutzstatus einräumen.
Das Dekret hatte international für Entrüstung gesorgt. Der Umweltschutzverband WWF kritisierte unter anderem die Entscheidung. Der 1984 während der Militärdiktatur geschaffene Nationalpark Reserva Nacional do Cobre e Associados (Renca) liegt in den Bundesstaaten Amapá und Pará. Dort werden große Gold- und Eisenvorräte, sowie Kupfer und andere Erze vermutet.
Tagesschau.de, 31.8.2017
Temers Bergbau-Pläne vorerst gestoppt
Ohne die Billigung des Kongresses, sondern per Dekret - so wollte Brasiliens Präsident Temer einem riesigen Gebiet im Amazonas den Schutzstatus entziehen, um es für den Bergbau freizugeben. Nun hat ein Gericht das umstrittene Vorhaben gestoppt.
Globo-TV, 31.8.2017
Justiça suspende decreto que extingue a Renca
A Justiça Federal do Distrito Federal suspendeu o decreto presidencial que extinguia a Reserva Nacional do Cobre e Associados – Renca. A área fica na divisa do Pará com o Amapá. Os ambientalistas estão preocupados com a possibilidade de aumento do desmatamento e com a contaminação dos rios da região.
afpbr-Video, 30.8.2017
Decreto que extingue Reserva de Renca é suspenso
Um decreto polêmico, que havia causado revolta em ambientalistas, foi suspenso nesta quarta-feira pela Justiça Federal. Trata-se da decisão que extinguia uma reserva ambiental localizada entre o Pará e o Amapá.
Rede Liberal, 30.8.2017
O MPF do Amapá pediu a suspensão imediata do decreto para exploração mineral da Renca
Decreto libera a exploração mineral em uma área de 4 milhões de hectares de floresta na divisa entre os estados do Pará e Amapá.
El País, 30.8.2017
Juiz suspende ato de Temer que libera iniciativa privada a explorar área da Amazônia
Liminar impede que Governo se desfaça da Renca, localizada no AP e no PA. Planalto vai recorrer
G1, 29.8.2017
MPF volta a pedir suspensão de decreto que extingue a Renca
Órgão diz que decisão do governo federal é inconstitucional e que reserva está sob risco ambiental.
Documento da Suspensão do MPF/AP
Dienstag, 29. August 2017
Bischöfe nennen Bergbau-Dekret „antidemokratisch und sehr schädlich“
Radio Vatikan, 29/08/2017
Brasilien: „Antidemokratisch und sehr schädlich“
Es ist ein Gebiet größer als Dänemark, das Brasiliens Präsident Michel Temer per Dekret für den Bergbau freigegeben hat. Damit sollen der Lebensraum von indigenen Völkern und mehrere Naturschutzgebiete Baggern und Sägen zum Opfer fallen. Oder auch dem politischen Kalkül des Präsidenten. Mehrere Kritiker, darunter auch kirchliche Vertreter, halten das Dekret Temers für den Versuch, die im Parlament einflussreiche Bergbaulobby auf seine Seite zu ziehen. Temers Präsidentschaft steht seit Monaten unter Druck und Brasilien ist in einer Regierungskrise.
Gold, Mangan, Kuper und sehr seltener Metalle: Darum geht es im Kern. Das Dekret, das den Zugang dazu sicher stellen soll, nennen nun in einer ausführlichen Stellungnahme die Bischöfe des Amazonasgebietes „antidemokratisch“ und „sehr schädlich“.
„Das Dekret der Abschaffung des Schutzgebietes Renca verletzt die brasilianische Demokratie”, heißt es in der Stellungnahme der Bischöfe. „Um neue Investoren anzuziehen, hat die brasilianische Regierung nur die Gruppen einbezogen, die die Region ausbeuten wollen“. Unterschrieben ist die Erklärung vom Präsidenten der amazonischen Bischofskonferenz Repam, Kardinal Claudio Hummes, und von dessen Sekretär, dem emeritierten Bischof Erwin Kräutler. Das Dekret missachte die Rechte der ansässigen indigenen Völker, obwohl diese in Artikel 231 der Verfassung von 1988 gesichert seien.
„Der Abbau von Kupfer, Gold, Diamanten, Eisen, Niob und anderen Rohstoffen wird die Abholzung verstärken. Das hat irreparable Folgen für alle Menschen in der ganzen Region“, so die Bischöfe. Außerdem wirke die weitere Abholzung sich auch auf den gesamten Planeten aus. Hier zitierten die Bischöfe die Papst-Enzyklika Laudato Si, die die Zerstörung der Umwelt auch als Grund für politische Probleme beschreibt. „Wir dürfen die Degradierung von Umwelt und Menschen nicht zulassen. Die Zukunft der kommenden Generationen liegt in unseren Händen“, heißt es in dem Schreiben.
Religion.orf.at, 29.8.2017
Regenwald: Kirche im Clinch mit Brasiliens Präsidenten
Der Erzbischof von Sanarem im brasilianischen Amazonas-Bundesstaat Para, Flavio Giovenale, legt sich mit Präsident Michel Temer an. Dieser liefere den Regenwald und Indigene ans Messer. Temer gab nämlich per Dekret ein Sperrgebiet des Regenwaldes für den Bergbau frei.
CNBB, 28.8.2017
“Extinção da Renca vilipendia democracia brasileira”, afirmam bispos da Repam em nota
Brasilien: „Antidemokratisch und sehr schädlich“
Es ist ein Gebiet größer als Dänemark, das Brasiliens Präsident Michel Temer per Dekret für den Bergbau freigegeben hat. Damit sollen der Lebensraum von indigenen Völkern und mehrere Naturschutzgebiete Baggern und Sägen zum Opfer fallen. Oder auch dem politischen Kalkül des Präsidenten. Mehrere Kritiker, darunter auch kirchliche Vertreter, halten das Dekret Temers für den Versuch, die im Parlament einflussreiche Bergbaulobby auf seine Seite zu ziehen. Temers Präsidentschaft steht seit Monaten unter Druck und Brasilien ist in einer Regierungskrise.
Gold, Mangan, Kuper und sehr seltener Metalle: Darum geht es im Kern. Das Dekret, das den Zugang dazu sicher stellen soll, nennen nun in einer ausführlichen Stellungnahme die Bischöfe des Amazonasgebietes „antidemokratisch“ und „sehr schädlich“.
„Das Dekret der Abschaffung des Schutzgebietes Renca verletzt die brasilianische Demokratie”, heißt es in der Stellungnahme der Bischöfe. „Um neue Investoren anzuziehen, hat die brasilianische Regierung nur die Gruppen einbezogen, die die Region ausbeuten wollen“. Unterschrieben ist die Erklärung vom Präsidenten der amazonischen Bischofskonferenz Repam, Kardinal Claudio Hummes, und von dessen Sekretär, dem emeritierten Bischof Erwin Kräutler. Das Dekret missachte die Rechte der ansässigen indigenen Völker, obwohl diese in Artikel 231 der Verfassung von 1988 gesichert seien.
„Der Abbau von Kupfer, Gold, Diamanten, Eisen, Niob und anderen Rohstoffen wird die Abholzung verstärken. Das hat irreparable Folgen für alle Menschen in der ganzen Region“, so die Bischöfe. Außerdem wirke die weitere Abholzung sich auch auf den gesamten Planeten aus. Hier zitierten die Bischöfe die Papst-Enzyklika Laudato Si, die die Zerstörung der Umwelt auch als Grund für politische Probleme beschreibt. „Wir dürfen die Degradierung von Umwelt und Menschen nicht zulassen. Die Zukunft der kommenden Generationen liegt in unseren Händen“, heißt es in dem Schreiben.
Religion.orf.at, 29.8.2017
Regenwald: Kirche im Clinch mit Brasiliens Präsidenten
Der Erzbischof von Sanarem im brasilianischen Amazonas-Bundesstaat Para, Flavio Giovenale, legt sich mit Präsident Michel Temer an. Dieser liefere den Regenwald und Indigene ans Messer. Temer gab nämlich per Dekret ein Sperrgebiet des Regenwaldes für den Bergbau frei.
CNBB, 28.8.2017
“Extinção da Renca vilipendia democracia brasileira”, afirmam bispos da Repam em nota
Montag, 28. August 2017
Temer gibt Bergbau im geschützten Regenwald per Dekret frei
Radio Vatikan, 27/08/2017
Brasilien: Amazonasgebiet im Ausverkauf
Per Dekret N° 9.142 hat Brasiliens Präsident Michel Temer am 22. August 2017 ein Sperrgebiet des Amazonas-Regenwaldes für den Bergbau freigegeben. Damit sind mehrere Naturschutzgebiete und der Lebensraum indigener Völker in dem riesigen Territorium nördlich des Amazonas akut bedroht; Wirtschaftsunternehmen sollen dort fortan Metalle abbauen können.
Tagesschau.de, 26.08.2017
Freigabe für Bergbau
"Verbrechen gegen den Amazonas-Urwald"
Brasiliens Präsident Temer hat ein riesiges Sperrgebiet des Amazonas-Regenwalds für den Bergbau freigegeben. Per Dekret setzte er sich über die Kritik von Umweltschützer und Opposition hinweg. Diese befürchten nun verheerende Folgen.
taz, 24.8.2017
Bergbau in geschütztem Regenwald
Angriff auf den Amazonas
Brasilien erlaubt Bergbau in einem Regenwald-Gebiet. Es drohen Abholzung, Wasserverschmutzung und die Vertreibung von Indigenen.
Deutsche Welle, 24.8.2017
Goldrausch statt Naturschutz in Brasilien
Millionen Hektar brasilianischer Amazonas-Wald sind umgewidmet worden: Aus dem Naturschutzgebiet wird per Dekret der Regierung ein Bergbaugebiet. Umweltschützer sind empört.
In dem ehemaligen Naturschutzgebiet werden große Vorräte an Kupfer, Gold, Eisen und Mangan vermutet. Umweltschützer und Menschenrechtler kritisierten die Entscheidung: In dem Gebiet leben mehrere indigene Völker, deren Lebensgrundlage bedroht sei.
Bereits in den 1960er Jahren hatten sich private und ausländische Unternehmen für das Gebiet interessiert. 1984 beschloss die damalige Militärdiktatur, das Gebiet vor ausländischen Unternehmen zu schützen und erklärte das Gebiet zur "Renca" ("Nationale Kupfer-Reserve"). Bisher konnten deswegen nur staatliche Unternehmen darin Bergbau betreiben.
Hallo Rio, 28.8.2017
Renca-Gebiet: Temer entscheidet für Raubbau an Umwelt und Indigenen
Als vor einigen Tagen (9. August) der internationale Tag der Indigenen gefeiert wurde, war wohl wenigen zum Feiern zumute. In Brasilien leben rund 900.000 Ureinwohner marginalisiert, ohne Lobby in einem Staat, der einst getätigte Zugeständnisse inzwischen aufweicht, aushöhlt und revidiert. Aus Sicht der Regierung sind die Ureinwohner und deren Schutzgebiete im Weg, wenn es um den wirtschaftlichen Fortschritt des Landes geht. Holzeinschlag, Ausweisung von Agrarflächen für Sojaanbau oder Viehzucht oder Bergbaugebiete – all diese Bestrebungen gehen zunehmend auf Kosten der Ureinwohner Brasilien.
G1 - Jornal Nacional, 26.8.2017 (Video)
Artistas e ambientalistas criticam decreto que extinguiu reserva
Decreto liberou para a mineração a Reserva Nacional de Cobre e Associados.
Área é equivalente ao Espírito Santo.
G1, 25.8.2017
Líder do PSDB pede à Casa Civil revogação da extinção de reserva na Amazônia
Ricardo Tripoli (SP) protocolou nesta sexta-feira (25) uma sugestão de revogação do decreto que permitirá exploração mineral em região entre Amapá e Pará.
G1, 25.8.2017 (Video)
Decreto que libera reserva do cobre para exploração provoca reações
A Reserva Nacional do Cobre e Associados fica na divisa do estado do Amapá com Pará. Apesar do nome é rica em ouro e outros minerais.
G1 - Deutsche Welle, 25.8.2017
Extinção de reserva é "ataque à Amazônia", dizem ativistas
Para Amazon Watch, medida é maior investida até agora em "pacote de ameaças" do governo Temer ao meio ambiente. WWF Brasil condena falta de transparência e diálogo com sociedade. Mídia internacional repercute decisão.
Diàrio Oficial da União, 23 de agosto de 2017
Donnerstag, 24. August 2017
Passagierschiff kentert auf dem Rio Xingu
PlattformBeloMonte, 25.8.2017
Laut dem Nachrichtenportal G1.Globo.com bleibt die Anzahl der Vermissten beim Schiffsunglück auf dem Xingu-Fluß unklar. Die Behörden (SEGUP) gingen zunächst von 70 Passagieren und 25 Überlebenden aus. Auf der Liste der Schiffsgesellschaft sollen jedoch nur 48 bzw. 49 Personen stehen.
Am 24.8. mittags berichtete SEGUP: 21 Menschen kamen ums Leben, 23 überlebten und 4 galten weiterhin als vermisst.
Der Standard, 24. August 2017
Brasilien: 43 Tote bei zwei Schiffsunglücken
Zahlreiche Passagiere werden noch vermisst
Salvador – Bei zwei Schiffsunglücken in Brasilien sind mindestens 43 Menschen ums Leben gekommen. Mindestens 22 Passagiere ertranken am Donnerstag nach Marineangaben beim Untergang einer Fähre im Bundesstaat Bahia im Nordosten des Landes. Weitere 21 kamen ums Leben, als ein Schiff auf einem abgelegenen Amazonas-Zufluss im nördlichen Bundesstaat Para sank. Die Fähre mit mehr als 130 Menschen an Bord ging auf der Fahrt von der Ferieninsel Itaparica zu der Stadt Salvador unter. Die brasilianische Marine rückte nach eigenen Angaben zu einem Großeinsatz in der Bucht aus und konnte mehr als 20 Menschen retten. Zahlreiche weitere Passagiere wurden noch vermisst. Nach Angaben von Überlebenden herrschte zur Zeit des Unglücks schlechtes Wetter und hoher Wellengang.
Schwer zugänglicher Unglücksort
Beim Untergang des zweiten Schiffes auf dem Amazonas-Zufluss Xingu kamen nach jüngsten Angaben der Behörden am Dienstagabend mindestens 21 Menschen ums Leben. Zuvor war von zehn Toten die Rede gewesen. Mehrere Menschen wurden noch vermisst. Das Unglücksgebiet ist schwer zugänglich, die Bergungsarbeiten gestalteten sich dadurch schwierig. Die Behörden äußerten sich zu den Ursachen der beiden Schiffsunglücke zunächst nicht. Die Zeitung "Folha de São Paulo" nannte einen Sturm im Amazonas-Gebiet als mögliche Ursache für das zweite Unglück.
ORF, 24.8.2017
Zehn Menschen sterben bei Schiffsunglück in Brasilien
Die Opferzahl nach dem Schiffsunglück in Brasilien steigt: Nachdem das Schiff mit rund 70 Menschen an Bord auf einem Fluss in Nordbrasilien gesunken ist, konnten gestern (Ortszeit) zehn Leichen geborgen werden, wie das Nachrichtenportal G1 nach Angaben der Behörden des Bundesstaates Para berichtete. Weitere 25 Passagiere seien an die Ufer des Xingu-Flusses geschwommen, 35 gelten als vermisst.
Das Schiff befand sich auf der Fahrt von Santarem nach Vitoria de Xingu, als es in der Nacht zum Mittwoch aus noch ungeklärten Gründen auf dem Nebenfluss des Amazonas-Flusses unterging. Die lokalen Schifffahrtsbehörden erklärten, dass das Schiff nicht zum Passagiertransport zugelassen war.
Tagesschau.de, 24.8.2017 (mit Video)
Weitere Passagiere vermisst
Tote bei Schiffsunglück in Brasilien
Im Norden Brasiliens ist ein Schiff mit etwa 70 Passagieren an Bord gesunken. Mindestens zehn Menschen konnten nur noch tot geborgen werden. Und es gibt noch viele Vermisste.
Fantástico-TV, 27.8.2017 (Video)
Dono do barco que virou no Xingu admite irregularidade: ‘Crise, né?’
Em entrevista exclusiva, dono do barco admite que transportava passageiros sem licença e que precisava habilitar mais tripulantes.
O Globo, 24.8.2017
Número de sobreviventes de naufrágio no rio Xingu sobe para 27
A informação foi divulgada pela Segup na noite desta quinta-feira, 24. Segundo órgão, 21 pessoas morreram e quatro continuam desaparecidas. As buscas continuam na sexta-feira, 25.
O Globo, 23.8.2017
Barco com 70 pessoas a bordo naufraga no Rio Xingu, no Pará
Sete pessoas morreram e vinte e cinco foram resgatadas com vida. As buscas feitas na cidade de Porto de Moz continuam.
Folha de S.Paulo, 23.8.2017
Barco naufraga com 70 pessoas no PA; bombeiros resgatam 10 corpos
Prelazia do Xingu, 25.8.2017
A esperança cristã vence as tragédias do mundo
Condolências de Frei João Muniz Alves, OFM - Bispo da Prelazia do Xingu
Prelazia do Xingu, 25.8.2017
Meditação de Dom Erwin Kräutler
Silêncio da Morte
O silêncio da morte paira sobre o Xingu.
Corpos inertes flutuam de braços erguidos
Nas águas verdes-esmeralda.
Uma mulher sem vida,
agarrada às suas crianças!
Xingu majestoso,
Xingu misterioso,
By-tire dos Índios!
Por que te revoltaste?
Por que ficaste tão furioso?
Por que agrediste o navio
Que singrava tuas águas?
Ou foram homens que te provocaram?
Ávidos de lucro, te desrespeitaram?
Ultrapassaram os limites de carga e passageiros?
Ó minha Porto de Moz querida,
Cidade de um povo
alegre e sorridente!
Agora o luto enche tuas casas,
A aflição e tristeza te abalam.
Gritos de dor ecoam pelas ruas,
Defuntos são levados à derradeira morada,
Insônia e pesadelos povoam a noite.
Ó minha Porto de Moz querida,
O silêncio sufocante da morte te invadiu!
Mas será da morte a última palavra?
Não! Jamais! A morte foi tragada pela Vida!
Mesmo com o rosto desfigurado pelas lágrimas
Adoramos a tua Cruz, Senhor.
Mesmo com o coração traspassado de dor
Professamos nossa fé na Ressurreição.
Mesmo com a alma atônita,
Confiamos a Ti nossos irmãos e irmãs.
Dom Erwin
24 de agosto de 2017
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