Franziskus hat das kirchliche Engagement im Amazonas-Gebiet gewürdigt. In den lokalen Gemeinden würden die Weisungen der Amazonien-Synode von 2019 umgesetzt und synodale Prinzipien gelebt, lobte er in einem Brief an Teilnehmer einer kirchlichen Konferenz im nordbrasilianischen Santarém.
Die christlichen Gemeinschaften der Region haben laut Papst das Potential, „der Kirche neue Gesichter mit amazonischen Zügen“ zu schenken, griff Franziskus eine Formulierung aus seinem nachsynodalen apostolischen Schreiben „Querida Amazonia“ auf. Das Dokument konzentriert den Ertrag aus der Amazonien-Synode, bei der sich im Oktober 2019 im Vatikan Laien, Ordensleute und Bischöfe zu Herausforderungen der Kirche im Amazonas-Gebiet ausgetauscht hatten.
Franziskus wandte sich in seinem portugiesischsprachigen Brief an Teilnehmer des IV. Treffens der katholischen Kirche in Santarém, einer Stadt im nordbrasilianischen Bundesstaat Pará. Dort hatte 1972 ein für die Kirche wegweisendes Bischofstreffen stattgefunden, das zur Gründung von Basisgemeinden in ganz Lateinamerika führte.
Wegweisende Konferenz von 1972
Das Treffen von Santarém habe „Evangelisierungslinien“ vorgeschlagen, „die das missionarische Handeln der amazonischen Gemeinschaften geprägt und zur Herausbildung eines soliden kirchlichen Bewusstseins beigetragen haben“, ruft der Papst in seinem Brief den Teilnehmenden des aktuellen Treffens die Genese der Ortskirche ins Gedächtnis. Dies habe auch die Überlegungen der Synodenväter bei der Amazonien-Synode 2019 im Vatikan „erhellt“, so Franziskus, der in Querida Amazonia mehrere „Visionen für Amazonien“ ausformuliert.
Reiche Erfahrung mit Synodalität
Erfreut zeigt sich der Papst in seinem Brief über die Umsetzung der Weisungen der Amazonien-Synode durch die Teilkirchen im brasilianischen Amazonasgebiet. „Mit Zuneigung und Dankbarkeit“ denke er an die „intensive Beteilung“ der brasilianischen Synodenväter und der übrigen Teilnehmenden zurück. In diesen Gemeinschaften sei die Erfahrung der Synodalität als Audruck der Gemeinschaft, Teilhabe und Mission „tief verwurzelt“, lobt Franziskus. Er selbst hat einen weltweiten synodalen Prozess auf den Weg gebracht, der auf eine Bischofssynode im Vatikan zum Thema Synodalität 2023 im Vatikan zusteuert.
„Seid mutig und kühn, indem ihr euch vertrauensvoll dem Wirken Gottes öffnet“, ermutigt der Papst die Vertreter der Ortskirche in Santerém zu weiterem Engagement. Der argentinische Papst hat wiederholt zu einer Inkulturation des christlichen Glaubens in den örtlichen Kulturen Amazoniens ermutigt und sich offen gezeigt für eine Aufwertung der Schlüsselrollen, die Nicht-Kleriker, darunter viele Frauen, in den priesterarmen Regionen Amazoniens schon jetzt spielen.
Tem início o IV Encontro da Igreja na Amazônia. Papa Francisco envia carta aos participantes
Teve início, na noite de segunda-feira, 6 de junho, o IV Encontro da Igreja Católica na Amazônia Legal, evento que celebra e faz memória do Documento de Santarém, fruto do primeiro encontro eclesial na região, que foi realizado há 50 anos, em Santarém, no Pará. Nesta terça-feira, o Papa Francisco enviou uma carta aos participantes motivando-os a serem “corajosos e audaciosos, abrindo-se confiadamente à ação de Deus”.
CNBB, 7.6.2022 >>
HINTERGRUND
Geborgen in der UngeborgenheitBilanz des Bischofs vom Rio Xingu Eine Konkretisierung dieser „armen“ Kirche finden wir in den kleinen kirchlichen Basisgemeinden. Am Rio Xingu entstanden ab 1972 die ersten Basisgemeinden. Als Bischof habe ich diese Weise, Kirche zu sein, ganz bewusst gefördert, weil ich einfach der Überzeugung war und bin, dass dieses seelsorgerische Konzept in Amazonien greift und den urkirchlichen Gemeinden ganz nahe kommt.
Missionarisches Jubeljahr:“Eine Zeit des Bewusstseins für die Missio ad gentes”
Im Rahmen einer Pressekonferenz am Rande der Vollversammlung der CNBB erinnerte Bischof Odelir José Magri von Chapecó in seiner Eigenschaft als Vorsitzender der Bischöflichen Kommission für missionarische Aktion und interkirchliche Zusammenarbeit der Bischofskonferenz Brasiliens (CNBB) daran, dass die Kirche in Brasilien seit November 2021 das missionarische Jubeljahr begeht, das mit Bezug auf das Dokument von Aparecida das zentrale Thema "Die Kirche in ständiger Mission" und das Motto "Ihr werdet meine Zeugen sein" (Apg 1,8) hat (vgl. Fides 17/11/2021 und 28/1/2022).
Auf nationaler Ebene erinnert das Jubeljahr an den 50. Jahrestag der Gründung des Nationalen Missionsrates (COMINA), den 50. Jahrestag der ersten Missionskampagne, 50 Jahre des Projekts der Schwesterkirchen, 50 Jahre des Indigenen Missionsrates (CIMI), 50 Jahre des Santarém-Dokuments, 60 Jahre Missionarisches Kulturzentrums (CCM) und 70 Jahre seit der Gründung der Bischofskonferenz.
Auf internationaler Ebene wird gleichzeitig das 400jährige Jubiläum der Gründung der Kongregation für die Evangelisierung der Völker, das 200jährige Jubiläum der Gründung des Päpstlichen Werkes für die Glaubensverbreitung (POPF), der 150. Geburtstag von Pater Paolo Manna, dem Gründer der Päpstlichen Missionsunion, und der 100. Jahrestag des Motu Proprio von Papst Pius XI gefeiert.