OTS, 12.7.2011
Bayr: Belo Monte zerstört Lebensgrundlage indigener Bevölkerung
Utl.: Falsche Technologie für nachhaltige Entwicklung =
Wien (OTS/SK) - Petra Bayr, SPÖ-Bereichssprecherin für Globale Entwicklung, ist über die Vorgänge beim Bau des umstrittenen Mega-Wasserkraftwerks Belo Monte in Brasilien entsetzt. Nachdem der Präsident der Umweltbehörde, der nicht bereit war die Baubewilligung zu erteilen, von der brasilianischen Präsidentin Dilma Rousseff entlassen wurde, entschied sich dessen Nachfolger innerhalb von nur zwei Wochen für den Bau. 500 Hektar Land werden nun überflutet, zehntausende Menschen - unter ihnen viele indigene Gruppen - vertrieben. Protesten steirischer Umweltaktivistinnen und Umweltaktivisten zum Trotz verstärkt nun der heimische Anlagenbauer Andritz sein Engagement beim Bau des Kraftwerks. ****
Bayr: "Nur weil es ein Wasserkraftwerk ist, heißt das noch lange nicht, dass das Projekt automatisch auch gut ist. Es ist eine Schande, dass im Fall dieses Mega-Staudamms mit allen Mitteln einem veralteten Modernisierungsparadigma nachgeeifert wird, obwohl schon ganz andere, nachhaltigere Technologien vorhanden sind. Technologien, die für Brasilien durchaus erschwinglich wären und die wesentlich weniger negativen Einfluss auf die Lebensgrundlage der Bewohnerinnen und Bewohner Amazoniens hätten. Nachdem nun schon 30 Jahre diskutiert wurde, die Proteste der Bevölkerung unüberhörbar sind, die Staatsanwaltschaft sich eingeschalten hat und immer noch Verfahren laufen, wird dieses Monster-Kraftwerk nun trotzdem gegen alle Widerstände durchgezogen."
Die Entwicklungssprecherin zeigt sich verwundert, dass gerade in einem Land wie Brasilien umwelt- und menschenrechtspolitisches Versagen im großen Stil zugelassen wird: "Die Menschenrechte der Indigenen sind in Brasilien schließlich in der Verfassung verankert und trotzdem werden sie willkürlich, wie es den Anschein erweckt, auf dem Altar eines - vermeintlichen - Fortschritts und der Profitgier einiger weniger geopfert." So sehr es unbestritten sei, dass ein Land wie Brasilien Energie braucht, um seine Wirtschaft entwickeln zu können, so müsse doch die nachhaltige Entwicklung im Vordergrund stehen und nicht Technologien eingesetzt werden, die die Lebensgrundlage vieler zehntausender Menschen zerstören, so Bayr.
Fairtrade, 6.7.2011
Steirische AktivistInnen fordern Baustopp des Mega-Kraftwerks Belo Monte im Amazonas
Nach der Erteilung der Baugenehmigung für das umstrittene Wasserkraftwerk Belo Monte im Juni spitzt sich die Lage in der betroffenen Region des brasilianischen Regenwaldes immer mehr zu.
Das geplante Kraftwerk stößt auf heftige Widerstände, seine Auswirkungen auf Menschen und Umwelt wären dramatisch. Trotz allem hält der steirische Anlagenbau-Konzern Andritz AG an seiner Beteiligung am Projekt fest. Gestern versammelten sich AktivistInnen der entwicklungspolitischen Organisation Südwind bei der Hirzmannsperre im steirischen Edelschrott und forderten einen Baustopp für Belo Monte.
Kathpress, 12.7.2011
Weiter Proteste gegen Andritz-Beteiligung an Amazonas-Kraftwerk
Bereits mehr als 3.000 Protest-E-Mails gegen Belo Monte an das steirische Unternehmen versandt - Prominentester Gegner ist Bischof Kräutler, der am Dienstag 72 wurde.
Radio Vatikan, 12.7.2011
Österreich/Brasilien: Proteste gegen Belo Monte-Kraftwerk
Naturschutzgebiete in Amazonien sollen für zukünftige Wasserkraftwerke verkleinert werden.
Folha, 13/07/2011
Parques na Amazônia serão reduzidos por medida provisória
Três unidades de conservação da Amazônia, entre elas o parque nacional mais antigo da região, terão sua área reduzida ainda neste ano para dar lugar a duas hidrelétricas. Outras cinco áreas protegidas estão na mira do governo federal.
Uma medida provisória a ser editada ainda neste mês determinará a "desafetação" (redução) do Parque Nacional da Amazônia e das florestas nacionais de Itaituba 1 e 2. As unidades serão alagadas pelos reservatórios das usinas de São Luiz e Jatobá, no rio Tapajós, no Pará.