Mittwoch, 21. Dezember 2016

Baukonzern Odebrecht zahlt Milliardenstrafe wegen Korruption


Orf.at, 21.12.2016
Größter Schmiergeldprozess: Milliardenstrafe für Odebrecht
Im größten Schmiergeldprozess der Geschichte haben sich der brasilianische Baukonzern Odebrecht und seine Tochter Braskem zu einer Strafzahlung von mindestens 3,5 Mrd. Dollar (3,4 Mrd. Euro) bereiterklärt. Die beiden Unternehmen hätten zudem Verstöße gegen das US-Anti-Korruptionsrecht eingeräumt, teilte das US-Justizministerium heute mit.

Die Strafe ist fast doppelt so hoch wie die 1,6 Milliarden Dollar, die Siemens vor acht Jahren nach einem Bestechungsskandal an die Behörden der USA und der EU überwiesen hat.

Die Ermittler werfen Odebrecht Schmiergeldzahlungen vor, mit denen sich Lateinamerikas größter Baukonzern milliardenschwere Aufträge des staatlichen Ölkonzerns Petrobras gesichert haben soll. Dieser wiederum soll unrechtmäßig Gelder an politische Parteien geschleust haben. Früheren Insider-Informationen zufolge ging es in dem Fall auch um illegale Zahlungen beim Bau von Sportstadien für die Fußballweltmeisterschaft 2014 in Brasilien. Odebrecht hat mindestens vier der insgesamt zwölf WM-Stadien in Brasilien gebaut. Die Strafgelder gehen nach Brasilien sowie in die USA und die Schweiz.


NZZ, 21.12.2016
Petrobras-Affäre
Schweiz verurteilt Odebrecht zu 200-Millionen-Zahlung
Im Korruptionsskandal um den brasilianischen Erdölkonzern Petrobras geht es auch um Schweizer Konten. Die Bundesanwaltschaft hat den beteiligten Baukonzern Odebrecht zu einer Zahlung von mehr als 200 Millionen Franken aufgefordert.


Spiegel-Online, 21.12.2016
Brasilianischer Baukonzern zahlt mindestens 3,5 Milliarden Dollar Strafe
Es ist der größte Schmiergeldprozess, den es bisher gegeben hat: Der brasilianische Baukonzern Odebrecht und eine Tochter zahlen mindestens 3,5 Milliarden Dollar an die USA, die Schweiz und Brasilien.


Latina-Press, 09. März 2016
Firmenimperium Odebrecht: Symbol der Korruption in Brasilien
Die Organisation Odebrecht ist ein großer familiengeführter Mischkonzern mit Hauptsitz im brasilianischen Salvador da Bahia (Nordosten). Die Holdinggesellschaft des Hauptunternehmens Construtora Norberto Odebrecht beschäftigt über 181.000 Menschen in 30 Ländern im Bereich Ingenieurwesen, Bauwirtschaft, Petrochemie, Chemie, Energie, Infrastruktur, Transport und Logistik, Immobilien, Umwelt, Ethanol und Zucker. Der einstige Vorzeigekonzern, dessen Wurzeln auf den deutschen Einwanderer und Kartografen Emil Odebrecht zurückgehen, ist inzwischen zum Symbol der Korruption im größten Land Lateinamerikas geworden. Den vorläufigen Höhepunkt im Niedergang des Imperiums markiert ein Gerichtsurteil vom Dienstag (8.). Bundesrichter Sérgio Fernando Moro hat den ehemaligen CEO Marcelo Bahia Odebrecht zu 19 Jahre und vier Monate Haft verurteilt.