Mittwoch, 23. Mai 2018

Amazonasbischof Barreto wird Kardinal


Kathpress, 22.05.2018
Amazonasbischöfe mit Kräutler freuen sich über neuen Kardinal
Der für Lateinamerika bedeutendste Mann unter den neuen Kardinälen, Pedro Ricardo Barreto Jimeno, repräsentiert auch die Kirche von Amazonien

Rom-Lima, 22.05.2018 (KAP) Der für Lateinamerika bedeutendste Mann unter den neuen Kardinälen, Pedro Ricardo Barreto Jimeno, repräsentiert auch die Kirche von Amazonien: Das hat das Onlineportal "Vatican Insider" am Dienstag im Blick auf den Jesuiten und Erzbischof von Huancayo in Peru betont. Bei Barreto handle es sich um eine jener Stimmen, die "heute in der Kirche mit großem Einsatz das Thema der Verteidigung der Umwelt als Weg zu einer respektvollen Entwicklung der indigenen Völker" betonten.

Barreto ist Vizepräsident des für die Amazonas-Synode im Oktober 2019 verantwortlichen Netzwerks REPAM (Rede Eclesial Pan-Amazonica). Das Synodenteam wird von den Kardinälen Claudio Hummes (REPAM-Präsident), Peter Turkson (Vatikan) und Carlos Aguiar Retes (Mexico City) geleitet; dem Team aus insgesamt 16 Bischöfen gehört auch der aus Österreich stammende Altbischof Erwin Kräutler an.

Der REPAM-Vizepräsident war Apostolischer Vikar in Jaen im Nordosten Perus. 2004 wurde er Erzbischof in Huancayo. In seiner Zeit in Jaen begründete er ein "Magisterium zum Schutz der Völker des Regenwalds" und eine "Lehre zum Thema Schutz der Schöpfung". Ziel war eine umfassende und nachhaltige Lösung des Umweltproblems. Mit seinem Einsatz begab sich Barreto ebenso wie Kräutler in Lebensgefahr. "Es ist eine Ecke der Welt, in der Umweltschützer ohne allzu große Bedenken getötet werden", kommentierte dies "Vatican Insider".

Pedro Barreto hatte selbst mehrfach Drohungen erhalten: Am gravierendsten war jene des Jahres 2012, als er - nach einer Beschwerde über die Gesundheitsrisiken durch eine Mine - Anrufe und SMS-Nachrichten erhielt, die ihn warnten, dass "seine Tage gezählt" seien und es Zeit wäre, um "die Vorbereitungen für den Sarg und das Begräbnis" zu treffen.

Der Erzbischof von Huancayo ist der fünfte Kardinal in Perus Geschichte, aber er ist der erste eines Bischofssitzes außerhalb der Hauptstadt Lima. Seine Ernennung hat auch Bedeutung für ganz Lateinamerika: Barreto war lange Jahre Präsident der Kommission "Gerechtigkeit und Frieden" des CELAM (Rat der lateinamerikanischen Bischofskonferenzen), und er vertritt als Vizepräsident der REPAM eine größere Ländergruppe. Die REPAM-Mitglieder hatten auf die Ernennung mit großer Freude reagiert, berichteten "Vatican Insider" und kirchliche Medien in Lateinamerika.


Agenzia Fides, 21 Mai 2018
AMERIKA/ECUADOR - REPAM:
“Als Kardinal wird Erzbischof Barreto der Amazonasregion neue Hoffnung schenken”
„Die Ernennung von Erzbischof Barreto zum Kardinal hat eine sehr tiefgründige Bedeutung und erfüllt uns mit große Hoffnung und Verantwortlichkeit: Alle, die wir ihm nahe stehen, verpflichten uns, ihn zu unterstützen auf diesem vom Papst vorgezeigten Weg, der uns zu einer Kirche im Aufbruch machen will und insbesondere als REPAM, wo wir diese göttliche Gelegenheit nutzen um eine ganzheitliche Ökologie zu fördern", so der Katholik und Sekretär des Panamazonischen Kirchennetzwerks REPAM, Mauricio Lopez aus Ecuador in einem Kommentar zur Ernennung von Erzbischof Pedro Ricardo Barreto Jimeno von Huancayo in Peru zum Kardinal bei einem Konsistorium am kommenden 29. Juni.
"Erzbischof Barreto ist ein Prophet der ganzheitlichen Ökologie“, so Lopez weiter, „er war dies bereits vor der Enzyklika Laudato si und ist es noch viel mehr seit der Veröffentlichung. Deshalb müssen wir ihn für sein Engagement anerkennen. Vor kurzem, als wir in Rom waren, um am Treffen des vorsynodalen Rates für die Amazonas-Synode teilzunehmen, haben wir an das ersten Treffen in Puyo bei seinem Besuch in Ecuador erinnert, als wir von der Idee des Amazonas-Netzwerks sprachen. Erzbischof Barreto sagte, das Repam-Netwerk sei eine Initiative des Heiligen Geistes. Vor vielen indigenen und internationalen Organisationen hat er sich selbst in Frage gestellt und diesem Netzwerk Priorität gegeben, als es noch gar nicht existierte, und er war es, der es vorangetrieben hat".
„Dieser Geist“, fährt er fort, „begleitet uns auch im Kontext des REPAM: ein Geist der Brüderlichkeit, der uns lehrt, die Fähigkeit des anderen zu sehen, wenn es um den Schutz das Leben geht und darum den Aufschrei der Menschen zu hören und einen missionarischen Geist der Kirche zu leben".
"Bei vielen Gelegenheiten sprach Erzbischof Barreto über den Amazonas-Regenwald als eine Quelle des Lebens für die Welt. Einigen schien dies übertrieben, aber er machte weiter und sagte, dies sei Teil der Aufgaben der Kirche. Den Amazonas zu einer Priorität zu machen, ihm den Vorrang zu geben, ihn als das Herz der Welt zu betrachten: nur ein Menschen mit einem ganzheitlichen Ökologieverständnis können dies verstehen“, so der Repam-Sekretär abschließend.


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Mallorca-Zeitung, 21.5.2017
Papst-Vertrauter Pedro Barreto: Aus Respekt vor der Schöpfung
Der peruanische Erzbischof erklärt auf Mallorca die Öko-Enzyklika Laudato si´