Samstag, 12. November 2022

Abholzung des Amazonaswaldes unter Bolsonaro stark gestiegen

 

ORF, 12.11.2022
Abholzung des Amazonaswaldes erreichte Extremwert

Im brasilianischen Amazonasgebiet sind allein im Oktober rund 904 Quadratkilometer Regenwald abgeholzt worden. Das teilte das Nationale Institut für Weltraumforschung (INPE) unter Berufung auf vorläufige Zahlen gestern (Ortszeit) mit. Es ist dem brasilianischen Nachrichtenportal G1 zufolge der höchste Wert für den Monat Oktober seit dem Jahr 2015. Das INPE wertet Satellitenbilder aus.

Das brasilianische Amazonasgebiet, das als wichtiger CO2-Speicher gilt, erstreckt sich über neun brasilianische Bundesstaaten und entspricht flächenmäßig der Größe Westeuropas. „Der Schutz des Amazonasgebiets ist entscheidend im Kampf gegen die Klimakrise“, sagte Andre Freitas von Greenpeace Brasilien. „Ohne intakten Regenwald ist das Weltklima bedroht.“

Unter Bolsonaro stark gestiegen
Abholzung und Brände sind nach einem früheren Rückgang in der Amtszeit des gerade abgewählten rechtsgerichteten Präsidenten Jair Bolsonaro wieder sehr stark angestiegen. Umwelt- und Klimaschutzorganisationen hoffen, dass die Rate unter der künftigen Regierung von Luiz Inacio Lula da Silva sinken wird.

Lula galt in seiner früheren Amtszeit von Anfang 2003 bis Ende 2010 zwar nicht als Grüner, hat jetzt allerdings versprochen, den Umwelt- und Klimaschutz künftig zu stärken.

Maßnahmen gefordert
„Die neue Regierung steht vor einer großen Herausforderung. Aber wenn Brasilien wieder eine Führungsrolle in der globalen Klimadebatte übernehmen will, muss es dringend Maßnahmen ergreifen“, sagte Freitas.

Lula von der linken Arbeiterpartei kündigte für kommende Woche seine Teilnahme am Weltklimagipfel in Ägypten an. Auch eine Delegation brasilianischer Indigener nimmt bereits an dem Gipfel teil. „Wir wollen auf unsere Situation aufmerksam machen und das Gespräch suchen, um Hoffnung auf das Morgen zu haben“, sagte der junge indigene Aktivist Janio Kaiowa.


ZDF, 09.07.2022
Amazonas-Regenwald: Abholzung auf Höchststand
Das Versprechen Bolsonaros, großflächige Regenwald-Abholzungen in Brasilien zu unterbinden, ist nicht alt. Trotzdem erreicht die Rodung im Amazonas-Gebiet einen traurigen Rekord.


G1 - O Globo, 11/11/2022
Alertas de desmatamento na Amazônia têm pior outubro da série histórica, aponta Inpe
Área de alertas detectada pelo Deter no mês foi de 904 km². Série começou em 2015. Setembro também bateu recorde.

Jornal de Rondônia, 11/11/2022
Desmatamento em outubro é o pior já registrado, segundo INPE
Rondônia é o 4º estado no ranking, com 69 km² desmatados

Dienstag, 1. November 2022

Lateinamerikanischer Bischofsrat CELAM veröffentlicht Dokument zur Synode

 
Katholisch.de, 31.10.2022
Umgang mit sexuellen Minderheiten und Diversität unter den Themen
Bischöfe aus Lateinamerika veröffentlichen Papier mit Reform-Ideen
Von regionalen Besonderheiten bis hin zum Umgang mit sexuellen Minderheiten: Der Lateinamerikanische Bischofsrat hat ein umfangreiches Papier mit zahlreichen Reformvorschlägen vorgelegt. Dies könnte nun in den weltweiten synodalen Prozess einfließen.

Die Bischöfe aus Lateinamerika haben am Montag in Rom ein umfangreiches Papier vorgestellt, dessen Reform-Ideen in den weltweiten synodalen Prozess einfließen könnten. Der vom Lateinamerikanischen Bischofsrat (CELAM) herausgegebene Text ist rund 150 Seiten lang und wurde in sechs Sprachen publiziert, darunter auch in Deutsch. Unter dem Titel "Auf dem Weg zu einer synodalen Kirche, die an die Peripherien reicht" enthält er die Ergebnisse der ersten gesamtlateinamerikanischen Kirchenversammlung, die im November 2021 in Mexiko-Stadt tagte. An ihr nahmen Bischöfe, Priester und Nichtgeweihte aus allen Ländern Lateinamerikas und der Karibik teil. Der Text wurde im Juli 2022 vom CELAM approbiert.


VaticanNews, 31.10.2022
Lateinamerikanischer Bischofsrat CELAM beim Papst
Dokument zur Synode veröffentlicht
Papst Franziskus hat diesen Montag Vertreter des Lateinamerikanischen Bischofsrates (CELAM) in Privat-Audienz empfangen. CELAM veröffentlichte diesen Montag auch ein umfassendes Dokument zum aktuellen Synodalen Prozess in der katholischen Kirche, den Papst Franziskus für die Weltkirche eingeleitet hat.

Der steinige Weg von der Bischofssynode zur Kirchenversammlung

Die Erste Kirchliche Versammlung des Volkes Gottes, die im November 2021 in einer hybriden Form – physisch in Mexiko und virtuell in ganz Lateinamerika – in Kontinuität der Fünften Bischofsversammlung von Aparecida 2007 stattfand, war ein Versuchsballon.Von Paulo Süss.

Mit der Einberufung dieser Versammlung durch Papst Franziskus wurden zwei Ziele verfolgt, Vorschläge von Aparecida aufzugreifen, die in den 14 Jahren seit dem damaligen Ereignis nicht die gebührende Beachtung gefunden hatten, und den Kreis von Mitwirkenden in Vorbereitung, Durchführung und Weiterentwicklung von Entscheidungen zu erweitern. In Evangelii gaudium (EG 113) von 2013 verweist Papst Franziskus auf diese breitere Basis: „Jesus sagt den Aposteln nicht, eine exklusive Gruppe, eine Elitetruppe zu bilden. Jesus sagt: »Geht zu allen Völkern und macht alle Menschen zu meinen Jüngern« (Mt 28,19)“. Durch Predigt und Taufe haben die Apostel die Kirche aufgebaut und alle Völker zu Jüngern gemacht. In dieser Kirche ist „jeder Amtsträger ein Getaufter unter Getauften“ (Episcopalis Communio 10), jeder Bischof ist „gleichzeitig Lehrer und Lernender, […] ein Lernender, wenn er in dem Wissen, dass der Geist jedem Getauften geschenkt ist, auf die Stimme Christi hört, die durch das ganze Volk Gottes spricht und es ‚in credendo‘ unfehlbar macht.“ (Episcopalis Communio 5). Der Geist, der das Volk Gottes leitet, verwandelt die Getauften von Zuhörer:innen der Hierarchie und Vollstrecker:innen von Entscheidungen, an denen sie nicht beteiligt waren, zu Protagonist:innen der Evangelisierung. Die Verwirklichung dieses „neuen Protagonismus“ inspirierte dazu, die erwartete VI. Bischofsversammlung in eine „Erste Kirchliche Versammlung“ umzuwandeln, ein wahrhaft prophetischer Vorschlag in Kontinuität des Zweiten Vatikanischen Konzils und des ihm folgenden lateinamerikanischen und karibischen Lehramts.
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