Donnerstag, 9. Juli 2020

Bolsonaro blockiert mit Veto Corona-Maßnahmen für Indigene

ORF, 8.7.2020
Trotz eigener Infektion
Bolsonaro blockiert CoV-Hilfe für Indigene
Am Dienstag ist bekanntgeworden, dass sich Brasiliens Präsident Jair Bolsonaro mit dem Coronavirus infiziert hat. Mehr Hilfe will er trotzdem nicht bereitstellen – jedenfalls nicht für gewisse Gruppen: Am Mittwoch legte Bolsonaro sein Veto gegen ein Gesetz ein, das Hilfe für Indigene, die afrobrasilianische Gruppe der Quilombol und andere traditionelle Gemeinschaften vorgesehen hätte.

Das vom obersten Gerichtshof verordnete Gesetz hätte diese Gruppen in der Coronavirus-Krise als „extrem gefährdet“ eingestuft. Damit wären die Behörden verpflichtet worden, diesen Gruppen Zugang zu Trinkwasser, Desinfektionsmitteln und ärztlicher Versorgung inklusive künstlicher Beatmung und Intensivbetten zu garantieren. Zudem sollte die Versorgung mit Internet und Lebensmitteln sichergestellt werden.

Mit seiner Unterschrift stoppt Bolsonaro dieses Gesetz nun vorläufig. Offiziell begründet wurde diese Maßnahme laut einem Bericht der brasilianischen Onlinezeitung Globo damit, dass der Text Ausgaben verordne, aber die budgetären und finanziellen Folgen nicht berücksichtige. Das sei gegen die Verfassung.

Zeit-Online, 9.7.2020
Jair Bolsonaro stoppt Corona-Maßnahmen in Indigenengebieten
In Brasilien sterben Indigene doppelt so häufig an Covid-19 als der Rest der Bevölkerung. Nun sollten sie gezielt unterstützt werden. Der Präsident legte sein Veto ein.


O Globo, 8.7.2020
Bolsonaro sanciona, com vetos, projeto que prevê medidas para tentar proteger indígenas
Entre os trechos vetados estão os que preveem obrigação do governo em fornecer água potável, higiene, leitos hospitalares e facilidades ao acesso ao auxílio emergencial.

Jornal da Globo, 9 jul 2020
Bolsonaro sanciona com vetos lei que estabelece medidas de proteção a povos indígenas
O ministro do Supremo, Luís Roberto Barroso, estipulou cinco medidas que devem ser seguidas pelo governo para proteger a população indígena.


gov.br, 07/07/2020
Projeto de Lei sobre uso de máscaras é sancionado
O Presidente da República sancionou, com vetos, o Projeto de Lei nº 1.562, de 2020, que alterava a Lei nº 13.979, de 6 de fevereiro de 2020, que dispõe sobre a obrigatoriedade do uso de máscaras de proteção individual para circulação em espaços públicos e privados, decorrente da pandemia da Covid-19.

Dienstag, 7. Juli 2020

Bolsonaro mit Coronavirus infiziert


Deutsche Welle, 7.7.2020
COVID-19-Infektion bei Bolsonaro
Wenn ein Verharmloser sich ansteckt: Corona-Infektion bei Jair Bolsonaro
Brasiliens Präsident zeigte Symptome und hat sich testen lassen. Nun hat Jair Bolsonaro offiziell bestätigt, dass er sich mit Corona angesteckt hat. Dabei hatte er die Gefahr stets kleingeredet.

Kurier, 7.7.2020
Coronakranker Bolsonaro: "Bin bei guter Gesundheit"
Laut Medienberichten ist der Rechtspopulist am Montag positiv auf das Virus getestet worden.

Süddeutsche, 7.7.2020
USA haben WHO offiziell verlassen
  • Die Vereinigten Staaten sind offiziell kein Mitglied der Weltgesundheitsorganisation mehr.
  • Brasiliens Präsident Bolsonaro gibt Corona-Erkrankung bekannt.
  • Die Ausbreitung des Coronavirus hat einem UN-Sonderberichterstatter zufolge Hoffnungen auf eine Beendigung der globalen Armut bis 2030 zunichte gemacht.
  • Australien fürchtet sich vor einer zweiten Infektionswelle. Der Bundesstaat Victoria erlässt erneut Ausgangsbeschränkungen.

Tagesschau, 7.7.2020
Bolsonaro mit Coronavirus infiziert
Er nannte Corona eine "leichte Grippe" und redete die Gefahr durch die Pandemie klein - nun ist Brasiliens Präsident Bolsonaro positiv auf das Virus getestet worden. Es gehe ihm aber gut, erklärte er.


O Globo, 7.7.2020
Bolsonaro anuncia resultado positivo de teste de Covid-19 e diz que está 'perfeitamente bem'
Presidente afirmou ainda que teve febre de 38 graus, mal-estar e dor no corpo. Ele vai trabalhar nos próximos dias no Palácio da Alvorada, por videoconferência.

O Globo, 7.7.2020
Bolsonaro diz que exame de Covid-19 deu positivo: frases
Presidente disse ter tido febre e sentido mal-estar, cansaço e dor muscular.

Correio Braziliense, 7.7.2020
Se não se isolar, Bolsonaro comete crime, diz jurista
Após ter resultado positivo para coronavírus, presidente deve atender orientações de profissionais de saúde e atuar para evitar contaminar outras pessoas

Montag, 6. Juli 2020

Mehr als 100 katholische Oberhirten veröffentlichen gemeinsamen Appell für neues Wirtschaftssystem

Katholisch.de, 6.7.2020
Bischöfe: Wirtschaft muss Ausbeutung von Mensch und Umwelt beenden
"Als Bischöfe fühlen wir uns moralisch und spirituell in der Pflicht, eine Neuordnung von Prioritäten für diese Krise und die Zeit danach anzumahnen": Über 100 Oberhirten aus 30 Staaten veröffentlichen einen gemeinsamen Appell – 8 aus Deutschland.

misereor, 6.7.2020
Bischöfe fordern weltweit Unternehmensvorgaben
(Aachen, 06. Juli 2020) In einer gemeinsamen Erklärung fordern mehr als 110 Bischöfe aus aller Welt ihre Regierungen auf, Unternehmen zur Einhaltung von Menschenrechten und Umweltstandards zu verpflichten. "Wenn Unternehmen zur Verschmutzung von Böden, Luft und Grundwasser, zu Menschenrechtsverletzungen oder Kinderarbeit beitragen, müssen sie dafür zur Verantwortung gezogen werden. Betroffenen muss der Zugang zu wirksamen Rechtsmitteln erleichtert werden", forderte der für MISEREOR zuständige Freiburger Erzbischof Stephan Burger, der neben dem Vorsitzenden der Deutschen Bischofskonferenz, dem Limburger Bischof Georg Bätzing, zu den Unterzeichnern des internationalen Appells gehört.
Die Erklärung der Bischöfe im Wortlaut finden Sie hier. 


KOO, 6.7.2020
Bischöfe fordern weltweite Regeln für Unternehmen zum Schutz von Menschenrechten um Umwelt
Über 100 Bischöfe und Kardinäle fordern die Staatengemeinschaft auf, die Menschenrechtsverantwortung von transnationalen Konzernen und anderen Unternehmen vorantreiben.
Die von 110 Katholischen Bischöfen und Kardinälen unterzeichnete Erklärung „Mehr denn je muss heute die Erfüllung der Sorgfaltspflicht in Lieferketten verpflichtend sein, um unternehmerischen Missbrauch zu unterbinden und weltweite Solidarität zu gewährleisten“ wurde am 6. Juli 2020 der Öffentlichkeit präsentiert und fordert Staaten dringend dazu auf, Menschenrechtsverletzungen und Umweltverbrechen von Konzernen durch verbindliche Rechtsvorschriften zu unterbinden


Kathpress, 7.7.2020
Weltweiter Bischofs-Appell gegen Ausbeutung von Mensch und Umwelt
Die Politik muss aus kirchlicher Sicht Unternehmen und internationale Konzerne zur Einhaltung von Menschenrechten und zum Umweltschutz verpflichten. Das haben 110 katholische Bischöfe aus 30 Staaten in einem am Montag vom Weltdachverband katholischer Entwicklungsorganisationen (CIDSE) veröffentlichten gemeinsamen Appell gefordert. Die Corona-Krise biete die Chance, eine fairen Wandel in Gang zu setzen und einem neuen Wirtschaftssystem den Weg zu bahnen: Das "profitgetriebene System und die damit verbundene Wegwerfmentalität" müsse enden. Unterstützt wird das Dokument u.a. auch durch sechs Bischofs-Unterschriften aus Österreich.

"Mehr denn je muss heute die Erfüllung der Sorgfaltspflicht in Lieferketten verpflichtend sein, um unternehmerischen Missbrauch zu unterbinden und weltweite Solidarität zu gewährleisten", heißt es in dem Text, der zugleich die Staatengemeinschaft dazu aufruft, Menschenrechtsverletzungen und Umweltverbrechen von Konzernen durch verbindliche Rechtsvorschriften zu unterbinden. Die Kirchenvertreter fordern außerdem, die Corona-Krise als Chance für einen solidarischen und ökologischen Umbau der Wirtschaftsregeln zu nutzen. Das "profitgetriebene System und die damit verbundene Wegwerfmentalität" müssten enden.

So kritisieren die Bischöfe, dass zu viele Unternehmen und Konzerne Menschen und Umwelt ausbeuteten. Sie vermieden Steuern, die für Gemeinschaftsaufgaben wie Gesundheitswesen oder Bildungseinrichtungen nötig wären und seien mitschuldig an Menschenrechtsverletzungen wie Zwangs- und Kinderarbeit, heißt es in dem Appell. "Als Bischöfe fühlen wir uns moralisch und spirituell in der Pflicht, eine Neuordnung von Prioritäten für diese Krise und die Zeit danach anzumahnen."

Ein echtes Umdenken sei aber, so die Bischöfe, nur durch klare nationale und internationale Gesetze zu erreichen. "Durch Leitlinien und freiwillige Ansätze gelingt es nicht, Menschen und den Planeten vor Umweltzerstörung und Menschenrechtsverletzungen zu schützen." Zudem müssten alle Arbeitnehmer das Recht und die Chance erhalten, bei Gesetzesverstößen klagen zu können. Die Bischöfe verweisen etwa auf Landraub, die Ermordung von Menschenrechtsaktivisten, Kinder- und Zwangsarbeit, geschlechterspezifischer Gewalt sowie Umweltzerstörung und die Abholzung von Wäldern.

Unterstützung auch aus Österreich

Aus Österreich haben die Bischöfe Werner Freistetter (Militärdiözese), Hermann Glettler (Innsbruck), Wilhelm Krautwaschl (Graz-Seckau), Ägidius Zsifkovics (Eisenstadt), Benno Elbs (Feldkirch) sowie der aus Vorarlberg stammende Bischof em. Erwin Kräutler den Aufruf unterzeichnet. "Es braucht internationale Gesetze, die Konzerne zu einem respektvollen Umgang mit Menschen und Umwelt verpflichten. Würde und Gerechtigkeit sind Fundamente des christlichen Weltbilds. Sie gelten auch für Wirtschaft und Politik", betonte in einem Statement dazu Bischof Freistetter.

Unterstützt wird der Appell auch von der Dreikönigsaktion der Katholischen Jungschar sowie von der Koordinierungsstelle der Bischofskonferenz für internationale Entwicklung und Mission (KOO): "Es freut mich, dass so viele Bischöfe und Kardinäle gemeinsam die Stimme erheben und sich für eine Regulierung von Unternehmen einsetzen und so den Frauen und Männer zur Seite stehen, die ihr Leben dem Kampf für Menschen- und Umweltrechte verschrieben haben", so der Geschäftsführer der Dreikönigsaktion, Jakob Maierhofer-Wieser.

KOO-Geschäftsführerin Anja Appel verweist auf den weltkirchlichen Rang der Erklärung, der den Forderungen nach mehr globaler Solidarität zusätzlich Nachdruck verleihe: "Kirchenvertreter aus über 30 Ländern stehen hinter dieser Erklärung. Dadurch bekommt sie doppeltes Gewicht. Es zeigt wie wichtig es ist als Weltkirche gemeinsam Stellung zu beziehen. Kirche bezieht Standpunkt. Und dies klar auf der Seite der Armen und Unterdrückten."

Die unterzeichnenden Bischöfe stammen u.a. aus Ländern wie Indien, Myanmar, Uganda und Kolumbien. Zudem haben viele Bischöfe aus Europa (Belgien, Deutschland, Frankreich, Luxemburg, Niederlande, Österreich, Schweiz, Spanien) die Erklärung unterzeichnet. Der Appell trägt den Titel "Sorgfaltspflichten für globale Lieferketten - Gegen Menschenrechtsverstöße durch Unternehmen und für weltweite Solidarität" (Dokument im Wortlaut: https://www.cidse.org/wp-content/uploads/2020/07/DE_CIDSE-Press-release_Bihops-Statement.pdf)

Donnerstag, 2. Juli 2020

Brasiliens Bildungsminister tritt nach fünf Tagen zurück

Blickpunkt Lateinamerika, 1.7.2020
Brasiliens Bildungsminister tritt zurück
Brasiliens frisch ernannter Bildungsminister Carlos Alberto Decotelli tritt zurück. Er zieht damit die Konsequenzen aus einem Skandal um einen erfundenen Doktortitel.
Nur fünf Tage nach seiner Ernennung hat der brasilianische Bildungsminister Carlos Alberto Decotelli gestern seinen Rücktritt angekündigt. Er reagierte damit laut lokalen Medienberichten auf die Vorwürfe, er habe seinen Doktortitel erfunden. Den Betrugsvorwurf hatte Decotelli bereits vergangen Freitag selbst eingeräumt. Er ist damit schon der vierte brasilianische Minister, der in den vergangenen drei Monaten zurückgetreten ist.


amerika21, 1.7.2020
Posse in Brasilien:
Vier-Tage-Minister mit Studium in Deutschland erfand Doktortitel
Brasiliens jüngster, ehemaliger Bildungsminister, Carlos Alberto Decotelli, ist wegen Betrugsvorwürfen nach vier Tagen von seinem Amt zurückgetreten. Decotteli reichte am gestrigen Dienstag seinen Rücktritt vom Amt ein, das er nie angetreten hat. Denn Medienberichten zufolge hat Decotelli wesentliche Teile seiner akademischen Laufbahn auf der Plattform Currículo Lattes geschönt oder erfunden, darunter seinen Doktortitel und einen Postdoc an der Bergischen Universität Wuppertal.


O Globo, 25/06/2020
Professor Carlos Alberto Decotelli substitui Weintraub e é o novo ministro da Educação
Oficial reformado da Marinha, Decotelli já atuou no governo Bolsonaro como presidente do FNDE.

O Globo 29/06/2020
Entenda as polêmicas sobre os títulos acadêmicos do novo ministro da Educação, Carlos Alberto Decotelli
As titulações estavam declaradas no perfil pessoal de Decotelli na plataforma Lattes.

Jornal da Globo, 2 Jul 2020
Carlos Alberto Decotelli entrega a carta de demissão como ministro da Educação
Após cinco dias da nomeação de Decotelli, a demissão veio após as diversas informações falsas encontradas no currículo dele.

Mittwoch, 1. Juli 2020

Neue Kirchenkonferenz für das Amazonasgebiet gegründet


VaticanNews, 30.6.2020
Amazonien hat eine neue kirchliche Konferenz
Eine „angemessene Antwort auf den Schrei der Armen und der Schwester Mutter Erde“ will die neue kirchliche Amazonas-Konferenz darstellen. Unter den führenden Mitgliedern der neuen Konferenz, die mit Vertretern der sieben amazonischen Bischofskonferenzen und indigener Völker bestückt ist, fungieren alte Bekannte.

Zum Präsidenten wurde der aus Brasilien stammende Kardinal und Präsident des Amazonas-Netzwerkes Repam, Cláudio Hummes, gewählt. Vizepräsident wurde Bischof David Martínez De Auguirre Guinea, Apostolischer Vikar von Puerto Maldonado in Peru.

Nicht zufällig am 29. Juni, dem Festtag der Heiligen Petrus und Paulus, war die Gründung des neuen Organismus bekannt gegeben worden. Vorausgegangen war eine mehrtägige kostituierende Sitzung, die via Internet abgehalten wurde. Die Versammlung hat es sich vorgenommen, für die konkrete Umsetzung der Vorschläge zu sorgen, die aus der Sonderversammlung der Bischofssynode zum Amazonasgebiet hervorgegangen sind. Außerdem wolle die Konferenz eine „Brücke“ darstellen, „die andere kirchliche, soziale und auf die Umwelt ausgerichtete Netzwerke und Initiativen auf kontinentalem und internationalem Niveau belebt“, hieß es in der entsprechenden Gründungsmitteilung.

Indigene und Vertreter der regionalen kirchlichen Organismen
Der neugegründeten Kirchlichen Amazonien-Konferenz gehören je ein, beziehungsweise aus Brasilien zwei Repräsentanten der sieben Bischofskonferenzen an, die Anteil an Amazonien haben. Für den Exekutivrat wurde der Apostolische Vikar von Pando in Bolivien als Vertreter der Bischofskonferenzen Amazoniens bestimmt, neben den Präsidenten der kirchlichen regionalen Vereinigungen CELAM (Lateinamerikanischer Bischofsrat), REPAM (Kirchliches Panamazonas-Netzwerk), CLAR (Lateinamerikanische Vereinigung der Ordensleute) sowie der Caritas für Lateinamerika und die Karibik. Darüber hinaus sind drei Vertreter der indigenen Völker Mitglied: Patricia Gualinga vom Volk der Kichwa-Sarayakú (Ecuador); Schwester Laura Vicuña Pereira vom Volk der Kariri (Brasilien), und Delio Siticonatzi vom Volk der Asháninka (Perú).

Adveniat zur neuen Konferenz: „Schutzschild für die Bewahrung des Planeten“
„Es ist höchste Zeit, dass wir mit der Kirchlichen Amazonas-Konferenz einen Schutzschild für die Bewahrung des Planeten errichten.“ Das hat der Hauptgeschäftsführer des Lateinamerika-Hilfswerks Adveniat, Pater Michael Heinz, anlässlich der konstituierenden Sitzung der Conferncia Eclesial de la Amazonía (CEA) am 30. Juni betont.

„Es ist unsere letzte Chance, das Überleben der indigenen Völker und den Fortbestand des Amazonasregenwaldes zu sichern“, ist sich Pater Heinz angesichts der dramatischen Situation gewiss. In ganz Amazonien haben sich bereits 432.028 Menschen mit Covid-19 infiziert, 13.875 (Stand: 29.06.2020) sind daran gestorben. „Es wird immer wieder deutlich, dass das Immunsystem der Indigenen nicht auf einen solchen Virus vorbereitet ist und die Indigenen aufgrund der schlechten Gesundheitsversorgung deutlich häufiger an Covid-19 sterben.“ Gleichzeitig ist die Abholzung im brasilianischen Regenwald im Schatten der Corona-Pandemie im April um 171 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat gestiegen.

„Wir in Europa können von dieser länderübergreifenden Kooperation viel lernen“

Durch die Einberufung der Kirchlichen Amazonas-Konferenz machen Papst Franziskus und die Amazonasbistümer laut Pater Heinz ernst mit dem dezentralen Kirchenmodell. „Wir in Europa können von dieser länderübergreifenden Kooperation viel lernen: Auf diesem Weg können die drängenden Probleme der Menschheit, wie zum Beispiel der Klimawandel oder der dramatische Verlust an Biodiversität, wirksam angegangen werden“, ist sich Pater Heinz gewiss.

Entscheidend werde aber natürlich sein, mit welchen Kompetenzen die CEA ausgestattet wird. Bereits jetzt entfalte die Kirchliche Amazonas-Konferenz eine größere Wirkung: So wird der Lateinamerikanische Bischofsrat CELAM 2021 eine Konferenz mit jeweils 70 Bischöfen, Ordensleuten und Laien einberufen. „Das ist ein starkes Zeichen dafür, dass das Zusammenspiel von Priestern und Laien, das während der Amazonassynode begonnen wurde, sich dort aber leider nicht strukturell niedergeschlagen hat, jetzt weitergeführt und sogar ausgebaut wird“, sagte Pater Heinz.

Hintergrund
Das Schlussdokument der Synode hatte in Nummer 115 die Einrichtung eines bischöflichen Organs für die amazonische Kirche gefordert. Deren Aufgabe sollte es sein, die Evangelisierung unter Berücksichtigung einer ganzheitlichen Ökologie und den Besonderheiten der Kirche Amazoniens zu stärken. Durch die Verbindung zum Lateinamerikanischen Bischofsrat CELAM können die neuen Ideen aus Amazonien in Zukunft Wiederhall in ganz Lateinamerika und der Karibik finden, ist Adveniat-Chef Heinz überzeugt.


Katholisch.de, 30.6.2020
Einzigartiges kirchliches Organ umfasst neun Länder
Frucht der Synode: Neue Kirchenkonferenz für Amazonien gegründet
Ein solches länderübergreifendes Organ ist ein Novum in der katholischen Kirche: Nach langen Verhandlungen im Verborgenen wurde in Lateinamerika die "Conferencia Eclesial de la Amazonia" gegründet. Sie ist eine Frucht der Amazonas-Synode.


Domradio.de, 30.06.2020
Neue Kirchenkonferenz für das Amazonasgebiet gegründet
Einzigartiges kirchliches Organ umfasst neun Länder
Nach langen Verhandlungen im Verborgenen ist es soweit: In Lateinamerika ist die Conferencia Eclesial Amazonica gegründet worden. Die konstituierende zweitägige Sitzung per Videoschalte ging nun zu Ende.


VaticanNews, 6.7.2020
Brasilien: „Neue Amazonas-Bischofskonferenz ist ein Geschenk der Synode“
Die neue kirchliche Struktur der Bischofskonferenz Amazoniens ist „ein Zeichen der Nähe zu den Bedürfnissen der Bevölkerung, insbesondere der indigenen Bevölkerung“. Das sagt im Gespräch mit Radio Vatikan Bischof Neri José Tondello von Juina. Das Ziel der neuen Institution bestehe auch darin, die Schlussfolgerungen der Amazonien-Synode vom vergangenen Oktober in die konkrete Tat umzusetzen.

VaticanNews, 29/07/2020
Criada a Conferência Eclesial da Amazônia
Neste 29 de Junho, após dois dias de deliberações, nasceu a Conferência Eclesial da Amazônia. O cardeal Claudio Hummes, OFM (Brasil) foi eleito presidente.

REPAM, 29/07/2020
Criada a Conferência Eclesial da Amazônia
Por meio de uma Assembleia virtual, realizada nos dias 26 e 29 de junho, o novo organismo eclesial é fruto das reflexões do Sínodo para a Amazônia, realizado em outubro de 2019, em Roma. O presidente da REPAM e presidente da Comissão Episcopal Especial para a Amazônia, Cardeal Cláudio Hummes também assume a presidência da Conferência Eclesial da Amazônia.
Para o comunicado oficial clique aqui.