Donnerstag, 9. Dezember 2010

Bischof Erwin Kräutler macht auf grausamen Genozid der Guarani-Kaiowá aufmerksam

In seiner Rede anlässlich der Verleihung des Alternativen Nobelpreises nennt Bischof Erwin Kräutler die Situation der Guarani-Kaiowá-Indios einen "grausamen Genozid":

Heute Abend nützte ich die Gelegenheit, um die Aufmerksamkeit der internationalen Gemeinschaft auf den Schmerz, die Verzweiflung und die Unsicherheit der Guarani-Kaiowá, Menschen der Region im südlichen Mato Grosso, zu lenken. Die Indigenen sind eingeengt auf kleine Flächen, die jungen Menschen haben keine Aussichten auf ihre Zukunft und die Selbstmordraten sind alarmierend hoch. Fabriksbesitzer, die eine Art moderne Sklavenarbeit betreiben, werden von der öffentlichen Verwaltung wie Helden behandelt. Die jetzige Regierung ignoriert diesen grausamen Genozid, der vor ihren Augen statt findet. Aber wir dürfen unsere Augen vor diesen Verbrechen nicht schließen!

Bischof Kräutler hatte im März dieses Jahres die Guarani in Mato Grosso besucht - wir berichteten darüber:
Dom Erwin entsetzt über Elend der Indios in Campo Grande


Dossier von Survival International: Guarani
Die brasilianischen Guarani leiden unter gewalttätigen Farmern
Für die Guarani ist Land der Ursprung allen Lebens. Doch Farmer haben ihr Gebiet verwüstet und nahezu all ihr Land genommen.
Die Kinder der Guarani verhungern. Ihre Anführer werden ermordet. Hunderte Männer, Frauen und Kinder haben bereits Selbstmord begangen.

Deutschlandradio, 7.12.2010 (auch Audio)
Die Indianer siedeln an der Bundesstraße
Alternativer Nobelpreisträger Bischof Kräutler: Kampf gegen Staudammprojekt geht weiter
Der brasilianische Bischof und Träger des Alternativen Nobelpreises Erwin Kräutler hofft, dass das umstrittene Staudammprojekt Belo Monte im Amazonasgebiet noch verhindert werden kann. Die Bevölkerung in der Region profitiere davon nicht, vielmehr werde ihre Umwelt zerstört.

Universität Zürich, 10.12.2010
«Die grösste Armut ist, wenn man nicht mehr sein darf»
Erwin Kräutler ist der diesjährige Preisträger des Right Livelihood Award, des Alternativen Nobelpreises. In der Aula der Universität Zürich erntete der österreichische Bischof viel Bewunderung für seinen Einsatz für die Indios im brasilianischen Amazonasgebiet. Der «Bischof des Regenwalds» sprach über die Bibel, den Fortschritt und über das Recht auf eine Heimat.

Welt Online, 7.12.2010 (Mit Fotogalerie von bedrohten Tier- und Pflanzenarten)
"Amazonas-Bischof" prangert Gier und Zerstörung an
In Stockholm wurde der Alternative Nobelpreis verliehen. Einer der Geehrten ist der österreichische Bischof und Aktivist Erwin Kräutler.