Donnerstag, 20. Dezember 2012

Belo Monte - wo Paradies und Hölle aufeinander stoßen

Blog von Maria Simperler, 12.12.2012
Die Ankunft des Paradieses
Der Amazonas beherbergt den größten und artenreichsten Regenwald der Welt. Ein Mega-Staudammprojekt verspricht den Menschen Geld und eine große Zukunft – und gefährdet damit den letzten Rest dieses Gartens Eden.

Der Ort, an dem Paradies und Hölle aufeinander stoßen, liegt in Pará.

Das Paradies wird abgesteckt und aufgeteilt. Straßen, Strommasten, Stromleitungen. Wo Wildwuchs sein sollte, brechen geometrische Formen eine Schneise durch grünes Laubwerk. Von oben sieht die Gegend aus wie ein Schachbrett. Wie ein Spiel könnte man meinen. Ein Spiel bei dem es darum geht, in den dunkelgrünen Wald graue Rechtecke zu brennen.

Stadt. Land. Fluss. Damm.

Altamira. Brasilien. Xingu. Belo Monte.

Die Hölle ist ein graues Loch. Ein Loch, in dem Bagger jeden Tag weiter daran graben, den drittgrößten Staudamm der Welt fertig zu stellen, mitten im Amazonasgebiet. 2015 soll Belo Monte das erste Mal Strom erzeugen, 2019 dann vollständig in Betrieb gehen.

Auf einer Anhöhe steht Gutemberg Cruz und blickt auf die Bagger, Lastwagen und Planierraupen herab, die von hier aus wie Spielzeug aussehen. Eigentlich steht Cruz auf dem normalen Level, der Höhenunterschied ergibt sich, weil die Spielzeugbagger an einem riesigen Loch herumgraben. Zehn Millionen Kubikmeter Gestein sind schon weg, so groß ist die Grube.


Vollständiger Artikel in "2012 - Thema Paradies"




WOZ Nr. 13/2013 vom 28.03.2013
Brasilien: Ende und Anfang des Paradieses
Das Amazonasgebiet beherbergt den grössten und artenreichsten Regenwald der Welt. Ein Mega-Staudammprojekt verspricht den Menschen Geld und eine grosse Zukunft – und gefährdet damit den letzten Rest des Naturgebiets sowie der indigenen Kultur.