Dienstag, 26. Februar 2013

Belo-Monte-Baufirma lässt Umweltbewegung ausspionieren

Die Bewegung Xingu Vivo para Sempre hielt am Sonntag, 24.2., in Altamira die Vollversammlung zur Jahresplanung ab. Dabei wurde Antonio (fiktiverName), der seit Oktober vergangenen Jahres Mitglied der Bewegung ist, als Spion entlarvt. Er wurde in flagranti bei der Aufnahme der Wortmeldungen mittels eines speziellen Kugelschreibers erwischt.

Marco Apolo Santana Leão, der Rechtsanwalt der Bewegung, entdeckte auf dem Kugelschreiber mehrere Audio-Aufnahmen sowie eine Bedienungsanlage für das Spionagegerät.
Nach anfänglichem Zögern gestand Antonio dem Rechtsanwalt seine Tätigkeit als Spion und gab an, vom Belo Monte Baukonsortium (CCBM) dafür eigens angeheuert worden zu sein.

Da Antonio seitens der Bewegung Xingu Vivo versichert wurde, dass die Polizei nicht eingeschaltet und sein Name nicht publiziert wird,  willigte er einer Videoaufzeichnung seines Geständnisses ein, die auf Youtube veröffentlicht ist.

Er hätte zunächst auf einer Belo-Monte-Baustelle gearbeitet, sei aber 2012 entlassen worden. Im Oktober 2012 wurde er im Security-Bereich wieder angestellt, um unzufriedene oder streikwillige Arbeiter ausfindig zu machen und zu melden. Wurde jemand gemeldet, bedeutete das immer auch gleich die Entlassung für alle in einem Unterkunftsbereich. Auf diese Weise seien in letzter Zeit mindestens 80 Leute gekündigt worden.

Laut Antonio hatte das Baukonsorium vor allem Interesse an Dona Antônia Melo, Koordinatorin der Bewegung Xingu Vivo, da sie wegen ihres Engagements für den Umweltschutz und wegen ihrer vielen internationalen Kontakte die größte Gefahr für das Kraftwerkprojekt Belo Monte bedeutet. Für seine Infiltration in die Bewegung, für die Teilnahme an den Treffen und für Berichterstattung und Fotos erhielt er seit Oktober monatlich 5.000 Reais. Seine Informationen seien an die staatliche Geheimpolizei (ABIN) weitergeleitet worden.

Xingu Vivo erstattete Anzeige gegen das Baukonsortium Belo Monte bei der Staatsanwaltschaft (MPF), die die Ermittlungen bereits eingeleitet hat.


Xingu Vivo,25.2.2013
Funcionário de Belo Monte é flagrado espionando Xingu Vivo para informar ABIN
Na manhã deste domingo, 24, quando finalizava seu planejamento anual em Altamira (PA), o Movimento Xingu Vivo para Sempre detectou que um dos participantes, Antonio, recém integrado ao movimento, estava gravando a reunião com uma caneta espiã.

Xingu Vivo,25.2.2013
MPF vai apurar denúncia de espionagem contra o Consórcio Construtor de Belo Monte
O Ministério Público Federal recebeu hoje uma representação do Movimento Xingu Vivo para Sempre informando a descoberta de um agente contratado pelo Consórcio Construtor de Belo Monte que atuava infiltrado no movimento, gravando reuniões, fotografando pessoas e repassando informações para a empresa.

Folha, 25.2.2013
Movimento ambientalista no Pará relata ter sido espionado
O Movimento Xingu Vivo para Sempre, organização não governamental que questiona na Justiça o processo de licenciamento ambiental da usina hidrelétrica de Belo Monte, relatou nesta segunda-feira (25) ao Ministério Público Federal que foi alvo de espionagem das empresas envolvidas na maior obra do governo federal no Pará.