FAZ, 15.12.2014
Sorgen und Appelle
Was Lima dem Klima bringt
Die Sorgen sind groß: die bisherigen Bemühungen, die Emission von Treibhausgasen zu reduzieren, reichen nicht aus. Die Beschlüsse von Lima im Überblick.
Domradio, 14.12.2014
Weltklimagipfel einigt sich auf Eckpunkte für Vertrag
Eisiger Wind aus Lima
Nach zähem Ringen hat sich die UN-Klimakonferenz in Lima auf Eckpunkte für einen Weltklimavertrag geeinigt. Umweltverbände und Entwicklungsorganisationen haben mit großer Enttäuschung auf die Ergebnisse des Gipfels reagiert.
Spiegel-Online, 14.12.2014
Uno-Klimatagung in Lima: Verzockt
Die Uno-Konferenz in Lima ist an ihrem wichtigsten Ziel gescheitert: Statt die entscheidenden Voraussetzungen für ein Happy End der Klima-Verhandlungen zu schaffen, verheddern sich die Teilnehmer im Klein-Klein. Beim nächsten Gipfel in Paris droht ein Desaster.
Was waren sie alle optimistisch. Als die USA und China Mitte November ihre gemeinsame Klimaschutz-Initiative verkündeten, reagierten Umweltschützer und -politiker geradezu euphorisch. Das größte Hindernis auf dem Weg zu einem neuen, umfassenden internationalen Klimavertrag sei beseitigt: Die beiden Anführer von Industrie- und Schwellenländern hätten sich zusammengetan, die Blockade der internationalen Klimaverhandlungen sei gelöst.
Bei genauerem Hinsehen gab es freilich schon damals Gründe, an dieser These zu zweifeln. Die Skeptiker wurden nun bestätigt. Die Klimakonferenz im peruanischen Lima hat eindrucksvoll bewiesen, dass gar nichts gelöst ist. Die tiefen Gräben zwischen Industrie- und Schwellenländern bestehen nach wie vor. Bei den zentralen Fragen - der genauen Gestaltung der Klimaschutz-Bemühungen und der Finanzhilfen für Entwicklungsländer - gab es kaum Fortschritte.
Dabei sollte das Weltklima eigentlich längst gerettet sein.
ARD-Tagesschau, 14.12.2014
Weltklimakonferenz in Lima
Doch noch ein Minimalkonsens für das Klima
Der Rohentwurf für das Abkommen umfasst 37 Seiten und ist dem Lima-Beschluss als Anhang beigefügt. Der Entwurf ist eine Liste von Wünschen, die unverbindlich sind und noch zahlreiche Optionen enthalten. Verhandelt und entschieden wird erst in einem Jahr in Paris. Eher schwach fielen die Vorgaben für die nationalen CO2-Minderungsziele aus. Angestrebt waren vergleichbare Kriterien. Das ist weitgehend misslungen, denn die Angaben sind de facto freiwillig. Bis März müssen die meisten nationalen Minderungszusagen gemacht werden.
Süddeutsche, 14. Dezember 2014
UN-Gipfel in Lima
Klimaschutz, so einfach wie nutzlos
Der Gipfel in Lima war eine Enttäuschung. Klimaschutz wird immer mehr zu einem Projekt der Freiwilligkeit: ohne Kontrolle, ohne Ehrgeiz, ohne Gewähr. Auch dem Gipfel 2015 in Paris droht das Scheitern. Europa muss jetzt für eine neue zwischenstaatliche Ordnung Mitstreiter suchen.
FOCUS, Montag, 15.12.2014
Nicht viel Neues nach Lima
Warum die schwachen Ergebnisse der Klimakonferenz kein wirkliches Problem sind
Ein Klimagipfel folgt auf den nächsten, statt konkreter Maßnahmen einigt man sich auf die nächste Verhandlungsrunde. Warum schwache Ergebnisse im Abschlussbericht dennoch kein Problem darstellen, erklärt FOCUS-Online-Experte Helge Jörgens.
Süddeutsche, 14. Dezember 2014
Klimagipfel in Lima
Harmloser Hammerschlag
Durchbruch und völliges Scheitern liegen bei der Klimakonferenz in Lima verdammt nah beieinander. Am Ende steht ein Kompromiss. Kritikern geht der längst nicht weit genug - sie befürchten, dass der Klimawandel schneller voranschreitet als die Politik.
Als der Hammer gefallen ist, setzt Manuel Pulgar-Vidal sein breitestes Lächeln auf und blickt einmal durch den riesenhaften Saal. Die Erleichterung ist ihm anzusehen. "Ich habe in den letzten zwei Tagen viel gelernt", sagt er dann. "Mehr als in der Zeit vor den zwei Tagen." Für einen 52-Jährigen ist das ein starker Satz. Er könnte aber stimmen.
Die Zeit, 13. Dezember 2014
Verhandlungen in Lima
Ein Grundsatzstreit spaltet den Klimagipfel
Auf der Konferenz in Lima debattieren die Delegierten über ein neues Kompromisspapier. Der Widerstand ist groß, eine Einigung nicht in Sicht.
Die größte Frage dieses Klimagipfels wird in Lima vermutlich nicht mehr gelöst: Welchen Regeln muss sich die Klimapolitik der wirtschaftlich starken Schwellenländer künftig unterwerfen? Für die Industriestaaten ist die Sache klar: Sie wollen die strenge Trennung zwischen ihnen und Ländern wie China, Indien oder Saudi-Arabien abschwächen. Die sogenannte Brandmauer war bisher ein zentrales Element des Verhandlungsprozesses.
Die EU, die USA und mit ihnen einige Entwicklungsländer fordern aber: Auch die wohlhabenden Schwellenländer sollen klimapolitische Verantwortung übernehmen, durch konkrete Emissionsziele und Finanzhilfen für arme Länder, und sie sollen sich mit gleichem Maß messen lassen wie die Industriestaaten. Die Welt habe sich fundamental verändert, seit im Jahr 1997 das Kyoto-Protokoll unterzeichnet wurde, argumentieren sie. Doch die Gegenseite wehrt sich auch an diesem Samstag, einen Tag nach dem offiziellen Ende des Gipfels, mit aller Kraft.