Freitag, 29. April 2016
Erwin Kräutler präsentierte sein neues Buch „Habt Mut!“ - 2. Auflage
WK-Tirol, 29.4.2016
„Habt Mut!“ nach 3 Monaten bereits in 2. Auflage
Gerade rechtzeitig zur Buchpräsentation war gestern zusammen mit Erwin Kräutler die 2. Auflage seines neuen Buches „Habt Mut!“ in Innsbruck eingetroffen. Der langjährige Amazonien-Bischof und alternative Nobelpreisträger machte auf dem Weg nach Salzburg auch in der Tiroler Landeshauptstadt halt, um über seine sieben Gebote für ein gewissenhaftes und verantwortungsvolles Leben zu sprechen. Vor dicht gedrängten Reihen zeigte er anhand ganz konkreter Beispiele aus dem Erfahrungsbereich seiner Diözese am Xingu auf, was es heißen kann, die Menschen zu lieben, die Schöpfung zu achten oder den Frieden zu suchen. Vor allem aber fesselte er sein Publikum durch seine wertschätzende, humorvolle und herzliche Art und seine ganz klaren Stellungnahmen zu aktuellen Problemen wie etwa gegen den Grenzzaun am Brenner oder gegen das Schüren von Ängsten in der Flüchtlingsfrage.
Religion.of.at, 29.4.2016
Kräutler: Aussage „Boot ist voll“ ist „Lüge“
Die derzeit politikprägende Aussage „das Boot ist voll“ erachtet der für sein Menschenrechtsengagement mit dem Alternativnobelpreis ausgezeichnete Bischof Erwin Kräutler als „Lüge“.
Die in der Flüchtlingsfrage in Europa vorherrschende „Politik der Abschottung“ betrachtet der emeritierte austrobrasilianische Bischof mit Sorge und spart dabei auch nicht mit Kritik. Er orte im „sozialen und zwischenmenschlichen Bereich ein Versagen der EU“, dabei habe Europa „den Auftrag sich zu öffnen“, sagte Kräutler - derzeit auf Heimatbesuch in Österreich - jüngst bei der Präsentation seines neuen Buches „Habt Mut! Jetzt die Welt und die Kirche verändern“.
Mein Bezirk, 15.04.2016
Amazonas-Bischof Erwin Kräutler fordert "Habt Mut!"
Wann? 26.04.2016 19:30 Uhr
Wo? Tyrolia Buchhandlung, Maria-Theresien-Straße 15, 6020 Innsbruck
Bischof Erwin Kräutler war seit 1981 Bischof der Prälatur Xingu, der größten Diözese Brasiliens mit 700.000 Einwohnern, davon 10.000 Indios. Für seinen Einsatz für die Umwelt und die indigenen Völker, zuletzt besonders gegen das Staudamm-Projekt Belo Monte, wurde er sowohl mit Anschlägen bedroht als auch mehrfach ausgezeichnet, u. a. mit Ehrendoktoraten, dem Alternativen Nobelpreis und 2014 dem Ehrenpreis des österreichischen Buchhandels für Toleranz in Denken und Handeln.
Soeben ist er nach 50 Jahren Arbeit als Priester und Bischof in Brasilien formal in den Ruhestand getreten, nun bringt er zu seinem Tirolbesuch sein neues Buch "Habt Mut!"mit, mit dem er am 26. April ab 19.30 Uhr in der Innsbrucker Tyrolia Buchhandlung in der Maria-Theresien-Straße Mut zur Veränderung einfordert.
Tief beeindruckt von der Enzyklika "Laudato si", in deren Vorfeld er Papst Franziskus auch seine persönlichen Wünsche und Anliegen vortragen durfte, fasst er seine lebenslangen Überzeugungen in 7 Schlagworten zusammen, die er auch als Aufrufe an seine Mitmenschen sieht. Das Resümee seiner 50-jährigen Erfahrungen als Seelsorger in Amazonien und die Weichenstellungen des Papstes aus Buenos Aires lassen sich erstaunlich gut in Einklang bringen und zeigen klar die künftigen großen Aufgaben von Kirche und Gläubigen gleichermaßen auf.
Donnerstag, 21. April 2016
Kräutler für Entkopplung von Zölibat und Eucharistiefeier
Kathpress, 21.04.2016
Kräutler für Entkopplung von Zölibat und Eucharistiefeier
Salzburg, 21.04.2016 (KAP) Der emeritierte Amazonasbischof Erwin Kräutler plädiert für eine Entkopplung von Eucharistiefeier und Zölibat. Sich für ein eheloses Leben zu entscheiden, sei "ganz sicher eine besondere Gnade" und solle "nie abgeschafft" werden, aber die Eucharistiefeier dürfe nicht davon abhängen, ob "zufällig ein zölibatär lebender Priester" vorhanden ist, betonte Kräutler im Interview mit der Salzburger Kirchenzeitung "Rupertusblatt" (aktuelle Ausgabe). Papst Franziskus wolle diese Frage allerdings nicht alleine entscheiden, erinnerte Kräutler an seine Privataudienz 2014, in der der Papst die Bischöfe Amazoniens dazu aufgefordert habe, mutige Vorschläge zum Problem eucharistieloser Gemeinden einzubringen.
Auch zum Priestertum für Frauen befand Kräutler "unmöglich ist da gar nichts!". Schließlich hätten manche Entscheidungen des II. Vatikanischen Konzils noch zur Zeit des I. Vaticanums als herätisch gegolten. Trotzdem sei die Frage der Weihe von Frauen "etwas schwieriger" als etwa die Entkoppelung von Eucharistiefeier und Zölibat, "weil Papst Johannes Paul II. in seinem Apostolischen Schreiben 'Ordinatio Sacerdotalis' vom 22. Mai 1994 scheinbar ein für allemal Türen fest verschließen und seine Meinung für alle Zeiten zementieren wollte". Aber auch dieses Apostolische Schreiben sei kein Glaubenssatz und habe "nicht einmal den Rang einer Enzyklika".
Grundsätzlich wünsche er sich mehr "Unerschrockenheit, Kühnheit, Furchtlosigkeit und gleichzeitig Vertrauen und Leidenschaft" und weniger "lähmende Mutlosigkeit" von Laien, Priestern, Bischöfen und Ordensleuten, so der Altbischof.
Auch nach Emeritierung in Brasilien
Auch nach seiner Emeritierung als Bischof der flächenmäßig größten Diözese Brasiliens, Xingu, will sich Kräutler weiterhin für die indigenen Völker und alle anderen Bevölkerungsschichten einsetzen, die an der "existenziellen Peripherie" leben. "Mein Weg ist noch nicht zu Ende", betonte er; bis an sein Lebensende wolle er "für die Mit-Welt eintreten". Langeweile brauche er dabei nicht zu fürchten, machten es die vielen Einladungen aus Brasilien und Europa doch vielmehr nötig, "den Terminkalender so einzurichten, dass es mir nicht zu viel wird".
Im Rückblick auf seine bereits 51 Jahre am Xingu erklärte Kräutler: "Ich habe es keinen Augenblick in meinem Leben bereut, die Entscheidung getroffen zu haben, mein Leben Gott und seinem Volk am Xingu zu weihen."
Sein Nachfolger, der seit 3. April im Amt befindliche Franziskaner Joao Muniz Alves, gehe ohne Berührungsängste auf die Leute zu und werde "ganz sicher ein guter Hirte für das Volk Gottes am Xingu" sein, erklärte Kräutler. Alves komme zwar aus dem benachbarten Bundesstaat, doch werde auch er einige Zeit benötigen für das Einleben und für das Kennenlernen aller fünfzehn Territorialpfarrein mit zusammen 786 kirchlichen Gemeinden, so Kräutlers Einschätzung. Er selbst wolle weiterhin in der Bischofsstadt Altamira bleiben und seinem Nachfolger zur Seite stehen.
Keine Entspannung erwartete der gebürtige Vorarlberger im gegenwärtigen politischen Machtkampf in Brasilien. "Die Krise, die inzwischen schon Jahre dauert und sich in den letzten Monaten und Wochen arg zugespitzt hat, ist noch lange nicht überwunden." Sollte Präsidentin Dilma Rousseff ihres Amtes enthoben werden, "wird ihr ein Vizepräsident folgen, der noch weniger Vertrauen verdient", so seine Einschätzung. Im Moment wäre niemand im politischen Szenario Brasiliens für ihn wählbar. Die Festnahme zahlreicher bekannter Politiker infolge von Korruptionsskandalen wertete Kräutler jedoch als "sicher sehr positiv".
(Info: Bischof Erwin Kräutler stellt am 27. April in Salzburg sein neues Buch "Habt Mut! Jetzt die Welt und die Kirche verändern" vor).
Kräutler für Entkopplung von Zölibat und Eucharistiefeier
Salzburg, 21.04.2016 (KAP) Der emeritierte Amazonasbischof Erwin Kräutler plädiert für eine Entkopplung von Eucharistiefeier und Zölibat. Sich für ein eheloses Leben zu entscheiden, sei "ganz sicher eine besondere Gnade" und solle "nie abgeschafft" werden, aber die Eucharistiefeier dürfe nicht davon abhängen, ob "zufällig ein zölibatär lebender Priester" vorhanden ist, betonte Kräutler im Interview mit der Salzburger Kirchenzeitung "Rupertusblatt" (aktuelle Ausgabe). Papst Franziskus wolle diese Frage allerdings nicht alleine entscheiden, erinnerte Kräutler an seine Privataudienz 2014, in der der Papst die Bischöfe Amazoniens dazu aufgefordert habe, mutige Vorschläge zum Problem eucharistieloser Gemeinden einzubringen.
Auch zum Priestertum für Frauen befand Kräutler "unmöglich ist da gar nichts!". Schließlich hätten manche Entscheidungen des II. Vatikanischen Konzils noch zur Zeit des I. Vaticanums als herätisch gegolten. Trotzdem sei die Frage der Weihe von Frauen "etwas schwieriger" als etwa die Entkoppelung von Eucharistiefeier und Zölibat, "weil Papst Johannes Paul II. in seinem Apostolischen Schreiben 'Ordinatio Sacerdotalis' vom 22. Mai 1994 scheinbar ein für allemal Türen fest verschließen und seine Meinung für alle Zeiten zementieren wollte". Aber auch dieses Apostolische Schreiben sei kein Glaubenssatz und habe "nicht einmal den Rang einer Enzyklika".
Grundsätzlich wünsche er sich mehr "Unerschrockenheit, Kühnheit, Furchtlosigkeit und gleichzeitig Vertrauen und Leidenschaft" und weniger "lähmende Mutlosigkeit" von Laien, Priestern, Bischöfen und Ordensleuten, so der Altbischof.
Auch nach Emeritierung in Brasilien
Auch nach seiner Emeritierung als Bischof der flächenmäßig größten Diözese Brasiliens, Xingu, will sich Kräutler weiterhin für die indigenen Völker und alle anderen Bevölkerungsschichten einsetzen, die an der "existenziellen Peripherie" leben. "Mein Weg ist noch nicht zu Ende", betonte er; bis an sein Lebensende wolle er "für die Mit-Welt eintreten". Langeweile brauche er dabei nicht zu fürchten, machten es die vielen Einladungen aus Brasilien und Europa doch vielmehr nötig, "den Terminkalender so einzurichten, dass es mir nicht zu viel wird".
Im Rückblick auf seine bereits 51 Jahre am Xingu erklärte Kräutler: "Ich habe es keinen Augenblick in meinem Leben bereut, die Entscheidung getroffen zu haben, mein Leben Gott und seinem Volk am Xingu zu weihen."
Sein Nachfolger, der seit 3. April im Amt befindliche Franziskaner Joao Muniz Alves, gehe ohne Berührungsängste auf die Leute zu und werde "ganz sicher ein guter Hirte für das Volk Gottes am Xingu" sein, erklärte Kräutler. Alves komme zwar aus dem benachbarten Bundesstaat, doch werde auch er einige Zeit benötigen für das Einleben und für das Kennenlernen aller fünfzehn Territorialpfarrein mit zusammen 786 kirchlichen Gemeinden, so Kräutlers Einschätzung. Er selbst wolle weiterhin in der Bischofsstadt Altamira bleiben und seinem Nachfolger zur Seite stehen.
Keine Entspannung erwartete der gebürtige Vorarlberger im gegenwärtigen politischen Machtkampf in Brasilien. "Die Krise, die inzwischen schon Jahre dauert und sich in den letzten Monaten und Wochen arg zugespitzt hat, ist noch lange nicht überwunden." Sollte Präsidentin Dilma Rousseff ihres Amtes enthoben werden, "wird ihr ein Vizepräsident folgen, der noch weniger Vertrauen verdient", so seine Einschätzung. Im Moment wäre niemand im politischen Szenario Brasiliens für ihn wählbar. Die Festnahme zahlreicher bekannter Politiker infolge von Korruptionsskandalen wertete Kräutler jedoch als "sicher sehr positiv".
(Info: Bischof Erwin Kräutler stellt am 27. April in Salzburg sein neues Buch "Habt Mut! Jetzt die Welt und die Kirche verändern" vor).
Mittwoch, 20. April 2016
Erste Turbine von Belo Monte liefert ans Netz
Die Stromproduktion erfolgt mit einer einjährigen Verspätung, die Inbetriebnahme der ersten Turbine war ursprünglich für den 28.2.2015 geplant.
Installation der ersten Rohrbahn |
IstoÉ, 20/04/2016
Aneel autoriza operação comercial de primeira turbina de Belo Monte
A Agência Nacional de Energia Elétrica (Aneel) aprovou na terça-feira, 19, a entrada em operação comercial da primeira turbina da Hidrelétrica de Belo Monte, usina que está em construção no Rio Xingu, no Pará.
A autorização foi dada para a primeira turbina de 611 megawatts (MW) da casa de força principal da hidrelétrica. Ao todo, 18 máquinas de 611 MW entrarão em operação até a conclusão da usina, prevista para início de 2019. Com a autorização, a energia gerada a partir desta quarta-feira está disponível ao Sistema Interligado Nacional, rede de transmissão que distribui energia pelo País.
No dia 5 de abril, a concessionária Norte Energia, dona da hidrelétrica, já havia sincronizado a primeira turbina de 611 MW e uma segunda máquina, de 38,9 MW, de sua casa de força complementar. Naquela data, ambas já passaram a fornecer energia em fase de pré-operação comercial.
O início da operação ocorre com um pouco mais de um ano de atraso. Pelo cronograma original, Belo Monte tinha que ter sido acionada em 28 de fevereiro de 2015, a partir de sua casa de força complementar. No caso da unidade principal, o acionamento se dá com 20 dias de atraso.
A previsão é que a cada dois meses, em média, seja ativada uma nova turbina até o pleno funcionamento da hidrelétrica, em 2019. Quando pronta, Belo Monte terá capacidade total instalada de 11.233,1 megawatts (MW), com garantia assegurada de 4,571 mil megawatts médios.
TV-Jornal Liberal, 19.4.2016
Começa a geração de energia na usina Belo Monte
Aneel, 19.4.2016
ANEEL libera operação comercial da primeira turbina da UHE Belo Monte
A ANEEL aprovou a entrada em operação comercial da unidade geradora UG1, de 611,1 MW de potência instalada, da usina hidrelétrica Belo Monte. A energia gerada está a partir de amanhã (20/4) disponível ao sistema interligado.
O Globo, 20.4.2016
Belo Monte inicia operação comercial 6 anos após ser licitada
Aneel liberou operação comercial da primeira turbina.
1ª máquina a operar representa pouco mais de 5% da capacidade total.
Agência Brasil, 17/02/2016
Belo Monte aciona primeira turbina, em fase de teste
A primeira turbina da Usina Hidrelétrica Belo Monte, no Rio Xingu (PA), foi ligada hoje (17), com capacidade de gerar 611,1 megawatts (MW). Este foi o primeiro teste dinâmico para observar e ajustar o funcionamento da primeira das 18 turbinas da casa de força principal da hidrelétrica.
Montag, 18. April 2016
Brasilien: Abgeordnete stimmen für Amtsenthebung Rousseffs
Adveniat, 18.4.2016
Pressemitteilung vom 18. April 2016
Adveniat zum Amtsenthebungsverfahren gegen Präsidentin Dilma Rousseff
Brasiliens Parlament hat mit einer klaren Zweidrittel-Mehrheit für ein Amtsenthebungsverfahren gegen Präsidentin Dilma Rousseff gestimmt. Sechs Monate wird dieser Prozess das stark polarisierte und wirtschaftlich kriselnde Land nun beschäftigen. Die Folge: Das Land ist gelähmt. „Unsere Projektpartner wissen nicht, ob die von ihnen geplanten Seminare, Friedens- und Menschenrechtsfortbildungen auch stattfinden können. Keiner weiß, ob selbst bereits zugesagte Förderungen auch ausbezahlt werden“, berichtet der Brasilien-Referent des Lateinamerika-Hilfswerks Adveniat, Norbert Bolte, von den konkreten Auswirkungen. Verlierer der weitverbreiteten Korruption sind die Armen des Landes. Darauf haben die brasilianischen Bischöfe in einer gemeinsamen Erklärung hingewiesen. Adveniat steht hinter der Auffassung der Brasilianischen Bischofskonferenz, dass nur grundlegende politische Reformen die Krise des Landes beenden können.
Der Vorwurf gegen Dilma Rousseff lautet, dass sie die Haushaltszahlen im Wahljahr 2014 geschönt haben soll, was Juristen eher als administratives Vergehen bewerten. Von dem Amtsenthebungsverfahren gegen die Präsidentin profitieren vorwiegend Politiker, gegen die bereits Verfahren wegen Korruption laufen. Für Adveniat-Referent Norbert Bolte lässt sich dies nur dadurch erklären, dass Rousseff vor allem während ihrer ersten Amtszeit gegen die weitverbreitete Korruption in der brasilianischen Politiker-Elite vorgegangen ist: „Gerade in den ersten Jahren hat sie kompromisslos selbst Minister beim entsprechenden Verdacht beurlaubt und auf gerichtliche Klärungen gedrungen – auch in der eigenen Partei.“ Diese Haltung provozierte den Widerstand derjenigen, die ihre Macht schwinden sahen. Die Folge: Der Druck auf Dilma Rousseff wuchs in den vergangenen Jahren und gipfelte im Amtsenthebungsverfahren.
Adveniat steht an der Seite der brasilianischen Bischöfe, die in einer gemeinsamen Erklärung die bei Unternehmern, Politikern und staatlichen Angestellten verbreitete systemische Korruption als unmoralisch und kriminell kritisieren. „Wer bezahlt für die Korruption? Es sind mit Sicherheit die Armen, ‚die Märtyrer der Korruption‘“, schreibt die Brasilianische Bischofskonferenz mit Bezug auf Papst Franziskus. Für die brasilianischen Bischöfe und das Lateinamerika-Hilfswerk Adveniat steht fest: Es braucht eine grundlegende politische Reform, die zu einer effektiven politischen Teilhabe des Volkes, einer klaren Gewaltenteilung und glaubwürdigen öffentlichen Institution führt.
Radio Vatikan, 19.4.2016
Brasilien: Die Armen zahlen die Rechnung
Orf.at, 18.4.2016
Fall geht zum Oberhaus
Das Abgeordnetenhaus in Brasilien hat in der Nacht auf Montag für die Einleitung eines Amtsenthebungsverfahrens gegen die amtierende Präsidentin Dilma Rousseff gestimmt. Nachdem deutlich mehr als zwei Drittel der Abgeordneten, nämlich 367 der 513 Parlamentarier, gegen Rousseff votierten, muss sich nun das Oberhaus mit dem Fall befassen.
Einzeln waren die Abgeordneten vom Präsidenten des Parlaments, Eduardo Cunha (PMDB), zur Stimmabgabe aufgerufen worden. Cunha selbst steht unter Verdacht, fünf Millionen Dollar Schmiergeld kassiert und auf Schweizer Konten deponiert zu haben. Für manchen Abgeordneten ist es ein Treppenwitz der Geschichte, dass er federführend das Amtsenthebungsverfahren gegen Rousseff führt. Auch Temer, Rousseffs Vize und einstiger Verbündeter, ist umstritten. Am Ende sammelte die wegen des Bruchs der einstigen Neunparteienkoalition stark gewachsene Opposition 367 Ja-Stimmen - ein Debakel für Rousseff, die nur 137 Nein-Stimmen verzeichnen konnte.
FAZ, 18.4.2016
Brasiliens Präsidentin verliert Votum zur Amtsenthebung
Das Ende der Präsidentschaft von Dilma Rousseff wird immer wahrscheinlicher. Im brasilianischen Parlament kassiert sie eine deutliche Niederlage. Damit nehmen ihre Gegner eine entscheidende Hürde.
SN, 28.4.2016
„Wäre Dilma Rousseff ein Mann...“
Bischof Erwin Kräutler, der seit 51 Jahren in Brasilien lebt, ist kein Fan von Präsidentin Dilma Rousseff. Doch wie jetzt mit ihr umgesprungen wird, macht ihn wütend.
Pressemitteilung vom 18. April 2016
Adveniat zum Amtsenthebungsverfahren gegen Präsidentin Dilma Rousseff
Brasiliens Parlament hat mit einer klaren Zweidrittel-Mehrheit für ein Amtsenthebungsverfahren gegen Präsidentin Dilma Rousseff gestimmt. Sechs Monate wird dieser Prozess das stark polarisierte und wirtschaftlich kriselnde Land nun beschäftigen. Die Folge: Das Land ist gelähmt. „Unsere Projektpartner wissen nicht, ob die von ihnen geplanten Seminare, Friedens- und Menschenrechtsfortbildungen auch stattfinden können. Keiner weiß, ob selbst bereits zugesagte Förderungen auch ausbezahlt werden“, berichtet der Brasilien-Referent des Lateinamerika-Hilfswerks Adveniat, Norbert Bolte, von den konkreten Auswirkungen. Verlierer der weitverbreiteten Korruption sind die Armen des Landes. Darauf haben die brasilianischen Bischöfe in einer gemeinsamen Erklärung hingewiesen. Adveniat steht hinter der Auffassung der Brasilianischen Bischofskonferenz, dass nur grundlegende politische Reformen die Krise des Landes beenden können.
Der Vorwurf gegen Dilma Rousseff lautet, dass sie die Haushaltszahlen im Wahljahr 2014 geschönt haben soll, was Juristen eher als administratives Vergehen bewerten. Von dem Amtsenthebungsverfahren gegen die Präsidentin profitieren vorwiegend Politiker, gegen die bereits Verfahren wegen Korruption laufen. Für Adveniat-Referent Norbert Bolte lässt sich dies nur dadurch erklären, dass Rousseff vor allem während ihrer ersten Amtszeit gegen die weitverbreitete Korruption in der brasilianischen Politiker-Elite vorgegangen ist: „Gerade in den ersten Jahren hat sie kompromisslos selbst Minister beim entsprechenden Verdacht beurlaubt und auf gerichtliche Klärungen gedrungen – auch in der eigenen Partei.“ Diese Haltung provozierte den Widerstand derjenigen, die ihre Macht schwinden sahen. Die Folge: Der Druck auf Dilma Rousseff wuchs in den vergangenen Jahren und gipfelte im Amtsenthebungsverfahren.
Adveniat steht an der Seite der brasilianischen Bischöfe, die in einer gemeinsamen Erklärung die bei Unternehmern, Politikern und staatlichen Angestellten verbreitete systemische Korruption als unmoralisch und kriminell kritisieren. „Wer bezahlt für die Korruption? Es sind mit Sicherheit die Armen, ‚die Märtyrer der Korruption‘“, schreibt die Brasilianische Bischofskonferenz mit Bezug auf Papst Franziskus. Für die brasilianischen Bischöfe und das Lateinamerika-Hilfswerk Adveniat steht fest: Es braucht eine grundlegende politische Reform, die zu einer effektiven politischen Teilhabe des Volkes, einer klaren Gewaltenteilung und glaubwürdigen öffentlichen Institution führt.
Radio Vatikan, 19.4.2016
Brasilien: Die Armen zahlen die Rechnung
Orf.at, 18.4.2016
Fall geht zum Oberhaus
Das Abgeordnetenhaus in Brasilien hat in der Nacht auf Montag für die Einleitung eines Amtsenthebungsverfahrens gegen die amtierende Präsidentin Dilma Rousseff gestimmt. Nachdem deutlich mehr als zwei Drittel der Abgeordneten, nämlich 367 der 513 Parlamentarier, gegen Rousseff votierten, muss sich nun das Oberhaus mit dem Fall befassen.
Einzeln waren die Abgeordneten vom Präsidenten des Parlaments, Eduardo Cunha (PMDB), zur Stimmabgabe aufgerufen worden. Cunha selbst steht unter Verdacht, fünf Millionen Dollar Schmiergeld kassiert und auf Schweizer Konten deponiert zu haben. Für manchen Abgeordneten ist es ein Treppenwitz der Geschichte, dass er federführend das Amtsenthebungsverfahren gegen Rousseff führt. Auch Temer, Rousseffs Vize und einstiger Verbündeter, ist umstritten. Am Ende sammelte die wegen des Bruchs der einstigen Neunparteienkoalition stark gewachsene Opposition 367 Ja-Stimmen - ein Debakel für Rousseff, die nur 137 Nein-Stimmen verzeichnen konnte.
FAZ, 18.4.2016
Brasiliens Präsidentin verliert Votum zur Amtsenthebung
Das Ende der Präsidentschaft von Dilma Rousseff wird immer wahrscheinlicher. Im brasilianischen Parlament kassiert sie eine deutliche Niederlage. Damit nehmen ihre Gegner eine entscheidende Hürde.
SN, 28.4.2016
„Wäre Dilma Rousseff ein Mann...“
Bischof Erwin Kräutler, der seit 51 Jahren in Brasilien lebt, ist kein Fan von Präsidentin Dilma Rousseff. Doch wie jetzt mit ihr umgesprungen wird, macht ihn wütend.
Freitag, 15. April 2016
Kräutler ist Festprediger beim Blutritt in Weingarten am 6. Mai
Schwäbische Zeitung, 28.03.2016
Nobelpreisträger Kräutler ist Festprediger
Die Blutreiter sind für den diesjährigen Blutritt am Freitag, 6. Mai, gerüstet und können sich auf einen Festprediger freuen, der prominenter kaum sein könnte: Bischof Erwin Kräutler. Der 76-Jährige war von 1981 bis 2015 Bischof in Brasiliens größter Diözese Xingu gewesen und hatte 2010 den alternativen Nobelpreis erhalten.
Der gebürtige Vorarlberger, der 1965 nach Brasilien gekommen war, setzte sich für die Umwelt, für die Rechte von Indianern, von Bauern ohne Land, für die Rechte von Frauen und Kindern ein und zahlte dafür einen hohen Preis: 1987 wurde er bei einem Attentat schwer verletzt.
Festgruß behandelt die Lage der Flüchtlinge
Im Festgruß zum Blutfreitag am 6. Mai äußert sich Bischof Kräutler, aus seiner Zeit in Brasilien mit bitterem Leid konfrontiert gewesen, über die humane Katastrophe dieser Tage, die Lage der Flüchtlinge. Die Tatsache, dass in Weingarten „in Mönchszellen und Hallen“ Menschen aufgenommen werden, will er als Beispiel für Nächstenliebe und aktive Barmherzigkeit verstanden wissen und fügt hinzu: „Ist das nicht die aktuelle Botschaft von Weingarten an Europa und die ganze Welt?“
Politischer Ehrengast ist noch nicht bekannt
Bischof Kräutler wird dann am Blutfreitag zusammen mit Bischof Gebhard Fürst und dem ungarischen Bischof Veres András das Pontifikalamt in der Basilika leiten. András stammt im Übrigen aus dem westungarischen Szombathely, der Geburtsstadt des heiligen Martin. Wer von politischer Seite aus Gast beim diesjährigen Blutritt sein wird, steht noch nicht fest, wie Oberbürgermeister Markus Ewald am Montag auf der traditionellen Versammlung der Blutreitergruppenführer im voll besetzten Kultur- und Kongresszentrum sagte.
OB Ewald versicherte, dass der Blutfreitag „einer meiner wichtigsten, vielleicht mein wichtigster Termin überhaupt im Jahr ist“ und bescheinigte Europas größter Reiterprozession eine über die oberschwäbische Region hinausgehende Ausstrahlung. „Basilika und Blutfreitag stehen für Inhalte“, fügte das Stadtoberhaupt hinzu.
101 Gruppen bei der Prozession
In diesem Jahr werden wieder 101 Gruppen die Prozession bereichern. Man rechnet mit rund 3000 Pferden und Abertausenden Gästen und Pilgern. An der Spitze der Prozession stehen die Reiter von St. Christina, das Ende ziert die Gruppe aus Bühl. Die Weingartener Gruppe mit Blutreiter Ekkehard Schmid, begleitet von der Stadtgarde zu Pferd und einer Reiterdelegation aus Weingartens Partnerstadt Mantua, stellt wie stets das Herz des Blutritts dar.
Für die musikalischen Zwischenspiele der Gruppenführerversammlung sorgte gestern die Musikkapelle Vogt.
22 langjährige Blutreiter sind am Ostermontag auf der Versammlung der Gruppenführer im Kultur- und Kongresszentrum in Weingarten geehrt worden: Bernhard Vinzenz, Meckenbeuren, Franz Zinser, Winterstettendorf und Karl Müller, Wolpertswende (je 65-mal mitgeritten); Werner Köberle, Aulendorf, Otto Moosmann, Berg, Helmut Brendle, Meckenbeuren, und Konrad Volkwein, Pfärrich (jeweils 50-mal) sowie Helmut Katzenmaier, Ailingen, Alois Sonntag, Aulendorf, Otto Weiß, Baienfurt, Josef Laux, Bergatreute, Karl-Heinz Wiedemann, Eschach, Martin Heimpel, Gattnau- Kressbronn, Erwin Schmied, Horgenzell, Stefan Hecht, Molpertshaus, Albert Zerlaut, Oberdorf, Josef Zweifel, Oberteuringen, Eugen Bucher und Rupert Knisel, beide Ravensburg, Bruno Sauter, Schlier, Gerd Keck, Ummendorf, sowie Jans Stark, Weingarten. (pe)
Schwäbische, 09.03.2016
Weingarten plant Neubau für Flüchtlinge
Vier Standorte sind in der Auswahl – Auch Sanierungen sollen Platz schaffen – Bürgerbeteiligung am 18. März
Schwäbische, 21.03.2016
Heiße Diskussion im leeren Saal
Bürgerinformation zum Standort für das neue Flüchtlingsheim in Weingarten
Mit bis zu 1000 Bürgern hatte die Stadtverwaltung gerechnet. Wohlwollend gezählt waren es 50, die tatsächlich zur Bürgerinformation zur Flüchtlingsunterbringung in Weingarten gekommen sind. Diese wenigen hatten aber eine klare Meinung. Und so gab es eine interessante Diskussion – und auch einen eindeutigen Favoriten für den Standort des neuen Flüchtlingswohnheims.
Schwäbische.de, 1.5.2016
Von Brasilien nach Oberschwaben
Ein Porträt über den ehemaligen „Amazonas-Bischof“ Erwin Kräutler
Youtube-Video:
Blutfreitag 2014
Donnerstag, 14. April 2016
Bischof Kräutler spricht auf CNBB über Umweltenzyklika
Dom Erwin Kräutler, Bischof emeritus am Xingu und Präsident des kirchlichen Pan-amazonischen Netzwerks (Repam), hielt auf der 54. Generalversammlung der Brasilianischen Bischofskonferenz einen Vortrag über die Enzyklika Laudatio Si von Papst Franziskus. Er forderte dazu auf, die Enzyklika in die pastoralen Richtlinien der Kirchen aufzunehmen. "JederDiözese sollte sich dazu verpflichten, den Inhalt des päpstlichen Schreibens über die Sorge für das gemeinsame Haus allgemeinverständlich für das Kirchenvolk aufzubereiten", sagte Kräutler.
CNBB, 14 Abril 2016
Dom Erwin Kraütler diz que Laudato Sí deve ter consequências pastorais na ação das igrejas
O bispo emérito do Xingu (PA) e presidente do Comitê Brasileiro da Rede Eclesial Pan-Amazônica (Repam), dom Erwin Kräutler, apresentou aos bispos, durante a 54ª Assembleia Geral da Conferência Nacional dos Bispos do Brasil (CNBB), a metodologia de trabalho do grupo que, entre outras ações, fará a divulgação do conteúdo da encíclica do papa Francisco Laudato Si’ – Sobre o cuidado da casa comum.
Em seu discurso, dom Erwin alertou sobre a necessidade de que a encíclica tenha “consequências pastorais na ação das Igrejas”. Para ele, “é dever das dioceses encontrar os meios de torná-la acessível junto ao povo”.
TV Aparecida
Dons da Igreja: entrevista com Dom Erwin Kräutler - 13 de Abril de 2016
CNBB, 14 Abril 2016
Dom Erwin Kraütler diz que Laudato Sí deve ter consequências pastorais na ação das igrejas
O bispo emérito do Xingu (PA) e presidente do Comitê Brasileiro da Rede Eclesial Pan-Amazônica (Repam), dom Erwin Kräutler, apresentou aos bispos, durante a 54ª Assembleia Geral da Conferência Nacional dos Bispos do Brasil (CNBB), a metodologia de trabalho do grupo que, entre outras ações, fará a divulgação do conteúdo da encíclica do papa Francisco Laudato Si’ – Sobre o cuidado da casa comum.
Em seu discurso, dom Erwin alertou sobre a necessidade de que a encíclica tenha “consequências pastorais na ação das Igrejas”. Para ele, “é dever das dioceses encontrar os meios de torná-la acessível junto ao povo”.
TV Aparecida
Dons da Igreja: entrevista com Dom Erwin Kräutler - 13 de Abril de 2016
Memminger Freiheitspreis für Bischof Erwin Kräutler
Memminger Rathausinformation, 14.4.2016
Bischof Erwin Kräutler erhält Memminger Freiheitspreis
Katholischer Geistlicher setzt sich für einfache Bevölkerung in Lateinamerika ein - Verleihung am 25. September - Laudatio hält Landesbischof Prof. Dr. Bedford-Strohm
Der katholische Bischof Dr. Erwin Kräutler, der seit über 50 Jahren in Brasilien lebt, soll mit dem Memminger Freiheitspreis ausgezeichnet werden. Dies gab Oberbürgermeister Dr. Ivo Holzinger bei einer Pressekonferenz im Memminger Rathaus bekannt. Kräutler nimmt die mit 15 000 Euro dotierte Auszeichnung am 25. September 2016 in Memmingen entgegen. Die Laudatio wird der EKD-Ratsvorsitzende, Landesbischof Prof. Dr. Heinrich Bedford-Strohm, halten.
„Bischof Kräutler hat den Freiheitsgedanken verinnerlicht. Er setzt sich seit Jahrzehnten für die Rechte der einfachen Bevölkerung in Lateinamerika ein“, begründete Oberbürgermeister Holzinger die Entscheidung der Jury. Erwin Kräutler stammt aus Vorarlberg. Er ging 1965 als Seelsorger der Kongregation der Missionare vom Heiligen Blut ins Amazonasgebiet. 1980 wurde er zum Bischof der Diözese Xingu berufen, die flächenmäßig ungefähr so groß wie Deutschland ist, Anfang dieses Jahres ist der 76-Jährige emeritiert. Bischof Kräutler wurde zu einem der wichtigsten Fürsprecher im Ringen um die grundlegenden Rechte der indigenen Bevölkerung in Brasilien. In der Öffentlichkeit tritt er gegen politische, soziale und ökologische Missstände auf. Der Bischof drängt zum Bewusstseinswandel sowohl in Lateinamerika wie in den westlichen Industrienationen.
„Die 12 Bauernartikel basieren auf einem geistlichen Fundament. Die Bauern wollten ein freies, selbstbestimmtes, auf Gott gegründetes Leben führen“, erklärte Stadtrat Herbert Müller, Vorsitzender des Kuratoriums „Memminger Freiheitspreis 1525“. Genau dafür setze sich auch Bischof Kräutler in Lateinamerika ein.
„Ich freue mich, dass Bischof Kräutler den Preis bekommt“, betonte der frühere Dekan Kurt Kräß, der die Entscheidung über den Preisträger mitgetragen hat, die im Juli vergangenen Jahres getroffen wurde. „Bischof Kräutler ist ein Mann der einfachen Leute und ein prominenter Vertreter der Befreiungstheologie. Er verkörpert den Originalton der Bauernregeln“, führte Kräß aus.
Seit dem Jahr 2005 wird der „Memminger Freiheitspreis 1525“ für Verdienste um Freiheit, Recht und Gerechtigkeit zuerkannt. Den mit 15 000 Euro dotiertenPreis stiftet der Memminger Unternehmer Fritz Brey. Nach der ersten Preisvergabe an den ehemaligen ungarische Außenminister Dr. Gyula Horn folgte im Jahr 2009 der deutsche Schriftsteller und Autor Reiner Kunze und 2013 die pakistanische Kinderrechtsaktivistin Malala Yousafzai. Mit der Erinnerung an das Bauernkriegsjahr 1525 soll das Erbe der in Memmingen von den aufständischen Bauern verfassten zwölf Bauernartikel wachgehalten werden. Dieser Forderungskatalog gilt heute als erste Formulierung von Grund- und Menschenrechten auf deutschem Boden.
Die Lokale, 14.4.2016
"Ein Mann der einfachen Leute": Memminger Freiheitspreis geht an Bischof Dr. Erwin Kräutler
Memmingen (as). Wo die diesjährige Vergabe des Memminger Freiheitspreises stattfindet, ist noch unklar, da die Martinskirche bis auf Weiteres renoviert wird. Aber wer ihn erhält, steht bereits fest: Der katholische Bischof em. Dr. Erwin Kräutler wird die mit 15.000 Euro dotierte Auszeichnung am 25. September 2016 in Memmingen entgegennehmen. Bis dahin ist es noch ein weiter Weg, besonders für den Bischof, der seit über 50 Jahren in Brasilien lebt.
„Memminger Freiheitspreis 1525"
Mittwoch, 13. April 2016
Schmiergelder im Ausschreibungsprozess von Belo Monte
Präsidentin Dilma Rousseff 2014 beim offiziellen Besuch der Baustelle von "Belo Monte". Foto: Sala de Imprensa, CC BY-NC 2.0. |
Schmiergeld-Gau bei Mega-Staudamm Belo Monte
Der Staudamm Belo Monte geht ans Netz. Jahrelang hatten Umweltschützer gegen das Mega-Projekt protestiert. Jetzt könnten neue Enthüllungen über Mauscheleien bei der Finanzierung Präsidentin Rousseff das Amt kosten.
Es hätte eigentlich eine gute Nachricht für die von Korruptionsskandalen gebeutelte brasilianische Regierung sein sollen. Nach sechs Jahren Bauzeit geht Belo Monte, der drittgrößte Staudamm der Welt und Vorzeigeprojekt von Präsidentin Dilma Rousseff, in diesen Tagen stufenweise ans Netz. Neue Enthüllungen um millionenschwere Schmiergeldzahlungen bringen Rousseff nun jedoch in Erklärungsnot. Die Präsidentin steckt ohnehin gerade mitten in einem Amtsenthebungsverfahren.
Jahrelang hatten Umweltschützer, allen voran der österreichische Amazonas-Bischof Erwin Kräutler, gegen die Aufstauung des Xingu-Flusses in Ost-Amazonien gekämpft. Dank zahlreicher juristischer Schritte konnte die Inbetriebnahme so um rund ein Jahr verzögert werden. Doch im Februar starteten die ersten Turbinen schließlich ihren Testlauf, Anfang April begann der Betreiber damit, Strom in das nationale Leitungsnetz einzuspeisen. Nun sollen im Zwei-Monats-Rhythmus nach und nach alle Turbinen angeworfen werden, bis im Jahr 2019 die maximale Kapazität von 11.233 Megawatt erreicht wird.
Staudamm für den Umweltschutz
Das Projekt wird von der Regierung als Beitrag zum Umweltschutz gepriesen. Eine Position, die Bischof Kräutler stets heftig kritisierte. "Was ist daran saubere Energie, wenn dort ganze Völker draufgehen?" Rund 500 Quadratkilometer Urwald werden durch den Damm überflutet, auch Indigenen-Gebiete sind bedroht. Rund 40.000 Indigene verlieren ihre Heimat. Zahlreiche Sozialauflagen, die die ökologischen und sozialen Folgen des Projektes abfedern sollen, sind von den Betreibern immer noch nicht umgesetzt worden.
Dass Belo Monte trotzdem ans Netz gehen darf, ist für die Umweltaktivisten der Beweis, dass sich die Regierung Rousseff bei der Umsetzung ihres Entwicklungsplanes für die Amazonasregion nicht um die Belange der dort lebenden Menschen schert. Immer wieder hatten sie auf die in der Verfassung vorgesehenen öffentlichen Anhörungen der Bewohner bestanden. Doch Regierung und Betreiber ließen sich nicht dazu bewegen.
Schmiergelder für Regierungsparteien
Nun beschert Belo Monte zur Abwechslung auch der Regierung in Brasilia Unbehagen. Schmiergelder in Höhe von 150 Millionen Reais, rund 40 Millionen Euro, sollen die beiden Regierungsparteien PT und PMDB insgesamt im Ausschreibungsprozess von den Betreibern erhalten haben. Dies erklärten Manager der betroffenen Baufirmen in Kronzeugenaussagen. Gegen die Unternehmer wird im Rahmen des Korruptionsskandals um den halbstaatlichen Energieriesen Petrobras ermittelt.
Das Schmiergeld, das ein Prozent der ursprünglichen Projektsumme von 15 Milliarden Reais ausmacht, soll zu gleichen Teilen, also je 75 Millionen Reais, an die PMDB von Vize-Präsident Michel Temer und an Rousseffs Arbeiterpartei PT verteilt worden sein. Pikant: Teile der Summe wurden in Form von Wahlkampfspenden an die PT weitergereicht, etwa für Rousseffs ersten Präsidentschaftswahlkampf 2010 sowie ihre Wiederwahl Ende 2014.
Legal verbuchte Spenden
Die PT beeilte sich zu betonen, dass die Spenden legal verbucht worden seien; dass die Gelder eventuell aus illegalen Quellen stammten, sei nicht bekannt gewesen. Sollte jedoch bewiesen werden, dass Rousseff oder ihre Wahlkampfleitung Bescheid wusste, könnte dies sie und Vize Temer das Amt kosten. Brasiliens Oberstes Wahlgericht TSE hat bereits ein Verfahren gegen das damalige Kandidatenpaar Rousseff-Temer eröffnet. Zwar gab das Gericht zuletzt an, erst 2017 zu einer Entscheidung zu kommen. Die jüngsten Kronzeugenaussagen könnten dem Prozess aber neuen Schwung geben.
Fraglich ist indes, ob ein Prozess gegen Rousseff überhaupt noch nötig sein wird. Derzeit berät der Kongress über ihre Amtsenthebung. Sie soll 2015 gegen Haushaltsgesetze verstoßen haben. Vize Temer und seine PMDB-Partei haben bereits die Regierung verlassen. Ohne sie könnten Rousseff die nötigen Stimmen fehlen, um ihre Amtsenthebung zu verhindern. Bereits Anfang Mai könnte so ihr Vize Temer die Amtsgeschäfte übernehmen.
Freitag, 8. April 2016
Dom João Muniz nimmt an der Bischofskonferenz teil
Schon bald nach seiner Amtseinführung in Altamira reiste Dom João Muniz zur 54. Vollversammlung der Brasilianischen Bischofskonferenz nach Aparecida-SP., die von 6.-15 April dauern wird. Ein Schwerpunkt dabei wie das Thema "Barmherzigkeit und Gerechtigkeit" sein.
CNBB - 54ª Assembleia Geral
Donnerstag, 7. April 2016
Indios besetzen Sitz von Norte Energia
An die 100 Indigene mehrerer vom Staudamm Belo Monte betroffener Völker protestierten am Dienstag (5.4.) vor dem Sitz von Norte Energie, dem Betreiberkonsortium für das Kraftwerk Belo Monte, in Altamira, um gegen die säumige Umsetzung der Umweltauflagen. Infrastrukturelle Einrichtungen seien nicht gemacht worden, Schulen und Gesundheitszentren würden fehlen, und die Häuser, die in manchen Siedlungen gebaut wurden, seien nicht fertig oder schon wieder kaputt.
Da sie den Tag über vergeblich auf den Direktor des Unternehmens, José Anchieta, gewartet hatten, brachen sie den Zaun und die Eingangstür auf, um das Gebäude zu besetzen. Die privaten Sicherheitskräfte und die Militärpolizei, die vor Ort waren, schritten nicht ein.
Am Mittwoch wurden die Indios über richterliche Verfügung aufgefordert, das Gebäude binnen 24 Stunden freiwillig zu verlassen. Sie unterzeichneten jedoch das Papier nicht und weigerten sich zu gehen, ohne dass über die vorgebrachten Kritikpunkte verhandelt worden wäre.
O Globo, 06/04/2016
Justiça determina reintegração do prédio da Norte Energia, em Altamira
Determinação foi dada a partir de pedido da empresa à Justiça.
Índios disseram que não avançaram na negociar e permanecem no prédio.
O Globo, 06/04/2016
Índios decidem manter ocupação de prédio da Norte Energia no Pará
Lideranças alegam que construtora de Belo Monte descumpre medidas.
Caciques recusaram proposta feita por superintendente da empresa.
O Globo, 05/04/2016
Índios protestam e ocupam prédio da Norte Energia no Pará
Lideranças querem explicações para atraso em benefício para aldeias.
Indígenas foram proibidos de entrar em prédio e reagiram quebrando portas.
Globo-TV, 6.4.2016
Índios ocupam sede de empresa responsável por construção da Belo Monte, no PA
Da sie den Tag über vergeblich auf den Direktor des Unternehmens, José Anchieta, gewartet hatten, brachen sie den Zaun und die Eingangstür auf, um das Gebäude zu besetzen. Die privaten Sicherheitskräfte und die Militärpolizei, die vor Ort waren, schritten nicht ein.
Am Mittwoch wurden die Indios über richterliche Verfügung aufgefordert, das Gebäude binnen 24 Stunden freiwillig zu verlassen. Sie unterzeichneten jedoch das Papier nicht und weigerten sich zu gehen, ohne dass über die vorgebrachten Kritikpunkte verhandelt worden wäre.
O Globo, 06/04/2016
Justiça determina reintegração do prédio da Norte Energia, em Altamira
Determinação foi dada a partir de pedido da empresa à Justiça.
Índios disseram que não avançaram na negociar e permanecem no prédio.
O Globo, 06/04/2016
Índios decidem manter ocupação de prédio da Norte Energia no Pará
Lideranças alegam que construtora de Belo Monte descumpre medidas.
Caciques recusaram proposta feita por superintendente da empresa.
O Globo, 05/04/2016
Índios protestam e ocupam prédio da Norte Energia no Pará
Lideranças querem explicações para atraso em benefício para aldeias.
Indígenas foram proibidos de entrar em prédio e reagiram quebrando portas.
Globo-TV, 6.4.2016
Índios ocupam sede de empresa responsável por construção da Belo Monte, no PA
Sonntag, 3. April 2016
Dom João Muniz tritt sein Amt als Bischof am Xingu an
Am So, 3. April 2016 hat Dom João Muniz im Ginásio São Sebastião in Altamira sein Amt als neuer Bischof am Xingu angetreten. Vertreter aller Pfarren und Basisgemeinden der Prälatur sowie der Ordensgemeinschaften nahmen daran teil. Dom Alberto Taveira Corrêa, Erzbischof von Belém, überreichte ihm die Mitra und den Bischofsstab, bevor er zum Bischofssessel führte. Mit diesem Ritus wurde der bischöfliche Stuhl von Altamira in Besitz genommen und eine neue Ära für die Prälatur am Xingu kann beginnen.
Folgende Bischöfe und Erzbischöfe nahmen an der Zeremonie teil:
Dom Alberto Taveira Corrêa, Erzbischof von Belém
Dom José Belisário, Erzbischof von São Luiz MA
Dom Roque Paloschi, Erzbischof von Porto Velho
Dom Bernardo Johannes Bahlmann, Bischof von Óbidos
Dom Dominique Mare Jean Denis You, Bischof von Conceição do Araguaia
Dom Esmeraldo Barreto de Farias, Bischof von São Luis MA
Dom Flávio Giovenale, Bischof von Santarém
Dom Pedro Contti, Bischof von Macapá
Dom Teodoro Mendes Tavares, Bischof von Ponta de Pedras
Dom Wilmar Santin, Bischof von Itaituba
Dom Xavier Gilles de Maupeou d'Ableiges, Bischof em. von Viana MA
Weitere Fotos auf Facebook von
Wilson Soares de Oliveira
Prelazia do Xingu
Paróquia Santa Luzia
Santuário Nazaré
Comunidade São Miguel Arcanjo
Video vom Einzug von Dom João
Bericht von der Amtseinführung von Dom João auf ATM-TV-Jornal
Prelazia do Xingu, 5.4.2016
Missa de posse de Dom João Muniz Alves
A posse do novo Bispo do Xingu, Dom Frei João Muniz Alves, foi um acontecimento esperado com ansiedade pelo povo católico da Região, mesmo num dia chuvoso boa parte desse povo esteve presente, para dar boas vindas ao Dom João e também agradecer ao bispo Dom Erwin pela sua caminhada junto ao povo desta imensa prelazia.
Portal do Xingu, 3.4.2016
Missa marca posse de novo Bispo do Xingu
Freitag, 1. April 2016
Dom João Muniz kommt in Altamira an
Bei seiner Ankunft in Altamira am 1. April wurde Dom João Muniz von der Musikkapelle von Altamira, von Bischof Erwin Kräutler und vielen Gläubigen aus der Stadt herzlich empfangen.
Nachdem Bischof Kräutler altersbedingt seinen Rücktritt einreichen musste, wurde Dom João Muniz am 23.12.2015 von Papst Franziskus zum neuen Bischof am Xingu ernannt. Seine Weihe war am 5. März in São Luís. Mit seiner Ankunft in Altamira beginnt eine neue Ära der Kirche am Xingu.
Auch aus São Luís waren Angehörige der Pfarre São Miguel Arcanjo, in der Dom João tätig war, nach Altamira gekommen. Auf Facebook berichteten sie von der Reise und ihren Eindrücken in Altamira.
ATM-TV, 2.4.2016 - Video
TV-Cidade SBT, 1.4.2016
Bispo que vai assumir prelazia do Xingu já está em Altamira
Dom João Muniz desembarcou às 15h45 desta sexta-feira (01) em um voo comercial da Azul Linhas Aéreas, ele foi recepcionado por católicos. Dom João atendeu a imprensa e se disse mui grato, pelo carinho dos altamirenses. O Bispo Emérito do Xingu Dom Erwin Kräutler também esteve no aeroporto para receber Dom João Muniz, padres da cidade também participaram do ato receptivo.
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