Donnerstag, 16. Juni 2016

Belo Sun Goldminenprojekt bleibt umstritten

Ein Millionenprojekt des kanadischen Unternehmens Belo Sun Mining verspricht, innerhalb von 17 Jahren an der Großen Schleife des Xingu 150 Tonnen Gold abzubauen. Die Umweltschäden, die durch das Projekt in der Region entstehen können, sind umstritten.

In den 1980er Jahren zog die Serra Pelada, das weltweit größte Tagebauprojekt in der Gemeinde Curionópolis im Südosten von Pará, Tausende von Menschen in die Goldgruben. Über ein Jahrzehnt lang wurden mehr als 30 Tausend Tonnen Gold gewonnen, was allerdings auch ernsthafte sozioökonomische Probleme in der Region verursacht hat.




Das neue Projekt ist ungefähr 400 km nordwestlich von Serra Pelada gelegen und wurde 2012 von Belo Sun Mining mit einer Investition von R$ 1,5 Mrd. auf einer Fläche von 1.700 Fußballfeldern gestartet. Vier Jahre danach hat der Goldabbau zwar noch nicht begonnen, aber die Kontroversen sind groß. Denn die Region leidet bereits unter den Auswirkungen des Wasserkraftwerks Belo Monte. Die Goldmine liegt nämlich 11 km unterhalb des Staudamms Pimental.

In der Region gibt es drei Dörfer, in denen die Flussbewohner, Indianer und Goldgräber leben. An die 600 Goldgräber sind hier seit 30 Jahren tätig, wenn auch zum Teil ohne Genehmigung. Sie haben nun Angst, wegen Belo Sun ihren Lebensunterhalt und ihr Zuhause zu verlieren.

Um das Gold aus dem Gestein zu extrahieren, verwendet das Unternehmen die giftige Substanz Zyanid. "Wenn Zyanid in den Fluss oder in die Erde gelangt, kann es zu einer Umweltkatastrophe kommen", befürchtet Jorge Tenório, Professor für Chemieingenieurwesen an der Universität von São Paulo.

Belo Sun erklärt, dass die notwendigen Studien für das Projekt durchgeführt werden. "Alle möglichen Auswirkungen und Risiken wurden berücksichtigt und aufgelistet. Belo Sun folgt den strengsten internationalen und nationalen Standards bei der Umsetzung seiner Projekte", sagt Mauro Barros, Direktor von Belo Sun.

Um den Giftmüll aufzufangen, plant das Unternehmen ein Auffangbecken von 96 Millionen Kubikmetern - eineinhalb mal so groß wie jenes am Staudamm Fundão. Einer der Ingenieure, die dafür die Unterlagen erstellen und die Sicherheitsfaktoren berechnen sollen, ist Samuel Loures. Er war auch für die Stabilität des Staudamms Fundão am Rio Doce in Mariana (MG) verantwortlich, der im November 2015 gebrochen ist und wo die Schlammlawine eine verheerende Umweltkatastrophe mit vielen Toten verursachte.

In einem von Belo Sun erstellten Umweltverträglichkeitsbericht wird sogar eingeräumt, dass das Risiko eines Dammbruchs hoch ist, aber dennoch soll die Sicherheit des Dammes garantiert werden. "Das Projekt liegt durchschnittlich 1,5 km vom Xingu entfernt, und die Talsperre befindet sich in einem natürlichen Tal, so dass es sicherer ist", sagt Mauro Barros.

Die Regierung von Pará muss das Projekt noch genehmigen. "Wenn es nicht die ökologischen und sozioökonomischen Herausforderungen berücksichtigt und negative Auswirkungen vermeidet, wird es mit Sicherheit nicht im Bundesstaat Pará umgesetzt werden", versichert Luiz Fernandes, Umweltminister des Bundesstaates Pará.

Belo Sun will in drei Jahren mit der Gewinnung von Gold beginnen, aber viele Punkte des Umweltschutzes sind noch offen. "Es besteht eine große Unsicherheit im Hinblick auf die Erhaltung der Lebensweise der Ureinwohner und der Flussbewohner. Ernsthafte Analysen und Studien sind noch durchzuführen", sagt Francisco Nóbrega vom Nationalen Menschenrechtsrat.


G1 - O Globo, 20/06/2016
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