ORF, 14.7.2020
Koralm: Streit über geplante Kraftwerke
Zwei geplante Kraftwerksprojekte auf der Koralm beschäftigen seit Jahren die Politik, die Behörden und auch die Gerichte. Denn die Betreiber und Gegner sind weiterhin in Streit. Konkret geht es um das weststeirische Trinkwasser, das die Projektgegner in Gefahr sehen.
Es geht um das öffentlich bereits bekannte Wasserkraftwerk an der Schwarzen Sulm und ein Pumpspeicherkraftwerk auf der Koralm. Die Gegner der geplanten Projekte wenden sich nun in einem offenen Brief an den Landeshauptmann und die Landtagsabgeordneten. Laut den Projektgegnern ist das Trinkwasser in der Weststeiermark durch die Projekte in Gefahr.
Besorgte Bürgerinitiative
„In großer Sorge und mit tiefer Betroffenheit verfolge man die Vorgänge rund um das geplante Pumpspeicherkraftwerk und das geplante Trinkwasserkraftwerk auf der Koralpe.“ Mit diesen Worten beginnt der offene Brief an den Landeshauptmann und die Mitglieder des steiermärkischen Landtages.
Verfasst wurde der Brief von den Projektgegnern. Dabei handelt es sich um ein Personenkomitee, den „Arbeitskreis zum Schutz der Koralpe“ und die Bürgerinitiative „Nein zum Industriepark Koralm“.
Rund 20.000 Menschen betroffen
Sie wandten sich mit einer Petition an das Land, diese sei vom zuständigen Ausschuss mit einem nichtssagenden Text Ende April abgetan worden, sagte der Sprecher der Bürgerinitiative Andreas Mathauer: „Die Antwort des Landes ist sehr ausweichend und unbefriedigend ausgefallen. Man versteckt sich hinter einem laufenden Verfahren und geht nicht auf die Problematik ein: Wie wird unsere Heimat, unser Trinkwasser geschützt?“
Rund 20.000 Menschen wären in der Region von den Projekten betroffen. Man könne nicht zusehen, wie das wertvolle Trinkwasser der weststeirischen Bevölkerung in Gefahr gebracht werde – heißt es im offenen Brief weiter.
„Massiver Eingriff in die Natur“
„Mit diesen Projekten wird massiv in das Ökosystem der Koralm eingegriffen. Es handelt sich um Natura-2000- bzw. Landschaftschutzgebiete, die von diesen Projekten betroffen sind“, so Mathauer. Die Bürgerinitiativen fordern eine korrekte Abwicklung des Projekts. Und sie möchten mit ihren Bedenken von der Politik ernst genommen werden.
Die Projektbetreiber wollten kein Interview geben. Ihre Position sei klar: Es handle sich um saubere Projekte, die von Experten geprüft werden. Man habe beim Kraftwerk an der Schwarzen Sulm bereits den Förderantrag bei der Behörde eingebracht, sobald er bestätigt ist, werde man mit dem Kraftwerksbau beginnen.
ORF, 8.10.2018
UVP-Verhandlung zu Koralm-Kraftwerk gestartet
n der langjährigen Geschichte des Koralm-Kraftwerks ist am Montag ein neues Kapitel aufgeschlagen worden: Bei der mündlichen UVP-Verhandlung kommen Betroffene noch einmal zu Wort und können auch Einwände einbringen.
Bürgerinitiative Koralm
Pumpspeicherkraftwerk Koralm auf Wikipedia
UVP - Genehmigungsverfahren für das Pumpspeicherkraftwerk Koralm
Das Projekt Pumpspeicherkraftwerk Koralm