Mittwoch, 30. Januar 2013

Bischof Kräutlers Kampf gegen die größte Baustelle in Amazonien

Welt HEUTE, 28.1.2013
Österreicher in Gefahr
Mafia setzt 400.000 € Kopfgeld auf Bischof aus
Krimi um unseren Bischof Erwin Kräutler (73): Weil der Vorarlberger weiter gegen den geplanten Staudamm "Belo Monte" bei Altamira (Brasilien) kämpft, setzten Verbrecher-Bosse der Region jetzt laut deutschem Magazin "Der Spiegel" umgerechnet 400.000 Euro Kopfgeld auf ihn aus!

News, 29.1.2013
Kopfgeld auf Bischof ausgesetzt
Österreichischer Geistlicher kämpft gegen Staudamm in Brasilien und für Ureinwohner
400.000 Euro sollen als Kopfgeld auf den Österreicher ausgesetzt worden sein, wie der Spiegel berichtet. Kräutler ist Bischof und Prälat der Territorialprälatur Xingu und betreut damit eine Gemeinde, die viermal so groß ist wie die Schweiz. In der Amazonas-Region bei Altmira setzt er sich seit Jahren für die Ureinwohner ein. Wird der Damm gebaut, trocknen die Flüsse aus und entziehen den Ureinwohnern so ihre wichtigste Nahrungsquelle: den Fisch. Tausende müssten umgesiedelt werden. Dagegen wehren sich der Bischof und die Indios bisher erfolgreich.

Wir sind Kirche
Kopfgeld auf Bischof Erwin Kräutler 
"Wir sind Kirche" hat sich an den Brasilianischen Botschafter in Österreich und an Außenminister Michael Spindelegger gewendet. Ebenso hat sich "Wir sind Kirche" an den Klassenkammeraden und nunmehrigen Kollegen von Erwin Kräutler Bischof Klaus Küng um entsprechende Solidarität gewendet.


SPIEGEL-Video:
Belo Monte - Die größte Baustelle Brasiliens

Montag, 28. Januar 2013

Bischof Kräutler feiert sein 32. Bischofsjubiläum


Nach seiner Ankunft in Altamira im Jahr 1985 war Erwin Kräutler für die Pfarre Nossa Senhora de Nazaré zuständig. Heuer hat Bischof Erwin Kräutler hier am 26.1. sein 32. Bischofsjubiläum gefeiert.
Vertreter der Pfarre und Freunde würdigten sein pastorales Wirken.

Altamira Hoje, 27.1.2013
Bispo do Xingu comemora 32 anos de Ordenação Episcopal.

Prelazia do Xingu, 27.1.2013
ANIVERSÁRIO DE ORDENAÇÃO EPISCOPAL DE DOM ERWIN KRAUTLER
Homenagem da Comunidade Santuário de Nossa Senhora de Nazaré feita em ocasião do 32º aniversário de Sagração Episcopal de Dom Erwin.

Samstag, 26. Januar 2013

Bischof Kräutler erhält Ehrendoktorwürde in Belém


Der Hochschulrat der Universität von Belém (UFPA) beschloss bei seiner ersten Sitzung des Jahres am 24.1.2013, den Ehrendoktortitel an Erwin Kräutler, Bischof der Prälatur am Xingu zu verleihen. Damit soll sein Einsatz zugunsten der Menschenrechte und der indigenen Völker Amazoniens gewürdigt werden. Der Termin zur Verleihung der Auszeichnung in Belém wird noch bekannt gegeben.

Nach Innsbruck, Luzern, Bamberg und Salzburg ehrt nun auch die Universität von Belém Dom Erwin mit dem Titel "Dr. honoris causa".

Prelazia do Xingu, 4.1.2013
UFPA CONCEDE RECONHECIMENTO A DOM ERWIN, BISPO DO XINGU 

Wikipedia zu Erwin Kräutler

Brasilien: politische Einflussnahme durch Medienkonzentration

Reporter ohne Grenzen, 24.1.2013
ROG-Bericht: Medienkonzentration, politische Einflussnahme und Gewalt

Vor dem EU-Lateinamerika-Gipfel am kommenden Wochenende veröffentlicht Reporter ohne Grenzen einen ausführlichen Bericht zur Lage der Pressefreiheit in Brasilien. Unter dem Titel „Brasilien, das Land der 30 Berlusconis“ beschreibt er, wie Medienkonzentration und politische Einflussnahme auch mehr als ein Vierteljahrhundert nach dem Ende der Militärdiktatur noch immer einen unabhängigen Journalismus behindern. Auch Gewalt ist erschreckend häufig: 2012 wurden nur in vier Ländern der Welt mehr Journalisten wegen ihrer Arbeit getötet.

Rund zehn einflussreichen Unternehmerfamilien gehören über ihre Konzerne die wichtigsten Rundfunksender und Printmedien des Landes. Auch viele Politiker kontrollieren wichtige Massenmedien, selbst wenn sie nicht offen als deren Besitzer auftreten. Kleinere Medien werden durch stetig wachsende Anzeigenbudgets von Ministerien, Behörden und Staatsfirmen in finanzieller Abhängigkeit gehalten. Gefügige Gerichte verhindern mit ruinösen Strafandrohungen Berichte über strittige Themen.

Das alte Pressegesetz aus der Zeit der Militärdiktatur wurde erst 2009 aufgehoben, doch eine Einigung über eine zeitgemäße Neufassung ist nicht in Sicht. Unterdessen erlauben Wahlgesetze und andere Bestimmungen Eingriffe bis hin zur Vorzensur.

Gerichtliche Zensurverfügungen richten sich zunehmend auch gegen Internetmedien und Blogger. Ein kontroverses Thema ist der gleichberechtigte Netzzugang. Der Senat hat zwar schon 2011 ein vorbildliches Gesetz über Netzneutralität verabschiedet, doch eine Abstimmung im Abgeordnetenhaus  wird auf Druck der Internetprovider immer weiter hinausgezögert.

Nicht zuletzt sind Medien und ihre Mitarbeiter Drohungen und Gewalt ausgesetzt. 2012 wurden fünf brasilianische Journalisten und Blogger im Zusammenhang mit ihrer Arbeit ermordet. Zwei auf Polizei- und Sicherheitsthemen spezialisierte Journalisten mussten aus dem Land fliehen. Vor den Kommunalwahlen im vergangenen Oktober häuften sich Drohungen und gewalttätige Angriffe.

Nicht nur als Volkswirtschaft von zunehmendem Gewicht, sondern auch als Gastgeber der Fußballweltmeisterschaft 2014 und der Olympischen Spiele 2016 steht Brasilien zunehmend im Blickpunkt der Weltöffentlichkeit. Reporter ohne Grenzen fordert vor diesem Hintergrund eine vollständige Reform der brasilianischen Mediengesetze. Sie sollte unter anderem der Medienkonzentration enge Grenzen setzen, Zensur und exzessive Schadensersatzforderungen verbieten und die Kriminalisierung von Journalisten beenden.

Den aktuellen ROG-Bericht „Brasilien, das Land der 30 Berlusconis“ in englischer Sprache finden Sie hier.

Freitag, 25. Januar 2013

Siemens-Hauptversammlung in München von Kritischen Aktionären heimgesucht



amerika21.de, 25.01.2013
Proteste gegen Siemens-Beteiligung an Belo Monte
Organisationsbündnis protestiert bei Aktionärsversammlung in München. Projekt verstößt gegen Menschenrechts- und Umweltstandards

Anlässlich der Hauptversammlung der Siemens AG in München hat am Mittwoch ein Bündnis von Menschenrechts- und Umweltorganisationen gegen die Lieferung von Turbinen an das umstrittene Staudammprojekt Belo Monte am Xingu-Fluss in Brasilien demonstriert. Kletteraktivisten der Organisation Robin Wood befestigten ein Protest-Banner an den Streben der Olympia-Halle. Vor dem Eingang begrüßten Vertreter des Aktionsbündnisses die Aktionäre mit Flugblättern, Transparenten und Bannern unter dem Motto "Keinen Profit auf Kosten von Amazonas und Menschen". Vertreter des Bündnis meldeten Redebeiträge an, um ihre Forderungen direkt an die Entscheidungsträger in Vorstand und Aufsichtsrat zu richten.

"Belo Monte ist der Todesstoß ins Herz der indigenen Völker am Xingu", ließ der katholische Bischof von Altamira, Pará, Erwin Kräutler, in seiner Ansprache an die Aktionäre mitteilen. Kräutlers Rede wurde an seiner statt von Vertretern des Bündnisses verlesen. Auch wenn europäische Firmen mit "diesem Wahnsinnsprojekt astronomische Gewinne" machten, sei dadurch Belo Monte noch lange nicht ethisch vertretbar, so Kräutler, der 2010 den Right Livelihood Award, den sogenannten "alternativen Nobelpreis", für seinen Einsatz für Menschenrechte in der Xingu-Region erhalten hatte. "Jede Firma, die sich an Belo Monte beteiligt, zeichnet mitverantwortlich für diese Menschenrechts- und Umweltkatastrophe", empörte sich der Bischof.


Dachverband kritischer Aktionäre
Hauptversammlung 2013: Siemens – Flecken auf der grünen Weste
Siemens und Voith Hydro verstoßen mit Mega-Staudamm gegen UN-Leitprinzipien
Dachverband und Bündnis von Nichtregierungsorganisationen fordern Siemens-Vorstand auf, sich gegen abenteuerliche Genehmigungsverfahren und Zwangsumsiedlungen einzusetzen.
(mit vielen Links und Gegenanträgen)


Pressemitteilung, München am 23.1.2013
Organisationsbündnis protestiert bei Aktionärsversammlung gegen Beteiligung von Siemens am brasilianischen Belo Monte-Staudamm

Donnerstag, 24. Januar 2013

Online Abstimmung zum Schandfleck des Jahres 2012


OTS, 21.1.2013
Wähle das unverantwortlichste Unternehmen des Jahres!

Online Abstimmung zum Schandfleck des Jahres 2012

Bis zum 18. Februar kann das unverantwortlichste Unternehmen des Jahres gewählt werden. Das Unternehmen mit den meisten Stimmen bekommt den „Schandfleck des Jahres 2012“ verliehen. Der Preis wird gestiftet vom Netzwerk Soziale Verantwortung, ein Netzwerk von ArbeitnehmerInnenvertretungen und NGOs.

„Die eingegangenen Nominierungen haben uns gezeigt, dass in vielen gesellschaftlichen Bereichen die Bedürfnisse von Mensch und Umwelt mit Füßen getreten werden. Das wollen wir aufdecken“, erklärt Dipl.jur. Marieta Kaufmann, Koordinatorin des Schandflecks.

Zur Abstimmung stehen 3 Unternehmen:

1. Das Unternehmen KIK Textil und Non Food GmbH im Zusammenhang mit der Brandkatastrophe in Karachi/Pakistan, bei der am 11. September 2012 259 Menschen aufgrund unzureichender Brandschutzvorrichtungen starben. Die Fabrik Ali Enterprise produzierte Textilien für KIK.

2. Das Unternehmen Mayr-Melnhof Packaging, Europas größter Faltschachtelproduzent mit Sitz in Wien im Zusammenhang mit der Schließung des Werks in Liverpool am 29. März 2012, bei der die Rechte des örtlichen wie auch des Europäischen Betriebsrats nicht gewährt wurden.

3. Das Unternehmen Andritz AG mit Sitz in Graz für seine Beteiligung an dem brasilianischen Staudammprojekt Belo Monte, in deren Folge Menschen vertrieben werden und weitreichende Zerstörungen der Umwelt zu erwarten sind. Die ANDRITZ Hydro GmbH ist Mitglied der Unternehmsplattform respACT und erklärt sich zum CSR-Unternehmen in Österreich.

„Die Auswahl der Shortlist ist der Jury nicht leichtgefallen“, erklärt DI Dr. Franz Fiala, Vorstandsvorsitzender des Netzwerk Soziale Verantwortung. „Die durch Verantwortungslosigkeit besonders auffällig gewordenen Unternehmen zeigen schon sehr deutlich die Notwendigkeit einer verschärften Regulierung und Kontrolle österreichischer und europäischer Unternehmen einschließlich ihrer Auslandsaktivitäten. Das Projekt Schandfleck versteht sich als Appell an die Unternehmen und an die Politik.“

Der „Schandfleck des Jahres“ wird zum Welttag der sozialen Gerechtigkeit, am 20. Februar 2013, im Off-Theater in Wien im Rahmen einer Gala verliehen.

Zur Online-Wahl