Montag, 26. Januar 2015

Herzlichen Glückwunsch zum 34. Bischofsjubiläum!



Priester, Ordensleute und -schwestern sowie Mitarbeiter und Freunde der Prälatur am Xingu  gratulierten Bischof Kräutler am 25.1.2015 in Altamira zu seinem 34. Bischofsjubiläum. Damit ist Kräutler jener Bischof Brasiliens, der am längsten dieses Amt inne hat.

Auf der Facebookseite der Prälatur ist zu lesen (© Übersetzung von PlattformBeloMonte):

34 Jahre im Bischofsamt gekennzeichnet durch Dienst, Hingabe, Liebe und Gebet. 
Viele dieser Momente durften wir miterleben:
Momente der Trauer, der Angst, des Zweifels, bis hin zu Verfolgungen und Erpressungen. 
Aber in keinem dieser Momente fehlten uns Liebe, Freude, Kraft und Mut.
Im gemeinsamen Glauben sind wir sicher, dass wir an der Seite eines wirklichen Hirten und auf dem richtigen Weg unterwegs waren - auf dem Weg hin zu unserem Herrn.
Und gerade in unserem alltäglichen Ringen zwischen Regenfällen und brennender Sonne konnten wir unseren Kampf bestreiten, weil Du uns gelehrt hast:

mit Vertrauen zu beten;
mit Überzeugung und Entschlossenheit zu handeln, immer das Gute zu tun;
zu lieben, mitzufühlen und aufzunehmen, ohne Unterschiede zu machen;
in Freude zu dienen;
das Wort Gottes als Lichtblick und
die Eucharistie als Mittelpunkt unseres Lebens zu haben.

So ist unser tägliches Wirken nicht nur funktional, sondern es wird eine Mission:
lebendig und sichtbar in unserer Liebe, Prälatur am Xingu zu sein;
nicht nur rechtlich definiert in kirchlicher Begrenzung,
sondern als große Familie des Volkes Gottes.

Dafür gilt Dir, lieber Dom Erwin, unser allergrößter Dank.



IHU, 18.1.2015
A monstruosidade de Belo Monte e descalabro em Altamira que Dilma não teve coragem de ver
Entrevista do Domingo com Erwin Kräutler

Mittwoch, 21. Januar 2015

"Marxist und Christ" Ernesto Cardenal wird 90


Deutschlandradio, 18.1.2015
Ernesto Cardenal wird 90
Priester, Lyriker, Revolutionär
Der Befreiungstheologe Ernesto Cardenal aus Nicaragua ist einer der schillerndsten Priester der katholischen Weltkirche. Zeit seines Lebens setzte er sich für den Marxismus ein - bis heute. Nun wird er 90 Jahre alt.
Das Bild von Ernesto Cardenal hat sich uns tief eingeprägt. Sein Markenzeichen ist weißes Haar, schwarze Baskenmütze und Sandalen. Er selber sagt von sich, er sei Priester, Poet und Revolutionär. Er hat eine Mission von früher Jugend an. Er kämpft für die Armen und die Unterdrückten. Seine Schriften sind stark geprägt durch die "Theologie der Befreiung". Priester, Katecheten und Bischöfe Lateinamerikas verkündeten ab Ende der 1960er-Jahre eine neue Theologie, erklärten das Wort der Bibel auf eine andere Art. Das Leid der Landarbeiter sei nicht Gottes Wille, heißt es da, und auch der Hunger sei nicht gottgewollt. Alle sollen genug zu essen haben und sich nicht mit den bestehenden Verhältnissen abfinden müssen.


Münchner Kirchennachrichten, 19.1.2015
"Marxist und Christ"
Nonkonformist Ernesto Cardenal wird 90
Er ist Priester, Mystiker, Widerstandskämpfer, Revolutionär, Marxist und Ex-Kulturminister von Nicaragua: Ernesto Cardenal. Der Mann mit den langen weißen Haaren und der Baskenmütze feiert am Dienstag seinen 90. Geburtstag.


Etwas, das im Himmel wohnt
Ernesto Cardenal legt kurz vor seinem 90. Geburtstag einen Band mit neuen Gedichten vor, die noch einmal alle großen Themen seines Denkens anklingen lassen: die Anklage von Gewalt und Unterdrückung überall auf der Welt, die Hochachtung vor Wissenschaft und Kultur, Kunst und Schönheit, die Abscheu gegen Barbarei, der tiefe Glaube an die materielle Einheit allen Seins und die Liebe als Movens und Zielpunkt der Evolution.
Peter Hammer Verlag

Buchbesprechung auf SWR2 Literatur

Diözese Gurk-Klagenfurt, 18.11.2014
Ernesto Cardenal - Konzertlesung zum 90. Geburtstag


Radio SRF, 20.1.2015
Ernesto Cardenal
Schwarze Baskenmütze, weisses Haar und weisser Voll-Bart, eine Brille und davor meistens ein Blatt, von dem er Gedichte liest: Das ist Ernesto Cardenal. Der grösste Dichter Nicaraguas wird heute 90 Jahre alt. Ein bewegtes Leben hatte er, bewegt von Katholizismus, Kommunismus und eben Lyrik.


ref.ch, 14.1.2015
Priester und streitbarer Dichter: Ernesto Cardenal wird 90
Ob Kirche oder Partei, der nicaraguanische Theologe und Autor Ernesto Cardenal ging keiner Auseinandersetzung aus dem Weg. Am Dienstag (20.1.) wurde er 90 – und ist zumindest dem Vatikan gegenüber altersmild geworden.

Kathpress, 15.1.2015
Ernesto Cardenal wird 90
Befreiungstheologe seit 1985 aufgrund der Bekleidung eines Ministeramtes in der Revolutionsregierung Nicaraguas vom Priesterdienst suspendiert
"Mein Priesteramt ist von anderer Art"

Dienstag, 13. Januar 2015

Indios blockieren die Zufahrt zur Baustelle Pimentel


Indios blockierten am Samstag Abend (10.1.) die BR-230 (Transamazonica) auf km 27 bei der Einfahrt zur Baustelle Pimentel. Nach Angaben der Verkehrspolizei wird der Protest von der Vereinigung der indigenen Völker des Mittleren Xingu "Tyoporimô" organisiert. Sie verlangen die seit 2013 in Brasilia eingereichten Forderungen zur Verbesserung der Infrastruktur in ihren Gebieten und Ansiedlungen sowie eine Entschädigung für den Entlang beim Fischfang.

Norte Energie verurteilte die Blockade und die Gewaltanwendung scharf. An Sonntag wurden zwei Autobusse der Baufirma in Brand gesteckt und die Arbeiter am Weg zur Arbeit gehindert. Das Konsortium wollte erst nach Beendigung der Sperren mit den Indios Kontakt aufnehmen.
Auf der Transamazonica kam es zu kilometerlangen Staus, die Autos durften nur abschnittweise in halbstündigen Abständen passieren.

Am Dienstag versperrten die Indios weiterer Baustelleneinfahrten bei km 40. Erst als ihnen Verhandlungen mit Vertretern der Bundesregierung für die kommende Woche zugesagt wurden, beendeten sie die Blockade.

G1, 13/01/2015
Manifestantes liberam acessos a Belo Monte após três dias de interdição
Lideranças discutirão reivindicações em reuniões com o MPF e Governo.
Protesto bloqueou trechos de rodovia que dão acesso a canteiros de obras.

G1, 13/01/2015
Manifestantes bloqueiam novo trecho de acesso a Belo Monte, no Pará
Além do km 27, índios e ribeirinhos interditaram km 40 da Transamazônica.
Protesto é pelo cumprimento de compensações por construção de usina.

G1, 11/01/2015
No PA, protesto bloqueia entrada para canteiro de obras de Belo Monte
Rodovia Transamazônica está bloqueada desde a noite de sábado, 10.
Associação de Povos Indígenas lidera a manifestação, segundo a PRF.

Globo TV, 12.1.2015
Dois ônibus são incendiados em protesto na BR-230

Samstag, 10. Januar 2015

China erkauft sich Einfluss in Lateinamerika

ORF, 9.1.2015
Chinas Vorstoß nach Lateinamerika
Xi Jinping lockt mit Milliarden
Auf seinem weltweiten Expansionskurs schaut China derzeit verstärkt nach Lateinamerika. Peking setzt dabei auf die 2010 als Gegengewicht zur US-dominierten Organisation Amerikanischer Staaten (OAS) gegründete Gemeinschaft Lateinamerikanischer und Karibischer Staaten (CELAC), deren Außenminister nun nach Peking geladen wurden. Erklärtes Ziel des ersten China-CELAC-Forums ist eine Vertiefung der Beziehungen, und Peking setzt hier nicht zuletzt auf handfeste finanzielle Anreize: Allein in den kommenden zehn Jahren sollen laut den Worten von Chinas Präsident Xi Jinping dreistellige Milliardensummen in die Region fließen.

Deutsche Welle, 9.1.2015
China erobert Lateinamerika
Chinas Gewicht in Lateinamerika wächst. In den nächsten zehn Jahren will das Land 250 Milliarden Dollar in den Subkontinent investieren. Doch was fordern die Chinesen im Gegenzug von den Lateinamerikanern?
Die Region, die lange Zeit als Hinterhof der USA galt, wendet sich zunehmend gen China. Für die Länder Brasilien, Chile und Peru ist der asiatische Staat mittlerweile der wichtigste Handelspartner. In Mexiko, Argentinien und Venezuela steht China direkt an zweiter Stelle hinter den USA. Seit 2010 hat sich das Handelsvolumen zwischen Südamerika und China von 10 Milliarden Dollar im Jahr 2000 auf 257 Milliarden Dollar im Jahr 2013 extrem vervielfacht. Hinzu kommen die hohen Kredite, die China zahlreichen Ländern gewährt.

Deutsche Welle, 14.1.2015
Lateinamerikas gefährlicher Freund China
China verspricht Lateinamerika einen Geldsegen: 250 Milliarden US-Dollar will die Großmacht in den nächsten zehn Jahren in dem Kontinent investieren. Der Entwicklung der Region könnte das schaden.

NZZ, 9.1.2015
Investitionen im Ausland
China ködert Lateinamerika
Chinas Staatschef Xi Jinping beim Treffen der Gemeinschaft lateinamerikanischer und karibischer Staaten (Celac) in Peking, 8. Januar 2015. Chinas Staatschef Xi Jinping beim Treffen der Gemeinschaft lateinamerikanischer und karibischer Staaten (Celac) in Peking, 8. Januar 2015. (Bild: Imago)
Die Chinesen werben um die Länder in Südamerika und der Karibik und versprechen ihnen Milliarden. Peking hat es auf ihre Rohstoffe abgesehen. Für die klammen lateinamerikanischen Länder ist der Geldsegen hochwillkommen.

FAZ, 8.1.2015
250 Milliarden für den chinesischen Traum
Für den geplanten Aufstieg zur reichen Industrienation brauchen die Chinesen viel Öl. Das sichern sie sich jetzt in Lateinamerika – und investieren viel Geld. Auch bei einem „alten Freund“.

Obama will beim Bau der Pipeline Keystone XL sein Veto einlegen


Zeit-Online, 10. Januar 2015
Umstrittene Pipeline
Das Repräsentantenhaus hat den Bau der Pipeline Keystone XL gebilligt. Sollte auch der US-Senat für das Projekt stimmen, will Obama sein Veto einlegen.

Die umstrittene Pipeline Keystone XL von Kanada bis an die US-Golfküste hat zwei wichtige Hürden genommen. Das US-Repräsentantenhaus billigte am Freitag das Projekt mit 266 zu 153 Stimmen. Zudem wies das Hohe Gericht im US-Staat Nebraska eine Klage von Landbesitzern gegen den geplanten Verlauf der Ölleitung ab. Ab kommender Woche befasst sich der Senat mit der Pipeline, das Weiße Haus erneuerte aber seine Drohung, ein Veto gegen das Vorhaben einzulegen, sollten es auch die Senatoren billigen.

Keystone XL war in den vergangenen sechs Jahren eines der größten Konfliktthemen zwischen Präsident Barack Obama und dem Kongress, dessen beide Kammern seit Jahresanfang unter Kontrolle der Republikaner sind. Die Pipeline war denn auch eine der ersten Gesetzesvorhaben, das sie im neuen Jahr auf den Weg brachten.
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Die Pipeline soll Öl aus Teersand von Kanada 1.900 Kilometer durch die USA bis zu den Raffinerien an der Küste des Golfs von Mexiko bringen. Unterstützer argumentieren, dass dadurch Arbeitsplätze in den USA geschaffen und die Abhängigkeit des Landes von Öl aus dem Nahen Osten verringert würden. Kritiker haben Umweltbedenken und glauben nicht an die positiven Auswirkungen auf den Jobmarkt und die Energiepolitik.

Keystone XL war erstmals 2008 aufs Tapet gekommen. Der republikanische Mehrheitsführer im Repräsentantenhaus, Kevin McCarthy, betonte, seit damals seien mehr als 2000 Tage vergangen. "Wir sollten nicht darüber debattieren, wir sollten sie bauen", sagte er über die Pipeline. In den vergangenen Jahren hatte die Kammer bereits neun Mal für das Projekt gestimmt. Im bis zur Wahl im November demokratisch kontrollierten Senat war es aber nie durchgekommen. Bei einer Testabstimmung am Montag gab es aber auch dort eine Mehrheit.
Gericht weist Klage ab

Wenige Stunden vor der Abstimmung im Repräsentantenhaus wurde durch das Urteil in Nebraska ein weiteres Hindernis aus dem Weg geräumt. Die Entscheidung der sieben Richter fiel dabei knapp aus. Vier der Richter stimmten dafür, dass die Klage der drei Landbesitzer gegen den Staat Nebraska eine ausreichende rechtliche Grundlage habe. Da es aber um eine verfassungsmäßige Frage ging, wäre eine Mehrheit von fünf der sieben Richter notwendig gewesen. Der kanadische Rohstoff-Minister Greg Rickford begrüßte die Entscheidung.

Durch diese kann das Unternehmen TransCanada in Calgary vom Gouverneur ermächtigt werden, die Landbesitzer zum Verkauf ihrer Grundstücke zu zwingen. Eine niedrigere Instanz hatte den Klägern Recht gegeben und geurteilt, dass die Befugnis für solche Entscheidungen bei der Kommission für öffentliche Dienste und nicht beim Gouverneur liege.

Die Veto-Drohung des Weißen Hauses basierte zum Teil auch auf dem Fall in Nebraska. Obama hatte gesagt, er wolle das Urteil abwarten, bevor er entscheiden könne, ob die Pipeline im nationalen Interesse sei. Der republikanische Mehrheitsführer im Senat, Mitch McConnell, forderte Obama auf, nun seine Veto-Drohung zurückzunehmen. Ein Sprecher des Weißen Hauses, Eric Schultz, erklärte aber, die Entscheidung werde keine Auswirkung haben. "Wenn der Präsident sie vorgelegt bekommt, wird er gegen die Vorlage ein Veto einlegen."


Deutsche Welle, 9.1.2015
Streit um Öl-Pipeline wird zum Polit-Showdown
Mit großer Mehrheit hat das US-Abgeordnetenhaus den Bau der Pipeline "Keystone XL" gebilligt. Präsident Obama will das Gesetz aber nicht unterzeichnen. Er droht mit seinem Veto gegen das umstrittene Projekt.


Der Standard, 20. November 2014
Keystone XL: Eine Pipeline bereitet Obama Kopfzerbrechen
Die Pipeline soll Öl von Kanada in die USA transportieren und wird zum Gradmesser für Barack Obamas Klimapolitik

US-Präsident Barack Obama kann nochmals durchschnaufen. Am Dienstag schrammte der US-Senat knapp an der notwendigen Mehrheit für das umstrittene Pipeline Projekt Keystone XL vorbei. Damit kann sich Obama noch einige Monate Zeit lassen, um sich zu überlegen, ob er Widerspruch gegen die Pipeline einlegen wird, die einmal Rohöl von Kanada in den Golf von Mexiko transportieren soll. Denn schon im Jänner wird sich der neue, seit den Midterm-Elections mehrheitlich republikanische Senat konstituieren – und dann ist eine neuerliche und wahrscheinlich positive Abstimmung in der Sache wahrscheinlich. Der Druck auf Obama, eine Entscheidung zu treffen, wird also steigen.


Deutsche Welle, 7.11.2011
Obama's Glaubwürdigkeit steht beim Pipelineprojekt auf dem Spiel
Eine neue Pipeline soll Ölsände von Kanada zum Golf von Mexiko bringen. Barack Obamas Anhänger fordern von ihm, die Genehmigung zu verweigern. Auf dem Spiel steht die Glaubwürdigkeit des Präsidenten.

Freitag, 9. Januar 2015

Erzbischof Romero als Märtyrer anerkannt


Aktualisierung:

Deutsche Welle, 3.2.2015
Papst Franziskus erkennt Bischof Romero als Märtyrer an
Vor 35 Jahren wurde er ermordet - jetzt soll der damalige Erzbischof von San Salvador, Oscar Romero, selig gesprochen werden. Papst Franziskus machte den Weg frei, indem er ihn per Dekret zum "Märtyrer" erklärte.


Religion.orf.at, 9.1.2015
Martyrium von ermordetem Erzbischof Romero anerkannt
Das Seligsprechungsverfahren für den ermordeten salvadorianischen Erzbischof Oscar Romero (1917-1980) hat eine entscheidende Hürde genommen, berichtet die italienische Tageszeitung „Avvenire“ (Freitagsausgabe).


Der Theologenrat der vatikanischen Heiligsprechungskongregation hat am Donnerstag einstimmig das Martyrium Romeros anerkannt. Der Erzbischof sei aus Hass auf den Glauben getötet worden. Mit diesem Schritt fehle für eine Seligsprechung nur noch die offizielle Anerkennung durch die Kongregation und die Zustimmung von Papst Franziskus, so die Zeitung der Italienischen Bischofskonferenz.

Hintergründe des Mordes bis heute ungeklärt
Romero war am 24. März 1980 während eines Gottesdienstes in San Salvador von Unbekannten erschossen worden. Die Hintergründe sind bis heute nicht vollständig geklärt, die Drahtzieher des Attentats werden jedoch in der Armee vermutet. Romero hatte durch seinen unermüdlichen Einsatz für die Rechte der Armen und Unterdrückten den Hass reaktionärer Kreise auf sich gezogen.

Auf Diözesanebene wurde 1990 ein Seligsprechungsverfahren für Romero eröffnet; nach dessen Abschluss wurde es zunächst im Vatikan weitergeführt, geriet dann aber ins Hintertreffen. Kritiker vermuteten dahinter vatikanische Vorbehalte gegen die in Lateinamerika beheimatete sogenannte Theologie der Befreiung. Papst Franziskus gab dem Prozess kurz nach seiner Wahl im März 2013 einen neuen Anschub.

„Keine Sperre oder Hindernisse“
Seit August letzten Jahres wird im Rahmen eines dreijährigen Gedenkens mit Blick auf den bevorstehenden 100. Geburtstag Romeros im August 2017 an sein Wirken als Erzbischof von San Salvador für die Benachteiligten erinnert.

Franziskus hatte jüngst erklärt, der Seligsprechungsprozess Romeros sei auf einem „normalen Weg“. Einige Jahre sei das Verfahren von der Glaubenskongregation „aus Vorsicht blockiert“ gewesen. Inzwischen liege es wieder bei der Heiligsprechungskongregation und den Postulatoren.

Es gebe keine Sperre oder Hindernisse. Er selbst wünsche sich aus diesem Prozess eine theologische Klärung, ob ein Martyrium jeweils sowohl aus dem Glaubensbekenntnis heraus als auch aus dem Auftrag Jesu zur Nächstenliebe begründet war, so der Papst. Denn außer Romero gebe es auf anderer Ebene noch viele andere Christen, die ihr Leben gelassen hätten.


Blickpunkt Lateinamerika, 9.1.2015
Seligsprechung mit Verzögerungsfaktor
Eine ganze Generation hat es gedauert, bis die katholische Kirche zu der Erkenntnis gekommen ist, dass der 1980 am Altar einer Kapelle in San Salvador erschossene Erzbischof Oscar Arnulfo Romero ein Märtyrer war.

Zehn Jahre gingen ins Land, bis in seinem Erzbistum El Salvador der Seligsprechungsprozess auf lokaler Ebene eröffnet wurde. Nach vier Jahren endete er mit einem positiven Votum. 1997 kam der Prozess in Rom bei der zuständigen Heiligsprechungskongregation an. Und obwohl mit Vincenzo Paglia einer der einflussreichsten Kirchenmänner als Fürsprecher gewonnen werden konnte, zog sich die Sache in die Länge.


Katholisch.de, 9.1.2015
Martyrium von Oscar Romero anerkannt
Das Seligsprechungsverfahren für den ermordeten salvadorianischen Erzbischof Oscar Romero (1917–1980) hat eine entscheidende Hürde genommen. Wie die italienische Tageszeitung „Avvenire“ (Freitag) berichtet, erkannte der Theologenrat der vatikanischen Heiligsprechungskongregation am Donnerstag einstimmig das Martyrium Romeros an. Der Erzbischof sei aus „Hass auf den Glauben“ getötet worden.


Stimmen der Zeit, März 2015
Michael Sievernich SJ
San Romero de América
Schon lange verehrt das Volk in El Salvador den ehemaligen Erzbischof Oscar Arnulfo Romero, der 1980 einem Mordanschlag zum Opfer fiel. Sein heiligmäßiger Ruf blieb nicht auf das kleine zentralamerikanische Land beschränkt, sondern hat sich rasch in Lateinamerika und weit darüber hinaus verbreitet.

Avvenire.it, 8.1.2015
Riconosciuto il martirio di Romero

Mittwoch, 7. Januar 2015

Vom Staudamm Belo Monte Betroffene fordern neue Unterkünfte


Duzende von Bewohnern der Überflutungsgebiete in Altamira protestierten am Montag (5.1.) vor dem Hauptgebäude von Norte Energia. Sie sind vom Bau des Kraftwerks Belo Monte betroffen und fordern neue Unterkünfte.
Norte Energia beruhigte die Demonstranten und versprach, die Siedlungen zeitgerecht zu übergeben. Sie sind in den Umweltauflagen (PBA) für den Kraftwerksbau zwingend vorgeschrieben.

G1, 5.1.2015
Moradores de Altamira protestam e pedem indenizações por Belo Monte
População cobra prioridade na entrega das casas de famílias atingidas.
Dezenas de moradores participaram do protesto.

Globo-TV 6.1.2015
Moradores de Altamira protestam e pedem indenizações por Belo Monte

Samstag, 3. Januar 2015

Vatikan: Keine verheirateten Priester für Amazonien

Katholisch.de, 02.01.2015
Kein Papstbrief über Lockerung des Zölibats
Vatikansprecher Federico Lombardi hat Berichte über einen angeblichen Brief von Papst Franziskus dementiert, in dem er sich aufgeschlossen gegenüber einer probeweisem Zulassung verheirateter Männer zum Priesteramt im brasilianischen Amazonasgebiet äußern soll. Es gebe kein Schreiben diesen Inhalts an Kardinal Claudio Hummes, sagte der Leiter des vatikanischen Presseamtes, Federico Lombardi, dem Internetportal "Il Sismografo".

Lombardi reagierte damit auf Spekulationen in Internet-Blogs über einen solchen Brief an Hummes, den Präsidenten der Bischofskommission für Amazonien und langjährigen Freund des Papstes. Franziskus soll darin geäußert haben, angesichts des Priestermangels in der Region könnte der Einsatz sogenannter Viri probati erwogen werden, also verheirateter Männer, die sich in der Gemeinde bewährt haben.

Ausgangspunkt der Spekulationen war ein Treffen des aus Österreich stammenden Amazonas-Bischofs Erwin Kräutler im April 2014. Anschließend hatte Kräutler in einem Interview der österreichischen Tageszeitung "Die Presse" gesagt, Franziskus habe um "mutige und couragierte" Lösungsvorschläge der Brasilianischen Bischofskonferenz für die Seelsorge der Zukunft gebeten. Ein Vorschlag, so Kräutler weiter, werde gewiss sein, "dass man Zölibat und Eucharistiefeier entkoppelt".

Kräutler: Es muss ein Missverständnis vorliegen
Auf die Internet-Blogs angesprochen, schrieb Kräutler der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA), es müsse offenbar "ein Missverständnis vorliegen". Er, Kräutler, arbeite nicht an Vorschlägen zum Thema Priesterweihe von Verheirateten. Bei der ungefähr 20 Minuten dauernden Begegnung mit Papst Franziskus im April seien der Priestermangel im Amazonasgebiet und "die damit verbundenen eucharistielosen Gemeinden selbstverständlich ein Thema" gewesen.

Das lateinische "viri probati" (Einzahl: "vir probatus") bedeutet wörtlich "bewährte Männer". Während in katholischen Ostkirchen das Priesteramt grundsätzlich auch Verheirateten offen steht, gibt es in der römisch-katholischen Kirche Priester mit Gattin nur in Ausnahmefällen - etwa, wenn ein Geistlicher einer anderen Konfession zum Katholizismus übertritt. Dem Papst steht es frei, das kirchenrechtliche Weihehindernis der Ehe aufzuheben. (KNA)


Religion.orf.at, 2.1.2015
Vatikan: Keine verheirateten Priester in Amazonien
Der Vatikansprecher hat Berichte über einen angeblichen Brief des Papstes dementiert, in dem er sich aufgeschlossen über eine probeweise Zulassung verheirateter Männer zum Priesteramt im Amazonasgebiet äußern soll.


Blog-Archiv vom 5. April 2014
Bischof Kräutler bei Papst Franziskus