Freitag, 9. Januar 2015
Erzbischof Romero als Märtyrer anerkannt
Aktualisierung:
Deutsche Welle, 3.2.2015
Papst Franziskus erkennt Bischof Romero als Märtyrer an
Vor 35 Jahren wurde er ermordet - jetzt soll der damalige Erzbischof von San Salvador, Oscar Romero, selig gesprochen werden. Papst Franziskus machte den Weg frei, indem er ihn per Dekret zum "Märtyrer" erklärte.
Religion.orf.at, 9.1.2015
Martyrium von ermordetem Erzbischof Romero anerkannt
Das Seligsprechungsverfahren für den ermordeten salvadorianischen Erzbischof Oscar Romero (1917-1980) hat eine entscheidende Hürde genommen, berichtet die italienische Tageszeitung „Avvenire“ (Freitagsausgabe).
Der Theologenrat der vatikanischen Heiligsprechungskongregation hat am Donnerstag einstimmig das Martyrium Romeros anerkannt. Der Erzbischof sei aus Hass auf den Glauben getötet worden. Mit diesem Schritt fehle für eine Seligsprechung nur noch die offizielle Anerkennung durch die Kongregation und die Zustimmung von Papst Franziskus, so die Zeitung der Italienischen Bischofskonferenz.
Hintergründe des Mordes bis heute ungeklärt
Romero war am 24. März 1980 während eines Gottesdienstes in San Salvador von Unbekannten erschossen worden. Die Hintergründe sind bis heute nicht vollständig geklärt, die Drahtzieher des Attentats werden jedoch in der Armee vermutet. Romero hatte durch seinen unermüdlichen Einsatz für die Rechte der Armen und Unterdrückten den Hass reaktionärer Kreise auf sich gezogen.
Auf Diözesanebene wurde 1990 ein Seligsprechungsverfahren für Romero eröffnet; nach dessen Abschluss wurde es zunächst im Vatikan weitergeführt, geriet dann aber ins Hintertreffen. Kritiker vermuteten dahinter vatikanische Vorbehalte gegen die in Lateinamerika beheimatete sogenannte Theologie der Befreiung. Papst Franziskus gab dem Prozess kurz nach seiner Wahl im März 2013 einen neuen Anschub.
„Keine Sperre oder Hindernisse“
Seit August letzten Jahres wird im Rahmen eines dreijährigen Gedenkens mit Blick auf den bevorstehenden 100. Geburtstag Romeros im August 2017 an sein Wirken als Erzbischof von San Salvador für die Benachteiligten erinnert.
Franziskus hatte jüngst erklärt, der Seligsprechungsprozess Romeros sei auf einem „normalen Weg“. Einige Jahre sei das Verfahren von der Glaubenskongregation „aus Vorsicht blockiert“ gewesen. Inzwischen liege es wieder bei der Heiligsprechungskongregation und den Postulatoren.
Es gebe keine Sperre oder Hindernisse. Er selbst wünsche sich aus diesem Prozess eine theologische Klärung, ob ein Martyrium jeweils sowohl aus dem Glaubensbekenntnis heraus als auch aus dem Auftrag Jesu zur Nächstenliebe begründet war, so der Papst. Denn außer Romero gebe es auf anderer Ebene noch viele andere Christen, die ihr Leben gelassen hätten.
Blickpunkt Lateinamerika, 9.1.2015
Seligsprechung mit Verzögerungsfaktor
Eine ganze Generation hat es gedauert, bis die katholische Kirche zu der Erkenntnis gekommen ist, dass der 1980 am Altar einer Kapelle in San Salvador erschossene Erzbischof Oscar Arnulfo Romero ein Märtyrer war.
Zehn Jahre gingen ins Land, bis in seinem Erzbistum El Salvador der Seligsprechungsprozess auf lokaler Ebene eröffnet wurde. Nach vier Jahren endete er mit einem positiven Votum. 1997 kam der Prozess in Rom bei der zuständigen Heiligsprechungskongregation an. Und obwohl mit Vincenzo Paglia einer der einflussreichsten Kirchenmänner als Fürsprecher gewonnen werden konnte, zog sich die Sache in die Länge.
Katholisch.de, 9.1.2015
Martyrium von Oscar Romero anerkannt
Das Seligsprechungsverfahren für den ermordeten salvadorianischen Erzbischof Oscar Romero (1917–1980) hat eine entscheidende Hürde genommen. Wie die italienische Tageszeitung „Avvenire“ (Freitag) berichtet, erkannte der Theologenrat der vatikanischen Heiligsprechungskongregation am Donnerstag einstimmig das Martyrium Romeros an. Der Erzbischof sei aus „Hass auf den Glauben“ getötet worden.
Stimmen der Zeit, März 2015
Michael Sievernich SJ
San Romero de América
Schon lange verehrt das Volk in El Salvador den ehemaligen Erzbischof Oscar Arnulfo Romero, der 1980 einem Mordanschlag zum Opfer fiel. Sein heiligmäßiger Ruf blieb nicht auf das kleine zentralamerikanische Land beschränkt, sondern hat sich rasch in Lateinamerika und weit darüber hinaus verbreitet.
Avvenire.it, 8.1.2015
Riconosciuto il martirio di Romero