Orf.at, 27.9.2015
Absturz eines Hoffnungslandes
2010 war in Brasilien die Welt noch in Ordnung: Während fast die ganze Welt unter der Wirtschaftskrise stöhnte, konnte das Land auf blendende Wachstumsraten verweisen. Und der Ausblick auf die Fußball-WM 2014 und die Olympischen Sommerspiele 2016 versprach goldene Zeiten. Doch bald kam die Ernüchterung: Die Wirtschaft liegt darnieder, Korruptionsaffären erschüttern das Land, und die Landeswährung Real ist auf ein historisches Tief abgestürzt. Verzweifelt stemmt sich die Regierung gegen die Krise - aber nur teilweise mit Erfolg. Die Bevölkerung reagiert mit Protesten.
Spiegel-Online, 15.9.2015
Wirtschaftskrise: Brasiliens Regierung plant Kürzungen in Milliardenhöhe
Brasilien spart gegen die Krise an. Die Regierung des Landes bringt drastische Kürzungen auf den Weg - auch vor sozialen Einschnitten macht sie nicht halt.
Die Wirtschaft in Brasilien ist stark angeschlagen. Die Ratingagentur Standard & Poor's (S&P) setzte die Kreditwürdigkeit des Landes in der vergangenen Woche auf Ramschniveau herab. Darauf reagiert das Land jetzt - und bringt ein gigantisches Sparpaket auf den Weg. Die brasilianische Regierung kürzt den Haushalt für das kommende Jahr um 26 Milliarden Real - umgerechnet rund 5,9 Milliarden Euro.
"Wir leben in schwierigen Zeiten und müssen viele Dinge anpassen", sagte Finanzminister Joaquim Levy in der Hauptstadt Brasilia.
taz.de, 15.9.2015
Brasilien gegen die Wirtschaftskrise
Ministerien einfach auflösen
Angesichts der Wirtschaftskrise hat Brasilien Einschnitte und Steuererhöhungen angekündigt. 15 Milliarden Euro sollen eingespart werden.
15.09.2015 • Finanzen100
Diese unsinnigen Ministerien besitzt Brasilien trotz Krise
Fischzucht, Viehzucht und Landwirtschaft: Das sind in Brasilien Jobs für drei Minister. Das Krisenland besitzt mit 39 Ministerien eine der größten Regierungen der Welt. Zehn werden jetzt abgeschafft. Das wird der Regierung massiv schaden.
manager-magazin, 1.9.2015
Brasilien plant erstmals Haushaltsdefizit - Daimler zieht Notbremse
Brasiliens Präsidentin Rousseff steht unter Druck. Das Land steckt in der Rezession, Autobauer halten deshalb schon die Bänder an. Jetzt reicht Rousseff den ersten Haushaltsplan in der Geschichte des Landes mit roten Zahlen ein.
Sonntag, 27. September 2015
Bischof Kräutler zur Enzyklika „Laudato Si“
Luxemburger Wort, 26. September 2015
SchöpfungsZeit 2015 – Leben wie (wir) im Paradies?
Das Paradies ist größer als Europa
Wenn der Einsatz für die Schöpfung zum Einsatz gegen Bevormundung und Exklusivität führt
Ein sehr aktuelles Beispiel, wie die einen sich ein Paradies auf den Schultern der anderen zurechtregeln möchten, sind die Verhandlungen im Rahmen des Freihandelsabkommens TTIP zwischen den USA und der EU. Beide versprechen sich viel von diesem Wirtschaftsabkommen. Letzteres wird letztlich die 800 Millionen reichsten Konsumenten in einer gemeinsamen Freihandelszone zusammenführen.
Verlieren werden die Ärmsten: Wo es Gewinner gibt, muss man die Verlierer nicht lange suchen. In diesem Fall sind es vor allem die Entwicklungs- und Schwellenländer. Da die Zölle im Warenaustausch zwischen den USA und der EU sinken werden, bedeutet dies, dass die Produkte aus anderen Staaten teuerer würden. Um mithalten zu können, werden die Arbeitsbedingungen in diesen Ländern dann noch schwieriger.
Unsere Haltung in dieser Frage ist entscheidend, denn die Leidtragenden sitzen nicht am Verhandlungstisch.
Man kann sich natürlich fragen, was diese Fragen mit der Bewahrung der Schöpfung zu tun haben. Wir können nicht scheinheilig über die Bewahrung eines Natur-Idylls nach unseren Wünschen sprechen, ohne über die soziale Verantwortung für andere Generationen und Menschen in anderen Ländern nachzudenken.
Papst Franziskus schreibt in seiner Enzyklika „Laudato Si“, dass wir „die Klage der Armen ebenso hören [müssen] wie die Klage der Erde.“ Diese Haltung des „einen nicht ohne das andere“ zieht sich als Ansatz durch die gesamte Enzyklika.
Rechte indigener Völker stärken
Einen ganz praktischen und sehr politischen Vorschlag macht die diözesane Stiftung „Bridderlech Deelen“ (im Verbund mit anderen). Sie investiert seit Jahren kreativ und erfolgreich in bessere Bildung und somit bessere Überlebenschancen für Menschen in Entwicklungs- und Schwellenländern.
Bereits 1989 beschloss die Internationale Arbeitsorganisation (IAO) die Konvention Nr. 169 zum Schutz indigener Völker. Luxemburg, dessen Parlament einstimmig dieser Konvention zugestimmt hat, hat sie bisher noch nicht ratifiziert. Dabei spielt diese Konvention eine Schlüsselrolle beim weltweiten Schutz der Wälder, der Artenvielfalt und des Klimas, denn sie gewährleistet, dass jene Menschen die Kontrolle über ihr Land und ihre Wälder behalten, die diese seit Generationen durch nachhaltige Bewirtschaftung erhalten haben.
Die Ratifizierung dieser Konvention wäre ein längst nötiger Schritt, im Sinne des Themas der SchöpfungsZeit: Paradies zu teilen bzw. Paradies zu ermöglichen.
Das Leitmotiv ist Mitwelt
In einem kürzlich mit Bischof Erwin Kräutler (Brasilien) geführten Interview zu „Laudato Si“ sagte dieser, dass Franziskus in der Enzyklika eine Gegenüberstellung von Ich und Natur vermeiden wolle, weil auf diese Weise die Natur allzu leicht zum Gegenstand, zu einer Sache gemacht werden kann, über die bestimmte Menschen und Unternehmen bestimmen. Ihm gehe es um das untrennbare Miteinander von Natur und Menschen, um die Mitgeschöpflichkeit aller. Kurz gesagt: Das Leitmotiv ist nicht Umwelt, sondern Mitwelt.
SchöpfungsZeit 2015 – Leben wie (wir) im Paradies?
Das Paradies ist größer als Europa
Wenn der Einsatz für die Schöpfung zum Einsatz gegen Bevormundung und Exklusivität führt
Ein sehr aktuelles Beispiel, wie die einen sich ein Paradies auf den Schultern der anderen zurechtregeln möchten, sind die Verhandlungen im Rahmen des Freihandelsabkommens TTIP zwischen den USA und der EU. Beide versprechen sich viel von diesem Wirtschaftsabkommen. Letzteres wird letztlich die 800 Millionen reichsten Konsumenten in einer gemeinsamen Freihandelszone zusammenführen.
Verlieren werden die Ärmsten: Wo es Gewinner gibt, muss man die Verlierer nicht lange suchen. In diesem Fall sind es vor allem die Entwicklungs- und Schwellenländer. Da die Zölle im Warenaustausch zwischen den USA und der EU sinken werden, bedeutet dies, dass die Produkte aus anderen Staaten teuerer würden. Um mithalten zu können, werden die Arbeitsbedingungen in diesen Ländern dann noch schwieriger.
Unsere Haltung in dieser Frage ist entscheidend, denn die Leidtragenden sitzen nicht am Verhandlungstisch.
Man kann sich natürlich fragen, was diese Fragen mit der Bewahrung der Schöpfung zu tun haben. Wir können nicht scheinheilig über die Bewahrung eines Natur-Idylls nach unseren Wünschen sprechen, ohne über die soziale Verantwortung für andere Generationen und Menschen in anderen Ländern nachzudenken.
Papst Franziskus schreibt in seiner Enzyklika „Laudato Si“, dass wir „die Klage der Armen ebenso hören [müssen] wie die Klage der Erde.“ Diese Haltung des „einen nicht ohne das andere“ zieht sich als Ansatz durch die gesamte Enzyklika.
Rechte indigener Völker stärken
Einen ganz praktischen und sehr politischen Vorschlag macht die diözesane Stiftung „Bridderlech Deelen“ (im Verbund mit anderen). Sie investiert seit Jahren kreativ und erfolgreich in bessere Bildung und somit bessere Überlebenschancen für Menschen in Entwicklungs- und Schwellenländern.
Bereits 1989 beschloss die Internationale Arbeitsorganisation (IAO) die Konvention Nr. 169 zum Schutz indigener Völker. Luxemburg, dessen Parlament einstimmig dieser Konvention zugestimmt hat, hat sie bisher noch nicht ratifiziert. Dabei spielt diese Konvention eine Schlüsselrolle beim weltweiten Schutz der Wälder, der Artenvielfalt und des Klimas, denn sie gewährleistet, dass jene Menschen die Kontrolle über ihr Land und ihre Wälder behalten, die diese seit Generationen durch nachhaltige Bewirtschaftung erhalten haben.
Die Ratifizierung dieser Konvention wäre ein längst nötiger Schritt, im Sinne des Themas der SchöpfungsZeit: Paradies zu teilen bzw. Paradies zu ermöglichen.
Das Leitmotiv ist Mitwelt
In einem kürzlich mit Bischof Erwin Kräutler (Brasilien) geführten Interview zu „Laudato Si“ sagte dieser, dass Franziskus in der Enzyklika eine Gegenüberstellung von Ich und Natur vermeiden wolle, weil auf diese Weise die Natur allzu leicht zum Gegenstand, zu einer Sache gemacht werden kann, über die bestimmte Menschen und Unternehmen bestimmen. Ihm gehe es um das untrennbare Miteinander von Natur und Menschen, um die Mitgeschöpflichkeit aller. Kurz gesagt: Das Leitmotiv ist nicht Umwelt, sondern Mitwelt.
Samstag, 26. September 2015
Umweltinstitut verweigert Lizenz zur Inbetriebnahme von Belo Monte
Die erste Turbine ist vor der Fertigstellung. |
Die Umweltauflagen sollten garantieren, dass durch diese großen soziologischen und ökologischen Eingriffe die negativen Auswirkungen für Menschen und Umwelt minimiert werden.
Im Gutachten von IBAMA werden 99 der 105 Projekte, die bei vorherigen Lizenzvergaben auferlegt worden waren, evaluiert. 81 Programme werden als erfüllt und abgeschlossen bewertet, bei sechs sind Nachbesserungen notwendig und 12 sind nicht durchgeführt. Diese sind unter anderem:
- das Kanal- und Abwassersystem sowie die Kläranlagen in Altamira
- acht Brücken und zwei kleinere Übergänge in Altamira
- Umsiedlung der vom Staudamm Betroffenen
- Kanalsysteme in den Städten Ressaca und Garimpo do Galo
- gründliche Rodung und Entfernung der Vegetation in jenen Gebieten, die für die Reservoirs geflutet werden
Laut dem Gutachten haben sich das Institut für Nationales Eigentum (Iphan) sowie die Nationale Wasserbehörde (ANA) zugunsten der Lizenzvergabe geäußert, und das Gesundheitsministerium bestätigte Fortschritte im Kampf gegen Malaria. Allerdings fehlt noch die Stellungnahme von der Nationalen Indio-Stiftung (Funai).
Norte Energia teilte in einer Pressekonferenz mit, dass nicht das Projekt als ganzes abgelehnt, sondern dass nur einige Erklärungen die Umweltauflagen betreffend verlangt wurden. Diese würde man in den nächsten Wochen nachreichen. Der von Norte Energie vorgesehene Zeitplan könne voll eingehalten werden. Die 18 Turbinen in Belo Monte sollen 60 Mio Haushalte mit Strom versorgen.
Estadão, 22.9.2015
Ibama nega licença de operação a Belo Monte
Valor.com.br, 22.9.2015
Ibama nega licença para encher o lago de Belo Monte
Com um parecer técnico de 242 páginas em mãos, o Instituto Brasileiro do Meio Ambiente e dos Recursos Naturais Renováveis (Ibama) negou a licença de operação de Belo Monte, que permitiria o enchimento do reservatório da megausina hidrelétrica.
Globo-Video, 24.9.2015
Ibama faz exigências para liberar operação de Belo Monte
O Globo - G1, 24.9.2015
Ibama faz exigências para liberar operação da usina em Belo Monte, PA
Licença de operação será concedida após adequação às condicionantes.
Adequações tem função de resolver os impactos do empreendimento.
BBC-Brasil, 27.9.2015
Dilma admite falhas em Belo Monte, mas diz não abrir mão de hidrelétricas
A presidente Dilma Rousseff reconheceu neste domingo em Nova York, onde participa da Assembleia Geral da ONU, que houve falhas na construção da hidrelétrica de Belo Monte, principal obra de seu governo e uma das vitrines de sua campanha à reeleição.
Análise da solicitação de Licença de Operação da Usina Hidrelétrica Belo Monte, processo n° 02001.001848/2006-75.
Samstag, 19. September 2015
Offensichtliche Parallelen bei den Kraftwerken Jirau und Belo Monte
Epoca.Globo.com, 14.9.2015
“Belo Monte flerta com a irracionalidade”
A jornalista Ana Aranha, da Repórter Brasil, fala sobre o documentário da hidrelétrica de Jirau e de seus paralelos com obras atuais
“Belo Monte flerta com a irracionalidade”
A jornalista Ana Aranha, da Repórter Brasil, fala sobre o documentário da hidrelétrica de Jirau e de seus paralelos com obras atuais
Freitag, 18. September 2015
Bischof Kräutler übergibt CIMI-Präsidentschaft an Dom Roque Paloschi
Die 21. Generalversammlung des Indigenen Missionsrates (CIMI) fand von 15.-18 September in Luziâna-GO statt. 160 Missionare, Berater und indigene Vertreter erörterten die Selbstbestimmung der indigenen Völker, die aufgrund plurinationaler Staaten und deren Interessen gefährdet ist.
Bischof Kräutler hielt am 16.9. seinen letzten CIMI-Bericht über den Zeitraum von 2014 - 2015. Er war von 1983 - 1991 und von 2007 - 2015 Präsident von CIMI und konnte nicht wiedergewählt werden. Das Amt des Präsidenten übergab er Dom Roque Paloschi, Bischof von Roraima.
Dom Erwin verabschiedete sich mit 2 Tim 4,7: "Ich habe einen guten Kampf gekämpfet; ich habe den Lauf vollendet; ich habe den Glauben bewahrt." Zugleich versprach er, dass damit kein Abschied gemeint sei, sondern das er sich weiterhin für die Anliegen der Indigenen und für Amazonen einsetzen wird.
CIMI, 15.9.2015
Tem início a 21ª Assembleia Geral do Conselho Indigenista Missionário (Cimi), em Luziânia (GO)
CIMI, 16.9.2015
XXI Assembleia Cimi: É preciso romper as cercas de um Estado capturado pelas forças hegemônicas
Dom Erwin Kräutler
RELATÓRIO DA PRESIDÊNCIA DO CIMI REFERENTE AO PERÍODO 2014-2015 (PDF)
CIMI, 18.9.2015
XXI Assembleia Geral do Cimi – “Esquecemos que nós mesmos somos terra"
CIMI, 18.9.2015
Luto, lágrimas e luta na XXI Assembleia Geral do Conselho Indigenista Missionário (Cimi)
Sonntag, 13. September 2015
Stromproduzierende Fischwanderhilfe an der Jeßnitz eröffnet
orf.at, 12.9.2015
Stromproduzierender „Fischlift“ eröffnet
An der Jeßnitz im Mostviertel ist der erste „Fischlift“ in Niederösterreich eröffnet worden - einen zweiten gibt es bereits in der Steiermark. Die Wanderhilfe für Forelle und Koppe in Neubruck (Bezirk Scheibbs) erzeugt zudem Energie.
Der Fischlift an der Jeßnitz ist die zweite stromproduzierende Fischwanderhilfe nach dem Fischlift am steirischen Verbund-Kraftwerk an der Sulm, welcher im Jänner in Betrieb ging - mehr dazu in Sulm bekommt Fischlift, der Strom erzeugt (steiermark.ORF.at; 4.9.2014). Die Anlage ist ein Patent der Firma Hydroconnect mit Sitz in Ybbsitz (Bezirk Amstetten). Mit dieser Innovation ist das Unternehmen für den Österreichischen Staatspreis 2015 des Landwirtschaftsministeriums in der Kategorie Umwelt und Klima nominiert.
„Die stromproduzierende Fischwanderhilfe bietet neben dem Fischaufstieg bereits die Zukunftslösung Fischabstieg. Damit gewährleisten wir bereits heute die Fischdurchgängigkeit in einem kompakten ressourcenschonenden System. Durch die gleichzeitige Stromproduktion lässt sich die Doppel-Wasserkraftschnecke amortisieren“, erklärten die Geschäftsführer von Hydroconnect Walter Albrecht, Nino Struska und Paul Edelsegger, in einer Aussendung.
Kleine Zeitung, 12.9.2015
Stromproduzierender "Fisch-Lift" eröffnet
An der Jessnitz im Mostviertel ist am Freitag der erste "Fisch-Lift" in Niederösterreich eröffnet worden. Die Doppel-Wasserkraftschnecke erzeugt zudem Energie.
Stromproduzierender „Fischlift“ eröffnet
An der Jeßnitz im Mostviertel ist der erste „Fischlift“ in Niederösterreich eröffnet worden - einen zweiten gibt es bereits in der Steiermark. Die Wanderhilfe für Forelle und Koppe in Neubruck (Bezirk Scheibbs) erzeugt zudem Energie.
Der Fischlift an der Jeßnitz ist die zweite stromproduzierende Fischwanderhilfe nach dem Fischlift am steirischen Verbund-Kraftwerk an der Sulm, welcher im Jänner in Betrieb ging - mehr dazu in Sulm bekommt Fischlift, der Strom erzeugt (steiermark.ORF.at; 4.9.2014). Die Anlage ist ein Patent der Firma Hydroconnect mit Sitz in Ybbsitz (Bezirk Amstetten). Mit dieser Innovation ist das Unternehmen für den Österreichischen Staatspreis 2015 des Landwirtschaftsministeriums in der Kategorie Umwelt und Klima nominiert.
„Die stromproduzierende Fischwanderhilfe bietet neben dem Fischaufstieg bereits die Zukunftslösung Fischabstieg. Damit gewährleisten wir bereits heute die Fischdurchgängigkeit in einem kompakten ressourcenschonenden System. Durch die gleichzeitige Stromproduktion lässt sich die Doppel-Wasserkraftschnecke amortisieren“, erklärten die Geschäftsführer von Hydroconnect Walter Albrecht, Nino Struska und Paul Edelsegger, in einer Aussendung.
Stromproduzierender "Fisch-Lift" eröffnet
An der Jessnitz im Mostviertel ist am Freitag der erste "Fisch-Lift" in Niederösterreich eröffnet worden. Die Doppel-Wasserkraftschnecke erzeugt zudem Energie.
Freitag, 11. September 2015
Auf Wiedersehen, Insel Arapujá!
Durch den Staudamm Pimentel wird der Xingu-Fluß fast 40 km bis nach Altamira zurück gestaut. Der Wasserpegel wird derart steigen, dass auch die Insel Arapujá geflutet wird. Siehe dazu den Blog-Beitrag.
Bischof Kräutler schreibt zum Untergang der Insel eine Art "Nachruf": Adeus, Arapujá
Übersetzung von PlattformBeloMonte
Ich weine, und weiß nicht, ob aus Wut, Empörung oder Traurigkeit. Ich glaube, wegen der drei Gründen zusammen. Es ist ein tiefes Beileid, eine erdrückender, quälender Schmerz. Ich fühle mich wie jemand, der erbarmungslos geschlagen wird. Und der unschuldig ist. Es hat keinen Sinn, nach der Folter die Unschuld zu beweisen! Er ist bereits mit blauen Flecken übersät.
Und dort oben, in komfortablen Büros der Bundeshauptstadt, verteidigen sie die Rechtmäßigkeit der Zerstörung des Xingu. Sie geben die These vom "nationalen Interesse" heraus.
Können Sie sich vorstellen, was für mich der Untergang der Insel Arapujá bedeutet? Fünfzig Jahre lang betrachtete ich sie liebevoll, wenn ich vom Fenster meines Zimmers oder Büros aus (Alta-mira bedeutet Weiter-Blick) "über die Straße" blickte. Und bereits vor achtzig Jahren wurden meine Onkel Eurico und Wilhelm von dieser Schönheit verzaubert!
Ein Stück von mir geht nun unter.
Erwin Kräutler - Bischof am Xingu
Quelle: Prälatur am Xingu, 5.9.2015
Siehe auch:
Homepage von Eliane Brum
Bischof Kräutler schreibt zum Untergang der Insel eine Art "Nachruf": Adeus, Arapujá
Übersetzung von PlattformBeloMonte
Blick vom Fenster der Prälatur auf den Xingu-Fluß und die Insel Arapujá |
Und dort oben, in komfortablen Büros der Bundeshauptstadt, verteidigen sie die Rechtmäßigkeit der Zerstörung des Xingu. Sie geben die These vom "nationalen Interesse" heraus.
Können Sie sich vorstellen, was für mich der Untergang der Insel Arapujá bedeutet? Fünfzig Jahre lang betrachtete ich sie liebevoll, wenn ich vom Fenster meines Zimmers oder Büros aus (Alta-mira bedeutet Weiter-Blick) "über die Straße" blickte. Und bereits vor achtzig Jahren wurden meine Onkel Eurico und Wilhelm von dieser Schönheit verzaubert!
Ein Stück von mir geht nun unter.
Erwin Kräutler - Bischof am Xingu
Quelle: Prälatur am Xingu, 5.9.2015
Siehe auch:
Homepage von Eliane Brum
Staudamm führt zur Überflutung von 30 Inseln im Xingu
Das Kraftwerk Xingu mit dem 6 km breiten Staudamm Pimentel am Xingu-Fluss wird das Bild von Altamira stark verändern. Denn der Pegelstand des Xingu wird stark ansteigen. Die Bewohner von Altamira sind bereits besorgt über der Veränderung der Landschaft und über den Verlust eines ihrer Wahrzeichen: der Insel Arapujá.
Zwischen Altamira und dem ca. 30 km unterhalb gelegenen Staudamm Pimentel sind bereits 30 Inseln gerodet worden, die überflutet werden, was einer Fläche von 4.800 ha oder fast 5 Millionen Fußballfeldern entspricht. Dadurch soll eine Übersäuerung des Wassers durch verfaulende Biomasse vermieden werden.
Nun haben die Rodungsarbeiten bereits die Insel Arapujá erreicht. Neben dem Tourismus sind auch die Fischer empört, weil auf der Insel ein großer Teich mit Fischkulturen ist, der zukünftig auch dem Wasser weichen muss, wodurch viele Menschen ihre Arbeit verlieren.
Die Umweltbewegung Xingu Vivo mit Antônia Melo veranstaltete Protestaktionen, die leider im Sande verliefen.
Xingu Vivo, 31 de agosto de 2015
O assassinato da mais bela ilha do Xingu (aos olhos de Altamira)
Neste domingo, 30, movimentos sociais de Altamira fizeram um protesto na ilha do Arapujá, cartão postal da cidade, localizada na margem oposta da orla da cidade. Como todas as ilhas da Volta Grande do Xingu na área de alagamento do futuro reservatório de Belo Monte, a Arapuja está sendo desmatada pelos empreendedores da usina sem nenhum tipo de manejo florestal e salvamento da fauna.
G1-O Globo, 11/09/2015 (mit VIDEO)
Moradores temem o fim de ilhas com o avanço das obras de Belo Monte
Mudanças na paisagem, no ecossistema e na economia local são sentidas.
Norte Energia diz que fará compensações ambientais pela área desnatada.
Video:
globo-tv, 11.9.2015
Ambientalistas e moradores estão preocupados com o tamanho do desmatamento em Belo Monte
Mordserie in Anapu beschäftigt Staatsanwaltschaft
Zwischen Juli und August dieses Jahres gab es in Anapu 4 Mordfälle, die die Justiz beschäftigen. Die Landpastoral (CPT) geht davon aus, dass sie im Zusammenhang mit Landkonflikten im Gleba Bacajá stehen. Dort wurde im Jahr 2005 Schwester Dorothy Stang wegen Streitigkeiten über Ländereien von Pistoleiros erschossen. Die Auftraggeber und Hintermänner sind mittlerweile auf Bewährung frei.
MPF Pará, 10.9.2015
Série de novos assassinatos em Anapu é tema de reunião nesta sexta-feira
CPT aponta que crimes estão ligados à disputa pela área onde a missionária Dorothy Stang foi morta, em 2005
MPF Pará, 10.9.2015
Série de novos assassinatos em Anapu é tema de reunião nesta sexta-feira
CPT aponta que crimes estão ligados à disputa pela área onde a missionária Dorothy Stang foi morta, em 2005
Donnerstag, 10. September 2015
Antonia Melo muss ihr Haus räumen
Antônia Melo: "Die Erinnerung an das Leben in meinem Haus könnt ihr nicht zerstören!" |
Kooperation Brasilien, 14.09.2015
Antônia Melo vom Movimento Xingu vivo para sempre muss ihr Haus in Altamira räumen
Viele aus dem KoBra-Umfeld kennen Antônia Melo, eine der Leitfiguren im Kampf gegen den Staudammbau am Rio Xingu unter dem irreführenden Namen Belo Monte. Letzte Woche musste Antônia ihr Haus im Zentrum von Altamira räumen.
Xingu Vivo, 08 de setembro de 2015
O pesadelo da perda lenta do lar de Antonia Melo
Entre os cadastrados para remoção pela Norte Energia, a família de Antônia Melo, coordenadora do Movimento Xingu Vivo Para Sempre, está se preparando para deixar sua casa na rua Sete de Setembro, bairro Centro, em Altamira-PA. Notificada diversas vezes de que teria que se retirar para que sua casa possa ser demolida, Antônia Melo recebeu um aviso definitivo de que terá que sair até esta terça, dia 08 de setembro. Ela, no entanto, ainda não definiu seu lugar de destino e informou hoje à Norte Energia que precisa de mais três dias para fazer a mudança. Entre casas distantes de onde mora atualmente, Melo procura uma nova moradia que possua quintal para que ela possa plantar. Até agora, nada.
Atualizado:
Elane Brum, 14/09/2015
O dia em que a casa foi expulsa de casa
Na sexta-feira (11/9), Antonia Melo foi expulsa de sua casa por Belo Monte. Foi a última a deixar as ruínas de sua rua. Para quem não a conhece, Antonia Melo está para o Xingu, no Pará, como Chico Mendes estava para Xapuri, no Acre. Mas Antonia Melo está viva. O Brasil tem a péssima tradição de “descobrir” seus grandes homens e mulheres depois de assassinados, quando já é tarde demais. Não precisamos de mártires, mas de lideranças vivas pensando o Brasil e, principalmente, a Amazônia. Escutar Antonia Melo e ampliar a sua voz é mantê-la viva.
Interview mit Antônia Melo:
Antônia beklagt, dass ihr Haus zerstört wurde, obwohl es nicht in der Überflutungszone steht. "Wir haben Zustände wie zu Zeiten der Militärdiktatur! Demokratie besteht nicht, der Bürger hat kein Recht, sich zu äußern. Wir werden behandelt wie Müll, und einfach weggeschoben und abtransportiert. Ergibt nur ein Ziel: der Zeitplan für Belo Monte muss eingehalten werden. Aber der Mensch zählt nichts!", so Dona Antônia im Interview.
Central 3, 02/10/2015
Entrevista com Antônia Melo: Central Autônoma #74 Belo Monte
Belo Monte talvez seja a maior tragédia prática do atual projeto de desenvolvimento do país. Por isso, conversamos com Antônia Melo, líder do Movimento Xingu Vivo Para Sempre, que acabou de ser despejada de sua casa pelo consórcio administrador da usina. Ela nos contou como este fato se desenrolou e do caos que a cidade de Altamira já vivencia em seu cotidiano.
Uma das fundadoras do PT na cidade e região, Antônia denuncia todos os atropelos que marcaram o processo de liberação e execução de obras, a seu ver determinado de cima para baixo desde o início. Além disso, faz uma forte crítica às composições políticas dos governos petistas e ainda espera que a população se dê conta de todas as dimensões decorrentes da destruição do Rio Xingu.
Erste Francis-Turbine auf dem Weg nach Belo Monte
Der Rotor der ersten Francis-Turbine für das Kraftwerk Belo Monte verließ am 8. September die Fabrik in Araraquara und soll nach Santos-SP zum Hafen gebracht werden. 90 Tage sind dafür vorgesehen. Von dort geht es per Schiff weiter zum Xingu-Fluss nach Belo Monte.
Der Transport auf der Straße stellt eine enorme Herausforderung dar, weil der Turbinenteil ein Gewicht von 316 Tonnen hat. Dafür sind zwei Tieflader mit je 18 Achsen erforderlich, mit einer Gesamtlänge von 102 Metern.
Diese Francis-Turbine ist eine der größten, die jemals produziert wurden, sie kommt von Andritz-Hydro. 18 solche Turbinen sind für Belo Monte geplant, jede hat eine Leistung von 620 MWh.
g1.globo.com, 09/09/2015 (mit Video)
Transporte de equipamento de 316 toneladas mobiliza megaoperação
Rotor de turbina de usina hidrelétrico fabricado em Araraquara irá para Santos.
Serão utilizadas duas carretas com 18 eixos cada uma no sábado (12).
Youtube-Video, 11.9.2015
Megaoperação transporta rotor para Belo Monte
Der Transport auf der Straße stellt eine enorme Herausforderung dar, weil der Turbinenteil ein Gewicht von 316 Tonnen hat. Dafür sind zwei Tieflader mit je 18 Achsen erforderlich, mit einer Gesamtlänge von 102 Metern.
Diese Francis-Turbine ist eine der größten, die jemals produziert wurden, sie kommt von Andritz-Hydro. 18 solche Turbinen sind für Belo Monte geplant, jede hat eine Leistung von 620 MWh.
g1.globo.com, 09/09/2015 (mit Video)
Transporte de equipamento de 316 toneladas mobiliza megaoperação
Rotor de turbina de usina hidrelétrico fabricado em Araraquara irá para Santos.
Serão utilizadas duas carretas com 18 eixos cada uma no sábado (12).
Youtube-Video, 11.9.2015
Megaoperação transporta rotor para Belo Monte
Mittwoch, 2. September 2015
Orden vom Kostbaren Blut feiert bald 200-jähriges Bestehen
Augsburger Allgemeine, 1.9.2015
Ein kleiner Ort rüstet sich für die große Feier
Bald begeht der Orden vom Kostbaren Blut sein 200-jähriges Bestehen mit einem vielfältigen Programm.
Von Zita Schmid
Um seinem Beruf und seiner Berufung gerecht zu werden, braucht Pater Alois Schlachter Leidenschaft. „Leidenschaft für Gott und die Menschen“, sagt er. Während er das sagt, lächelt er. Auch seine Augen leuchten. Das macht ihn auf Anhieb sympathisch. Der Pater stammt aus Lindenberg im Allgäu und ist seit 1983 „Missionar vom Kostbaren Blut“. Seit zwei Jahren leitet der 51-Jährige das Missionshaus in Baumgaertle, das eine große Muttergottes-Wallfahrt betreut.
Nun steht in dem kleinen Ort, der zur Gemeinde Breitenbrunn gehört, ein großes Fest an: Der Orden feiert sein 200-jähriges Bestehen. Kaspar del Bufalo gründete die Gemeinschaft der Missionare vom Kostbaren Blut im Jahre 1815 in San Felice/Giano, Umbrien. Er muss ein charismatischer Prediger gewesen sein, dem besonders die Armen, Kranken und Ausgegrenzten am Herzen lagen. Unermüdlich in seinem Tun kam der 1954 heiliggesprochene Ordensgründer so in viele Teile Italiens und in abgelegene Gebirgsregionen.
Auch Baumgärtle liegt abseits vom großen Verkehr und ist umgeben von viel Natur. Rund 50000 Pilger sollen es sein, die jährlich hierher kommen. Viele kommen auch zum Beichten. Das mit der Beichte sei schon eine interessante und spannende Geschichte, sagt Pater Alois. Während anderswo die Zahl der Beichtenden abnehme, sei diese bei 5000 Beichten im Jahr in Baumgärtle unverändert hoch. Woran das liegt, kann er selber nicht sagen. Vielleicht ist es die Ruhe, die dieser Ort ausstrahlt. Zusammen mit der Abgelegenheit. Denn hier können viele auch streckenmäßig den Alltag hinter sich lassen, so Abstand und Besinnung finden.
Insgesamt sechs Missionare und zwei Schwestern vom weiblichen Ordenszweig, der „Anbeterinnen des Blutes Christi“ (1834 gegründet) leben hier. Zusammen arbeiten sie im Missionshaus, in der Wallfahrtsseelsorge, in der benachbarten Begegnungsstätte oder helfen in umliegenden Pfarreien aus. Das umfangreiche Programm der mehrtägigen Jubiläumsveranstaltung ist vielseitig. Begeistert ist Pater Alois, dass die Besucher mit Bischof Erwin Kräutler einen ganz besonderen Redner und Gesprächspartner erwarten dürfen. Der heute in Brasilien lebende Missionar ist in der Region ein alter Bekannter. Er spendete früher hier die Firmung. Der aus Österreich stammende Bischof erhielt unter anderem den „Alternativen Nobelpreis“ (Right Livelihood Award), der ihn für seinen Einsatz für die Indiovölker und den Brasilianischen Regenwald auszeichnete. Pater Alois sieht den Festivitäten mit Vorfreude, aber – wie er zugibt – auch mit etwas „Bauchkribbeln“ entgegen. „Erfahrung mit solchen Jubiläumsfeiern haben wir nicht“, sagt er. Doch Pater Alois lächelt. Denn er hat tatkräftige Unterstützung von Gläubigen aus dem Ort und den umliegenden Gemeinden, etwa beim Zeltaufbau oder der Bewirtung.
Zum Hintergrund: Die Missionare vom Kostbaren Blut sind eine katholische Kongregation mit rund 550 Mitbrüdern, die in 20 Ländern auf allen Kontinenten tätig sind. Ihre Spiritualität gründet in dem Glauben, dass Gott in Jesus Mensch geworden ist, um die Schöpfung von Gewalt, Unheil und Tod zu erlösen. Dafür hat er sein Blut vergossen. Ihr missionarischer Auftrag liegt neben der Verkündigung des Wortes Gottes auch in der Sorge um den Menschen, der Gerechtigkeit, dem Frieden und in der Bewahrung der Schöpfung. 1871 kam der erste Missionar nach Baumgärtle. Da 1721 das Muttergottesbild, eine Nachbildung des Gnadenbildes von Altötting, in der Kapelle im Baumgärtle aufgestellt wurde, feiert der Wallfahrtsort in sechs Jahren ein Doppeljubiläum: 150 Jahre Missionare vom Kostbaren Blut und 300 Jahre Gnadenbild.
Jubiläumsfeier 200 Jahre Missionare vom Kostbaren Blut
Freitag, 25.9.: 15.00 Uhr: Kinderwallfahrt mit Bischof Erwin Kräutler
19.30 Uhr: Come on - der etwas andere Gottesdienst (mit Bischof Erwin Kräutler)
Samstag, 26.9.: 19.30 Uhr: Abend mit dem Bischof und Missionar vom Kostbaren Blut Erwin Kräutler (Signiermöglichkeit)
Sonntag, 27.9.: 09.30 Uhr: Einstimmung
10.15 Uhr: Festgottesdienst (Musikalische Gestaltung: Musikverein Bedernau u.a.)
Homepage Maria Baumgärtle
Missionare vom Kostbaren Blut
Aktualisierung:
Augsburger Allgemeine, 30.9.2015
Festtage in Baumgärtle
Zum Jubiläum schickte auch der Papst Grüße
„Missionare vom Kostbaren Blut“ feiern in Baumgärtle ihre Ordensgründung vor 200 Jahren. Ein großer Tag vor allem für die Kinder
Ein kleiner Ort rüstet sich für die große Feier
Bald begeht der Orden vom Kostbaren Blut sein 200-jähriges Bestehen mit einem vielfältigen Programm.
Von Zita Schmid
Um seinem Beruf und seiner Berufung gerecht zu werden, braucht Pater Alois Schlachter Leidenschaft. „Leidenschaft für Gott und die Menschen“, sagt er. Während er das sagt, lächelt er. Auch seine Augen leuchten. Das macht ihn auf Anhieb sympathisch. Der Pater stammt aus Lindenberg im Allgäu und ist seit 1983 „Missionar vom Kostbaren Blut“. Seit zwei Jahren leitet der 51-Jährige das Missionshaus in Baumgaertle, das eine große Muttergottes-Wallfahrt betreut.
Nun steht in dem kleinen Ort, der zur Gemeinde Breitenbrunn gehört, ein großes Fest an: Der Orden feiert sein 200-jähriges Bestehen. Kaspar del Bufalo gründete die Gemeinschaft der Missionare vom Kostbaren Blut im Jahre 1815 in San Felice/Giano, Umbrien. Er muss ein charismatischer Prediger gewesen sein, dem besonders die Armen, Kranken und Ausgegrenzten am Herzen lagen. Unermüdlich in seinem Tun kam der 1954 heiliggesprochene Ordensgründer so in viele Teile Italiens und in abgelegene Gebirgsregionen.
Auch Baumgärtle liegt abseits vom großen Verkehr und ist umgeben von viel Natur. Rund 50000 Pilger sollen es sein, die jährlich hierher kommen. Viele kommen auch zum Beichten. Das mit der Beichte sei schon eine interessante und spannende Geschichte, sagt Pater Alois. Während anderswo die Zahl der Beichtenden abnehme, sei diese bei 5000 Beichten im Jahr in Baumgärtle unverändert hoch. Woran das liegt, kann er selber nicht sagen. Vielleicht ist es die Ruhe, die dieser Ort ausstrahlt. Zusammen mit der Abgelegenheit. Denn hier können viele auch streckenmäßig den Alltag hinter sich lassen, so Abstand und Besinnung finden.
Insgesamt sechs Missionare und zwei Schwestern vom weiblichen Ordenszweig, der „Anbeterinnen des Blutes Christi“ (1834 gegründet) leben hier. Zusammen arbeiten sie im Missionshaus, in der Wallfahrtsseelsorge, in der benachbarten Begegnungsstätte oder helfen in umliegenden Pfarreien aus. Das umfangreiche Programm der mehrtägigen Jubiläumsveranstaltung ist vielseitig. Begeistert ist Pater Alois, dass die Besucher mit Bischof Erwin Kräutler einen ganz besonderen Redner und Gesprächspartner erwarten dürfen. Der heute in Brasilien lebende Missionar ist in der Region ein alter Bekannter. Er spendete früher hier die Firmung. Der aus Österreich stammende Bischof erhielt unter anderem den „Alternativen Nobelpreis“ (Right Livelihood Award), der ihn für seinen Einsatz für die Indiovölker und den Brasilianischen Regenwald auszeichnete. Pater Alois sieht den Festivitäten mit Vorfreude, aber – wie er zugibt – auch mit etwas „Bauchkribbeln“ entgegen. „Erfahrung mit solchen Jubiläumsfeiern haben wir nicht“, sagt er. Doch Pater Alois lächelt. Denn er hat tatkräftige Unterstützung von Gläubigen aus dem Ort und den umliegenden Gemeinden, etwa beim Zeltaufbau oder der Bewirtung.
Zum Hintergrund: Die Missionare vom Kostbaren Blut sind eine katholische Kongregation mit rund 550 Mitbrüdern, die in 20 Ländern auf allen Kontinenten tätig sind. Ihre Spiritualität gründet in dem Glauben, dass Gott in Jesus Mensch geworden ist, um die Schöpfung von Gewalt, Unheil und Tod zu erlösen. Dafür hat er sein Blut vergossen. Ihr missionarischer Auftrag liegt neben der Verkündigung des Wortes Gottes auch in der Sorge um den Menschen, der Gerechtigkeit, dem Frieden und in der Bewahrung der Schöpfung. 1871 kam der erste Missionar nach Baumgärtle. Da 1721 das Muttergottesbild, eine Nachbildung des Gnadenbildes von Altötting, in der Kapelle im Baumgärtle aufgestellt wurde, feiert der Wallfahrtsort in sechs Jahren ein Doppeljubiläum: 150 Jahre Missionare vom Kostbaren Blut und 300 Jahre Gnadenbild.
Jubiläumsfeier 200 Jahre Missionare vom Kostbaren Blut
Freitag, 25.9.: 15.00 Uhr: Kinderwallfahrt mit Bischof Erwin Kräutler
19.30 Uhr: Come on - der etwas andere Gottesdienst (mit Bischof Erwin Kräutler)
Samstag, 26.9.: 19.30 Uhr: Abend mit dem Bischof und Missionar vom Kostbaren Blut Erwin Kräutler (Signiermöglichkeit)
Sonntag, 27.9.: 09.30 Uhr: Einstimmung
10.15 Uhr: Festgottesdienst (Musikalische Gestaltung: Musikverein Bedernau u.a.)
Homepage Maria Baumgärtle
Missionare vom Kostbaren Blut
Aktualisierung:
Augsburger Allgemeine, 30.9.2015
Festtage in Baumgärtle
Zum Jubiläum schickte auch der Papst Grüße
„Missionare vom Kostbaren Blut“ feiern in Baumgärtle ihre Ordensgründung vor 200 Jahren. Ein großer Tag vor allem für die Kinder
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