Freitag, 11. September 2015

Auf Wiedersehen, Insel Arapujá!

Durch den Staudamm Pimentel wird der Xingu-Fluß fast 40 km bis nach Altamira zurück gestaut. Der Wasserpegel wird derart steigen, dass auch die Insel Arapujá geflutet wird. Siehe dazu den Blog-Beitrag.

Bischof Kräutler schreibt zum Untergang der Insel eine Art "Nachruf": Adeus, Arapujá
Übersetzung von PlattformBeloMonte

Blick vom Fenster der Prälatur auf den Xingu-Fluß und die Insel Arapujá
Ich weine, und weiß nicht, ob aus Wut, Empörung oder Traurigkeit. Ich glaube, wegen der drei Gründen zusammen. Es ist ein tiefes Beileid, eine erdrückender, quälender Schmerz. Ich fühle mich wie jemand, der erbarmungslos geschlagen wird. Und der unschuldig ist. Es hat keinen Sinn, nach der Folter die Unschuld zu beweisen! Er ist bereits mit blauen Flecken übersät.

Und dort oben, in komfortablen Büros der Bundeshauptstadt, verteidigen sie die Rechtmäßigkeit der Zerstörung des Xingu. Sie geben die These vom "nationalen Interesse" heraus.

Können Sie sich vorstellen, was für mich der Untergang der Insel Arapujá bedeutet? Fünfzig Jahre lang betrachtete ich sie liebevoll, wenn ich vom Fenster meines Zimmers oder Büros aus (Alta-mira bedeutet Weiter-Blick) "über die Straße" blickte. Und bereits vor achtzig Jahren wurden meine Onkel Eurico und Wilhelm von dieser Schönheit verzaubert!

Ein Stück von mir geht nun unter.

Erwin Kräutler - Bischof am Xingu

Quelle: Prälatur am Xingu, 5.9.2015


Siehe auch:
Homepage von Eliane Brum