Kathpress, 15.10.2016
Umweltsekretär der Amazonasregion Altamira getötet
Luis Alberto Araujo, der sich gegen illegale Abholzung engagierte, wurde von Unbekannten vor seinem Haus erschossen
Rio de Janeiro, 15.10.2016 (KAP/KNA) Der Umweltsekretär der brasilianischen Amazonasregion Altamira, Luis Alberto Araujo, ist getötet worden. Vermutlich seien Auftragskiller die Täter, berichteten brasilianische Medien am Freitag. Zwei Unbekannte hatten demnach Araujo am Donnerstagabend (Ortszeit) vor seinem Haus aufgelauert und ihn mit mindestens sieben Schüssen getötet. Araujo setzte sich gegen illegale Abholzungen ein und erhielt deswegen Morddrohungen.
Die Region Altamira im Amazonasstaat Para war in den vergangenen Jahren durch den Bau des umstrittenen Megastaudamms Belo Monte ins Blickfeld der Öffentlichkeit geraten. Indigene und Vertreter der Zivilgesellschaft, darunter der langjährige Amazonasbischof Erwin Kräutler, hatten gegen den Staudammbau protestiert. Die Region leidet derzeit unter illegaler Abholzung und Aktivitäten von Goldsuchern.
Die Spannungen zwischen Araujo und der lokalen Holzmafia hätten Ende 2010 begonnen, nachdem die Europäische Union ein rund fünf Millionen Euro umfassendes Programm gegen Abholzungen in der Region gestartet habe, erläuterten Mitarbeiter des Getöteten laut Medienberichten. Als Verantwortlicher für die Umsetzung des Programms soll sich Araujo viele Feinde gemacht haben.
Neben dem Kampf gegen Abholzung hatte sich Araujo zudem für eine Regulierung von Besitzverhältnissen zahlreicher Landgüter in der Region eingesetzt. Auch in der Lokalpolitik war er aktiv. Bisher fehlt der Polizei jegliche Spur der Täter.
G1 - O Globo, 14/10/2016
Secretário de Meio Ambiente de Altamira foi executado, diz perito
Vítima foi atingida por mais de 10 disparos, a maioria deles, na cabeça.
Polícia deve ouvir depoimentos de funcionários da Secretaria nesta sexta, 14.