Donnerstag, 25. Juni 2020

Denkmäler von Junípero Serra in den USA umgeworfen

VaticanNews, 24/06/2020
USA: Der gestürzte Missionar
Die katholischen Bischöfe im US-Bundesstaat Kaliforniens haben den heiligen Junipero Serra (1713-1784) gegen Rassimus-Kritik in Schutz genommen.
Demonstranten hatten am vergangenen Samstag sowohl in San Francisco als auch in Los Angeles Statuen des Heiligen von Sockeln gestürzt. Serra sei seiner Zeit voraus gewesen und habe sehr wohl die Rechte der indigenen Völker verteidigt, erklärten die Bischöfe.
Kritiker des Franziskanermönchs aus dem 18. Jahrhundert, der in Kalifornien missionierte und als Gründungsvater des Bundesstaates gilt, werfen Serra vor, er habe Amerikas Ureinwohner zwangsgetauft und unterdrückt.

Domradio, 23.06.2020
Nach Denkmalsturz in San Francisco und Los Angeles
Bischöfe verteidigen Missionar Junipero Serra
Der heilige Junipero Serra habe sich entgegen den Protesten von Nachfahren der Ureinwohner für die Rechte indigener Völker eingesetzt. Der Missionar sei seiner Zeit voraus gewesen, sagen katholischen Bischöfe in Kalifornien.

Die Tagespost, 23.06.2020
Vandalismus gegen Statue des Heiligen Junípero Serra
Randalierer hatten am vergangenen Freitag im Golden Gate Park in Sant Francisco die Bronze-Statue des heiligen Junípero Serra umgestoßen. Die Bilderstürmerei richtet sich auch gegen andere Personen der Geschichte und gegen Darstellungen von Jesus Christus.

CNA-Deutsch, 30.06.2020
Erzbischof betet Exorzismusgebet nach Sturz der Statue von St. Junípero Serra
Mit einem Akt der Sühne und Gebeten hat Erzbischof Salvatore Cordileone mit Dutzenden Katholiken seines Bistums in San Francisco auf den Sturz der Statue von St. Junípero Serra durch einen Mob reagiert.


Hintergrund:

Fox11, 29/06/2020
Junipero Serra statue covered up in Mission Hills
Father Junípero Serra founded several missions throughout California. During the Spanish Conquest of what was then Mexico. Today a sign was placed on a statue of the 18th century Spanish priest calling Serra the Father of Genocide.

Deutschlandfunk, 20.09.2015
Junipero Serra
Heiliger Missionar mit dunkler Vergangenheit
Papst Franziskus will bei seinem USA-Besuch den spanischen Priester Junipero Serra heilig sprechen. Serra gründete im 18. Jahrhundert zahlreiche Missionsstationen. Nachfahren der Indianer, die unter Serra zum Christentum bekehrt wurden, sind entsetzt.

Domradio, 23.09.2015
Widerstand gegen Heiligsprechung Junipero Serras Indigene fühlen sich brüskiert
Die Heiligsprechung des Franziskaners Junipero Serra in Washington trifft nicht auf einhellige Freude. Nachfahren der Indianer Nordamerikas machen den Missionar für die Zerstörung ihrer Kultur verantwortlich.

Domradio, 28.09.2015
Grabstätte von neuem Heiligen in Kalifornien attackiert
Kaum dass der Papst fort ist…
Wenige Tage nach der Heiligsprechung des Missionars Junipero Serra durch Papst Franziskus ist sein Bestattungsort Ziel von Vandalismus worden. Unbekannte stürzten eine Statue des Heiligen um und beschmierten sie mit Farbe.

Mittwoch, 24. Juni 2020

Auch Bischof Bahlmann kritisiert Bolsonaro


Domradio.de, 23.06.2020
Bischof kritisiert Bolsonaros Handeln in Corona-Krise
"Es ist wie auf einem Schiff ohne Kapitän"
Der deutschstämmige brasilianische Bischof Bernard Johannes Bahlmann hat den Corona-Kurs von Präsident Jair Messias Bolsonaro scharf kritisiert. "Wir haben derzeit mit Bolsonaro einen Präsidenten, der spaltet", so seine Worte.

Freitag, 19. Juni 2020

Ex-Berater von Flavio Bolsonaro festgenommen

Ex-Berater Fabricio Queiroz und Präsidentensohn Flavio Bolsonaro

Süddeutsche, 19. Juni 2020
Brasilien: Regierung Bolsonaro im freien Fall
Vertraute des Präsidenten stürzen oder werden verhaftet, das Virus verbreitet sich in erschreckendem Tempo. Das Kabinett versinkt im Chaos.


ORF, 18.6.2020
Schlag für Bolsonaro: Ex-Berater von Sohn festgenommen
Die brasilianische Bundespolizei hat den ehemaligen Berater von , festgenommen. Queiroz, dessen Verbleib in der Öffentlichkeit Fragen aufgeworfen hatte, hielt sich zum Zeitpunkt der Festnahme heute in einer Immobilie eines Anwalts der Familie Bolsonaro in der Stadt Atibaia auf, wie das Portal G1 berichtete.

Die Polizei durchsuchte in Rio de Janeiro auch eines der Häuser des Präsidenten Jair Bolsonaro.

Nach Queiroz wurde gesucht, weil Angestellte des Präsidentensohns Flavio Teile ihres Gehalts zurückgegeben haben sollen. Das Geld soll dann gewaschen worden sein. Auf dem Konto von Queiroz wurde zwischen 2016 und 2017 eine „untypische Bewegung“ von 1,2 Millionen Reais (umgerechnet rund 200.000 Euro) festgestellt.

Präsident Bolsonaro hatte laut einem Bericht des Investigativportals The Intercept versucht, die Ermittlungen zu beeinflussen. Das führte letztlich zum Rücktritt von Justizminister Sergio Moro, einem der prominentesten Kabinettsmitglieder.


amerika21, 30.4.2020
Brasilien: Sohn von Präsident Bolsonaro finanzierte kriminelle Geschäfte
Rio de Janeiro. Mitglieder der Präsidentenfamilie Bolsonaro sind offenbar in kriminelle Immobiliengeschäfte verwickelt und haben mit dem organisierten Verbrechen von Rio de Janeiro kooperiert.


O Globo, 18/06/2020
Juiz cita influência de Queiroz com milicianos na decisão; veja detalhes
Queiroz foi preso na manhã desta quinta-feira (18) no interior de São Paulo.Ele é investigado por participação em suposto esquema de 'rachadinha' na Alerj à época em que Flávio Bolsonaro era deputado estadual.

Dienstag, 16. Juni 2020

Bischof Erwin Kräutler empört über Hass des Bildungsministers auf Indigene


“Odeio o termo povos indígenas”: uma blasfêmia em dois atos
Publicamos aqui a indignação de um grande bispo, Dom Erwin Kräutler

Übersetzung von PlattformBeloMonte:

Wir veröffentlichen hier die Entrüstung eines bedeutenden Bischofs, Dom Erwin Kräutler. Der Grund dafür sind die untergriffigen Äußerungen bei dem berüchtigten Treffen des Präsidenten mit allen Ministern am 22. April 2020.

"Ich hasse den Begriff indigene Völker" - eine Blasphemie in zwei Akten
Wer wird das Ministertreffen vom 22. April vergessen? Dank der Veröffentlichung eines Videos, das das gesamte Treffen abdeckte, konnten wir an einer Sitzung der Regierung teilnehmen, die derzeit die res publica (die öffentliche Sache, daher das Wort "Republik") unseres Landes beherrscht. Würden Kinder oder Jugendliche eines der 29 Schimpfwörter aussprechen, bekämen sie zu Hause oder in der Schule eine Strafe. Völliger Mangel an Bildung und Höflichkeit auf der höchsten Ebene der Exekutive in Brasilien. Präsident und Minister haben auf beschämende Weise den Anstand verloren, den man von Menschen erwartet, die so hohe Ämter bekleiden. Aber was mich am meisten empört hat, war neben dem schamlosen Vorschlag von Umweltminister Ricardo Salles, die Zeit der Pandemie zu nutzen, um "die Boiada (Vieherden)  ins Amazonasgebiet zu treiben", der erstaunliche Beitrag von Bildungsminister Abraham Weintraub: 

"Dieses Land ist keine Kolonie. Ich hasse den Begriff "indigene Völker"; ja, ich hasse diesen Begriff.

Ich kann nicht verstehen, dass Weintraub, der jüdischer Herkunft ist, Ausdrücke verwendet, die an den Hass Hitlers und seiner Minister auf das jüdische Volk erinnern. Die Folge dieses Hasses war die Shoah, der Holocaust, der das Leben von sechs Millionen Juden forderte.

Diese Worte aus dem Mund eines Bildungsministers zu hören, beweist einmal mehr den antiindigenen Kurs dieser Regierung, der vollkommen im Einklang mit dem berühmten Ausspruch des amerikanischen Generals Philip Sheridan (1831 - 1888) steht: "The only good Indian is a dead Indian" ("Nur ein toter Indianer ist ein guter Indianer"). Da alles, was Donald Trump denkt und spricht, die Bolsonario-Regierung in ihren Haltungen und Standpunkten inspiriert, überrascht es nicht, dass ein Minister dieser Regierung diesem Satz folgt, der in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts in den Vereinigten Staaten zu einem Sprichwort wurde und zum Völkermord an Millionen von Indigenen während der Eroberung des amerikanischen Westens führte.

In der Fülle an Entgleisungen des Erziehungsministers, dessen mangelnde Bildung bereits zu diplomatischen Spannungen mit den Präsidenten Frankreichs und Chinas geführt hat, hätte dieser beschämende Fehltritt gegen die indigenen Völker Brasiliens die Biographie eines verabscheuungswürdigen politischen Akteurs nur fortgesetzt, wenn es nicht noch eine weitere abscheuliche und blasphemische Szene gegeben hätte, die jetzt das Gesicht unserer katholischen Kirche beschmutzt. 


Veja veröffentlichte in ihrer Coluna Radar vom 7. Juni ein Foto, das den Besuch einer Gruppe, die sich selbst katholisch nennt, am 5. Juni unter der Leitung des polnischen Priesters Pedro Stepien zeigt. Die Mitglieder dieser Gruppe sind bereits berühmt, weil sie häufig zusammen mit demselben Priester vor dem Palácio da Alvorada (Regierungsgebäude) erscheinen, um den "Messias" zu verehren. Diesmal gingen sie jedoch in das Büro des Bildungsministers Abraham Weintraub, um ihn nach "einer für ihn so stressigen Woche zu trösten". "Sie beteten für den heiklen Moment des Ministers", kommentiert das Magazin. Aus dieser Initiative kann man nur den Schluss ziehen, dass die tröstenden Besucher die Thesen des Ministers unterstützen und damit eine Position einnehmen, die im diametralen Gegensatz zu Papst Franziskus und der Nationalen Bischofskonferenz von Brasilien (CNBB) steht. Und wer sich gegen den Papst stellt, hat seine Katholizität bereits verloren.

Aber damit ist die Geschichte noch nicht zu Ende. Der Priester bringt eine Statue Unserer Lieben Frau von Fatima ins Büro des Ministers und posiert lächelnd, die Statue tragend, neben einem Weintraub, der scheinbar bewegt ist und ebenfalls lächelt. Was wollte dieser Priester mit dieser Inszenierung? In welcher Beziehung kann dieser Minister zu Unserer Lieben Frau von Fatima und ihrer Botschaft an die Hirtenkinder in der Cova da Iria in Portugal 1917 stehen?

Der Priester zeigt, dass er die Geschichte des indigenen Amerikas und die Rolle der Muttergottes unter den Ureinwohnern nicht kennt. Er hat sicherlich nie davon gehört, dass sie 1531 einem Eingeborenen namens Juan Diego, der sogar vom polnischen Papst heilig gesprochen wurde, erschienen ist und zu ihm gesagt hat:

"Ich bin eure gütige Mutter, eure und all jener, die ihr auf dieser Erde vereint seid, und auch der anderen Völkern, die mich lieben, die mich anrufen, mich suchen und mir vertrauen; ich werde auf ihr Schreien und ihre Sorgen hören, um all ihre Sorgen, ihr Elend und ihren Schmerz zu heilen und wieder gut zu machen. Dein Herz soll sich nicht beunruhigen. Stehst Du nicht unter meinem Schutz und meiner Fürsorge? Bist Du nicht auf meinem Schoss und in meinen Armen?"

Die Gottesmutter hat sich an die Seite und in die Mitte der indigenen Völker gestellt, und das nicht nur durch liebevolle Worte. Das wundersame Bild spricht für sich selbst. Es zeigt die Jungfrau Maria in einer Tunika, die von aztekischen Frauen getragen wird, um zu sagen, dass sie die Mutter der Azteken und aller Eingeborenen ist. Sie gehört zu diesen Menschen, denen so viel Leid und Schmerz zugefügt wurde, und sie zeigt Solidarität, indem sie indigene Züge annimmt. Über der Taille befindet sich die Schleife, mit der die Eingeborenen anzeigten, dass sie schwanger waren. Und der Sohn einer einheimischen Mutter ist einheimisch! Die Sonnenstrahlen, die die indigene Mutter umgeben, symbolisieren, dass sie mit einem göttlichen Sohn schwanger ist.

Warum nahm dieser Priester das Bild der Muttergottes von Guadalupe nicht mit in das Amt des Ministers, um sie zu lehren, die Gott mit besonderer Zuneigung liebt, bis zu dem Punkt, an dem die Mutter ihres Sohnes indigene Züge annimmt. Vielleicht hätten der Minister und mit ihm der Priester und seine Glaubensbrüder erkannt, dass die indigenen Völker zu hassen bedeutet, die Mutter Gottes und ihren Sohn Jesus, unseren Herrn, zu hassen!

Altamira, 12 Juni 2020
Erwin Kräutler, em. Bischof am Xingu
Koordinator von REPAM-Brasil


Luta de Weintraub para ficar no cargo tem até oração em pleno expediente
Grupo religioso foi levado ao MEC por padre que frequenta entrada do Alvorada em apoio a Bolsonaro

Ministério dda Educação é Consagrada a Nossa Senhora de Fátima

AO VIVO: Padre Pedro emociona a todos no Palácio da Alvorada ao rezar para purificar a imprensa (veja o vídeo)


Facebook de Padre Pedro Stepien, 19.4.2020
Padre e fiéis católicos se manifestaram hoje contra o julgamento do STF, marcado para o dia 24 de abril, que pode legalizar o ABORTO no Brasil.


O Globo, 16/06/2020
Bolsonaro diz que Weintraub não foi 'prudente' e não representava governo ao participar de ato
Ministro da Educação compareceu a ato de bolsonaristas um dia após fogos de artifício terem sido lançados contra o prédio do STF. Ala política do governo defende demissão do ministro.

Montag, 8. Juni 2020

Umweltzerstörung trägt bei zu Pandemien

ORF, 8.6.2020
Menschengemachte Virenschleudern
Das neue Coronavirus wurde nicht von Menschen erzeugt, ihm wurde aber durch menschliches Verhalten der Weg bereitet – darin ist sich das Gros der Wissenschaft einig. Zerstörung natürlicher Lebensräume durch Abholzung und intensive Landwirtschaft, unkontrollierter Handel mit Wildtieren, Massentierhaltung: All diese Faktoren begünstigen die Entstehung von Pandemien – nicht erst seit Covid-19.


Die Furche, 8.6.2020
Corona: Schlägt die Natur zurück?
Forscher sehen in der Coronakrise einen „Warnschuss“. Denn das Risiko für Epidemien ist davon abhängig, wie Menschen mit Tieren und Ökosystemen umgehen.


Quarks, 15.5.2020
Wenn Krankheitserreger von Tieren auf Menschen springen
Die Welt kämpft gegen die COVID-19-Pandemie. Wahrscheinlich wurde das Virus von einem Tier auf den Menschen übertragen. Diese Krankheiten heißen Zoonosen – und sind alles andere als selten.


„Von Corona zum Gemeinwohl“
Ein Vlog des Gemeinwohl-Ökonomen Christian Felber

Sonntag, 7. Juni 2020

Brasilien veröffentlicht keine Gesamtzahlen der Corona-Toten

ORF, 7.6.2020
Keine Gesamtzahlen zu CoV-Toten mehr
Das brasilianische Gesundheitsministerium veröffentlicht keine Gesamtzahl der Coronavirus-Toten mehr. Öffentlich gemacht werden nur noch die täglichen Opfer. Die kumulativen Daten würden „nicht widerspiegeln, wo sich das Land gerade befindet“, so Präsident Jair Bolsonaro. Die regionalen Behörden werfen der Regierung hingegen vor, die vielen Opfer der Pandemie „unsichtbar“ machen zu wollen.


Zeit-Online, 7.6.2020
Brasilien verschweigt ab jetzt Gesamtzahl der Corona-Fälle
Die Zahl von Toten und Infizierten im Land steigt rasant. Wie viele es insgesamt sind, will das Gesundheitsministerium nicht mehr online veröffentlichen.


taz, 7.6.2020
Brasiliens Coronastatistik:
Keine Zahlen – keine Vorwürfe
Brasilien veröffentlicht keine Gesamtzahl der Coronafälle mehr. Damit wolle Präsident Bolsonaro die Toten unsichtbar machen, sagen Kritiker.


ORF, 10.6.2020
Brasilien und Peru
Coronavirus-Lage entgleitet zunehmend
Derzeit wird Südamerika von der Coronavirus-Pandemie arg gebeutelt. Besonders betroffen sind Peru und Brasilien. Die Situation in den beiden Ländern entgleitet zunehmend. So sind etwa Spitäler in der peruanischen Hauptstadt Lima völlig überlastet. In Brasilien setzt der ultrarechte und militärnahe Präsident Jair Bolsonaro auf einen General, um die Lage in den Griff zu bekommen.


ORF, 12.6.2020
100 symbolische „Gräber“ an Copacabana


O Globo, 11.6.2020
ONG abre 'covas' na areia da praia de Copacabana em protesto contra ações do governo diante da pandemia
Voluntários cavaram 100 covas rasas simbolizando as mortes no país. Ato cobra transparência e mudança de atitude do governo para combater o novo coronavírus. No final da manifestação, alguns apoiadores do governo iniciaram uma pequena confusão.