Montag, 19. September 2011

Weitere Familie wegen Belo Monte vertrieben



Norte Energia S.A. (Nesa), Konzessionär für den Bau des Wasserkraftwerks Belo Monte, enteignete durch Gerichtsbeschluß eine weitere Familie im Einzugsgebiet des Staudamms. Dabei wurde die Arbeitsunterkunft der Familie völlig zerstört und die behördlich festgelegte Entschädigungssumme bei Gericht hinterlegt.

Maria das Graças Militão und Sebastião Pereira hatten das Angebot der Firma abgeleht, weil es dem Wert des Besitzes nicht entsprach. Deshalb wurden sie nun von ihrem Grundstück vertreiben. Das Paar hat mit seinen vier Kinder hat es vor 8 Jahre erworben und viel daraus gemacht. "Als wir hier ankamen, gab es nur Gestrüpp", sagt Sebastian. "Dann haben ich und mein Sohn es erschlossen und mit dem Anbau verschiedener Kulturen begonnen", fährt er fort. Er pflanzte an die 16.000 Kakaobäume, 50.000 Açaí-Palmen, 24.000 Bananen und andere Produkte wie Papaya, Ananas oder Maniok.

Die Vertreter von Norte Energia hätten ihm zunächst mündlich 120 Reais pro Kakaopflanze und insgesamt ca. 1 Mio R$ versprochen. Doch als der Vertrag zu unterschreiben war, lautete die Summe plötzlich nur 240.000 R$. Begründet wurde es damit, dass nicht jene vom Kakao-Sekretariat empfohlenen Kakaosorten verwendet wurden. "Das klingt nach Menschenverachtung. Wir haben viel gearbeitet, die Erträge stimmen, nur sie wollen uns nicht angemessene Preise zahlen. Mit dieser Entschädigung können wir nichts anfangen", klagt Sebastian.

Xingu Vivo, 16.9.2011
Norte Energia toma terra de ribeirinhos à força sem pagar pela área e parte da produção
A Norte Energia (Nesa), concessionária responsável pela construção da Usina Hidrelétrica de Belo Monte, desapropriou, através de ordem judicial, mais uma propriedade na área de construção do canteiro de obras da barragem, às margens do Rio Xingu, destruindo a casa da família e depositando o valor da indenização em juízo no Banco da Amazônia.