Donnerstag, 31. Mai 2012

Jagger-Protest gegen Belo-Monte-Staudamm

Der Standard, 30. Mai 2012
Bianca Jagger nimmt Andritz ins Visier
Menschenrechtsaktivistin rief dazu auf, nicht länger in österreichisches Unternehmen zu investieren
Wien - Bianca Jagger will trotz der nahezu aussichtslosen Lage weiterhin gegen das umstrittene brasilianische Staudammprojekt Belo Monte im Amazonas kämpfen. "Solange es noch ein bisschen Hoffnung gibt, müssen wir uns weiter gegen Belo Monte stark machen", sagte die Umwelt- und Menschenrechtsaktivistin, die auch Trägerin des alternativen Nobelpreises ist, am Mittwoch bei einer WWF-Pressekonferenz in Wien. Harsche Kritik übte sie am österreichischen Hydrotechnologieunternehmen Andritz, das am Kraftwerkbau beteiligt ist.

Video auf TV-Standard >> (Nach "Bianca Jagger" suchen, um Video zu finden)

ORF.at, 30.5.2012
Jagger-Protest gegen Staudamm-Projekt
Seit Jahren engagiert sich Bianca Jagger gegen den geplanten Bau von Belo Monte, dem drittgrößten Wasserkraftwerk der Welt im Amazonas. In Wien hat sie nun ein daran beteiligtes österreichisches Unternehmen besonders ins Visier genommen. Außerdem kam sie mit zwei Ministern zusammen.

Die Presse, 30.05.2012
Bianca Jagger ruft zum Boykott gegen Andritz auf
Britische Aktivistin nimmt Grazer Firma ins Visier, die Turbinen für den Belo-Monte-Staudamm liefert. Andritz lässt die harsche Kritik Jaggers jedenfalls nicht gelten.

ÖkoNews, 31.5.2012
Bianca Jagger: Belo Monte Damm zerstört Amazonasgebiet
Der Belo Monte Megastaudamm ist eine Menschenrechts- und Umweltkatastrophe - Bianca Jagger war vor Ort
Wien - Die Daten scheinen gewaltig: die Leistungskapazität von Belo Monte mit 11.233 Megawatt sollen es zum drittgrößten Wasserkraftwerk der Welt werden lassen. Mit Kosten von rund 18 Milliarden Dollar, und der Notwendigkeit, 20.000 Menschen umzusiedeln. Verkauft wird es nach außen als Ökoprojekt, doch dieses ist es nicht! Nun meldet sich dazu Bianca Jagger zu Wort, die derzeit in Wien ist: " Meine Position zu Belo Monte ist klar! Diese Staudämme stehen nicht für nachhaltige Entwicklung. Kein Zweck kann diese Folgen rechtfertigen, denn unvorstellbares menschliches Leid und eine Umweltkatastrophe sind damit vorprogrammiert."

dka, 30.5.2012
Bianca Jagger zurück von ihrer Mission aus dem Amazonasgebiet
Der Belo Monte Megastaudamm – eine Menschrechts- und Umweltkatastrophe
„Im April 2012 besuchte ich Brasilien auf einer „Fact-Finding-Mission“ um die Auswirkungen dieser Staudämme auf die lokale Bevölkerung und die Umwelt mit eigenen Augen zu erfahren. Während meines Besuchs erzählte Bischof Dr. Erwin Kräutler von einem brasilianischen Spruch: ‚só para inglês ver‘. Das bedeutet so viel wie ‚for the English to see‘. Dieser Spruch entstand zu Zeiten des Sklavenhandels. Kräutler sagte auch: ‚Sie nennen es ein grünes Projekt. Was ist an Belo Monte grün? Es wird nur grün wenn sie den Staudamm grün anstreichen. Es war hier einmal grün. Der Wald war grün‘. Ich kann seine Gefühle nur teilen. Ich fordere ein verändertes Entwicklungsparadigma. Regierungen und Unternehmen müssen aufhören den Profit über die Menschen zu stellen. Wir müssen sie für den angerichteten Schaden zur Verantwortung ziehen: Sowohl an menschlichem Leben als auch an der Umwelt”, so Bianca Jagger.

Samstag, 26. Mai 2012

Präsidentin Dilma legt Teilveto gegen Waldgesetz ein

Protestakton gegen das Waldgesetz
Der Standard, 25. Mai 2012
Präsidentin Dilma legt Teilveto gegen Waldgesetz ein
Amnestieregelungen für illegale Rodungen und Zunahme der Waldzerstörung sollen verhindert werden

Brasília - Brasiliens Präsidentin Dilma Rousseff hat gegen Teile der umstrittenen Waldgesetznovelle ihr Veto eingelegt. Dadurch sollen vor allem Amnestieregelungen für illegale Rodungen verhindert und eine Zunahme der Waldzerstörung vermieden werden. Der Entwurf soll per Dekret der Präsidentin geändert werden. Brasiliens Umweltministerin Izabella Teixeira informierte am Freitag bei einer Pressekonferenz mit Agrarminister Mendes Ribeiro Filho über die Entscheidung der Staatschefin.

Danach legte Rousseff insgesamt gegen 12 Punkte des Entwurfes ihr Veto ein. Der sogenannte "Código Florestal" war im Dezember 2011 vom Senat und im April von der Abgeordnetenkammer mit Änderungen zugunsten der Agrar-Lobby verabschiedet worden. Ein Inkrafttreten des Gesetzes hing allerdings von der Zustimmung Rousseffs ab. In rund vier Wochen ist Brasilien Gastgeber des UN-Gipfels über Umwelt und nachhaltige Entwicklung "Rio+20", bei der es auch um den Schutz der Regenwälder geht.

Umfassendes Veto gefordert

Am Donnerstag hatten Nichtregierungsorganisationen der Regierung in Brasília eine Liste mit zwei Millionen Unterschriften übergeben, um Rousseff zu einem umfassenden Veto gegen die Novelle des Waldgesetzes zu bewegen. Rousseff hatte stets betont, sie werde keiner Novelle zustimmen, die Amnestie-Regelungen enthalte und die einer Abholzung des Regenwaldes in Brasilien Vorschub leiste.

Die Waldzerstörung wird in Brasilien für nahezu zwei Drittel der klimaschädlichen CO2-Emissionen verantwortlich gemacht. Von August 2010 bis Juli 2011 wurden nach offiziellen Angaben etwa 6238 Quadratkilometer Regenwald zerstört, elf Prozent weniger als im Vergleich zum Zeitraum 2009/2010. Brasilien will seine CO2-Emissionen bis 2020 drastisch reduzieren und die Waldabholzung dazu um 80 Prozent verringern.


Süddeutsche, 28.05.2012
Brasiliens Präsidentin Roussef: Leises Machtwort gegen die Abholzung
"Dilma, leg' deinen Einspruch ein!", verlangte das Model Giselle Bündchen - und mit ihr Millionen weiterer Unterstützer. Brasiliens Präsidentin Roussef folgte dem Appell und blockierte Teile des umstrittenen Waldgesetzes, das große Zugeständnisse an die Agrarlobby macht. Doch für Umweltschützer greift das Veto viel zu kurz.

ZDF Heute, 5.4.2012
Brasilien: Streit über Waldgesetz


WWF, 30.5.2012
Dilma Rousseff legt Teil-Veto gegen neues Waldgesetz ein
WWF kritisiert die Entscheidung
Brasiliens Präsidentin Dilma Rousseff hat sich dem politischen Druck der Agrarlobby gebeugt und die meisten Vorschlägen zur Novellierung des Waldgesetzes abgesegnet. Allerdings blockierte sie insgesamt zwölf Punkte der Gesetzesvorlage mit einem Teil-Veto. Das teilte die Umweltministerin Izabella Texeira am 25. Mai auf einer Pressekonferenz in Brasilia mit. Per Dekret sollen die Änderungsvorschläge am Montag in den Gesetzestext eingearbeitet werden.

Umweltexperte Goldemberg kritisiert Belo Monte


Schattenblick, 25. Mai 2012
Brasilien: Belo Monte unter 'freundlichem Feuer' - Staudamm-Befürworter üben Kritik

Rio de Ja­nei­ro, 24. Mai (IPS) - Das ge­plan­te bra­si­lia­ni­sche Was­ser­kraft­werk Belo Monte stößt nicht nur bei Um­welt­schüt­zern und Film­stars, son­dern auch bei Be­für­wor­tern der Was­ser­kraft auf Kri­tik. Letz­te­re war­nen vor Eng­päs­sen bei der En­er­gie­ver­sor­gung.

Belo Monte "ist ein schlech­tes Pro­jekt, das weder öko­lo­gi­schen noch en­er­gie­spe­zi­fi­schen Er­for­der­nis­sen ge­nügt", kri­ti­sier­te der Phy­si­ker und Um­welt­ex­per­te José Gol­dem­berg. Fach­leu­te und Un­ter­neh­men im En­er­gie­sek­tor haben sich in letz­ter Zeit zu­neh­mend gegen Lauf­was­ser­kraft­wer­ke ge­stellt, zu denen auch der in Belo Monte ge­hört.

Sol­che An­la­gen nut­zen die na­tür­li­che Strö­mung eines Flus­ses, um die Tur­bi­nen an­zu­trei­ben. Da sie keine gro­ßen Was­ser­re­ser­voirs be­nö­ti­gen, braucht we­ni­ger Land ge­flu­tet zu wer­den. An­de­rer­seits ent­steht das Ri­si­ko, dass wäh­rend der Tro­cken­zeit nicht genug Was­ser zur Ver­fü­gung steht, um aus­rei­chend Strom zu pro­du­zie­ren.

Freitag, 25. Mai 2012

Kritiker und Befürworter von Belo Monte bei UNO in Genf



Xingu Vivo, 24 de maio de 2012
Violações de Direitos Humanos por Belo Monte podem influenciar avaliação do Brasil na ONU
Nesta sexta, 25, o Estado brasileiro será avaliado pela ONU em Genebra, na Suíça, durante a chamada Revisão Periódica Universal (RPU) do Brasil. A RPU é um processo que avalia os registros de direitos humanos dos 193 países-membro das Nações Unidas e que ocorre uma vez a cada quatro anos.
Apesar de conduzida exclusivamente pelos Estados, a avaliação dos países via RPU é aberta a contribuições das organizações da sociedade civil via relatórios independentes encaminhados ao Alto Comissariado da ONU para os Direitos Humanos.


Portal Brasil, 22 de maio de 2012
Advocacia-Geral da União defende usina de Belo Monte na ONU
A Advocacia-Gral da União (AGU) vai participar, pela primeira vez, da 13ª Sessão do Grupo de Trabalho do Mecanismo de Revisão Periódica Universal (RPU) do Conselho de Direitos Humanos das Nações Unidas (ONU), que começa nesta terça-feira (22) e vai até sexta-feira (26), em Genebra na Suíça, para defender a construção da Usina Hidrelétrica (UHE) de Belo Monte
É a primeira vez que a AGU participa e vai apresentar teses e documentos utilizados na defesa de Belo Monte, abordar assuntos relacionados a comunidades indígenas e tradicionais nos processos de licenciamento de grandes obras, além de tratar da regulamentação da Convenção 169 da Organização Internacional do Trabalho.


Swissinfo, 3.8.2012
Polêmica usina de Belo Monte é discutida no Brasil e na ONU
O tamanho da construção, que já começa a ganhar forma em meio à floresta na região do Rio Xingu, no Estado do Pará (Norte do Brasil), mostra porque Belo Monte foi projetada pelo governo brasileiro para ser a terceira maior usina hidrelétrica do mundo.
Diversas ações judiciais estão em andamento no Brasil com o objetivo de paralisar a construção de Belo Monte, e a discussão ganhou dimensão internacional em maio, ao ser analisada pela ONU na Suíça.
A análise do caso de Belo Monte aconteceu em 25 de maio, na cidade de Genebra, durante a décima terceira sessão do Grupo de Trabalho do Mecanismo de Revisão Periódica Universal (RPU) do Conselho de Direitos Humanos da ONU. Representando o governo brasileiro, membros da Advocacia Geral da União (AGU) defenderam o projeto que, em seguida, foi criticado durante a leitura dos relatórios enviados ao Alto Comissariado da ONU para Direitos Humanos por organizações brasileiras como Movimento Xingu Vivo Para Sempre, Justiça Global, Instituto Socioambiental e Sociedade Paraense para a Defesa dos Direitos Humanos, entre outras.

Studie: Fleischproduktion trägt bei zum Klimawandel

ORF.at, 25.5.2012
„Verabsäumte potenzielle CO2-Senke“
Eine Studie von Wissenschaftlern der Universität für Bodenkultur in Wien stellt dar, wie hoch die Umweltbelastung ist, die von der Lebensmittelproduktion ausgeht. Gemeinsam mit der niederländischen Environmental Assessment Agency wurden für die Berechnung des gesamtheitlichen CO2-Ausstoßes weitere, für die Klimabilanz allerdings hoch relevante Faktoren miteinbezogen.
Zudem wurde die im Laufe der Produktionskette entstehende Kohlendioxidbelastung anschaulicherweise mit dem CO2-Ausstoß eines durchschnittlichen europäischen Pkws vergleichen. Und das dadurch begreifbar werdende Belastungsniveau ist enorm: So stellt die Studie dar, dass die Produktion von lediglich einem Kilogramm Rindfleisch in Brasilien mit 335 Kilogramm Kohlendioxid genauso viel Treibhausgas erzeugt wie eine 1.600 Kilometer lange Autofahrt.

FOCUS Online, 16.3.2007
Schadet Fleischkonsum dem Klima?
Es gibt Organisationen, die behaupten, dass Tiernutzung hauptverantwortlich für den Klimawandel ist. Was ist an dieser These dran?

Spiegel, 19.7.2007
Ein Kilo Fleisch verursacht 36 Kilogramm Kohlendioxid
Die Produktion von einem Kilogramm Rindfleisch belastet das Klima so stark wie 250 Kilometer Autofahrt. Das hat eine japanische Studie zur Umweltbilanz von Rindern ergeben. Am klimaschädlichsten ist das Methan, das die Tiere bei der Verdauung ausstoßen.

de.green.wikia.com
Umwelt-Wiki - mit weiteren Links
Fleisch ist die bei weitem ungünstigere Variante der Nahrungsmittel: Fleischproduktion ist gleich CO2- und Methan-Produktion (vor allem bei Rindern). Zudem ist es extreme Wasser- und Resourcenverschwendung. Aufgerechnet kommt daher die Welternährungsorganisation FAO der UNO zum Resultat, dass Fleisch essen das Klima noch mehr belastet, als der gesamte weltweite Verkehr (Auto, Lastwagen, Flugzeuge etc. zusammen genommen).

Donnerstag, 24. Mai 2012

ERDgespräche in Wien als Vorbereitung auf Rio+20

Pressekonferenz:
Bianca Jagger in Wien gegen Kraftwerk Belo Monte

Initiative gegen die Zerstörung am Amazonas

Wien (OTS) - Bianca Jagger, Trägerin des Alternativen Nobelpreises und Kämpferin für Menschenrechte und Umweltschutz präsentiert auf einer Pressekonferenz vor den Erdgesprächen in Wien (www.erdgespraeche.net) ihre Initiative gegen das umstrittene Wasserkraftwerk Belo Monte in Brasilien. Das geplante Wasserkraftwerk soll das drittgrößte der Welt werden. 40.000 Menschen sind betroffen, Umweltzerstörungen, Artenverlust, Menschenrechtsverletzungen, die Ausbreitung von Armut und Krankheiten werden verursacht. Gigantische Mengen von Treibhausgasen werden freigesetzt. Hunderte Organisationen und auch der austro-brasilianische Bischof und alternative
Nobelpreisträger Erwin Kräutler setzen sich gegen den Dammbau ein.
Die österreichische Andritz AG beteiligt sich an dem Monsterprojekt und macht sich mitschuldig bei der Zerstörung des Amazonas-Regenwaldes.

WANN: Mittwoch, 30. Mai 2012, 10 Uhr
WO: Hotel Sacher, Salon Gustav Mahler, Philharmonikerstraße 4, 1010 Wien



Fünf Jahre ERDgespräche
2012 feiern die ERDgespräche unter dem Motto "Bottom up" in der Wiener Hofburg ihr 5. Jubiläum! Die heute größte grüne Vortragsveranstaltung Österreichs begeht die Feierlichkeiten mit einem 5-tägigen Programm.



ERDnachrichten 2012 - PDF (Seite 12 - 14 über Belo Monte)

Rio+20 

The Bianca Jagger Human Rights Foundaition

Sonntag, 20. Mai 2012

Bischof Erwin Kräutler: „Wir werfen das Handtuch – nicht!“


„Focus“ von Radio Vorarlberg, 19.5.2012
Bischof Erwin Kräutler: „Wir werfen das Handtuch – nicht!“
Die momentane Lage sei äußerst schwierig, umschreibt der aus Koblach stammende Bischof Erwin Kräutler die Lage in der Diözese am Rio Xingu. Aber – auch er werfe das Handtuch nicht, sagte der Bischof in der Sendung „Focus“.
Es gehe durch die europäischen Länder die Rede vom aufstrebenden Schwellenland Brasilien, sagt Bischof Erwin: damit wolle man andeuten, Brasilien brauche nichts mehr. „Brasilien hat genug Geld und die Möglichkeit, für alles zu sorgen und den Armen und Ausgegrenzten ein schönes Heim und einen guten Unterhalt zu bieten.“ Das stimme, meint Kräutler, dass Brasilien genug Geld habe. Das Geld wäre vorhanden, aber die Rechnung, dass alles schön aufgeteilt wird, die gehe eben nicht auf. Der Kuchen sei groß, aber nur wenige haben das Recht, sich etwas von diesem Kuchen abzuschneiden. …und mit dem Milliarden Wasserkraftwerk Belo Monte sei das ganz klar der Fall.

„Focus“-Sendungen als Podcast

Kathweb, 19.5.2012
Kräutler: Nur mehr wenige NGOs wagen Kritik an Energiepolitik 
Bischof Altamira-Xingu warnt in ORF-Sendung erneut vor Megastaudamm Belo Monte - "Es ist aber noch nie ein Vertreter des Andritz-Konzerns hierher gekommen, um sich selbst ein Bild zu machen"

Mittwoch, 9. Mai 2012

Bischof Erwin Kräutler erhält my way-Stiftungspreis 2012


Kathpress, 8.5.2012
Bischof Kräutler erhält Auszeichnung der "my way-Stiftung"
10.000-Euro-Preis für "beispiellosen Einsatz für indigene Völker"

Wien, 08.05.2012 (KAP) Der Austro-Brasilianer Erwin Kräutler - er ist Bischof von Altamira-Xingu - erhält den diesjährigen Preis der "my way-Stiftung". Die mit 10.000 Euro dotierte Auszeichnung werde für Kräutlers "beispiellosen Einsatz für Menschenrechte und faire Lebensbedingungen der indigenen Völker Nordbrasiliens" vergeben, teilte die Stiftung am Dienstag anlässlich der Preisverleihung in Hagenbrunn (Niederösterreich) mit.

"my way" ist eine gemeinnützige Stiftung mit Sitz in den USA und Europa, deren Zweck die Verbesserung des Lebens von Kindern und Eltern ist. Sie verfolge Ziele, die einen gesellschaftlichen Veränderungsprozess auslösen sollen, wie es auf der Webseite der Organisation heißt.

Erwin Kräutler engagiere sich als Bischof einer nordbrasilianischen Diözese, die viermal größer ist als Österreich, seit 31 Jahren "unermüdlich für gerechte Lebensbedingungen der Kleinbauern, Siedlern und Indianern", heißt es in der Mitteilung. Auch mehrmalige Morddrohungen hätten ihn nicht von seiner Mission abgehalten. "my way" erinnert an Kräutlers Überzeugung: "Eine Seelsorge für die indigenen Völker, die der sozialen Unterschicht angehören, müsse mit der Bekämpfung der Armut einhergehen."

Der Preisträger plädierte anlässlich seiner Ehrung für ein neues Menschenbild, das "alle Menschen als Teil einer gemeinsamen Menschheitsfamilie betrachtet". Hoffnungsträger für eine bessere Welt seien alle Menschen, die ihre gesellschaftliche Verantwortung aktiv und im praktischen Handeln wahrnähmen. Er werde den Preis "würdig anwenden", versprach der knapp 73-jährige Kräutler. Jeder habe seinen Weg zu gehen, "ich gehe meinen", so der Bischof, der in Brasilien seit sechs Jahren unter Polizeischutz steht. Dort zu leben habe er dennoch "keinen einzigen Augenblick bereut".

Pfarre Klein-Engersdorf
Bischof Kräutler in Hagenbrunn

Fotos vom Besuch von Exzellenz Kräutler in Hagenbrunn und der Pfarre St. Veit

Samstag, 5. Mai 2012

Abgeordnetenkommission bestätigt schlechtere Arbeitsbedingungen beim Bau von Belo Monte


Nach dem Besuch auf den Baustellen das Wasserkraftwerks Belo Monte bestätigt Sebastião Bala Rocha (PDT-AP), Vorsitzender des Ausschusses für Arbeit, öffentlichen Dienst und Verwaltung der Abgeordnetenkammer, dass die Arbeiter von Belo Monte schlechtere Bedingungen haben als jene auf anderen Kraftwerksbauten. Er sprach sich für eine Gleichbehandlung der Arbeitnehmer auf den derzeit größten Wasserkraftwerksbauten Brasiliens aus: Belo Monte am Rio Xingu (PA) und Santo Antônio sowie Jirau am Rio Madeira (RO).

Die seit 23.4. streikenden Arbeiter von Belo Monte fordern eine Erhöhung des Verpflegungszuschusses von derzeit R$ 95 auf R$ 300 sowie eine Reduzierung des Intervalls für Heimaturlaube von 6 auf 3 Monate. Auf den Baustellen von Santo Antônio und Jirau beträgt der Urlaubsintervall bereits 90 Tage und für Einkäufe auf den lokalen Märkten bekommen die Arbeiter dort zusätzlich R$ 270.

"Das Konsortium muss mit den Arbeitern verhandeln und auf ihre Forderungen eingehen. Solche Unterschiede sind nicht angebracht. Es handelt sich zwar um verschiedene Konsortien, aber die Bauaufträge sind gleich", argumentierte der Abgeordnete. Ihm zufolge dürfte es auch deshalb keine so großen Abweichungen geben, weil viele Arbeiter von einer Baustelle zur andern migrieren.

In den kommenden Tagen wollen sich die Parlamentarier mit diesem Anliegen an die Minister für Bergbau und Energie, Edison Lobão und für Arbeit, Brizola Neto, wenden. "Die Regierung muss in einer derartigen Situation als Berater und Mediator bei Verhandlungen auftreten und für die Gleichbehandlung auf den Baustellen sorgen", fügte er hinzu.

Agência Brasil, 5.5.2012
Comissão do Trabalho da Câmara quer tratamento igual para operários de grandes hidrelétricas
Depois de uma visita ao canteiro de obras da Usina Hidrelétrica de Belo Monte em Altamira (PA), o presidente da Comissão do Trabalho, Administração e Serviço Público da Câmara dos Deputados, Sebastião Bala Rocha (PDT-AP) vai defender tratamento igualitário aos trabalhadores das três maiores hidrelétricas que estão sendo construídas no país atualmente: Belo Monte, no Rio Xingu, Santo Antônio e Jirau, no Rio Madeira (PA).

As principais reivindicações dos operários de Belo Monte, que ficaram em greve por dez dias, são o aumento do vale-refeição de R$ 95 para R$ 300 e a redução do intervalo entre as baixadas - as folgas que os trabalhadores têm para visitar suas famílias nos estados de origem - de 180 para 90 dias. Nas usinas Santo Antônio e Jirau, o intervalo entre as visitas é 90 dias e a cesta básica, que consiste em crédito para compras em mercados, é R$ 270.

“O consórcio precisa negociar com os trabalhadores porque não é adequado dar tratamento diferenciado; embora sejam consórcios diferentes, são empreendimentos da mesma natureza”, argumentou o deputado. Segundo ele, não pode haver distorções tão grandes, até porque muitos trabalhadores migram de uma obra para outra.

Nos próximos dias, os parlamentares pretendem levar essas questões para discussão com os ministros de Minas e Energia, Edison Lobão, e do Trabalho, Brizola Neto. “O Poder Público tem que estar como conciliador, como intermediador dessas negociações para buscar o tratamento igualitário em todos os empreendimentos", acrescentou.

Freitag, 4. Mai 2012

Bischof Kräutler: Widerstand der Indios gegen Belo Monte wurde mit Geld gebrochen


Vorarlberg.ORF.at, 3.5.2012
Vortrag von Bischof Erwin Kräutler in Dornbirn
Der aus Koblach stammende Bischof Erwin Kräutler beklagte am Mittwoch in Dornbirn, dass beim Bau des Wasserkraftwerks „Belo Monte“ im Gebiet seiner brasilianischen Diözese, der Widerstand der Indios durch Geldgeschenke gebrochen werde.

Belo Monte: Streik wegen Strafzahlungen beendet

Die Gewerkschaft für Arbeiter von Industrieanlagen (Sintrapav) verlautbarte am Donnerstagabend (3.5.) das Ende der Streiks am Wasserkraftwerk Belo Monte, der am 23.4. begonnen worden war.

Der Rückzug wurde notwendig, weil das Baukonsortium Belo Monte auf der Einhebung des von der Justiz festgelegten täglichen Bußgeldes R$ 200.000 bestand.

Der Streik war am 25.4. durch richterliche Verfügung als illegal erklärt worden, weil neue Tarifverhandlungen erst im Novembr 2012 möglich wären. Die Anwälte der Gewerkschaft konnten bisher keine Aufhebung dieses Urteils erreichen.

"Das bedeutet nicht die sofortige Aufnahme der Arbeit. Die Unzufriedenheit unter den Arbeitern ist sehr groß, sie werden weiterhin fernbleiben", sagte Roginel Gobbo, Vizepräsident von Sintrapav.

Donnerstag und Freitag ist der monatliche Zahltag. Jeweils die Hälfte der 7.000 Arbeiter bekommen an einem Tag dienstfrei, um ihren Lohn in Altamira abzuholen.

Da sich die Bundesregierung bisher nicht an den Streikverhandlungen beteiligt hat, besuchte eine Delegation von Kongressabgeordneten am Donnerstag Altamira und die Baustellen von Belo Monte, um sich ein Bild über die Situation zu machen. Die Arbeiter klagten über die Arbeitsbedingungen, dass sie "nur essen und arbeiten" könnten. In der Region gebe es keine Freizeitmöglichkeiten, sie würden gern häufiger zu den Familien auf Urlaub fahren.

"Falls es nicht rasch zu einer Einigung zwischen dem Konsortium und der Gewerkschaft kommt, müssen wir uns in letzter Instanz an das Kabinett der Präsidentschaft wenden und über das Problem sprechen", sagte der Abgeordnete Laertius de Oliveira (PR-SE).

Die Gewerkschaft CPS-Conlutas verteilte in Altamira Flugblätter, warb um die Gunst der Arbeiter und warf Sintrapav Schwächen beim Verhandeln vor. Dahinter dürften die Gewerkschaftsbeiträge der Arbeiter in Millionhöhe sein, mit denen weitere Gewerkschaften spekulieren.

Aktualisierung:
Laut Folha wies das Arbeitsgericht den Einspruch von Sintrapav ab und bestätigte die Unrechtmäßigkeit des Streiks von Belo Monte. Der Grund dafür war allerdings ein fataler Formalfehler. Der Anwalt, der die Gewerkschaft vertrat, hatte vergessen, seine Bevollmächtigung durch die Gewerkschaft den Akten beizufügen.
Ob der Streik tatsächlich illegal war muss noch ein Tribunal entschieden. Das Urteil war nämlich nur von einem Richter als "vorläufige Verfügung" gefällt worden.

Folha, 3.5.2012
Sindicato dos trabalhadores declara fim da greve em Belo Monte
O Sintrapav (Sindicato dos Trabalhadores da Construção Pesada) anunciou na noite desta quinta-feira o fim da greve na obra da usina hidrelétrica de Belo Monte, no oeste do Pará.
De acordo com o sindicato, o recuo ocorreu porque o CCBM (Consórcio Construtor de Belo Monte) pediu a execução da multa diária de R$ 200 mil fixada pela Justiça do Trabalho ao Sintrapav em razão do descumprimento de decisão que ordenara a retomada das atividades.
Procurado, o consórcio não confirmou o pedido de execução da multa.

Folha, 3.5.2012
Deputados levarão ao Planalto queixas de empregados de Belo Monte
Os deputados federais que visitaram nesta quinta-feira (3) as obras da hidrelétrica de Belo Monte, no oeste do Pará, vão levar ao governo federal as reclamações dos trabalhadores, que completaram 11 dias em greve.

Globo Online, 4.5.2012
Termina greve em Belo Monte, sob protesto do sindicato
Os trabalhadores da Usina Hidrelétrica de Belo Monte já estão retornando às atividades. A informação foi confirmada pelo vice-presidente do Sindicato dos Trabalhadores nas Indústrias da Construção Pesada (Sintrapav), Roginel Gobbo. Segundo ele, o fator decisivo para esse retorno foi o "movimento jurídico adotado” pelo Consórcio Construtor de Belo Monte (CCBM).

Estado de S.Paulo, 6.5.2012
Centrais travam guerra, de Jirau a Belo Monte
Briga pela representação dos trabalhadores e pelas contribuições envolve, de um lado, a CSP-Conlutas, e de outro a Força ou a CUT

Folha, 10.5.2012
Justiça do Trabalho confirma ilegalidade de greve em Belo Monte
O TRT-8 (Tribunal Regional do Trabalho da 8ª Região, que inclui Pará e Amapá) rejeitou recurso do Sintrapav (Sindicato dos Trabalhadores da Construção Pesada) contra a declaração de ilegalidade da greve na hidrelétrica de Belo Monte, no oeste do Pará. Um erro formal levou à rejeição do recurso. O advogado do sindicato responsável pela contestação não anexou no processo uma procuração da entidade que lhe daria poderes de representação.

Donnerstag, 3. Mai 2012

Trotz Verbot wird Belo-Monte-Streik unbefristet fortgesetzt

Auch nach dem 1. Mai stehen auf allen Baustellen für das Kraftwerk Belo Monte die Arbeiten still. Die Gewerkschaft widersetzt sich dem Streikverbot und will ihn so lange fortsetzen, bis Verhandlungen wieder aufgenommen und ihre Forderungen erfüllt werden.

Auch die Seitenstraße zur Großbaustelle Pimental bei km 27 wurde wieder gesperrt und ist für die Arbeiter nicht erreichbar.

Laut Baukonsortium Belo Monte gibt es keine Anzeichen für die Aufnahme des Dialogs. "Die Arbeiter halten sich weder an das Streikverbot noch an das Verbot zur Errichtung von Barrikaden bei km 27", betonte ein Sprecher des Konsortiums.

Der bereits seit 23.4. andauernde Streik, an dem sich 7.000 Arbeiter beteiligen, beunruhigt Abgeordnete in der Bundeshausptadt Brasília. Sie wollen für Donnerstag (3.5.) eine Abordnung der Arbeitsinspektion nach Altamira entsenden, um die Arbeitsbedingungen am Kraftwerk Belo Monte zu überprüfen.

Agência Brasil, 02/05/2012
Com negociações suspensas, greve em Belo Monte prossegue sem perspectiva de encerramento
Brasília – Os trabalhadores dos canteiros de obra da Usina Hidrelétrica de Belo Monte continuam em greve, apesar de o movimento voltar à condição de ilegalidade a partir de hoje (2). Apenas os serviços essenciais estão sendo autorizados a passar pela barricada montada por trabalhadores no cruzamento entre a Rodovia Transamazônica e a localidade conhecida como Travessão 27, onde começa a estrada de terra para as principais frentes de trabalho.

Anapu em Foco, 2.5.2012
TRABALHADORES DE BELO MONTE CONTINUAM EM GREVE

Estado de S.Paulo, 2.5.2012
Canteiros de Belo Monte continuam parados
Greve nos canteiros da usina completa nesta quinta-feira onze dias; trabalhadores exigem aumento do valor da cesta básica e redução do intervalo entre as visitas à família de 6 para 3 meses